Ob direkt nach dem Kleegras-Anbau Weizen, Kartoffeln oder Kohl folgen, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Deckungsbeitrag, Unkrautdruck, Drahtwurmbefall, etc.). Grundsätzlich sollten weniger anspruchsvolle Kulturen sich erst später einfügen. Hier sind alle extensiveren Getreidearten zu nennen (Roggen, Triticale, Gerste, Hafer, auch Dinkel). Werden Sonnenblumen, Mais und Zuckerrüben zwar eher als "bedürftig" eingestuft, so vertragen sie doch meist auch eine Stellung nach Getreide und einer anschließenden Zwischenfrucht - wenn eine Unkrautkonkurrenz weitgehend vermieden werden kann.
Wechsel zwischen Winterungen und Sommerungen
Jede Bodenbearbeitung bringt Unkrautsamen in Keimstimmung. Die Saat ist in diesem Sinne auch als ein "Startsignal" für das Unkrautwachstum zu verstehen. Je häufiger dies zum mehr oder weniger gleichen Zeitpunkt erfolgt, desto stärker fördert es die Arten, die genau dieses Zusammenspiel von Licht, Temperatur, Feuchtigkeit, Tageslänge etc. brauchen. So können sich über Jahre einseitig "geförderte" Arten immer mehr zu Problemunkräutern entwickeln.
Umgekehrt kann das aber auch zu ihrer Regulierung eingesetzt werden. Einem durch häufigen Anbau von Braugerste außer Kontrolle geratenen Flughafer ist nur durch einen überstarken Anteil von Winterungen zu begegnen. Der Wechsel ist also ein nicht starr zu gebrauchendes Instrument, sondern kann je nach Bedingungen durchaus flexibel eingesetzt werden.
Ausreichender Abstand selbstunverträglicher Arten und Artengruppen
Dies ist einer der wichtigsten Grundsätze und von außerordentlich hoher Aktualität. Die "klassischen" Themen des konventionellen Anbaus (Anbaupausen von Zuckerrüben, Kartoffeln oder Raps) sind dabei im Öko-Landbau eher von untergeordneter Bedeutung. Denn deren Anbau erfolgt nur selten in einem Umfang, dass einschlägige Grenzen zu beachten sind.
Wichtig ist, dass der Getreideanteil insgesamt maximal zwei Drittel und der Weizenanteil im Besonderen maximal ein Drittel der Fruchtfolge betragen dürfen, um ein Aufschaukeln von Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden. Weizen nach Weizen ist im Öko-Landbau unbedingt zu vermeiden. Dinkel darf (aufgrund seiner Verwandschaft zu Weizen) nicht in direkter Folge zu Weizen stehen.
Allergrößte Aufmerksamkeit ist bezüglich der Selbstunverträglichkeit den Leguminosen zu widmen. Die Abstände der wichtigsten Kulturen sind: Rotklee/ Luzerne mindestens vier, mittel- und langfristig sechs Jahre, Erbsen mindestens fünf Jahre, Ackerbohnen mindestens vier Jahre.
Zu den möglichen Querverbindungen und Wechselbeziehungen sowie den daraus resultierenden Gesamtgrenzen für alle Leguminosen insgesamt sind jedoch noch viele Fragen offen. Hier kann zunächst nur der Rat gegeben werden, die Vielfalt der Leguminosen auch in diesem Sinne zu nutzen und über Mischungen (zum Beispiel verschiedenartig zusammengesetzte Klee-Gräser) einen möglichen Infektionsdruck gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es ist alles zu unterlassen, was einer Leguminosenmüdigkeit Vorschub leisten könnte (zum Beispiel Hauptfruchtleguminosen nicht auch als Zwischenfrüchte einsetzen). Werden Körnererbsen angebaut, sollte wenig Rotklee oder Luzerne auf dem Schlag abgebaut worden sein. Beim Ackerbohnenbau sollten Schläge gewählt werden, auf denen bisher wenig Erbsen angebaut wurden.