Inhaltsverzeichnis
- Erste-Hilfe-Set zum Wandern: Darauf sollten Sie achten
- Rucksackapotheke für kurze und lange Touren: Was muss mit?
- Drei Erste-Hilfe-Sets zum Wandern im Vergleich
- Wie lange ist mein Erste-Hilfe-Kit haltbar?
- Wie gehe ich während des Wanderns mit Blasen am Fuß um?
- Wie behandle ich eine offene Wunde?
- Fazit: Vorbereitung ist alles
Die schönsten Wandertouren befinden sich oft fernab von befahrbaren Straßen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Besonders wichtig ist deshalb, ein Erste-Hilfe-Set zum Wandern dabeizuhaben. Denn auch kleine Unannehmlichkeiten, wie Blasen an den Füßen oder Schürfwunden, können zu großen Problemen werden, wenn man draußen unterwegs ist. Wir verraten, welches Erste-Hilfe-Set für welche Wandertour geeignet ist und was darin enthalten sein sollte.
Erste-Hilfe-Set zum Wandern: Darauf sollten Sie achten
Ein Erste-Hilfe-Kit mitzunehmen, ist für alle Arten von Wandertouren sinnvoll. Besonders wichtig ist es jedoch im Bergsport. Schließlich wandern oder klettern Bergsportler auf teils schwierig begehbaren Wegen und anspruchsvollem Terrain. Der Deutsche Alpenverein (DAV) empfiehlt deshalb generell, dass das Erste-Hilfe-Set robust und wasserresistent verpackt sein sollte. Denn Regen oder Schmutz darf dem Inhalt natürlich nichts anhaben können.
Außerdem sei sinnvoll, wenn der Inhalt des Erste-Hilfe-Kits thematisch in verschiedenen Fächern geordnet sei. Im Notfall ist die gesuchte Ausrüstung dann nämlich schnell zur Hand. Ebenfalls ratsam ist es laut DAV, ein Set in Signalfarbe zu wählen, das im Wandergepäck schnell auffindbar ist. Speziell für den Bergsport ist zudem eine gute Idee, ein Erste-Hilfe-Set mit Schlaufen oder Aufhängung zur Befestigung am Klettergurt zu wählen.
Rucksackapotheke für kurze und lange Touren: Was muss mit?
Erste-Hilfe-Sets zum Wandern gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Größen. Bei der Wahl des richtigen Erste-Hilfe-Kits können Sie sich beispielsweise an folgenden Angaben des DAV orientieren:
Für einen kurzen Wanderausflug:
- Einmalhandschuhe (1 Paar)
- 2 Verbandspäckchen (Druckverband für stark blutende Wunden)
- 2 sterile Kompressen (Wundauflage zum Schutz von Wundflächen)
- Rettungsfolie (silberne Seite zum Patienten, goldene Seite nach außen
- Taperolle (1 Meter)
Für eine Tagestour:
- Einmalhandschuhe (1 Paar)
- Verbandspäckchen
- Mullbinde (elastisch)
- 2 sterile Kompressen
- Rettungsfolie
- Taperolle
- Pflasterset (20 Stück, u.a. Fingerkuppen-, Fingerknöchelpflaster)
- Hautbildende Blasenpflaster (nur zur Regeneration)
- Dreieckstuch
- Beatmungstuch (für Reanimation)
- Zeckenkarte
- Pinzette
- Traubenzucker
- kleine Schere
Für mehrtägige Wandertouren mit Übernachtung darf es dann auch etwas mehr Inhalt in der Notfallapotheke sein – insbesondere, wenn keine schnelle Rückkehr ins Tal oder in ein gut angebundenes Gebiet möglich ist. Achten Sie dann darauf, dass genügend Material vorhanden ist, sollte etwas passieren. Packen Sie beispielsweise mehrere Paar Einmalhandschuhe, mehr Verbandsmaterial und Pflaster in Ihr Erste-Hilfe-Set zum Wandern.
Drei Erste-Hilfe-Sets zum Wandern im Vergleich
1. Ortovox First Aid Waterproof: für Tagestouren und mehrtägige Outdoor-Trips
Mit dem Erste-Hilfe-Kit von Ortovox sind Sie auf längeren Wandertouren gut gerüstet. Die wasserdichte Tasche bietet dank Rolltop-Verschluss auch noch etwas Platz für zusätzlichen Inhalt. Außerdem ist die Erste-Hilfe-Ausstattung so sicher verpackt, aber auch schnell zugänglich. Zudem ist das umfangreiche Kit übersichtlich sortiert.
- Inhalt: Rettungsdecke, Einmalhandschuhe, Schere, Heftpflasterrolle, Verbandpäckchen, Vlieswundkompresse (10 x 10 cm, steril), Pflasterstrips verschiedener Größe, Fingerverbände, Gelenkpflaster, Beatmungsfolie, elastische Fixierbinde, Pinzette (8 cm), Blasenpflaster, Klammerpflaster, Dreieckstuch
- Gewicht: 230 g
- Packmaß: 15 x 10 x 6 cm
2. deuter First Aid Kit Active: für Tagestouren
Perfekt für Tagestouren geeignet ist das First Aid Kit Active von deuter. Laut Hersteller eignet es sich nicht nur als Erste-Hilfe-Set zum Wandern, sondern auch für Biketouren, Klettern und Trailrunning. Dank integrierter Schlaufe und Tragegriff an der Oberseite lässt sich das handliche Kit dabei bequem am Hüftgurt oder am Wanderrucksack befestigen. Der umlaufende Reißverschluss sorgt im Notfall für schnellen Zugriff auf den Inhalt der Wanderapotheke.
- Inhalt: Verbandpäckchen M (steril), Verbandpäckchen G (steril), Dreieckstuch Vlies, Mull-elast, Vlies-Wundkompresse (steril), Leinaplast WSV-Set (20-teilig), Mediplast-starr (Tape) m. Schutz, Kleinschere, Latex-Handschuhe (1 Paar), Signalpfeife
- Gewicht: 160 Gramm
- Packmaß: 9 x 12 x 5 cm
3. Forclaz Erste-Hilfe-Set: für kürzere Wanderausflüge
Das kompakte, leichte Erste-Hilfe-Set von Hersteller Forclaz ist ein geeigneter Begleiter, um für kleinere Verletzungen auf Wander- und Trekkingtouren gewappnet zu sein. Die hellrote Tasche mit zwei Netzfächern enthält alles, was zur Desinfektion und Erstversorgung kleiner Wunden notwendig ist. Dank dem Griff kann das leichte Kit bei Stauraummangel auch außen an einem Gurt am Rucksack befestigt werden. Das Set eignet sich gut für mehrstündige Wanderausflüge in die Natur. Für Tagestouren oder mehrtägige Wanderungen ist es allerdings zu spärlich ausgestattet.
- Inhalt: Große, mittelgroße und kleine Pflaster (jew. 8 Stk.), Kreppverband, Desinfektionstücher (6 Stk.), Gazekompressen (4. Stk.), Wundnahtstreifen, Fixierpflaster, Schere, Handschuhe, Zeckenzange, Seife
- Gewicht: 160 g
- Packmaß: keine Angabe
Wie lange ist mein Erste-Hilfe-Kit haltbar?
Der Inhalt eines Erste-Hilfe-Sets zum Wandern ist nicht ewig haltbar. So gehen beispielsweise auch Sterilität, Elastizität und Klebefähigkeit der Ausrüstung verloren. Das kann im Notfall fatal sein. Tauschen Sie die Erste-Hilfe-Ausrüstung ohne Verfallsdatum spätestens dann aus, wenn Verpackungen vergilben, zerfransen oder spröde werden.
Wie gehe ich während des Wanderns mit Blasen am Fuß um?
Zwar enthalten die meisten Erste-Hilfe-Kits zum Wandern Blasenpflaster, allerdings könnte ratsam sein, diese erst zu Hause aufzukleben. Der DAV empfiehlt stattdessen, während des Ausflugs Tape längs über die Blase zu kleben. Denn hautbildende Blasenpflaster könnten beim Wandern mit den Socken verkleben, sodass man sie dann schmerzhaft abreißen muss und dabei die Blase öffnet.
Wie behandle ich eine offene Wunde?
Einmal gestolpert und ungünstig aufgekommen, schon ist es passiert – das Knie blutet, die Handläche ist aufgerissen oder der Ellenbogen großflächig aufgeschürft. Mit einem Erste-Hilfe-Set sind Sie für einen solchen Fall gut gerüstet. Säubern Sie die blutige Wunde zunächst von grobem Schmutz. Tragen Sie dabei am besten Einmalhandschuhe, um sie nicht weiter zu verschmutzen. Falls möglich, können Sie die Wunde auch mit etwas Trinkwasser ausspülen. Das empfiehlt beispielsweise die Apotheken Umschau.
Tragen Sie danach ein geeignetes Wunddesinfektionsmittel auf, wenn Sie eins dabei haben. Handelt es sich nur um eine kleine Wunde oder einen Schnitt, genügt ein Pflaster, um die Blutung zu stoppen. Bei größeren Wunden gehört steriles Verbandsmaterial auf die Wunde, beispielsweise können Sie eine Kompresse auf die Wunde legen und mit einer elastischen Mullbinde befestigen.
Fazit: Vorbereitung ist alles
Grundsätzlich gilt beim Thema Erste-Hilfe im Outdoor-Sport: Lieber zu viel als zu wenig. Nehmen Sie also lieber einen etwas größeren Umfang der Wanderapotheke in Kauf als im Notfall nicht das Richtige dabeizuhaben. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie die grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen – sonst nützt all die Ausrüstung wenig. Viele Erste-Hilfe-Sets beinhalten zwar kurze, leicht verständliche Anleitungen, was im Notfall zu tun ist. Aber wer viel wandern geht oder Outdoor-Sport treibt, sollte sich entsprechend informieren. Das Rote Kreuz beispielsweise bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse an.
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