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Lebenskunst Was ich von Jean-Paul Sartre über die Freiheit gelernt habe

Portrait eines älteren Herrens
Jean-Paul Sartre (1905-1980) gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus. Zu seinen wichtigsten Werken gehört "Das Sein und das Nichts", erschienen 1943. Aus seiner Sicht gab es genau eine Welt, nämlich die, in die wir ungefragt hineingeboren worden sind
© James Andanson / Kontributor / Getty Images
Philosophie ist nicht nur eine brotlose, sondern auch eine nutzlose Kunst? Das sieht Autor Ulrich Hoffmann anders. Er findet viele philosophische Erkenntnisse überraschend handfest. Zum Beispiel die des französischen Existenzialisten Jean-Paul Sartre, der behauptete, der Mensch sei zur Freiheit "verurteilt". Was meinte er damit?

Die Beziehung ist in Schieflage, das Gehalt stimmt nicht, die Klimakatastrophe naht. So gern würden wir etwas ändern, aber leider … Und natürlich liegt es immer an den anderen, dass unsere Pläne scheitern und die Wünsche unerfüllt bleiben. Manchmal fühlen wir uns frustriert und machtlos. Den Umständen ausgeliefert. Nichts läuft so, wie wir es gern hätten.

In einer solchen Situation sehnen wir uns nach Handlungsfreiheit – aber können keine erkennen. Das ist frustrierend und nervig. Für uns und alle um uns herum. Aber zugleich können wir unter dem Gejammer die Tatsache begraben, dass wir einfach nur nicht den unbequemen Weg gehen wollen. So schlimm, wie wir tun, ist die Lage offensichtlich nicht.

Denn, und das ist Sartres Geschenk an uns in diesen klebrigen Momenten, es ginge immer auch anders.

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