Anzeige

Schlafgesundheit Melatonin-Präparate: Warnung vor möglichen Nebenwirkungen

auf der Seite liegende , schlafende Frau, mittleren Alters, eine Hand im Gesicht
Etwa 7 Prozent der Deutschen leiden unter Schlafstörungen. Durch die Einnahme von Melantonin erhoffen sich Betroffene eine Verbesserung ihrer Schlafqualität
© Kate Wieser / Getty Images
Schneller einschlafen, besser durchschlafen: Das versprechen Hersteller melatoninhaltiger Mittel. 
Nun warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung vor unerwünschten Nebeneffekten

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Melatonin zur Vorsicht. Insbesondere Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendlichen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten diese nicht eigenständig und unkontrolliert nehmen, wie das Institut mitteilte. Gerade eine Einnahme über einen längeren Zeitraum könne unerwünschte gesundheitliche Effekte haben, wie die Bewertung der vorhandenen wissenschaftlichen Daten gezeigt habe. 

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. In den vergangenen Jahren hat das Produktspektrum in Drogerien und im Internet deutlich zugenommen. Die Produkte sollen das Einschlafen erleichtern. Bei einem Teil der erhältlichen Mittel, die als Spray, Kapseln, Tropfen, Pulver oder Weichgummis angeboten werden, übersteige die empfohlene Tagesdosis an Melatonin die übliche Dosierung zugelassener melatoninhaltiger Arzneimittel, so das BfR. 

Tagesmüdigkeit, verlängerte Reaktionszeiten

Melatonin ist laut dem Bundesinstitut unter anderem zur zeitlich begrenzten Behandlung von Schlafstörungen bei Menschen ab 55 Jahren sowie bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen oder der seltenen Erbkrankheit Smith-Magenis-Syndrom zugelassen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln unterliegen Nahrungsergänzungsmittel keiner Zulassungspflicht. 

Unerwünschte Folgen einer Melatonineinnahme können demnach ausgeprägte Tagesmüdigkeit, verringerte Aufmerksamkeit oder verlängerte Reaktionszeiten sein, was ein Unfallrisiko darstellen könne. "Andere mögliche unerwünschte Effekte im Zusammenhang mit der Einnahme von Melatonin umfassen unter anderem Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Reduktion der Körpertemperatur, Albträume, Kraftlosigkeit und Gangunsicherheit." 

Auch beeinflusse Melatonin den Blutzuckerspiegel. Daraus ergebe sich die Frage, ob eine langfristige Einnahme das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen könne. Das BfR weist jedoch auch darauf hin, dass gesundheitliche Risiken insbesondere der Langzeitanwendung bisher nur unzureichend untersucht seien. 

dpa

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel