Eine Krankenschwester kann Parkinson-Patienten am Geruch erkennen. Heute ist die Mittsiebzigerin in der Fachwelt bekannt, und ihre feine Nase hat dazu beigetragen, die Krankheit bereits im Frühstadium zu diagnostizieren
Sie kannten sich schon seit der Highschool-Zeit. Die junge Joy Milne liebte nicht nur das Wesen ihres späteren Mannes Les, sondern auch seine Stimme, sein Aussehen – und nicht zuletzt seinen Geruch. Dieses Aroma aus Salz und Moschus, mit einer leichten Ledernote. Das machte ihn unverwechselbar für Joy.
Eine ungewöhnlich sensible Nase hatte sie schon immer. Vermutlich war es ein Erbe ihrer Großmutter, der eine Hyperosmie diagnostiziert wurde, eine seltene Überempfindlichkeit gegenüber Geruchsreizen. Sie ermutigte Joy schon als Kind, das Beste aus ihrer besonderen Riechfähigkeit zu machen, lehrte sie, Rosensorten am Duft zu erkennen und den Geruch der Blätter von dem der Stempel und Staubgefäße zu unterscheiden.