SOS-Kinderdörfer in Liberia
Die extreme Armut, Nachkriegstraumata und wirtschaftliche Entbehrungen machen das Leben in Liberia zu einer besonderen Herausforderung.
Die Ebola-Epidemie, die Liberia zwischen Mitte 2014 und Anfang 2016 heimsuchte, hat zu weiterem Leid geführt: mehr als 4.800 Menschen starben, noch viel mehr sind betroffen und versuchen ihr Leben neu aufzubauen.
Bereits vor der Ebola-Epidemie war Liberia eines der ärmsten Länder Afrikas. Derzeit leben rund 82 % der Menschen in Armut. Häufig ist die Grundversorgung, wie sauberes Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen und eine öffentliche Stromversorgung nicht gegeben. In den ländlichen Gebieten haben rund 30 % der Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser und nur 7 % zu sanitären Einrichtungen.
Kinder und junge Menschen brauchen Bildung und Ausbildung
In Liberia leben 2,1 Millionen Kinder unter 18 Jahre. Jahrzehntelange Konflikte und die jüngste Ebola-Epidemie haben sich negativ auf das Leben der Kinder ausgewirkt, viele mussten von zu Hause fort und haben die elterliche Betreuung verloren.
Obwohl die Regierung in Schulen investiert hat und kostenlose Grundschulbildung anbietet, beenden nur 68 Prozent der Kinder die Grundschule. Oftmals können sich die Eltern die Zusatzkosten wie Transport, Bekleidung, Schulbücher und –materialien nicht leisten. Viele Familien sind so arm, dass sie darauf angewiesen sind, dass die Kinder zum Familieneinkommen beitragen. Geschätzte 21 Prozent der Kinder verrichten Arbeit.
Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass die Reduzierung der Armut bei jungen Menschen zu Stabilität und Frieden führt und deshalb gab es große Anstrengungen, um die Arbeitsmöglichkeiten von jungen Menschen zu verbessern. Allerdings bedarf es noch größerer Anstrengungen. Schätzungen zufolge haben 85 Prozent der jungen Menschen keine Arbeit.