Nachhaltiges Wirtschaften und Transformation
Dekarbonisierung und Carbon Management
Die Unternehmen im Freistaat treiben die Dekarbonisierung bzw. Defossilisierung ihrer Produktionsverfahren mit Nachdruck voran. Dennoch werden in einigen Industriesektoren prozessbedingte und damit schwer bzw. nicht vermeidbare Treibhausgas-Emissionen bestehen bleiben. Hier werden die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 („Carbon Capture Usage“ (CCU) bzw. „Carbon Capture Storage“ (CCS)) künftig wichtige Bausteine für eine klimaneutrale Wirtschaft sein. Durch das Abscheiden von CO2 aus Biomasse können mithilfe von CCU/CCS sogar Negativemissionen erzielt werden, die CO2-Emissionen aus anderen Sektoren kompensieren. Um eine Klimaneutralität der Wirtschaft zu erreichen, müssen verschiedene technologische Ansätze mit den natürlichen Senken wie Wäldern gemeinsam gedacht werden. Zudem müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Anreize für eine Transformation setzen.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium und das Bayerische Umweltministerium erstellen aktuell einen Aktionsplan CCU/CCS, der die bereits im Aufbau befindlichen Carbon Management Strategien (CMS) auf europäischer und auf deutscher Ebene flankiert. Dieser Aktionsplan wird eng mit den Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft sowie einschlägigen Verbänden abgestimmt.
Umweltwirtschaft in Bayern
Mit einem Beschäftigungsanteil von fast 5 Prozent der Gesamtwirtschaft und Umsätzen von über 50 Milliarden Euro hat die Umweltwirtschaft einen hohen ökonomischen Stellenwert im Freistaat Bayern. Die bayerische Umweltwirtschaft umfasst fast 34.000 Unternehmen und ist insgesamt von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Sie sind bundesweit führend und liegen auch im internationalen Wettbewerb mit an der Spitze.
Die Querschnittsbranche Umweltwirtschaft untergliedert sich in die sechs Leitmärkte
- Wasserwirtschaft,
- Schutztechnologien,
- umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung,
- Kreislaufwirtschaft,
- Rohstoff- und Materialeffizienz sowie
- Energieeffizienz.
Sie umfasst Unternehmen aus dem Bereich der technischen und planerischen Dienstleistungen, dem Baugewerbe, der Elektroindustrie und dem Maschinenbau sowie aus der Energiewirtschaft und den Entsorgungsdienstleistungen.
Akteure der Umweltwirtschaft in Bayern
Der Umwelt- und Klimapakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Ziel sind die Steigerung der Innovationsfähigkeit und ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit. Seine Grundlagen sind Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation.
Die Bayerische Staatsregierung fördert mit der Cluster-Offensive Bayern die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft bayerischer Unternehmen in Schlüsselbereichen. Das Cluster Umwelttechnologie informiert über Branchentrends, vernetzt Akteure der bayerischen Umweltwirtschaft, und unterstützt diese bei Kooperationsprojekten oder Internationalisierungsvorhaben.
Sie erreichen die Geschäftsstelle des Clusters Umwelttechnologie telefonisch unter +49 821 455 798 - 0.
Das Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen sowie an Multiplikatoren wie Kammern, Verbände und Berater. Zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) informiert das IZU über aktuellen Umweltthemen, Rechtsgrundlagen und Anwendungshinweise im Umweltrecht, Förderprogrammen Best-Practice-Beispiele.
Mit der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie (NHS) bekennt sich die Bayerische Staatsregierung zum Erhalt von ökologischen, ökonomischen und sozialen Grundlagen, um heutigen und künftigen Generationen die Chancen auf Lebensqualität und Wohlstand zu sichern.
Die NHS wurde 2017 von einer Interministeriellen Arbeitsgruppe überarbeitet und umfasst Ziele, Maßnahmen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung in Bayern.
Die elf Handlungsfelder der NHS umfassen folgende Themen:
- Klimawandel,
- Zukunftsfähige Energie,
- Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen,
- Nachhaltige Mobilität,
- Sozialer Zusammenhalt,
- Bildung und Forschung,
- Nachhaltige Wirtschaft und nachhaltiger Konsum,
- Gesundheit und Ernährung,
- Staat und Verwaltung,
- Nachhaltige Finanzpolitik und
- Globale Verantwortung und Vernetzung.
Die Bayerische Klimaschutzoffensive zielt auf den Erhalt unserer Heimat – auch für künftige Generationen – ab und spielt für die Staatsregierung eine zentrale Rolle. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Bayern 2020 ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, welches bereits 2022 novelliert werden soll. Zur Erreichung der Klimaschutzziele des Gesetzes wurde ein Maßnahmenpaket vorgelegt, welches fortlaufend aktualisiert und fortgeschrieben wird.
Mit den Partnern der Bayerischen Klima-Allianz verfolgt die Bayerische Staatsregierung das Ziel, den Klimaschutz bayernweit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu etablieren.
Die Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS) stellt die bereits beobachteten klimatischen Veränderungen als auch die zukünftig zu erwartenden Veränderungen in Bayern dar. Daraus abgeleitet werden die wichtigsten Folgen für alle klimasensitiven Handlungsfelder beleuchtet. Relevante Klimaanpassungsmaßnahmen werden unter Berücksichtigung ihrer Wirksamkeit, Umsetzung und Dringlichkeit vorgestellt. Die BayKLAS informiert darüber hinaus über die Vielzahl an Fördermöglichkeiten zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen für Unternehmen, Kommunen oder Privatpersonen.
Kampagne der Partner des Umwelt- und Klimapakts Bayern
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