Es ist ein ungleiches Ringen, das sich ab 1915 auf dem indischen Subkontinent abspielt: Der junge Anwalt Mohandas Gandhi stellt sich gegen das britische Empire, fordert die Unabhängigkeit von London – und wird so zur Symbolfigur einer Zeit, in der die koloniale Weltordnung endgültig zusammenbricht
Er präsentiert seinen Körper: eine Skulptur des Leidens. Am 2. September 1947 stellt er ihn, für alle sichtbar, auf einer Pritsche in einem offenen Raum seines Hauses zur Schau. Von nun an, kündigt er an, werde er nichts mehr essen und nichts trinken bis auf ein paar Schluck Wasser, und wenn es sein muss, will er sterben.
Es ist ein geschundener Körper, den Mohandas Gandhi, genannt Mahatma, die "Große Seele", dem Publikum zeigt. Halb nackt ist er, in nichts als ein weißes Lendentuch gehüllt. Der Mund ist fast zahnlos, der Schädel kahl, und die Ohren stehen weit vom Kopf ab. Doch es ist etwas Heiliges um den Mann, der dort liegt.