Hilfe für die Ukraine
Der Krieg in der Ukraine dauert an – Millionen Menschen sind bereits vor Raketenangriffen und Artilleriefeuer geflüchtet. Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) sind 7,9 Millionen Menschen seit Beginn des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohen, darunter auch sehr viele Kinder und Jugendliche. Jede Spende hilft uns, vor Ort und in Deutschland zu unterstützen.
Mithilfe unseres großen Partnernetzwerks setzen wir vor Ort gezielt Hilfsmaßnahmen um. So haben bereits über Hunderte von Johanniter-Transportern mit Hilfsgütern die Ukraine und angrenzende Nachbarländer erreicht. In Deutschland sind wir an mehr als 70 Standorten mit dem Betrieb von Notunterkünften, der Verpflegung sowie der medizinischen und sozialen Betreuung aktiv.
Zwei Jahre
… nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist ein schnelles Ende nicht in Sicht. „In den Städten und Dörfern an der Front haben die Menschen ihre knappen Ressourcen erschöpft und sind auf Hilfe angewiesen, um zu überleben. Viele leben ohne Wasser-, Gas- oder Strom“, sagt Adam Mckerrow, Johanniter-Landesbüroleiter in der Ukraine. Deshalb fahren die Mitarbeitenden unserer Partner, ELEOS und NEW DAWN, täglich in die Dörfer und Städte entlang der Frontlinie im Südosten der Ukraine. Dort versorgen sie weiterhin zahlreiche Menschen mit Hilfsmitteln, Baumaterialien, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Neben überlebenswichtigen Gütern bieten wir auch psychologische Hilfe an. Der Fokus unserer Arbeit liegt verstärkt auf der mentalen Gesundheit der Menschen vor Ort. Bereits jetzt werden vier Frauenhäuser unterstützt, in denen Mütter mit ihren Kindern sowohl Zuflucht als auch psychologische Hilfsangebote erhalten. Unterstützung und Beistand erhalten die Leidtragenden des Kriegs nicht nur in ihrem Heimatland, denn auch in Deutschland sind wir für die vor dem Krieg Geflüchteten da.
Hilfe der Johanniter im Überblick
Allein im Jahr 2023 haben die Johanniter mit ihren Hilfsmaßnahmen über 327.000 Menschen in der Ukraine erreicht. Insgesamt wurden dafür rund 6,75 Millionen Euro an Spendengeldern umgesetzt.
Weitere 8,5 Millionen Euro an Spenden kamen den 80 Johanniter-Projekten für Geflüchtete in Deutschland zugute. Bis Ende 2023 konnten in den bundesweiten Projekten 12.653 Menschen aus der Ukraine erreicht werden.
Winterhilfe in der Ukraine
Nach der schweren Explosion, die den Kachowk-Staudamm im Südosten erschütterte, stehen wir mit unseren Partnern NEW DAWN und ELEOS der Bevölkerung mit dem Notwendigsten bei. Wir verteilen Hygieneartikel und Nahrungsmittel sowie Reparatursets bestehend aus Schaufeln, Schuttsäcken, Handschuhen, Gummistiefeln, Werkzeug, Zement und Sand. Doch besonders die Lehmhäuser in den Flutgebieten sind nicht mehr bewohnbar. Die Feuchtigkeit hat die Mauern zerstört, die Menschen wissen nicht wie es weitergehen soll und der Winter naht.
Wir versorgen gemeinsam mit unserem Partner ELEOS in den Regionen Mykolaev, Kherson, Kharkiv, Dnipro und Donetsk 2.790 Familien mit Winter-Kits und 1.500 Familien mit Heibriketts. Diese Familien sind sehr stark auf die Nothilfe angewiesen sind. Die Kits sind ausgestattet mit Heizgeräten, Isolier-Kit, Decken, Wassercontainer und anderen wichtigen Hilfsmitteln für den bevorstehenden Winter. Die Zusammenstellung basiert auf Empfehlungen und Erfahrungen aus dem letzten Winter.
Und mit unserem Partner NEW DAWN werden wir weiterhin mit unserem Projekt rund 100 Dörfer in den Frontgebieten inklusive der vom Dammbruch betroffenen Region in Kherson unterstützen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem in den Wintermonaten um die drei wichtigen Dinge, die die Menschen brauchen: Dächer, Licht und Wärme. Darüber hinaus unterstützen wir die Menschen mit der Basisversorgung von Hygieneartikeln und Nahrung.
Hilfe an der Front
In 72 Dörfern entlang der Frontlinien im Süden und Südosten der Ukraine leisten die Johanniter gemeinsam mit der Partnerorganisation NEW DAWN Soforthilfe mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Generatoren für Strom. Wir helfen vor Ort, um das Leid der betroffenen Bevölkerung zu lindern. Hier wurden die Häuser zerstört, es gibt keine Elektrizität, Wärme, Lebensmittel, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung. Die Dagebliebenen oder an die Front Vertriebenen versorgen wir mit wichtigen Hilfsgütern. Auch konnte in einigen Regionen das Internet wiederhergestellt werden. So ist es durch den Krieg getrennten Familien erstmals seit Monaten wieder möglich, miteinander in Kontakt zu treten.
Spendenkonto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort: Ukraine
Aktivitäten der Johanniter an den ukrainischen Grenzen
Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) haben über 17 Millionen Grenzüberquerungen aus der Ukraine in Folge des Krieges stattgefunden. 7,9 Millionen ukrainische Geflüchtete leben in europäischen Staaten als Geflüchtete. 4,9 Millionen von ihnen sind in der EU registriert. In den Grenzstaaten Rumänien, Ungarn, Polen und der Republik Moldau kommen weiterhin täglich Geflüchtete an. Die in diesen Ländern tätigen Johanniter-Partnerorganisationen unterstützen die ankommenden Menschen und kümmern sich um die Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern.
Derzeitige Johanniter-Maßnahmen in Nachbarländern der Ukraine im Überblick:
Republik Moldau:
- Gemeinsam mit unseren Partnern Eco-Razeni, CASMED, EcoVisio unterstützen wir ankommende Geflüchtete mit täglichen Mahlzeiten für bis zu 250 Menschen in Chişinău und dem ländlichen Bezirk Ialoveni.
- Wir bieten psychosoziale Unterstützung und medizinische Rehabilitation für Geflüchtete an.
- Zusätzlich helfen wir den Gastfamilien in den Unterkünften.
Rumänien:
- Über Bistrița werden Hilfsgüter mit dem Partner Tășuleasa Social in die Ukraine gebracht.
- Wir kooperieren mit Apothekerinnen und Apotheker zur Beschaffung von Medikamenten in Rumänien zur Weiterleitung an Krankenhäuser in der Ukraine.
Ungarn:
- Unterstützung von ankommenden Geflüchteten in neun grenznahen Dörfern und Beschaffung von Ausstattungsgütern für Unterkünfte.
- Wir haben Ungarn mit 80 Tonnen Matratzen, Decken, Nahrungsmittel, Bekleidung, Masken, Desinfektionsmittel und Schutzbekleidung beliefert.
Wir prüfen kontinuierlich die Möglichkeiten zum Ausbau unserer Unterstützung mit unseren Partnern, zum Beispiel in Rumänien, Polen oder der Republik Moldau, um längerfristige Projekte vor Ort umsetzen zu können.
Sachspenden
Derzeit haben die Koordinierung, der Transport und die Verteilung von medizinischem Material, Hygieneartikeln und Lebensmitteln für uns oberste Priorität. Hier ist der Bedarf sehr konkret, sodass wir Geldspenden nutzen, um Hilfsgüter in großen Mengen zu beschaffen und zu transportieren. Damit Hilfsorganisationen wie die Johanniter effektiv an den ukrainischen Grenzen Hilfe leisten können, möchten wir Sie bitten von der eigenen Sammlung und dem Transport von Sachspenden abzusehen.
„Leider werden die ukrainischen Grenzen mit Kleidung und anderen gespendeten Gegenständen überschwemmt. Am besten helfen können Sie mit einer Geldspende, die es den Helferinnen und Helfern ermöglicht, den ukrainischen Frauen, Männern und Kindern die bestmöglichste und effektivste Unterstützung zukommen zu lassen“, rät auch Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe.
Soforthilfe in Deutschland
In Deutschland sind alle Verbände der Johanniter in der Versorgung von ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine aktiv. „Es kommen derzeit in erster Linie Frauen und Kinder, die Familienmitglieder und Freunde noch in der Ukraine wissen und häufig traumatische Erfahrungen gemacht haben“, sagt Anne Ernst, Geschäftsbereichsleiterin Krisenmanagement & Nothilfe der Johanniter.
Die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten ist seit 2014 bereits ein wichtiger Arbeitsbereich der Johanniter. Wir haben umfangreiche Erfahrungen im Aufbau und Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen, kommunalen Unterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Unsere derzeitigen Johanniter-Maßnahmen im Überblick:
- 72 Projekte für Geflüchtete in ganz Deutschland.
- 2.000 Helferinnen und Helfer engagieren sich seit Kriegsbeginn in rund 260 Einsätzen.
- 100 feste und temporäre Unterkünfte wurden aufgebaut und betrieben.
- Fokus der Projekte liegt auf den Bereichen Kinderbetreuung, psychosoziale und psychologische Betreuung für traumatisierte Geflüchtete, niederschwellige Beratung und Betreuung, der Sprachvermittlung und Ehrenamtskoordination.
Außerdem auf der Unterstützung beim Transport von schwerkranken Kindern an Krankenhäuser in Deutschland. - Die Belastung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Geflüchtetenhilfe ist sehr hoch. In diesem Kontext planen wir Schulungen zu den Themen „Umgang mit Belastungen/Resilienz“ sowie „Umgang mit Konflikten“ und fördern Supervisionsangebote in den Projekten.
Unser Fokus im Inland liegt jetzt auf einer angemessenen längerfristigen Unterbringung sowie der nachhaltigen Betreuung und Integration der Familien – vor allem der Kinder, Frauen und älteren Menschen. Auch die Schaffung angemessener Unterkünfte für vulnerable Personen mit besonderen Betreuungsbedarfen ist ein Teil unserer Aktivitäten.
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