Bonn – 07.06.2024 Riesenrad, bunte Lichter und Zuckerwatte: Der Startschuss für die Kirmessaison 2024 ist bereits gefallen. Monatelang wird es wieder Millionen Besucherinnen und Besucher zu zahlreichen Volksfesten ziehen. Auch wenn Spaß, Nervenkitzel und Budenzauber dabei nicht fehlen dürfen, steht bei den Gästen neben der Sicherheit zunehmend auch die Nachhaltigkeit von Kirmesgeschäften im Fokus. Ein Aspekt, der für viele zu einem wichtigen Entscheidungskriterium beim Kauf von Produkten, bei Dienstleistungen oder eben auch beim Besuch einer Veranstaltung geworden ist. Für nachhaltige Sicherheit und klimafreundliche Volksfeste könnte ein RAL Gütezeichen sorgen.

Auch wenn Kirmesunfälle in Deutschland selten sind, kommen sie doch vor und sorgen für Verunsicherung. Auslöser von Unglücksfällen waren in den letzten Jahren defekte Sicherheitsbügel, die sich während der Fahrt geöffnet haben, Züge, die auf andere auffuhren, umherfliegende Teile eines Karussells oder Waggons beziehungsweise Gondeln, die sich aus der Verankerung gelöst haben. Um das Vertrauen in das bunte Treiben zu stärken und Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Gefühl zu geben, bedarf es objektiver und neutraler Prüfbestimmungen, zuverlässiger Fremdüberwachung, aber auch kontinuierlicher Eigenkontrollen sowie einer transparenten und verständlichen Kennzeichnung.

Im Zuge des Klimawandels mit all seinen drohenden Folgen, stellt sich vielen immer häufiger die Frage: Bleibt zwischen den hunderten bunten Lichtern, der lauten Musik, den energieintensiven Fahrgeschäften und zahlreichen Food-Angeboten noch Platz für Nachhaltigkeit?

Die Frage ist überaus wichtig, wie eine Untersuchung der klimarelevanten Einflüsse der Soester Allerheiligenkirmes gezeigt hat: So verursacht das fünftägige Event jedes Jahr mehr als 5.000 Tonnen CO2 – ein Wert, der fast 2 % der Emissionen der ganzen Stadt entspricht. Um klimafreundlicher zu werden, versuchen Veranstalter gemeinsam mit den Städten und den Schaustellern vielerorts Lösungen zu etablieren, mit denen ein Kirmesbesuch umweltfreundlicher wird. Ansätze gibt es viele. Bei den Veranstaltungen in Soest oder Düsseldorf zum Beispiel liefern die Stadtwerke Ökostrom für den Kirmesbetrieb. In den letzten Jahren wurde auf vielen Kirmesveranstaltungen zudem die Beleuchtung der meisten Kirmesgeschäfte auf energieeffiziente LEDs umgestellt. Im Gastronomiebereich gibt es verstärkt Mehrwegangebote, die den Müllberg reduzieren sollen. Dabei stehen neben Pommes und Co. auch immer häufiger Bio-Lebensmittel, vegetarische sowie vegane Produkte auf der Karte. Die Werbung für die Anreise mit Bus und Bahn wird forciert, während es zugleich dank Sonderfahrplänen des ÖPNV mehr Angebote für eine klimafreundliche Anreise gibt. Auch Fahrradparkplätze wurden vielerorts geschaffen, mit denen eine umweltbewusste Mobilität gefördert werden soll.

Geschäftsführer Thomas Roßbach erklärt: „In Sachen Klimaschutz sind das zwar gute Ansätze, die aber wenig transparent und kaum nachvollziehbar sind. Mit einem RAL Gütezeichen, das objektive Kriterien festlegt, die kontinuierlich überprüft werden, könnten sichere und klimafreundliche Fahrgeschäfte oder ganze Volksfeste gekennzeichnet werden und damit bei Kirmesbesucherinnen und -besuchern Vertrauen schaffen.“