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Rätsel um mysteriöses Wesen Wo es 5000 Schwarzbären gibt, wird auch ein Bigfoot gesichtet

Zweifelsfrei nachweisen lassen sich Bigfoots bisher nur auf (nicht ganz ernst gemeinten) Verkehrsschildern 
Zweifelsfrei nachweisen lassen sich Bigfoots bisher nur auf (nicht ganz ernst gemeinten) Verkehrsschildern 
© Christian Tisdale/Stocksy
Bigfoot ist die nordamerikanische Variante des Schneemenschen Yeti. Gesicherte Nachweise fehlen bis heute, aber Berichte über Sichtungen gibt es zu Tausenden. Eine Studie sieht einen statistischen Zusammenhang mit der Populationsdichte von Schwarzbären

Streifen durch die unzugänglichen Wälder Nordamerikas Wesen, von denen die Wissenschaft nichts weiß? Manche dieser diskreten Kreaturen sind geradezu legendär – obwohl sie noch nie sicher nachgewiesen wurden. Eines von ihnen ragt buchstäblich heraus: ein Zweibeiner, bis zu drei Meter hoch und am ganzen Körper behaart. Schon mehr als 10.000 Mal soll Bigfoot, die nordamerikanische Variante des Schneemenschen Yeti aus dem Himalaya, gesehen worden sein.

Für die meisten Vertreter*innen der Wissenschaft ist der scheue, zottelige Überlebende aus der Urzeit ein Hirngespinst. Denn keiner der Berichte, von leicht zu entlarvenden Fakes ganz zu schweigen, enthält ernst zu nehmende – oder gar unwiderlegliche – Hinweise auf die Existenz des Wesens. Bigfoot, auch Sasquatch genannt, existiert mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht.

Doch warum hält sich der Mythos? Warum gibt es immer wieder Berichte von Augenzeugen? Floe Foxon hatte da so einen Verdacht.

Der Student der Datenwissenschaften an der Universität Pittsburgh hat sich angesehen, wie viele Amerikanische Schwarzbären (Ursus americanus) es in denjenigen Regionen gibt, aus denen Bigfoot-Sichtungen gemeldet wurden. Der Abgleich mit weiteren Daten, wie der Bevölkerungsdichte und dem Bewaldungsgrad, zeigte eine interessante Übereinstimmung: Überall dort, wo die Schwarzbären-Dichte besonders hoch ist, wurden auch besonders viele Bigfoots gesichtet, berichtet Foxon im Fachmagazin "Journal of Zoology".

"If bigfoot is there, it could be a bear"

Mit jedem Tausend zusätzlicher Bären in einer Region steigt demnach die Wahrscheinlichkeit für eine Sichtung um vier Prozent. Im Mittel der untersuchten Regionen in den USA und Kanadas kommt auf 5000 real existierende Schwarzbären ein Bigfoot. Foxon fasst das lapidar so zusammen: "If bigfoot is there, it could be a bear." Anders gesagt: Wo viele Schwarzbären und Menschen leben, ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einer von Ihnen einen Bären für Bigfoot hält.

Schwarzbären können sicher auf ihren Hinterbeinen stehen – und sogar kurze Strecken gehen
Schwarzbären können sicher auf ihren Hinterbeinen stehen – und sogar kurze Strecken gehen
© Carol Hamilton/stock.adobe.com

Tatsächlich ist es nicht untypisch für Schwarzbären, auf den Hinterbeinen zu stehen. Die massigen Tiere verschaffen sich so in unübersichtlichem Gelände einen Überblick – und können leicht von Menschen für pelzige Zweibeiner gehalten werden.

Für seine Studie wertete Foxon Daten der Bigfoot Field Researchers Organization aus dem Jahr 2006 aus. Und gibt zu, dass sich nicht alle Sichtungen mit einer Verwechslung mit einem Bären erklären lassen: Diejenigen nämlich, die aus Gegenden gemeldet wurden, in denen es gar keine Schwarzbären gibt. Oder besser: "wahrscheinlich nicht gibt".

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