Der Fotograf Sven Fennema hegt eine besondere Vorliebe für verlassene Orte in aller Welt. Für seinen Bildband "Melancholia - Zauber vergessener Welten" macht er sich in Süditalien auf die Suche nach Orten der verlorenen Zeit und entdeckt auf seiner Reise unzählige Orte majestätischer Schönheit.
Auf der Jagd nach neuen Motiven musste der Fotograf oft lange Wanderungen auf zugewucherten Wegen zurücklegen. Das war beschwerlich, doch die Anstrengungen haben sich augenscheinlich gelohnt.
Die Fotografien erzählen Geschichten von einst pompösen Anwesen und Höfen, die nun von Verfall gekennzeichnet sind. Sie zeigen Kirchenruinen, verlassene Mühlen, leerstehende Theater und Kinos sowie zurückgelassene Fabrikhallen und sie geben zerstörten Bergdörfern wieder ein Gesicht, die längst in Vergessenheit geraten sind.
Die Orte, die Sven Fennema für "Melancholia" porträtiert hat, gehen teilweise mit ihrem morbiden Charme unter die Haut. Bilder ausgeräumter Psychiatrien und Sanatorien und verlassener Friedhöfe, an denen sich Stück für Stück die Natur breit macht, lassen niemanden emotionslos auf die Fotos blicken.
"Mich fesselt, wie die Natur langsam und scheinbar unaufhaltsam die Herrschaft über ein Gebäude erlangt und am Ende siegt […]. Indem sie die toten Gebäude erobert, haucht die Natur ihnen wieder neues Leben ein. Manches zerstört sie, doch manches verziert und verkleidet sie auch. Selbst in die kältesten und kargsten Räume bringt sie Farbe und Lebendigkeit", erklärt Sven Fennema seine Faszination für verlassene Orte.
Die Begeisterung des Fotografen für die Schönheit dieser Orte ist in jedem einzelnen Foto spürbar - und sie wirkt ansteckend. Die Aufnahmen sind perfekt ausgeleuchtet, zeigen architektonische Kleinode in desaströsem Zustand und zeugen dennoch von ihrer atemberaubenden Schönheit. Sie alle erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, ganz ohne Worte, aber dafür voll bittersüßer Melancholie.