Nachhaltigkeitsinitiativen und Tools
Nachhaltigkeit wird heute von Unternehmen erwartet – und zwar nicht nur am eigenen Standort, sondern auch entlang der Lieferketten. Unternehmen, die dieser Verantwortung gerecht werden wollen, finden Unterstützung bei engagierten Initiativen.
Akteure und Initiativen für faires Wirtschaften
Viele Unternehmen treten Nachhaltigkeits-Netzwerken bei und verpflichten sich zur Einhaltung von deren Standards. Damit unterstreichen sie, wie ernst sie ihre Verantwortung nehmen.
Allianz für Integrität
Die Allianz für Integrität ist eine wirtschaftsgetriebene Multi-Stakeholder Initiative mit dem Ziel, Transparenz und Integrität im Wirtschaftssystem zu stärken. Die Plattform bietet praktische Lösungen zur Stärkung der Compliance-Kapazitäten von Unternehmen und ihren Lieferanten. Sie fördert zugleich den Dialog zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Durch ein umfangreiches Netzwerk aus Antikorruptions- und Compliance-Experten ermöglicht die Allianz für Integrität den Wissensaustausch zwischen lokalen und globalen Partnern und unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei, erprobte Maßnahmen der Korruptionsprävention umzusetzen.
Bündnis für nachhaltige Textilien
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Stakeholder-Initiative mit Mitgliedern aus Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, Standardorganisationen und der Bundesregierung. Als erste Anlaufstelle für alle Unternehmen, die ihre ökologische und menschenrechtliche Verantwortung in der gesamten Lieferkette übernehmen wollen, bietet es ein breites Netzwerk und Unterstützung. Im Zentrum stehen dabei die unternehmerischen Sorgfaltspflichten, wie sie u.a. im NAP beschrieben sind. Damit die Mitgliedsunternehmen ihren Sorgfaltspflichten gerecht werden können, hat das Bündnis einen branchenspezifischen Umsetzungsrahmen und ein Berichtsformat entwickelt. Darüber hinaus initiiert es gemeinsame Bündnisinitiativen in Produktionsländern, etwa zu existenzsichernden Löhnen, Abwassermanagement und Beschwerdemechanismen.
Chemie3
Chemie³ ist die Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemiebranche. Sie wird getragen vom Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI), die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC). Gemeinsam wollen die drei Allianzpartner Nachhaltigkeit als Leitbild in der Branche verankern. Dazu hat Chemie³ zwölf „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“ entwickelt. Die Initiative unterstützt Unternehmen der deutschen Chemiebranche bei der Umsetzung der Leitlinien. Darüber hinaus pflegt Chemie³ den Dialog mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Deutsches Institut für Menschenrechte e. V.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist die unabhängige Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands (§1 DIMR-Gesetz). Es setzt sich dafür ein, dass Deutschland die Menschenrechte im In- und Ausland einhält und fördert. Das Institut begleitet und überwacht zudem die Umsetzung der Behindertenkonvention und der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen und hat hierfür entsprechende Monitoring-Stellen eingerichtet.
Zu den Aufgaben des Instituts gehören Politikberatung, Menschenrechtsbildung, Information und Dokumentation sowie anwendungsorientierte Forschung zu menschenrechtlichen Themen. Das Institut versteht sich auch als Forum für den Austausch zwischen Staat und Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Praxis sowie nationalen und internationalen Akteuren. Mit internationalen Menschenrechtsgremien arbeitet das Institut eng zusammen.
Die öffentliche Institutsbibliothek stellt Forschungsliteratur und Zeitschriften zu Menschenrechten zur Verfügung. Sie besitzt in Deutschland den größten Bestand an Materialien zur Menschenrechtsbildung.
The Danish Institute for Human Rights
Das Dänische Institut für Menschenrechte ist eine unabhängige, staatlich finanzierte Institution. Es hat den Auftrag, die Menschenrechte und die Gleichbehandlung in Dänemark und im Ausland zu fördern und zu schützen.
Auf internationaler Ebene arbeitet das Danish Institute for Human Rights mit nationalen Menschenrechtsinstitutionen, staatlichen Institutionen, Privatunternehmen und mit der Justiz zusammen. Es hilft beim Aufbau funktionierender Rechtssysteme im Ausland und sichert den Einfluss der Zivilgesellschaft. Privatunternehmen unterstützt das Institut bei der Beurteilung der Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Menschenrechte.
DEKSOR - Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten
EU-Importeure der Konfliktrohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold und deren Erze müssen Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten nachkommen (EU-Verordnung 2017/821). Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist als zuständige kompetente Mitgliedstaatsbehörde gegenüber der EU-Kommission benannt. Die DEKSOR ist die in der BGR zuständige „Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten“ und nimmt die entsprechenden hoheitlichen Aufgaben wahr. Sie kontrolliert jährlich risikobasiert die Importeure hinsichtlich der Einhaltung der Sorgfaltspflichten in Deutschland. Dazu werden ausgewählte Unternehmen aufgefordert, Unterlagen einzureichen, die die Einhaltung ihrer Sorgfaltspflicht dokumentieren. Außerdem können Vor-Ort-Kontrollen der Unternehmen durchgeführt werden. Dabei stimmt sich die DEKSOR eng mit den zuständigen Behörden der anderen EU-Mitgliedstaaten ab, damit gewährleistet ist, dass EU-weit einheitlich kontrolliert wird. Darüber hinaus berät die DEKSOR importierende Unternehmen zur Umsetzung der EU-Verordnung.
Drive Sustainability
Drive Sustainability ist die gemeinsame Initiative von 11 Automobilherstellern, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der automobilen Lieferkette einsetzen. Die Aktivitäten von Drive Sustainability umfassen Trainings, Compliance-Maßnahmen, sowie Dialogveranstaltungen und lokale Netzwerke. Basierend auf den Nachhaltigkeitsleitlinien von Drive können Zulieferer mit einem standardisierten Selbsteinschätzungstool ihre Leistung im Hinblick auf Nachhaltigkeit einschätzen lassen. Darüber hinaus veranstaltet Drive Sustainability regelmäßig Lieferantenschulungen in verschiedenen Ländern, die auf die Gesetze und Bedingungen des Landes zugeschnitten sind und sich u.a. mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit, Geschäftsverhalten, Compliance und Lieferantenmanagement befassen.
Due Diligence Ready!
Due Diligence Ready! ist ein Online-Portal der Europäischen Kommission, welches Unternehmen bei der verantwortungsvollen Beschaffung von Metallen und Mineralien Unterstützung bietet. Außerdem hilft das Portal den Unternehmen, die von regulatorischen Anforderungen betroffen sind (z. B. der EU-Verordnung über „Konfliktmineralien“), ihre rechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen.
Das Portal wendet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – kann aber von jedem Unternehmen genutzt werden, das mit Mineralen und Metallen in seiner Lieferkette zu tun hat.
Über Due Diligence Ready! können Unternehmen auf Informationen, Tools und Schulungsunterlagen zugreifen, die sie bei der Erfüllung ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt unterstützen.
econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V.
econsense verbindet international tätige Unternehmen mit dem Ziel, den Wandel in Richtung nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Der Verein unterstützt seine Mitglieder dabei, Nachhaltigkeit im Unternehmen und in der Strategie entlang der Lieferketten zu verankern. Dabei werden alle relevanten Themen berücksichtigt – von Menschenrechten bis zum Umweltschutz, immer mit dem Fokus auf dem Business Case Nachhaltigkeit. Im Austausch mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft bündelt econsense Ideen und entwickelt Lösungsvorschläge.
Forum Nachhaltiger Kakao e. V.
Im Forum Nachhaltiger Kakao e. V. haben sich die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die deutsche Süßwarenindustrie, der deutsche Lebensmittelhandel und die Zivilgesellschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die Lebensumstände der Kakaobauern und -bäuerinnen und ihrer Familien zu verbessern, den Anbau und die Vermarktung von nach Nachhaltigkeitsstandards zertifiziertem oder gleichwertig verifizierten Kakao zu erhöhen und die natürlichen Ressourcen und die biologische Vielfalt in den Anbauländern zu erhalten. Dafür engagieren sich die Mitglieder des Forums in Zusammenarbeit mit den Regierungen der kakaoproduzierenden Länder.
Forum nachhaltiges Palmöl e. V.
Ziel des Forums Nachhaltiges Palmöl (FONAP) e. V. ist es, den Anteil von zertifiziertem Palmöl und Palmkernöl sowie deren Derivate und Fraktionen auf dem deutschen, österreichischen und Schweizer Markt signifikant zu erhöhen. Gemeinsam leisten die Mitgliedsunternehmen ihren Beitrag dazu, schnellstmöglich 100 Prozent zertifiziertes Palmöl und Palmkernöl für diese Märkte verfügbar zu machen. Die Mitglieder des Forums haben eine Selbstverpflichtung abgegeben und verwenden ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl. Das Forum setzt sich darüber hinaus für eine Verbesserung und größere Transparenz der Zertifizierungssysteme ein.
UN Global Compact Netzwerk Deutschland (UN GCD)
Der United Nations Global Compact ist die weltweit größte und wichtigste Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Er verfolgt die Vision einer inklusiven und nachhaltigen Weltwirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte. Das UN Global Compact Netzwerk Deutschland (UN GCD) ist der Zusammenschluss der mittlerweile mehr als 500 deutschen Unterzeichner des UN Global Compact - von DAX-Konzernen über Mittelständler bis hin zu kleinen Spezialisten, zudem zahlreiche Organisationen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Als Lern- und Dialogplattform bietet das UN GCD praxisorientierte Formate wie Webinare, Workshops, Trainings sowie Konferenzen und Fachgespräche an.
Internationale Arbeitsorganisation (ILO)
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen (Gründungsjahr 1919) mit Hauptsitz in Genf und Präsenz in allen Kontinenten. Das Mandat der ILO ist die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Ziel ist die Förderung von menschenwürdiger Arbeit, Sozialschutz und die Stärkung des sozialen Dialogs. Als einzige UN-Organisation wird sie gleichberechtigt von Repräsentanten der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen sowie Regierungsvertretungen gesteuert. Die ILO-Vertretung in Deutschland steht im Dialog mit arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Akteuren in der Bundesregierung, den Sozialpartnern, Verbänden, Unternehmen und mit der Zivilgesellschaft mit dem Ziel, menschenwürdige Arbeit in Deutschland und sozialen Lieferketten durchzusetzen. Sie informiert die Öffentlichkeit und stellt Forschungsergebnisse zur weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung, zu Arbeitsmarktindikatoren (Beschäftigungsniveau, Lohnniveau, geschlechtsspezifische Fragen, Umsetzung von Kernarbeitsnormen) und Helpdesk Service für Unternehmen zur Verfügung.
ILO Helpdesk for Business on International Labour Standards
Mit ihrem Helpdesk will die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) Unternehmen und Arbeitgeber dabei unterstützen, ihre Geschäftspraxis mit den internationalen Arbeitsstandards in Einklang zu bringen. Das Angebot liefert Unternehmen eine Fülle an Informationen, Best Practice-Beispielen und Werkzeugen zu allen Themen der internationalen Arbeitsnormen – von Kinderarbeit über Versammlungsfreiheit bis zu gerechten Löhnen und Arbeitssicherheit.
MVO Nederland
MVO Nederland ist eine Bewegung von Unternehmen, mit dem Ziel klimaneutrale, inklusive, ehrliche und nachhaltige Wirtschaft zu gestalten. Mehr als 2.000 Unternehmen haben sich dem international tätigen Netzwerk bereits angeschlossen. Ein Schwerpunkt ist die Vernetzung von Wirtschaftsakteuren aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Branchen, um neue Ansätze für ehrgeizige Nachhaltigkeitsprojekte zu finden. MVO Nederland bietet Unternehmen darüber hinaus Beratung, Weiterbildung und strategische Unterstützung. Der CSR Risiko-Check, ein Online-Tool zur Einschätzung der Risiken und Herausforderungen für nachhaltige Investitionen, ist eine Entwicklung von MVO Nederland. Den CSR Risiko-Check finden Sie auf der AWE-Website [interner Link auf Risikocheck]. Die Nutzung des Tools ist kostenlos.
Nationale Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze
Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sind das wichtigste umfassende internationale Instrument zur Förderung verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns. Sie sind rechtlich nicht verbindlich, entsprechen aber der Erwartung der Bundesregierung an das Verhalten deutscher Unternehmen bei ihren grenzüberscheitenden Aktivitäten. Die Nationale Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie informiert über die Leitsätze, fördert ihre Umsetzung und bietet ein Vermittlungs- oder Mediationsverfahren bei Beschwerden über ihre Anwendung in konkreten Einzelfällen an.
Partnerschaften2030
Partnerschaften2030 ist eine nationale Plattform zur Förderung von Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) und unterstützt Unternehmen, gemeinsam mit Partnern ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Für Unternehmen umfasst das Angebot sowohl die Beratung zur Konzeption und strategischen Ausrichtung einer Multi-Akteurs-Partnerschaft als auch die Vernetzung mit Partnern aus Zivilgesellschaft, Staat und Wissenschaft. Dazu werden Machbarkeitsstudien durchgeführt, Ideen- und Auftaktworkshops organisiert und Prozess- und Rechtsberatung geleistet, um Partnerschaften aufzusetzen und weiterzuentwickeln. Partnerschaften2030 bündelt die Expertise und langjährige Erfahrung von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und von Engagement Global – bengo.
PREVENT Waste Alliance
Die PREVENT Waste Alliance ist eine globale Multi-Akteurs-Partnerschaft für Kreislaufwirtschaft, die Kooperation zwischen Akteuren entlang der Wertschöpfungsketten ermöglicht. Die Mitglieder der PREVENT setzen sich gemeinsam dafür ein, Abfälle weltweit zu vermeiden, zu sammeln und wiederzuverwerten sowie recycelte Materialien zu nutzen. Sie wollen damit bewirken, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern weniger Abfall in die Umwelt gelangt. Ausführlichere Informationen zur PREVENT Waste Alliance erhalten Sie hier.
Runder Tisch Menschenrechte im Tourismus e. V.
Der Roundtable Human Rights in Tourism unterstützt Unternehmen, Organisationen und Institutionen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte im Tourismus einsetzen. Orientierungsrahmen für die Aktivitäten des Vereins sind die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen. Der Roundtable ist eine offene Dialogplattform, setzt mit seinen Mitgliedern Projekte zur menschenrechtlichen Sorgfalt um und stellt der Branche Materialien und Weiterbildungsangebote zum Thema Menschenrechte zur Verfügung. Das frei zugängliche Online-Tool „Get Started“ bietet kleinen und mittleren Reiseveranstaltern die Möglichkeit, Menschenrechtsrisiken entlang ihrer Lieferkette zu identifizieren. Teil des „Get Started“- Tools ist eine Schritt-für-Schritt Anleitung zur systematischen Vorbereitung und Durchführung einer menschenrechtlichen Folgenabschätzung (Human Rights Impact Assessment – HRIA) in einer Destination, um mit lokalen Stakeholdern potenzielle und tatsächliche Wirkungen der unternehmerischen Tätigkeit oder der lokalen Geschäftspartner zu erfassen und passende Maßnahmen zu erarbeiten.
UPJ e. V.
UPJ ist ein Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen Projekte, die zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen, indem sie neue Verbindungen zwischen Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und öffentlichen Verwaltungen schaffen.
Diese Akteure unterstützt der gemeinnützige UPJ e. V. darüber hinaus mit Informationen und Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility Aktivitäten. UPJ setzt gemeinsam mit dem Helpdesk Wirtschaft Menschenrechte der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) und MVO Nederland die deutsche Version des CSR Risiko-Check um.
Praktische Tools für mehr Nachhaltigkeit
Wie steht es um die eigene Nachhaltigkeit, wo drohen Risiken? Portale und Online-Tools helfen Unternehmen bei einer ersten Einschätzung und liefern eine objektive Informationsbasis.
Business and Human Rights Resource Centre
Das Business and Human Rights Resource Centre arbeitet mit allen Stakeholdern zusammen, um Menschenrechte in der Wirtschaft zu fördern, und betreibt das einzige globale Wissens- und Informationsportal zu diesem Thema. Die internationale Menschenrechtsorganisation veröffentlicht Briefings und Orientierungshilfen, dokumentiert positive wie negative Auswirkungen der Aktivitäten von über 8.000 Unternehmen auf die Menschenrechte und holt Unternehmensstellungnahmen zu Vorwürfen aus Zivilgesellschaft und Medien ein.
CSR-in-Deutschland.de – Das Informationsportal der Bundesregierung
Mit www.csr-in-deutschland.de stellt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein Online-Informationsangebot bereit, das einen ganzheitlichen Einblick in die CSR-Politik in Deutschland gibt. Unternehmen finden grundlegende Informationen über CSR und ihre Themenfelder, die Bedeutung von CSR für verschiedene Branchen und Unternehmensbereiche sowie den Wert der unternehmerischen Verantwortung für den geschäftlichen Erfolg. Neben aktuellen Servicethemen bietet ein CSR-Self-Check eine erste Orientierung, wie nachhaltig das eigene Unternehmen aufgestellt ist. Mit dem CSR-Preis der Bundesregierung werden Unternehmen ausgezeichnet, die für gesellschaftliche, soziale und ökologische Verantwortung einstehen. Alle Informationen zum Wettbewerb sind ebenfalls auf der Webseite zu finden. Auf der Unterseite www.wirtschaft-menschenrechte.de informiert die Bundesregierung über den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP). Mit dem NAP soll die Einhaltung von Menschenrechten in globale Liefer- und Wertschöpfungsketten durchgesetzt werden.
Grievance Management Assessment (GMA) von CSR Europe
Das Grievance Management Assessment (GMA) von CSR Europe ist ein Tool mit dessen Hilfe Unternehmen die Reife und Wirksamkeit ihres operativen Beschwerdemanagements analysieren können. Das GMA basiert auf den VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechten (UNGPs) und untersucht das Managementsystem auf seine Legitimität, Zugänglichkeit, Berechenbarkeit, Ausgewogenheit, Transparenz und Gesetzeskonformität sowie in welchem Umfang das System eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglicht (Quelle kontinuierlichen Lernens) und Interessensgruppen sinnvoll in den Prozess eingebunden sind (Dialogorientierung). Das GMA stützt sich auf die Effektivitätskriterien aus den VN-Leitprinzipien und übersetzt diese in 29 Prozessanforderungen auf die die Managementsysteme von Unternehmen geprüft werden können. Das Tool kann von jedem Unternehmen verwendet werden, welches die Bereitstellung/Verbesserung eines funktionierenden Beschwerdemechanismus anstrebt bzw. Rechtsinhabern die Möglichkeit geben möchte, Beschwerden zu äußern und Abhilfe einzufordern.
Weitere Informationen dazu finden Sie in dieser Broschüre.
Deutscher Nachhaltigkeitskodex
Unternehmen und andere Organisationen können den Transparenzstandard Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) unter anderem dazu nutzen, um über die Kernelemente unternehmerischer Sorgfaltspflichten im Sinne des Nationalen Aktionsplans (NAP) Wirtschaft und Menschenrechte zu berichten. Um den Kodex zu erfüllen, erstellen Anwender in der Datenbank eine Erklärung zu 20 Kriterien und den ergänzenden Leistungsindikatoren. Aus dem NAP abgeleitete Aspekte unternehmerischer Sorgfaltspflichten sind in das Kriterium zu Menschenrechten integriert worden. Um eine DNK-Erklärung inklusive NAP-Berichtsinhalte abzugeben, wählt das Unternehmen das gewünschte Anwendungslevel in der Datenbank aus.
Der DNK ist ein Projekt des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), einem Beratungsgremium der Bundesregierung.
Infoportal zu menschenrechtlicher Sorgfalt
Das kostenlose Informationsportal MR-Sorgfalt.de des Deutschen Global Compact Netzwerks unterstützt Unternehmen bei der Konzeption und Verbesserung ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltsprozesse. Im Abschnitt „Einstieg“ zeigt es auf, wie insbesondere kleine und mittlere Unternehmen menschenrechtliche Risiken verstehen und managen können. Unter „Fortgeschrittene“ liefert das Portal weiterführende Informationen, Good Practice-Beispiele und Anwendungshilfen für den Aufbau proaktiver und kontinuierlicher Sorgfaltsprozesse. Ergänzend ermöglicht das Online-Tool „Human Rights Capacity Diagnostic“ Unternehmen die Selbsteinschätzung ihrer Managementkapazitäten im Hinblick auf die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfalt und hilft bei der Identifizierung von Lücken und nächsten Schritten.