Zwei Wochen nach seinem Lawinenunfall in Österreich ist der schwer verletzte niederländische Prinz Johan Friso in eine Londoner Privatklinik verlegt worden. Ein Ambulanzflugzeug brachte Friso, der im Koma liegt, am Donnerstagnachmittag von Innsbruck nach London. Frisos Mutter, Königin Beatrix, reiste mit ihrer Schwiegertochter Prinzessin Mabel und deren Kindern ebenfalls nach London, wie das Königshaus am Donnerstagabend mitteilte. In der britischen Hauptstadt lebt Frisos Familie seit Jahren.
An Bord des Ambulanzflugzeugs war auch ein Arzt, wie die Polizei in Innsbruck mitteilte. Friso wurde in das Wellington Hospital eingeliefert, das nach eigenen Angaben größte private Krankenhaus Großbritanniens. Experten hätten zu dieser Klinik geraten, teilte das Königshaus mit. Dort könne Friso in seinem jetzigen Zustand optimal versorgt werden. "London bietet auch den Kindern des Prinzen die besten Aussichten für Kontinuität und Stabilität."
Weiter hieß es, jetzt breche für die königliche Familie und vor allem für die Familie von Friso eine lange Zeit an, in der probiert werde, mit der Rehabilitation zu beginnen. Die Familie benötige nun viel Raum, um den Umgang mit der gesundheitlichen Situation von Friso zu lernen und ihr Leben darauf auszurichten. Daher bitte sie die Medien, die nötige Privatsphäre auch weiterhin zu respektieren.
Prinzessin Mabel bedankt sich für Mitgefühl
Prinzessin Mabel bedankte sich erneut für alle Unterstützung und das Mitgefühl. "Die warme Sympathie in der jüngsten Vergangenheit hat mir Halt und Kraft gegeben. Mein Dank dafür ist groß."
Eine Lawine hatte den Prinzen am 17. Februar beim Skifahren in Lech verschüttet. Wegen eines langen Sauerstoffmangels erlitt er nach Krankenhausangaben einen 50 Minuten langen Herzstillstand und weitreichende Hirnschäden. Seitdem liegt der zweitälteste Sohn (43) von Königin Beatrix im Koma. Seinen Ärzten zufolge ist es ungewiss, ob er jemals wieder zu Bewusstsein kommt. Er hatte vor seinem Unfall in London als Manager gearbeitet.
Die Verlegung des Prinzen war nach Einschätzung des Präsidenten der österreichischen Koma-Gesellschaft, Johann Donis, kein Problem. "Patienten, die künstlich beatmet werden, können durch ganz Europa geflogen werden", sagte der Neurologe der Zeitung "Österreich". London als Wohnort der Familie sei für die weitere Behandlung gut geeignet. "Vertraute Personen sind bei der Reha von Koma-Patienten extrem wichtig."