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Sicherheitsforschung Forschende greifen das Radarsystem von Autos an. Warum tun sie das?

Grafik mit zwei Autos und deren visualisierten Radarwellen
Ausgesandte Radarwellen reflektieren an Objekten und kehren zum Sender zurück. Anhand der Laufzeit lassen sich Abstände berechnen: etwa zwischen zwei Autos
© temp-64GTX / Adobe Stock
Radarsysteme machen Autos sicherer: Sie warnen, wenn ein anderes Fahrzeug überholt, zeigen Abstände an und leiten mitunter sogar eine Notbremsung ein. Doch was, wenn Fremde sie nach Belieben manipulieren könnten? David Hunt hat Sicherheitslücken in Radarsystemen gesucht – und ist fündig geworden

GEO: Sie haben ein System entwickelt, das die Abstandserkennung von Autos durcheinanderbringt. Auf öffentlichen Straßen eingesetzt, könnte das zu schweren Unfällen führen. Warum tun Sie das?  

David Hunt: Um eine gute Verteidigung zu entwickeln, muss man wissen, welche Angriffe funktionieren. Uns geht es vor allem darum, zu zeigen, dass es prinzipiell möglich ist, Radarsysteme von Autos zu stören. Und darum, Schutzmaßnahmen zu entwickeln. 

Dabei greifen Sie jedoch nicht das Autoradar direkt an, sondern täuschen Hindernisse vor, wo keine sind. Und machen andere Autos für das Radar unsichtbar. 

Es gibt zwei Hauptkategorien von Angriffen auf Radarsysteme: Cyber- und physische Angriffe. Bei einem Cyberangriff muss man schädlichen Code einschleusen, ihn im System des Autos installieren. Ein solcher Angriff ist wirkmächtig, jedoch sehr voraussetzungsreich. Mit unserer Methode hingegen brauchen wir keinen Zugang zum Fahrzeug. Wir müssen es nur sehen. 

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