Was bedeutet WLTP?
Der Begriff WLTP steht als Abkürzung für das Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure. Es handelt sich dabei um ein weltweit einheitliches Messverfahren für Leichtfahrzeuge. Das WLTP-Messverfahren ermittelt realitätsnahe Angaben zum echten Kraftstoffverbrauch und zum Ausstoß von CO2-Emissionen und löste das zuvor gültige NEFZ-Verfahren ab, welches für den Neuen Europäischen Fahrzyklus steht. Seit September 2017 gilt in der EU nur noch WLTP als zulässiges Prüfverfahren zur Bestimmung von Kraftstoffverbrauch und Abgaswerten.
Mit dem WLTP-Standard werden folgende Werte bei neuen Fahrzeugen ermittelt:
- Kraftstoffverbrauch
- Stromverbrauch
- CO2-Emissionen
Anders als beim europäischen Fahrzyklus NEFZ lassen sich durch WLTP die tatsächlichen Werte eines Fahrzeuges deutlich präziser messen, sodass der Vergleich von Fahrzeugen verschiedener Hersteller einfacher wird. Der WLTP-Zyklus regelt, unter welchen Voraussetzungen bei einem Pkw-Modell die Verbrauchs- und Emissionswerte geprüft werden. Dazu zählt zum Beispiel eine einheitlich definierte Geschwindigkeit als Basis für die Prüfung der Fahrzeuge. Das Ergebnis eines WLTP-Prüfverfahrens ist wiederum ausschlaggebend für die Zulassung neuer PersonenkraftwagenZulassung neuer Personenkraftwagen und die Berechnung der Kfz-Steuer.
Wechsel von NEFZ zu WLTP
Seit der Einführung des NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) haben sich Technik und individuelles Fahrverhalten stark verändert. Um die realen Gegebenheiten besser abzubilden, wurden die Testparameter überarbeitet. Zudem gilt NEFZ nur in Europa. Mit WLTP werden für Pkw-Modelle zukünftig weltweit vergleichbare Testergebnisse sichergestellt.
Seit Juli 2017 sind die EU-Richtline zur Ermittlung von CO2-Emissionen und zum Kraftstoffverbrauch bei Autos gültig. Das neue WLTP-Messverfahren gilt seit dem 1. September 2017. Alle neu zugelassenen Fahrzeuge, vom leichten Nutzfahrzeug bis zum Pkw, sind ab diesem Zeitpunkt verpflichtend mit dem WLTP-Zyklus geprüft worden. Ohne diese Prüfung hätten Fahrzeuge sonst keine Zulassung für den Straßenverkehr erhalten. Seit dem 1. September 2018 sind die WLTP-Werte zum Kraftstoffverbrauch und zu den Emissionen für alle Fahrzeugtypen der Pkw-Klasse verbindlich.
Seit Januar 2021 sind Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dazu verpflichtet, auf Basis der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV) auf bestimmte Angaben hinzuweisen. Das bedeutet, dass neue Autos, die ausgestellt sowie zum Kauf oder Leasing angeboten werden, nach dem neuen WLTP-Prüfzyklus beworben werden müssen. Die Kennzeichnung umfasst dabei sowohl die Angaben zum Verbrauch als auch der Emissionen.
In Deutschland arbeiten die Behörden noch daran, die Novellierung der europäischen Pkw-EnVKV in deutsches Recht umzusetzen. Die Fertigstellung verzögert sich allerdings. Aus diesem Grund besteht für Hersteller von Neufahrzeugen nach wie vor die Pflicht, neben den realistischeren und für die Kfz-Steuer relevanten WLTP-Werten auch die alten NEFZ-Werte mit anzugeben, sofern diese verfügbar sind.
Mit der Einführung von WLTP tauchen immer wieder Abkürzungen wie 6c, 6d-Temp sowie RDE auf. Erfahre nachfolgend, welche Bedeutung diese Bezeichnungen haben.