Historie

Am 21.05.1991 wurde ein Antrag an den Landtag zur Bildung einer Landesforschungsanstalt für Agrarwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Hintergrund war die Sorge, etablierte außeruniversitäre land- und fischereiwirtschaftliche Forschungskapazitäten in Gülzow, Groß Lüsewitz, Rustow, Dummerstorf und Rostock zu verlieren. Mit Drucksache 1/615 beschloss der Landtag am 4. Juli 1991 die Bildung der Landesforschungsanstalt. Ein Gründungskomitee legte bis November 1991 eine Konzeption mit Zielen und Aufgaben sowie Struktur vor. Über ein Auswahlverfahren wurde aus im Land ansässigen Agrarforschungseinrichtungen das Personal ausgewählt. Letztlich wurde die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) am 2. Januar 1992 gegründet. 93 Mitarbeiter/innen bildeten das erste Team, darunter 39 Wissenschaftler/innen.


Zum 1. November 1992 arbeiteten 143 Kollegen/innen in der LFA, darunter 55 Wissenschaftler/innen. Zu den Aufgaben zählten die wissenschaftliche Begleitung des Umstrukturierungsprozesses der Landwirtschaft, die Entwicklung von landwirtschaftlichen Produktionsverfahren der Zukunft und die Ausrichtung der Produktion auf den Erhalt und die Pflege der Natur- und Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die LFA sollte als Konsultationsstützpunkt und Bildungszentrum für den praktischen Landwirt dienen. Zu Beginn des Bestehens der LFA wurden auch hoheitliche Aufgaben in der Pflanzen- und Tierproduktion übernommen. Organisiert war die Arbeit zunächst in den Instituten für Pflanzenbau, Tierzucht sowie Fischerei. Die agrarökonomische Forschung erfolgte seit Oktober 1992 in der eigenständigen Abteilung Betriebswirtschaft, ab 1995 als Institut.


Bereits im ersten Jahr des Bestehens der LFA wurde eine Forschungskonzeption für den Zeitraum 1992 bis 1996 erstellt. Versuchsstationen wurden übernommen und umstrukturiert, erste eigene Versuche angelegt. Ab Ende 1992 wurde im Bereich der Betriebswirtschaft ein Referenzbetriebsnetz gebildet. Im März 1993 wurde Heft 1 der Mitteilungen der LFA herausgegeben. Ein Jahr später wurde eine Länderkooperation der ostdeutschen Landesanstalten für Landwirtschaft ins Leben gerufen und in Mecklenburg-Vorpommern der Rat für Agrarwissenschaften (RAW) gegründet. In weiteren Forschungskonzeptionen (1995-2000, 1998-2002, 2002-2004 etc.) wurden Forschungsschwerpunkte anhand von Festlegungen der europäischen Agrarpolitik sowie politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen regelmäßig neu definiert.


Eine externe Evaluierung der LFA im Jahr 2003 kam zu dem Ergebnis, dass die LFA über eine hohe Kompetenz verfügt und ausschließlich an Aufgaben im besonderen Interesse des Landes arbeitet. Die hoheitlichen Aufgaben wurden an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und die LFA fortan als „reine“ Agrarforschungseinrichtung geführt. Die Arbeiten sind grundsätzlich anwendungsorientiert, unterstützen die Agrarpolitik und fördern den Wissenstransfer. Zunehmend wurden Drittmittelprojekte zu einem wichtigen Standbein bei der Finanzierung der Agrar- und Fischereiforschung der LFA.


Infolge der vertraglich vereinbarten Norddeutschen Kooperation im Gartenbau wurde im Jahr 2005 am Standort Gülzow der LFA das Gartenbaukompetenzzentrum etabliert. Im Rahmen dieser arbeitsteilig organisierten, länderübergreifenden Zusammenarbeit übernimmt dieses die Rolle des Kompetenzzentrums Freilandgemüsebau.


Im Jahr 2012 erfolgte am Standort Gülzow die Zusammenlegung des damaligen Instituts für Acker- und Pflanzenbau mit dem Institut für Betriebswirtschaft zum heutigen Institut für Pflanzenproduktion und Betriebswirtschaft.