SOS-Familienhilfe in Weißrussland Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind auch heute noch für Weißrussland nicht abzusehen. Alleine die Zahl der Krebserkrankungen an der Schilddrüse bei Kindern ist in den letzten 25 Jahren um das 87-fache gestiegen. Die Kinder, die kurz nach der Katastrophe geboren wurden, bekommen jetzt eigene Kinder – und auch diese Kinder haben ein immens hohes Risiko, an Krebs zu erkranken. Seit 1996 nimmt das SOS-Sozialzentrum in Borowljany bei Minsk Familien auf, deren Kinder oft monatelang in der nahegelegenen Fachklinik behandelt werden. Es bietet pro Jahr über 400 Kindern ein vorübergehendes Zuhause. Das SOS-Sozialzentrum besteht aus vier Häusern mit mehreren Wohnungen, die auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfes gebaut wurden. Die Onkologische Klinik von Borowljany liegt nur 100 Meter entfernt. Die kleinen Patienten können so tagsüber zur Behandlung in die Klinik gehen, wohnen aber mit ihren Eltern und zum Teil auch Geschwistern in einem familiären Umfeld.