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Tier-Video Spatz "schwebt" vor der Überwachungskamera - und wird zum Internetstar

Als Al Brooks aus Texas die Aufnahmen seiner Überwachungskamera überprüfte, machte er eine eigenartige Entdeckung: ein kleiner Spatz fliegt ins Sichtfeld der Kamera und scheint still auf dem Fleck zu schweben - ohne seine Flügel auch nur einmal zu bewegen.

Natürlich ist dies aus Gründen der Schwerkraft nicht möglich. Die Lösung für die ungewöhnliche Aufnahme ist die Bildrate der Kamera, denn diese sorgt für eine stroboskopische Illusion, in der Filmsprache auch "Wagenrad-Effekt" genannt.

Die Lösung: eine stroboskopische Illusion

Dieses Phänomen hängt mit der Bildwiederholfrequenz, also der Anzahl der Bilder, die in einer Sekunde des Videos gezeigt werden, zusammen. Im Film sind das meist 24 einzelne Bilder. Eigentlich gibt es also 24 einzelne Aufnahmen eines Vorgangs, die in eine Sekunde projiziert werden. Wenn sich die Kamera auf ein sehr schnell bewegendes Objekt, wie den Flügelschlag eines Vogels, richtet dann kann dies irritierende Folgen für den Betrachter haben.

Schlägt der Spatz ebenfalls 24 Mal pro Sekunde mit seinen Flügen, scheint es, als würde er in der Luft "stehen bleiben". Dabei sieht der Betrachter eigentlich nicht dasselbe Bild, sondern an derselben Stelle das nächste und übernächste. Genau dieser Zufall ist in der Aufnahme der Überwachungskamera passiert.

In dem Fall des kleinen Vogels schlagen seine Flügel kaum schneller, als die Bildwiederholfrequenz der Überwachungskamera arbeitet. Die Kamera kommt mit der Geschwindigkeit nicht mit, und nimmt immer genau dann ein Bild auf, wenn die Flügel dieselbe Stellung einnehmen wie im Bild zuvor. Sie erscheinen daher "unbeweglich".

Auch mit bloßem Auge lassen wir uns manchmal durch eine stroboskopische Täuschung hinters Licht führen - ganz ohne Kamera. Es reicht dafür beispielsweise der Blick durch einen Lattenzaun, hinter dem sich ein Wagenrad bewegt.

Weil der Blick auf das Rad nur in regelmäßigem Abstand, eben der zwischen den Zaunlatten, gewährt wird, scheint es, als würde sich das Wagenrad nicht drehen. Auf diese Weise entdeckte der britische Arzt Peter Mark Roget bereits 1825 das Phänomen und nannte es den "Wagenrad-Effekt".

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