Der aus Marseille stammende Gewinner der neunten Top Shark Academy im Januar 2020 schließt sich dem Team Winamax an. Zwar hat er bislang noch keine größeren Erfolge im Live-Poker vorzuweisen, aber davon solltet ihr euch nicht täuschen lassen: Der junge Profi beschäftigt sich schon seit frühen Jahren ausgiebig mit Karten und Chips. Dieser hart arbeitende Allrounder hat bereits eine Menge Erfahrung in vielen Spielvarianten gesammelt und ist bereit, es mit den Sharks der internationalen Pokerwelt aufzunehmen.
Er hat das Alter und den Look eines Grinders , der mit Online-MTTs aufgewachsen ist. Aber der Schein trügt, denn mit 24 Jahren könnte Léo Lombardozzi schon fast als Livetard durchgehen. Dies zeigt sich allein schon daran, dass er seine ersten „echten“ Partien bereits in der Schule spielte. Tatsächlich stammt er aus einer pokerbegeisterten Familie: „Mein Vater hat zu Hause mit seinen Freunden Pokerabende veranstaltet und mein Halbbruder sehr, sehr viel Zeit auf Winamax verbracht“, erinnert sich der Profi aus Marseille. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Bereits mit 14 Jahren war der Achtklässler ein Reg bei den jeden Mittwoch mit dem Vater gespielten Sit&Go-Abenden (und begann bereits, sich nach anderen Pokerrunden in der ganzen Region umzusehen), verfolgte mit Spannung Antoine Saouts Heldentaten im Finale des WSOP Main Events und schaute dem Bruder über die Schulter, während dieser seine Bankroll mit SNGs und Double or Nothing aufbaute. All dies machte ihn schon sehr früh zu einem leidenschaftlichen Pokerenthusiasten. „Schon bald nannten sie mich in der Schule nur noch den ,Typen, der Poker spielt‘.“ Im Nachhinein ist Léo davon überzeugt, dass eine Pokerkarriere für ihn seit seiner Jugend quasi „unausweichlich“ war. Schon damals konnte er sich eine eher untypische Zukunft vorstellen: „Ich habe mir gesagt, dass es wie beim Fußball ist: Wer früh anfängt, kann Karriere machen!“
Auch an der Uni setzte sich diese Entwicklung fort. Léo wohnte mit seinem besten Kumpel zusammen, der seine frühreife Leidenschaft für Texas Hold'em teilte: „Als er vor der Wahl stand, sich einen Pokerkoffer mit Chips oder ein neues Videospiel zu kaufen, entschied er sich für die Pokerchips.“ Aber ihre Herangehensweise ans Pokern war unterschiedlich. „Ich habe alles ausprobiert von Sit&Go über DoN und MTT bis Live-Poker in Aix-en-Provence. Ich hatte überhaupt keinen Plan. Sein Ansatz war ernsthafter. Er arbeitete an seinem Spiel, kletterte im Cash Game die Limits nach oben und saß schließlich am gleichen Tisch wie die großen Spieler der damaligen Zeit, darunter Locsta [Marc Inizan, ehemaliger Team-Profi, Anm. d. Red.]. Eines Tages fragte er mich: Meinst du nicht, dass du dieses Spiel endlich einmal richtig lernen solltest?“
Von da an war Léo an zwei Fronten aktiv, nämlich in seinem Umweltmanagement-Studium und bei seiner Ausbildung zum Cash-Game-Spieler. Und anscheinend waren die Online-Tische eine wesentlich größere Herausforderung als Zwischenprüfungen. „An der Uni kam ich ohne allzu große Anstrengungen aus. Ich lernte einfach am Abend vor einer Prüfung und bestand sie. Beim Poker hingegen hatte ich ständige Swings. Ich habe mich vom MTT-Gewinner zum Rakeback-Profi im Cash Game entwickelt.“ Anders gesagt: Je nach Bankroll und Varianz stieg Léo zwischen den Limits immer wieder auf und ab. Er lernte auf die harte Tour: „Ich ging zu meinem Mitbewohner, erzähle ihm meine Geschichten und ließ mir erklären, was ich alles falsch machte. Und das war ziemlich viel.“ Auch wenn sich Léo an diese Periode als eine Zeit erinnert, in der „es zwei Jahre lang jeden Tag Verluste gab und ich nur knapp durch das Rakeback überleben konnte“, so sammelte er doch eine Menge Erfahrung. Irgendwann begannen sich die Tausenden von Arbeitsstunden auszuzahlen: Er kletterte die Limits nach oben, vermied Rückschläge und erreichte schließlich NL400. „Ich habe viele Fehler gemacht, denn ich wollte zu schnell nach oben“, gibt er heute zu. Das ist das Paradoxe daran: Wenn man schlecht ist, merkt man nicht, dass man schlecht ist. Und wenn man es dann endlich merkt, tut es ziemlich weh! Glücklicherweise hatte ich mehrere unglaublich gute Coaches.“
Nach dieser mit Fallstricken übersäten Reise hat sich Léo mittlerweile auf schwer zu übertreffenden Limits etabliert und dabei eine sehr persönliche Arbeitsethik aufgebaut („mein Alltag besteht aus Feldanalysen, Thesen, Antithesen und Experimenten“). Mit seiner in sehr jungem Alter erworbenen finanziellen Unabhängigkeit ist er sehr zufrieden („Darauf bin ich sehr stolz. Ich hatte noch nie einen richtigen Job, denn selbst in schlechten Zeiten konnte ich meine Miete und Lebenskosten vom Pokern bezahlen.“). Mittlerweile erlaubt er sich auch einige Reisen auf der Live-Tour, um Turniere mit Buy-ins von 500 bis 2.000 Euro zu spielen, und hat auch online wieder mit MTTs angefangen. Kurz gesagt, war Léo stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Da kam es ihm sehr entgegen, als seine Coaches ihm ein vollkommen neuartiges und ehrgeiziges Projekt vorschlugen. „Als sie sahen, dass sich mein Niveau verbessert hatte, fragten sie mich, ob ich bei der Einführung von SpinForWin, einer neuen Lernplattform, mitwirken wollte.“
Im April 2019 begab sich Léo also auf ein neues Abenteuer. Nun wollte er anderen Spieler das Pokern beibringen und selbst Coach werden, nachdem er so lange Zeit Schüler gewesen war. Dazu entwickelte er Lehrvideos, gab privates Coaching und übertrug Live-Sessions auf Twitch. „Am Anfang war es schwierig, weil ich dazu neige, meine eigenen Fähigkeiten herabzuwürdigen. Außerdem erfordert die Arbeit als Coach sehr viel Engagement.“ Doch konnte sich Léo schon bald selbst von seiner Legitimität als Coach überzeugen: Zwischen April und September gewann er zwei Titel der Winamax Series sowie zwei Monster-Stack-Turniere und sicherte sich dadurch mehr als 25.000 Euro Preisgeld. Seine Online-Bilanz wurde immer eindrucksvoller, die spezielle Strategie und Routine von Mehrtischturnieren lag ihm immer besser, sodass er sich schließlich vollständig zum MTT-Spieler entwickelte. „Beim Cash Game erinnert man sich nicht an seine Ergebnisse, es geht einfach täglich auf und ab. Bei Turnieren gibt es hingegen einen Score, man hinterlässt eine Spur. Und außerdem muss man bei MTTs sehr viel mehr verschiedenen Informationen berücksichtigen.“
Und wenn man schon Turnierspieler wird, warum dann nicht gleich im besten Team in ganz Europa? Im Herbst 2019 nahm Léo zum ersten Mal an der Top Shark Academy teil , dem jährlichen Rekrutierungswettbewerb des Team Winamax. Diese Herausforderung meisterte er mit Bravour. Der Wettbewerb war hart, aber während der siebenwöchigen Prüfungen demonstrierte Léo das ganze Ausmaß seiner technischen Fähigkeiten. Nicht nur erwies sich sein praktisches Spiel als tadellos, sondern er überzeugte die Jury zudem mit seiner Leichtigkeit und seiner Wortgewandtheit in den pädagogischen Übungen. Im letzten Event, einem extrem anstrengenden MTT-Marathon von acht Tagen und acht Nächten, gelang es ihm, seine letzten drei Gegner mit einem explosiven Deep Run beim größten MTT des Jahres, dem 3-Million Event KO, an die Wand spielen. Schließlich konnte er erschöpft aber glücklich den Sieg einfahren und sich die Mitgliedskarte zu einem der exklusivsten Clubs der Pokerwelt sichern. „Dieser Wettbewerb ist ein echter Härtetest. Selbst für einen erfahrenen Spieler ist er sehr anstrengend.“
Der neunte Gewinner der Top Shark Academy, Léo Lombardozzi, stieß im Januar 2020 zum Team Winamax, ohne bis dahin größere Live-Erfolge vorweisen zu können. Ein Problem sieht er darin jedoch überhaupt nicht, denn Pokertrophäen zu erringen, ist genau seine neue Mission für sein Jahr mit einem Sponsorvertrag, den er sich gerade mit Bravour gesichert hat. Dabei zeigt sich der Südfranzose bereit für jede Herausforderung: „Im Moment lässt sich noch nicht einschätzen, wie gut ich als Turnierspieler bin. Aber ich bin überzeugt, dass ich derjenige Spieler bin, der am meisten Zeit mit der Arbeit an seinem Spiel verbracht hat“, sagte er zu Beginn des Wettbewerbs. Nun wird er Winamax in der ganzen Pokerwelt an der Seite einiger der besten Turnierspieler vertreten und alle berühmten Spielorte entdecken. Dies gilt natürlich insbesondere für Las Vegas, wo er in diesem Sommer zum ersten Mal bei der WSOP antreten wird. „Ich möchte mich nach und nach im Live-Zirkus etablieren und letzten Endes nur noch dort unterwegs sein. Mit der Unterstützung eines Sponsors Poker spielen zu können, ist eine äußerst seltene Gelegenheit. Wie viele solcher Spieler gibt es auf der Welt? Höchstens 30 vielleicht.“
Wenn er nicht gerade mit dem Rest des Teams auf der Jagd nach großen Erfolgen ist, findet ihr Léo in den Fitnessstudios von Porto (wo er jetzt lebt) oder auf Winamax unter dem Spielernamen „Ya 2 ecoles“.
01/2020 | TOP SHARK ACADEMY - SAISON 9 | Gewinner (50.000 €) |
01/2020 | W SERIES 3 MILLION EVENT KO | 36. (5.034 €) |
01/2020 | W SERIES Event 137 - 20 € | 5. (1.746 €) |
01/2020 | W SERIES Event 94 - 50 € | 2. (6.950 €) |
01/2020 | W SERIES Event 95 - 100 € | 4. (2.755 €) |
09/2019 | W SERIES MONSTER STACK - 20 € | Gewinner (10.946 €) |
09/2019 | W SERIES Event 92 - 100 € | 3. (2.954 €) |
07/2019 | HIGHROLLER 250 € | 3. (5.851 €) |
06/2019 | Freeroll VIP Super Diamond | 3. (2.322 €) |
05/2019 | XTASE 100 € | 2. (3.743 €) |
04/2019 | RUSH HOUR 50 € | Gewinner (30.304 €) |
04/2019 | FLIPPER 20 € | Gewinner (1.572 €) |
04/2019 | W SERIES MONSTER STACK - 50 € | Gewinner (14.412 €) |
02/2019 | BATTLE ROYALE 200 € | 4. (3.943 €) |
01/2019 | W SERIES Event 25 - 100 € | 2. (7.263 €) |
12/2018 | PRIME TIME 50 € | 2. (3.716 €) |
09/2018 | PRIME TIME 50 € | Gewinner (4.874 €) |
02/2018 | RUSH HOUR 50 € | Gewinner (3.647 €) |
12/2017 | AFTER WORK 20 € | Gewinner (6.121 €) |
042017 | PAYBACK 10 € | Gewinner (393 €) |
02/2015 | DEEP RUN 10 € | Gewinner (907 €) |
11/2014 | HARA-KIRI 3 € | Gewinner (334 €) |
03/2014 | KAMIKAZE 5 € | Gewinner (330 €) |
01/2014 | CINQ MAJEUR 5 € | Gewinner (2.296 €) |