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Aufstieg der NSDAP Erst Hitlers Gönner, dann sein Feind: Wie Ruhrbaron Fritz Thyssen im KZ landete

Fritz Thyssen (1873–1951) unterstützte die Nationalsozialisten erst öffentlich, brach dann aber mit ihnen
Fritz Thyssen (1873–1951) unterstützte die Nationalsozialisten erst öffentlich, brach dann aber mit ihnen
© picture-alliance / dpa | dpa
Er ist ein glühender Bewunderer Adolf Hitlers: Mit Geld und Worten setzt sich der Großindustrielle Fritz Thyssen für den Aufstieg der NSDAP ein, bekleidet schließlich Posten im NS-Staat. Doch dann vollzieht er eine radikale Kehrtwende, die ihn ins KZ bringt

In dieser Nacht im Frühjahr 1935 beginnt Fritz Thyssen, Herr über ein Firmenimperium, Galionsfigur des Ruhrgebiets, einer der prominentesten Anhänger Adolf Hitlers, zu fallen. Zu einer Jagdpartie ist der Großindustrielle kurz zuvor in der lieblichen Landschaft der brandenburgischen Schorfheide eingetroffen. Er ist Gast von Hermann Göring, dem zweiten Mann im NS-Staat, den Thyssen als Freund betrachtet.

Am Abend ziehen sich die beiden in ein Jagdhaus zurück und diskutieren – offen und zunehmend gereizt. Es wird politisch. Thyssen geht in die Offensive, greift, so zumindest wird es der Unternehmer später berichten, Göring scharf an. Ihm missfalle, wie die Nationalsozialisten gegen die katholische Kirche vorgehen und gegen Juden.

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