Die Körper: muskelgestählt. Die Waffen: am Anschlag. Die Patronengurte: lässig um die Schulter geworfen. Die Actionhelden auf dem Poster sind bereit zum Angriff, zum Kampf um Leben und Tod. Ihre Namen: Saddam Hussein, Osama bin Laden, Muammar al-Gaddafi, Kim Jong-un. Die Köpfe der Superschurken der letzten 25 Jahre, auf Darstellungen aus Uganda finden sie sich in Szene gesetzt als tapfere Krieger.
Es handelt sich um knallig bunte Collagen, zusammengesetzt aus Bildern von Soldaten, Kampfjets, Panzern und Polit-Persönlichkeiten in der Anmutung von Hollywood-Figuren wie Rambo und Robocop. Die Poster glorifizieren waffenstarrende Machthaber und Terroristen – als Widersacher des Westens. Seit 20 Jahren sammelt der belgische Politikwissenschaftler Prof. Kristof Titeca, der an der Universität Antwerpen lehrt, die Darstellungen – jetzt hat er sie wissenschaftlich analysiert. "Sie sind Ausdruck von Antiimperialismus", sagt er.
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Anfang der 2000er-Jahre stieß Titeca während einer Forschungsreise im Grenzgebiet zwischen Uganda, Kongo und Südsudan zufällig auf die Poster, die Händler auf der Straße feilboten. "Ich habe mich sofort gefragt, wer sich Poster von Osama bin Laden oder Saddam Hussein an die Wand hängt, und vor allem, wer sie herstellt", sagt der Politikwissenschaftler.