Hochbeet bauen, befüllen und mit Gemüse bepflanzen
Hochbeet anlegen für Anfänger:Ein Hochbeet bauen, befüllen und bepflanzen
von Jenna Busanny
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Ob Kräuter- oder Gemüseanbau: Ein höhergestelltes Beet ist praktisch, da man sich das Bücken spart. Kleinere Versionen passen sogar auf den Balkon. So funktioniert’s.
Mit einem Hochbeet kann man rückenschonend gärtnern. Was es beim Bau und der Bepflanzung zu beachten gibt.
Quelle: dpa
Ein Hochbeet macht das Gärtnern ohne Rückenschmerzen leicht. Die Kästen aus Holz, Stein, Metall oder anderen Materialien haben meist die Höhe einer Küchenarbeitszeile, etwa 70 bis 80 Zentimeter. So kann man bequem stehen, während man sich um die Pflanzen kümmert. Ein paar Dinge gibt es zu beachten, damit Kräuter und Gemüse gut gedeihen.
Hochbeet selbst bauen oder als Bausatz kaufen
Wer sich die Anschaffung eines Hochbeetes leicht machen will, bekommt fertige Bausätze, zum Beispiel im Baumarkt. Hier ist alles enthalten, von den einzelnen Teilen bis zur Bauanleitung. Fertige Hochbeete haben in der Regel eine Länge von 1,50 Metern und eine Breite von 70 bis 80 Zentimetern.
Kostengünstiger sei der Eigenbau, sagt Jörg Korfhage, selbstständiger Garten- und Landschaftsbauer. Dafür brauche es nur etwas handwerkliches Geschick. Beim Selbstbau rät er zu Terrassendielen und Kanthölzern. Die Dielen kann man sich im Baumarkt auf die richtige Länge zuschneiden lassen.
Anleitungen für den Eigenbau von Hochbeeten gibt es im Internet, aber auch in Kursen vor Ort in Baumärkten.
Generell wird zwischen Gartenhochbeet und Mini- oder Tischhochbeet unterschieden. Tischhochbeete sind deutlich kleiner und eignen sich zum Beispiel für den Anbau von Kräutern auf dem Balkon. Sie haben weniger Volumen als Gartenhochbeete und werden daher meist nur mit einer Drainageschicht aus Blähton und Erde befüllt, erklärt Garten- und Landschaftsbauer Jörg Korfhage.
Der richtige Platz für das Hochbeet
Bevor es an das Befüllen geht, sollte der richtige Ort für das Hochbeet ausgewählt werden. Gartenbautechnikerin Christine Scherer rät, das Hochbeet auf einen Streifen aus Schotter zu stellen. Dafür kann ein kleiner Graben ausgehoben und befüllt werden. So kann Wasser abfließen, das Holz wird von unten belüftet und verrottet nicht.
Scherer rät zu einem luftigen Standort, nicht direkt an der Hausmauer oder in Wandnischen. Die Pflanzen können dann nach Regen oder Taubildung schnell abtrocknen und erleiden weniger Pilzkrankheiten. An windstillen, warmen Standorten ist der Läusebefall hoch. Außerdem sollte man drum herumgehen können, damit das Arbeiten leichtfällt.
Die Breitseite des Beetes sollte keine volle Mittagssonne abbekommen, erklärt Gartenbauer Korfhage. Dann wird die Erde zu warm. Besser ist Sonne in den Morgen- und Abendstunden.
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Das Hochbeet richtig befüllen
Damit die Pflanzen gut gedeihen, empfiehlt Korfhage, das Hochbeet mit fünf Schichten zu füllen. Von unten nach oben kann das so aussehen:
20 Zentimeter: Äste von Gehölzschnitt, die längs in das Hochbeet gelegt werden
5 Zentimeter: Trennschicht aus Laub oder Rasensoden (Gras zeigt nach unten), alternativ kann auch Pappe ohne Klebereste oder Aufdruck verwendet werden
25 Zentimeter: Staudenschnitt und andere Gartenabfälle
15 Zentimeter: halbreifer Kompost, alternativ gekaufte Kompost-Erde
15 Zentimeter: Hochbeet- bzw. Blumenerde, wenn möglich gemischt mit dünn abgetragener Gartenerde
Dies sind ungefähre Angaben, die je nach Höhe eventuell angepasst werden sollten. "Das Beet wird im Laufe des Jahres absacken, dann kann man es im Frühjahr mit der oberen Schicht auffüllen," sagt der Experte.
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Gemüse und Pflanzen für das Hochbeet
Bei der Bepflanzung des Hochbeetes sind fast keine Grenzen gesetzt. Christine Scherer empfiehlt folgende Pflanzen für bestimmte Jahreszeiten:
Im Frühjahr können Salat, Kohlrabi und Radieschen, bei kalter Witterung auch unter Vlies gepflanzt beziehungsweise gesät werden.
Ab Mitte Mai kommen alle wärmeliebenden Gemüsearten wie Buschtomaten, Zucchini, Auberginen, Gurken, Paprika, Süßkartoffeln und Kräuter wie Basilikum aufs Hochbeet. Wichtig: Stark wachsende Pflanzen wie Zucchini oder Kürbis sollten sparsam gepflanzt werden.
Von September bis Oktober wird Feldsalat gepflanzt, der über den Winter stehen bleiben und in milden Wintern durchgehend geerntet werden kann.
Dauerkulturen wie Spargel oder Rhabarber sollten besser im Beet im Boden kultiviert werden, da sie eine große Fläche über einen längeren Zeitraum belegen.
"Gemüse gehört meist zu den einjährigen Pflanzen und ist für den Anbau auf einem Hochbeet besser geeignet als Kräuter, die zu den mehrjährigen Pflanzen zählen", sagt Garten- und Landschaftsbauer Jörg Korfhage.
Einjährige Pflanzen werden geerntet, im Frühjahr schüttet man mehr Erde auf. Mehrjährige Pflanzen müssen vor dem Auffüllen samt Wurzeln aus dem Beet entfernt und anschließend wieder eingepflanzt werden.
Übrigens: Eine Fruchtfolge sorgt dafür, dass der Boden nahrhaft für Pflanzen bleibt - am besten nach jeder Ernte unterschiedliche Arten pflanzen.
Egal ob im Garten oder auf der Fensterbank - Kräuter gehen immer. Welche spannenden Sorten es gibt und was man tun muss, damit sie nicht schon bald die Blätter hängen lassen, weiß Sabine Platz.22.03.2024 | 3:03 min