Dialog KlimaAnpassung

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Dialog KlimaAnpassung - Leben im Klimawandel gemeinsam meistern
Quelle: BMUV/UBA

Mit dem „Dialog KlimaAnpassung“ haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt die gesellschaftliche Diskussion zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Jahr 2023 fortgesetzt. Wichtig bleiben alle Anstrengungen zum Klimaschutz, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden.

Inhaltsverzeichnis

Bürger*innen, darunter Jugendliche und junge Menschen, konnten ihre Vorstellungen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen und Empfehlungen geben, wie dies erreicht werden soll, um eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Parallel dazu wurden Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft durch die Bundesregierung in den verschiedenen Themenclustern beteiligt und konnten ihre Expertise in die Strategieentwicklung einbringen.

Im September 2024 hat das Umweltbundesamt die gebündelten Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung veröffentlicht. Das Dokument enthält eine Zusammenfassung der wesentlichen Anliegen von Bürger*innen und Fachleuten und macht den Beteiligungsprozess transparent.

Im Kern galt es zu klären: Welche konkreten Maßnahmen zur Klimaanpassung sind notwendig und wer kann welche Beiträge dazu leisten? Um eine umfassende ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ und ausreichende Vorsorge zu erreichen, sind Aktivitäten auf allen Verwaltungsebenen, in allen Handlungsfeldern und Lebensbereichen und von vielen verschiedenen Akteursgruppen nötig.

Mit dem „Dialog KlimaAnpassung - Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die Entwicklung und Diskussion von Antworten und Lösungen für die Gestaltung eines klimaangepassten Deutschlands mit einer breiten Öffentlichkeit angestrebt. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses werden bei der Weiterentwicklung durch die Bundesregierung in die neue, vorsorgende Klimaanpassungsstrategie einfließen.

 

Wie konnten sich Bürger*innen beteiligen?

Alle Bürger*innen konnten vom 18. September bis zum 22. Oktober 2023 an der bundesweiten Online-Beteiligung teilnehmen. Dabei ging es um die Einschätzung der aktuellen Situation und die persönlichen Erfahrungen im Alltag mit den Folgen des Klimawandels, um Handlungsschwerpunkte und zukünftige Herausforderungen für die Vorsorge und Anpassung an die vielfältigen und wachsenden Folgen des Klimawandels aus Sicht der Bürger*innen zu identifizieren.

Zeitgleich fand unter dem Titel "DeinDialog KlimaAnpassung" eine Online-Jugendbeteiligung statt, die sich speziell an Jugendliche und junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren richtete. Hier standen die langfristige Betroffenheit durch die Klimawandelfolgen und die Zukunftsvorstellungen der jungen Generation im Mittelpunkt.

Im Oktober und November 2023 luden Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt außerdem in fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen ein. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen diskutierten etwa 80 Personen darüber, wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden wurden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergab. Sie erarbeiten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen des Klimawandels sorgen könnten. Zudem gaben sie Hinweise auf künftige gesellschaftliche Herausforderungen und mögliche Maßnahmen, um diesen zu begegnen. Als Ergebnis sind Empfehlungen entstanden, die durch die Bürgerinnen- und Bürgerdelegierten aus den fünf Regionen an das Bundesumweltministerium übergeben wurden. Die Veranstaltungen fanden in diesen fünf Regionen statt:

  • Region Ostseeküste in Wismar (Küste)
  • Region Mittelelbe in Dessau-Roßlau (Binnenland)
  • Region Rhein-Ruhr in Duisburg (Großstadt)
  • Region Rhein-Main in Worms (Flusslage)
  • Region Bayerischer Wald in Zwiesel (Mittelgebirge)

Die fünf Regionen sind durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise spezifisch betroffen und stehen beispielhaft für die vielfältigen Herausforderungen der Klimaanpassung in Deutschland. Sie wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 der Bundesregierung und mit Blick auf unterschiedliche Siedlungsräume, Landschaften sowie Wirtschafts- und Infrastrukturen ausgewählt.

 

Wie wird die Fachwelt beteiligt?

Zunächst erarbeiten die Bundesministerien im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit gemeinsam einen Rohentwurf messbarer Ziele für die Klimaanpassung sowie Indikatoren, die der Messung, und Maßnahmenvorschläge, die der Umsetzung der Ziele dienen. Dabei standen die Themencluster Wasser, Infrastruktur, Land und ⁠Landnutzung⁠, Wirtschaft, Gesundheit sowie Stadtentwicklung, ⁠Raumordnung⁠ und Bevölkerungsschutz im Fokus. Es sollten aber auch übergreifende Ziele entwickelt werden, beispielsweise zur Planung der gesamtgesellschaftlichen Klimaanpassung oder zu Forschungsbedarfen in den verschiedenen Themenclustern.

In einer fortgeschrittenen Phase der Erarbeitung wurden Fachexpert*innen aus Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft eingebunden, um die Zielentwicklung sowie die Indikatoren und Maßnahmenvorschläge durch die erweiterte Perspektive und Expertise aus der Fachwelt anzureichern. In einer zweitägigen Dialogveranstaltung im Dezember 2023 gaben Länder, Kommunen, Verbände und Wissenschaft ihre Rückmeldungen zu den Zielentwürfen der Bundesministerien und formulierten ihre Ergänzungs- und Änderungsbedarfe. Hier ging es neben den spezifischen Zielen auch um themenübergreifende Fragestellungen wie den Umgang mit Zielkonflikten. Eine weitere Fragestellung lautete, welche Beiträge die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft zur Zielerreichung leisten können.

Vom 1. bis 22. Oktober 2024 läuft das formelle Konsultationsverfahren: Bundesländer und Verbände können sich schriftlich zu dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie äußern. Über die Dialogplattform des BMUV haben Verbände die Möglichkeit fokussiert Rückmeldung zu konkreten Fragen zu geben.

 

Wie fließen die Ergebnisse in die neue vorsorgende Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung ein?

Die Ergebnisse aus der Beteiligung der Bürger*innen, darunter der Jugend, und der Fachwelt wurden gebündelt und im Hinblick auf Priorisierung, Ergänzungen oder Weiterentwicklungen von Zielen, Indikatoren und Maßnahmen sowie Lösungsoptionen ausgewertet. Die Zusammenstellung diente den Bundesministerien dazu, die wesentlichen Ergebnisse der Beteiligung für die Weiterentwicklung der Klimaanpassungsstrategie zu reflektieren und abzuwägen, welche Empfehlungen aufgenommen werden. Die Arbeit an der Strategie geht noch bis Jahresende weiter. Dann soll sie vom Bundeskabinett beschlossen werden.

Der Umgang mit den Ergebnissen aus dem „Dialog KlimaAnpassung“ wird abschließend dokumentiert und veröffentlicht.

 

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