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Erziehung Warum Langeweile gefährlich sein kann – besonders in der Kindheit

Ein Mädchen schaut gelangweilt in die Kamera
Langeweile ist nützlich und gut für die kindliche Entwicklung? Das sehen Fachleute anders und empfehlen einen neuen Blick auf das lähmende Gefühl
© DEEPOL by / plainpicture
Wohl niemand kann sich so verzweifelt langweilen wie Kinder. Oft heißt es, das sei sogar wünschenswert: Erst die Langeweile verhelfe kreativen Ideen zum Durchbruch. Doch neuerer Forschung zufolge kann sich das quälende Gefühl auch als Persönlichkeitsmerkmal verfestigen – und so zu vielfältigen Problemen führen. Was sollten Eltern tun, wenn sich der Nachwuchs nicht zu beschäftigen weiß?

Vor mehr als 150 Jahren klagte der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer über "die beiden Feinde des menschlichen Glückes, den Schmerz und die Langeweile." Diese Feststellung passt zu einer Zeit, in der Erlebnisarmut so gar keinen Platz mehr zu haben scheint: Langeweile wird heute oft systematisch verdrängt, mit einem vollen Terminkalender oder dem ständigen Griff zum Smartphone. Und tatsächlich gibt es wohl niemanden, der gern öden Leerlauf empfindet – schon gar nicht Kinder! 

Doch Langeweile ist alles andere als ein banales Gefühl. Nicht zufällig steht sie seit einigen Jahren verstärkt im Fokus der Wissenschaft. Manche Forschende finden sogar, dass man nicht von "Langeweile", sondern von "Langeweilen" in der Mehrzahl sprechen sollte, weil mit demselben Begriff mitunter ganz unterschiedliche Aspekte gemeint sind. Oft kommt Langeweile als unbedeutendes Alltagsgefühl daher. Sie kann aber auch ein wichtiges Signal dafür sein, dass jemand in seinem Leben nach Veränderungen lechzt. Und nicht zuletzt führt chronische Langeweile oft auch zu destruktivem, gefährlichem Verhalten. Die Wurzeln dafür können bereits in der Kindheit liegen, wie neue Studien zeigen. 

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