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Körperdysmorphe Störung Wenn sich Menschen hässlich finden – und wie sie Hilfe bekommen

Obwohl sie nicht auffallend schlecht aussehen, empfinden sich Menschen mit Körperdysmorpher Störung als hässlich. Oft beginnt die psychische Erkrankung in der Pubertät
Obwohl sie nicht auffallend schlecht aussehen, empfinden sich Menschen mit Körperdysmorpher Störung als hässlich. Oft beginnt die psychische Erkrankung in der Pubertät
© zhenikeyev / plainpicture
Menschen mit Körperdysmorpher Störung finden Teile ihres Körpers extrem hässlich, schämen sich deswegen und leiden sehr darunter. Der Psychotherapeut Stefan Brunhoeber erklärt, woher das weit verbreitete Krankheitsbild rühren kann, wie eine Psychotherapie hilft – und auf welche Weise Betroffene schließlich lernen können, ihren Körper zu akzeptieren

GEOplus: Herr Brunhoeber, die Allerwenigsten von uns sind vollkommen zufrieden mit ihrem Äußeren, finden alles an ihrem Körper, ihrem Gesicht schön. Die meisten allerdings leiden nicht unter einer Körperdysmorphen Störung. Wie empfinden Betroffene?

Stefan Brunhoeber: Tatsächlich, so zeigen Umfragen, finden 87 Prozent der Männer und 93 Prozent der Frauen Teile an ihrem Körper nicht schön. Doch die meisten belastet dieser Umstand, der subjektiv empfundene Makel, nicht besonders. Bei Menschen mit Körperdysmorpher Störung (KDS) ist das anders. Sie beschäftigen sich überdurchschnittlich lange mit ihrem Äußeren, mindestens eine Stunde am Tag, oftmals viel länger. Manche Betroffene richten ihren Fokus täglich acht, zehn oder mehr Stunden auf Partien ihres Körpers, empfinden sich – obwohl sie überhaupt nicht auffallend schlecht aussehen – als extrem hässlich, teils gar als entstellt. Und leiden sehr darunter.

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