Luft holen wir tatsächlich alle – vom ersten Atemzug an bis zum letzten. Doch Forscher und Therapeuten entdecken seit einiger Zeit neu, was die traditionelle Medizin längst weiß: Richtig zu atmen kann Körper und Geist gesunden lassen
Ich wollte mit Thomas Loew ein Telefoninterview führen. Nun atme ich in den Hörer, am anderen Ende der Leitung hört niemand zu. Ich solle immer weiteratmen, hatte Loew gesagt, vier Sekunden ein, sieben Sekunden aus. Er müsse mal eben etwas bei der Hauspost abgeben. Vor unserem Gespräch hatte Loew mich gebeten, eine App auf mein Handy zu laden, einen Stress-Check. In seinem Labor an der Universität Regensburg nutzt der Professor für Psychotherapie Geräte, die Zehntausende Euro kosten, um zu untersuchen, was der Atem kann. Zur Ferndiagnose genügt auch das Smartphone.