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Amazonas – das grüne Wunder

Amazonas, Brasilien
Das Amazonasbecken ist sowohl aus der Luft als auch zu Land einzigartig auf der Welt
© filipefrazao / Fotolia
Amazonien, benannt nach den Kriegerinnen der griechischen Mythologie ist auch selber ein Mythos. Trotz aller Forschung und Vermessungen, bleibt der Amazonas doch immer auch eine geheimnisvolle Welt für sich

Der Amazonas im Überblick

Wie lang ist der Amazonas?
Der Amazonas durchfließt auf einer Länge von etwa 6400 Kilometern Südamerika.

Durch wie viele Länder fließt der Amazonas?
Der Amazonas fließt durch neun südamerikanische Staaten: Brasilien, Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien.

Wie groß ist der Amazonas-Regenwald?
Mit einer Fläche von gut 5,5 Millionen Quadratkilometern ist der Amazonas-Regenwald der größte zusammenhängende Regenwald der Welt.

Wann ist die beste Reisezeit?
Der Amazonas kann ganzjährig besucht werden. Besonders die Monate Mai bis Juli sind gut, um überflutete Wälder per Boot zu erkunden, September und Oktober sind heiß und trocken - ideal zum Wandern.

Es plätschert, gluckst und gurgelt, dann wieder rauscht das Wasser gleichförmig dahin – allein der Fluss spielt schon eine ganze Symphonie. Aber da ist auch noch der Chor im undurchdringlichen Regenwald: zirpende, sägende, brummende und summende Insekten. Und Solisten, wie Vögel und Brüllaffen. Das Amazonasgebiet ist ohrenbetäubend. Und dennoch: Kaum etwas wirkt so beruhigend und entspannend, wie das Orchester der Natur. Etwa bei einer Kanufahrt durch überschwemmte Wälder, einer Wandertour unter dem Dach gigantischer Baumkronen oder bequem in einer Hängematte an Deck eines Flusskreuzers. Es gibt viele Möglichkeiten den Amazonas zu erkunden und seine Magie auf sich wirken zu lassen.

Amazonien - die Lunge unserer Erde

Amazonas. Allein der Name klingt nach Abenteuer und Exotik. Der gewaltige Strom durchfließt Südamerika auf rund 6400 Kilometern - von den Anden in Peru bis zu seiner Mündung in den Atlantik an der brasilianischen Küste. Sogar in der Trockenzeit ist der Amazonas an manchen Stellen zehn bis 20 Kilometer breit. Zum Vergleich: Der Bodensee bringt es an seiner breitesten Stelle gerade mal auf 14 Kilometer. In der Regenzeit von Dezember bis Mai tritt der Fluss dann aber noch viele Kilometer weiter über die Ufer und dringt weit in den Regenwald vor. Tief ist der Amazonas im Schnitt 30 bis 40 Meter, stellenweise bringt er es aber auch auf 100 Meter. Bei hohem Wasserstand fließen 300 Millionen Liter Wasser pro Sekunde in den Atlantik. Die Süßwasserfahne reicht dann 150 Kilometer weit in das Meer hinein.

Der Amazonas in Südamerika ist der Hauptstrom des größten Fließgewässersystems der Erde. Das Einzugsgebiet des Amazonas, das Amazonasbecken, erstreckt sich über drei Zeitzonen und neun Länder: Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien. Zu Brasilien gehört der weitaus größte Teil.

Unter dem Begriff Amazonien vereinen sich der gewaltige Flussstrom und der umgebende Regenwald. Es gibt kaum Menschen, dafür überbordende Artenvielfalt riesige Bäume und üppig wucherndes Grün - die Lunge unseres Planeten, hier wird unser Klima gemacht. Mit 5,5 Millionen Quadratkilometern, davon 3,3 Millionen in Brasilien, ist es der größte zusammenhängende Regenwald der Erde. Und trotz unkontrollierter Abholzung gelten noch 80 Prozent als intakt.

Theater in Manaus, Brasilien
Das Theater von Manaus steht bis heute für den Reichtum, der mit dem Kautschukboom nach Manaus kam
© mauritius images / Filipe Frazao / Alamy

Manaus - das Tor zum Regenwald

Auf Millionen von Quadratkilometern kaum mehr als Wald und Wasser. Und mittendrin, wie ein Fremdkörper, liegt Manaus, die Hauptstadt von Brasiliens Provinz Amazonas. Fast zwei Millionen Menschen leben hier und dennoch führt als Überlandverbindung lediglich eine Straße nach Norden Richtung Venezuela, eine zweite nach Süden. Ihr Zustand? Nun, ja… So kommt es, dass mitten im Regenwald auch Brasiliens zweitgrößter Frachtflughafen liegt.

Die Stadt Manaus verdankt ihre Existenz dem Kautschukboom vor rund 100 Jahren. Auf dem Höhepunkt des Booms entstand das Wahrzeichen von Manaus: das Teatro Amazonas – ein beeindruckendes Opernhaus mit Lüstern aus Murano-Glas, kostbaren Spiegeln und Deckengemälden von europäischen Künstlern. Hier haben schon Enrico Caruso und Jose Carreras auf der Bühne gestanden und alljährlich findet ein großes Opern-Festival statt.

Außerdem sehenswert in und um Manaus:

  • Centro Cultural Usina Chaminé, Museum der "fünf Sinne" zu Alltag und Kultur der indigenen Bevölkerung.
  • Das Museu Amazônico beherbergt eine kleine, aber feine Sammlung indigener Artefakte.
  • Im Palacete Provincial gibt es eine riesige Filmsammlung, darunter 100 Jahre alte Dokumentationen über Völker aus dem Amazonasgebiet.
  • Der Porto Flutuante, der schwimmende Hafen, passt sich den unterschiedlichen Wasserständen an. Zur Einweihung 1902 ein Wunderwerk der Technik.
  • Ungefähr zehn Kilometer entfernt von Manaus liegt das Encontro das Aguas. Hier fließen Rio Solimões, wie der Amazonas bis hierher genannt wird, und Rio Negro in einem interessanten Farbspiel zusammen. Einer bräunlich-gelb, der andere schwarz. Nur sehr langsam vermischen sich die beiden Ströme.
  • Vor allem aber starten in Manaus die brasilianischen Touren in den Dschungel.

Der Regenwald – uralter Lebensraum mit vielen Geheimnissen

Seit Jahrmillionen wächst und gedeiht der Amazonas-Regenwald. Seit der letzten Eiszeit ist die Natur an einigen Stellen unberührt geblieben. Auf einem Quadratkilometer Amazonas-Regenwald können bis zu 1000 verschiedene Bäume wachsen. Von den Fischen, die sich im Wasser tummeln sind 2000 Spezies bekannt, abermals dieselbe Zahl wird gerade noch bestimmt und katalogisiert. Bekanntester Vertreter ist wohl der Piranha, neben Stechrochen und dem berühmten Amazonasdelfin.

Aus der Vogelwelt kennt vermutlich fast jeder den Turkan mit seinem langen bunten Schnabel. Besonders farbenfroh ist auch der Scharlachsichler, ein leuchtend roter Ibis oder der weltbekannte Ara.

Die Top Ten der Säugetiere führen hingegen Puma und Faultier an. Nicht ganz so bekannt: Es gibt fünf verschiedenen Affenarten zu entdecken. Im wahrsten Sinne des Wortes – einfach zu sichten sind sie nicht.

Nördlich von Manaus liegt der Nationalpark Parque Nacional do Jaú, seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltnaturerbe und mit 23.000 Quadratkilometern eines der größten unter Schutz stehenden Regenwaldgebiete weltweit. Auf dem riesigen Areal gibt es keine Unterkunftsmöglichkeit, erkundet werden kann das Gebiet nur per Boot.

Neben unberührter Flora und Fauna ist der Park auch Rückzugsgebiet für eine Reihe indigener Völker. Die Menschen leben zum Teil so isoliert, dass man sie nicht erreichen kann und soll. Sie gelten als unkontaktierte Völker und leiden neben der Tierwelt am meisten an der zunehmenden Abholzung.

Tapajos Nationalpark, Brasilien
Bis zu 1000 verschiedene Bäume können auf nur einem Quadratkilometer im Amazonas gedeihen
© mauritius images / age fotostock 1013 / Tom Alves

Weitere Highlights rund um den Amazonas

Die Gegend um Manaus ist nicht die einzige lohnende Destination im Amazonasbecken.

  • Im Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá kann man durch Wälder paddeln und Uakaris (Kurzschwanzaffen) suchen. Das Mamirauá Schutzgebiet ist ein Ökotourismusprojekt, es bietet Besuchern unberührten Regenwald, komfortable Unterkünfte und ausgezeichnete Führer. Hier gibt es alle fünf Affenarten, außerdem unzählige Vögel, Faultiere, Kaimane und Delfine. Besucht werden können auch ein einheimisches Dorf sowie ein laufendes Forschungsprojekt. Und im Juni - Juli, bei hohem Wasserstand, ist es möglich mit dem Kanu durch überflutete Wälder paddeln.
  • Bei Floresta Nacional do Tapajós lernen Besucher das Leben der Kautschukpflanzer kennen. Viele Gemeinden in der Region nehmen Gäste auf. Bei Wanderungen wandelt man unter Baumgiganten: Die Stämme der Ceiba-Bäume beispielsweise sind so gewaltig, dass es bei den umfangreichsten von ihnen eine Kette von mehr als 20 Menschen braucht, um sie zu umfassen.
  • In der Region von São Gabriel da Cachoeira kann man durch Primärwald streifen und hier lebende Völker in ihren Siedlungen besuchen. Ein Großteil des Regenwaldes rund um die Stadt gehört den Yanonami und eignet sich wunderbar für Wanderungen oder Bootstouren.
  • Die Ilha de Marajó liegt an den Mündungen des Amazonas in den Atlantik. Die Insel ist etwas größer als die Schweiz und mit weiten Stränden sowie vogelreichem, weil sumpfigem, Hinterland versehen.

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