Farn- und Blütenpflanzen
Im Saarland nachgewiesene Arten der FFH-Richtlinie
Berg-Wohlverleih (Arnica montana)
Die Arnika, auch Berg-Wohlverleih genannt, gehört zu den Korbblütlern und ist eine begehrte Heilpflanze, die vor allem auf dem Balkan, in der Schweiz und Spanien gesammelt wird, da die Zucht schwierig ist. Auffallend sind ihre großen, orangegelben kopfförmigen Blütenstände. Für Korbblütler ungewöhnlich, weist sie ein bis drei Paare gegenständiger Laubblätter auf. Rätselhaft bleibt die Herkunft ihrer Namen: Arnika soll aus dem Arabischen stammen, Wohlverleih kommt ursprünglich von „Wolf", hat aber nichts mit „Wohl" und „Verleihen" zu tun.
Alpen-Flachbärlapp (Diphasiastrum alpinum)
Der Alpen-Flachbärlapp ist eine boreal-alpine Art, seine oberirdischen sterilen Sprosse sind 4-kantig, normalerweise nicht abgeflacht (an schattigen Standorten aber doch etwas abgeflacht). Die Ventralblätter sind deutlich gestielt und gekniet und 0,5 mm breit. Dorsal- und Ventralblätter sind gleich groß. Der Sporophyllstand ist ungestielt, die Sporophylle lanzettlich, zugespitzt. Die Sporenreife erstreckt sich von August bis September. Die ganze Pflanze ist blaugrün überlaufen.
Gewöhnlicher Flachbärlapp (Diphasiastrum comlanatum)
Genau wie die Bärlappe zeigen die Flachbärlappe eine Differenzierung des Sprosses in eine meist oberirdisch kriechende Hauptachse und mehr oder weniger aufsteigende, kürzere, bei vielen Arten stark verzweigte Seitenäste. Die Verzweigung der Sprosse ist dabei wie in der Gattung Lycopodium. Im Gegensatz zu den Vertretern der Gattung Lycopodium hat diese Gruppe nur schuppenförmig reduzierte, bis vielleicht 2 mm lange Laubblätter, die zwar im Prinzip noch spiralig um den Stängel angeordnet sind, dabei aber meist zwei oder vier Orthostichen bilden, wodurch die Sprosse im Querschnitt quadratisch bis abgeflacht sind. Daher kommt auch der Name der Gattung.
Zypressen-Flachbärlapp (Diphasiastrum tristachyum)
Der Zypressen-Flachbärlapp, Diphasiastrum tristachyum, zeichnet sich durch dünne, fast bindfadenartig wirkende, grau- bis blaugrüne Triebe mit anliegenden Blättern aus. Die meist aufrechten Triebe von Diphasiastrum tristachyum sind fächer- bis trichterförmig und oft stockwerkartig angeordnet. Die zwei- bis sechszähligen, lang gestielten Sporophyllstände entspringen den Mitteltrieben der Sprosse. Der Zypressen-Flachbärlapp besiedelt vorzugsweise beerstrauchreiche Kiefernwälder.
Tannen-Bärlapp (Huperzia selago)
Der Tannen-Bärlapp ist eine ausdauernde, bis zu 30 cm hohe Pflanze mit büscheliger Wuchsform aus der stammesgeschichtlich sehr ursprünglichen Gruppe der Bärlappgewächse. Natürliche Wuchsorte des Tannen-Bärlapps sind Fichten- und Bergkiefernwälder, Blockhalden und Alpenmatten.
Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
Sumpf-Bärlapp ist eine ausdauernde Pflanze mit kriechenden Stängeln, deren oberirdische Kriechsprosse 2 bis 10 Zentimeter lang werden. Im Habitus ähnelt er Laubmoosen (besonders Polytrichum). Die sporangientragenden Abschnitte stehen aufrecht und sind 4 bis 8 cm lang. Die Sporangienähre ist undeutlich vom Spross abgesetzt. Die Blätter stehen spiralig und sind aufwärts gebogen. Die Sporophylle sind am Grund breit eiförmig und haben einen gesägten Blattrand. Die Sporen haben einen Durchmesser von 40 bis 46 Mikrometern und reifen von August bis Oktober.
Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
Der ausdauernde, immergrüne Sprossende Bärlapp (Lycopodium annotinum), auch Wald-Bärlapp oder Schlangen-Bärlapp genannt. Der Sprossende Bärlapp bildet oberirdisch kriechende Sprosse aus, die bis zu 1 m lang werden können. Aus diesen wachsen etwa 10 bis 30 cm große aufsteigende Triebe empor, die einen dicht beblätterten, unmittelbar aufsitzenden Sporophyllstand tragen können. Die Blätter der aufsteigenden Triebe ähneln den Nadelblättern von Nadelbäumen. Sie stehen waagerecht ab, erscheinen relativ starr, scharf zugespitzt und sind fein gesägt.
Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)
Der Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), auch Wolfsklaue, gehört zu den Gefäßsporenpflanzen.Die ausdauernde und giftige Pflanze besteht aus einem zwischen 0,5 und 4 Meter langen am Boden kriechenden Spross und bis 30 cm aufrecht stehenden Seitenästen. Die nadeligen Blättchen stehen dicht und sind an der Laubblattspitze mit einem ein bis drei Millimeter langen Haar versehen. Durch diese Haare erscheint die Pflanze pelzig, was ihr den Namen Wolfsklaue zugetragen hat
Prächtiger Dünnfarn (Lycopodium clavatum)
Der Europäische Dünnfarn wurde erst in den 1990er Jahren in Deutschland nachgewiesen. Die Art wird auch Prächtiger Dünnfarn genannt, allerdings bezieht sich dieser Name auf die „eigentliche Farnpflanze" (Sporophyt), die in Deutschland aus klimatischen Gründen nicht auftritt. Bei uns existiert die Art nur in der sich rein vegetativ fortpflanzenden, unscheinbaren Form in der sie grüne, watteartige Polster oder Rasen auf Gestein bildet (Gametophyt). Die Vorkommen in Mitteleuropa gelten als Relikte aus früheren Wärmeperioden.