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Sexuelles Verlangen Acht schnelle Fragen und Antworten zur Begierde

Sexuelles Verlangen: Glücklicher zu zweit: Zwar empfinden viele Menschen Masturbation als hoch befriedigend, doch Studien belegen, dass der Orgasmus beim gemeinsamen Sex erfüllender ist
Glücklicher zu zweit: Zwar empfinden viele Menschen Masturbation als hoch befriedigend, doch Studien belegen, dass der Orgasmus beim gemeinsamen Sex erfüllender ist
© kallejipp / photocase
Was weckt die Lust? Wie funktionieren Pheromone? Und welche Sexfantasien sind besonders häufig? Fragen und Antworten rund um das Thema Begierde und Lust

Was weckt die Lust?

Von den Millionen Reizen, die täglich auf unsere Sinne einströmen, lösen wenige derart unvermittelte, heftige Reaktionen aus wie visuelle Stimuli. Der Anblick erotischer Szenen ist die vielleicht mächtigste Triebfeder der Lust und kann den Körper in einen Zustand der Erregung versetzen: Vagina oder Penis werden stärker durchblutet, der Puls steigt, der Atem wird schneller.

Welche Rolle spielen Hormone?

Rund 150 Hormone kennen Forscher bislang: molekulare Substanzen, die Gefühle und Verhalten, Wachstum und Stoffwechsel koordinieren. Etwa ein Dutzend davon dirigieren die Lust. Im Blut von Männern und Frauen zirkulieren die Stoffe in recht unterschiedlichen Mischungen. So kommt es, dass die Geschlechter Sex auf ihre ganz eigene Weise erleben. Doch bei Männern wie Frauen steigert das Hormon Testosteron die Lust - etwa am Morgen, wenn die Menge im Blut besonders hoch ist.

Wie funktionieren Pheromone?

Diese Botenstoffe gelangen aus Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Vaginalsekret als Gase in die Luft - und locken vermutlich potenzielle Sexpartner über den Geruchssinn völlig unbewusst an.

Gibt es natürliche Scharfmacher?

Vor allem Dopamin versetzt uns in Verzückung. Wenn die Menge des Stoffes im Blut ansteigt, erzeugt er einen unwiderstehlichen Drang.

Was haben Gefahren mit Begierde zu tun?

Die Lust gleicht jenem archaischen Reflex, der uns auch vor einer Bedrohung zurückschrecken lässt. Noch ehe ein Reiz die Schwelle zum Bewusstsein überschreitet, erreicht er unbewusst arbeitende Nervengeflechte, die daraufhin eine schnelle Reaktion auslösen. Bei unmittelbarer Gefahr ist die gleiche Gehirnregion aktiv wie bei unvermitteltem Begehren: der Mandelkern, ein entwicklungsgeschichtlich sehr altes Areal tief im Denkorgan.

Welche Sexfantasien sind häufig?

41 Prozent der Probanden einer repräsentativen Studie malten sich Sex mit dem Partner eines Bekannten aus. Männer träumen meist von Dutzenden Liebhaberinnen im Leben, Frauen wünschen sich eher einige wenige Sexpartner.

Wie oft gehen wir im Kopf fremd?

Nur jeder Zehnte denkt beim Sex tatsächlich immer an den Menschen, den er gerade küsst oder liebkost.

Ist gemeinsamer Sex besser als Masturbation?

Zwar empfinden viele Menschen Masturbation als hoch befriedigend, doch Studien belegen, dass der Orgasmus beim gemeinsamen Sex erfüllender ist. Der Grund: Ein Botenstoff, der tiefes Wohlgefühl verschafft, wird beim Liebesakt zweier Menschen in höherem Maße ausgeschüttet als bei der Selbstbefriedigung. Messungen haben ergeben, dass im Blut beider Geschlechter bis zu viermal so viel der glücksbringenden Substanz zirkulieren.

GEO KOMPAKT Nr. 43 - 06/15 - Sex

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