Oekolandbau.de: Warum ist ein Dachverband für die Jugendorganisationen der Bio-Branche notwendig?
Zierl: Ich bin der Meinung, dass die Jugend in allen Bereichen des Lebens viel mehr eingebunden und beteiligt werden muss. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein! Denn wie soll die Zukunft – unsere Zukunft – ohne die Jugend gestaltet werden? Die Uhr tickt für unseren Planeten und wir müssen jetzt weitreichende Veränderungen anschieben. Und auch wenn die Öko-Branche meist Veränderungen gegenüber offen ist und nach vorne schaut, fehlte hier eine starke Stimme für junge Menschen.
Oekolandbau.de: Wen und was möchtet ihr erreichen?
Zierl: Wir wollen jungen Menschen, die sich bereits für eine ökologische Transformation des Ernährungssystems einsetzen, vereinen und ihnen eine Stimme geben. Wir sind ein Dachverband für bereits bestehende Jugendorganisationen, weniger ein Verein für Einzelpersonen. Deswegen sehen wir unsere Aufgabe primär darin, unsere gebündelten Forderungen an Politik und Wirtschaft zu tragen und uns dort Gehör zu verschaffen.
Oekolandbau.de: Wie wollt ihr das erreichen?
Zierl: Das Besondere an unserem Bündnis ist, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, inklusive der Verbraucherinnen und Verbraucher. Das ist ein Novum, was auch schon dem europäischen Dachverband IFOAM aufgefallen ist, der deswegen auf uns zu kam. In einem Arbeitskreis erarbeiten wir gemeinsam unsere Positionen, die über unsere ehrenamtlichen Sprecherinnen und Sprecher nach außen getragen werden. Jeder Teil der Wertschöpfung wird hier von mindestens einer Person mit der entsprechenden Expertise vertreten.