In dieser Nacht im Frühjahr 1935 beginnt Fritz Thyssen, Herr über ein Firmenimperium, Galionsfigur des Ruhrgebiets, einer der prominentesten Anhänger Adolf Hitlers, zu fallen. Zu einer Jagdpartie ist der Großindustrielle kurz zuvor in der lieblichen Landschaft der brandenburgischen Schorfheide eingetroffen. Er ist Gast von Hermann Göring, dem zweiten Mann im NS-Staat, den Thyssen als Freund betrachtet.
Am Abend ziehen sich die beiden in ein Jagdhaus zurück und diskutieren – offen und zunehmend gereizt. Es wird politisch. Thyssen geht in die Offensive, greift, so zumindest wird es der Unternehmer später berichten, Göring scharf an. Ihm missfalle, wie die Nationalsozialisten gegen die katholische Kirche vorgehen und gegen Juden.