Hauskatzen können zwischen zwölf und 18 Jahre alt werden – eine lange Zeit also, in der Sie für das Tier verantwortlich sind. Daher will die Anschaffung gut überlegt sein. Haus- und Wohnungskatzen ohne Freigang sollten im besten Fall mindestens zu zweit gehalten werden. Denn die Tiere lieben Geselligkeit und können sich so auch miteinander beschäftigen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die Menschen längere Zeit aus dem Haus sind.
Sie sollten sich außerdem überlegen, ob Sie eine Katze aus dem Tierschutz oder Tierheim adoptieren möchten oder ein Tier vom Züchter oder der Züchterin. Im Tierschutz warten viele Katzen auf ein neues Zuhause, darunter sowohl jüngere als auch ältere Tiere. Insbesondere Senioren sind oft dankbar für ein ruhiges Heim. Bei Züchterinnen und Züchtern sollten Sie auf seriöse Anbieter setzen und zudem darauf achten, dass es sich nicht um Qualzuchten handelt. Zu den Qualzuchten zählen Rassen mit Kurzköpfigkeit, also einem großen runden Kopf, einer kurzen, breiten Nase oder gar einer Stupsnase. Auch Katzen mit Kurzschwänzigkeit oder gar Schwanzlosigkeit zählen zu den Rassen, deren Kauf nicht unterstützt werden sollte. Mehr Informationen und Beispiele für entsprechende Rassen finden Sie hier.
Für die neuen flauschigen Mitbewohner sollte das Zuhause vorher passend ausgestattet werden. Wir zeigen, welche Katzen-Erstausstattung Sie wirklich brauchen:
Napf: am besten eine runde Form
Bei der Wahl eines passenden Futternapfes ist eine flache runde Form wichtig, damit die Tasthaare des Stubentigers nicht an den Rand stoßen. Für Katzen, die ihr Futter schnell hinunterschlingen bietet sich ein erhöhter Napf an, denn dadurch fressen die Tiere oft langsamer und sollen auch weniger Luft schlucken. Ein erhöhter Napf verbessert außerdem die Fressposition, da durch den veränderten Winkel von Kopf und Hals der Druck auf die Wirbelsäule verringert wird. Ein Produkt aus Edelstahl bietet sich an, da es spülmaschinengeeignet ist.
Was die Wahl des Futters angeht, so sollten Sie sich zuerst an den Mahlzeiten orientieren, die das Tier aus der Pflegestelle oder vom Züchter gewohnt ist. Das vereinfacht auch das Einleben im neuen Zuhause. Anschließend können Sie das Futter langsam umstellen. Hier haben Sie die Wahl zwischen Trockenfutter und Nassfutter. Nassfutter schmeckt in der Regel den meisten Katzen, da es mehr Wasser enthält und sich Aromen so besser entfalten können. Wer seiner Katze überwiegend Trockenfutter füttern möchte, sollte ihr dennoch regelmäßig auch Nassfutter zufüttern, um den Flüssigkeitsbedarf des Tieres besser abzudecken. Von einer vegetarischen oder veganen Ernährung raten Expertinnen und Experten ab, da der Stoffwechsel von Katzen an das Fleischfressen angepasst ist. Mehr Informationen zu passendem Katzenfutter finden Sie auch bei ÖKO-TEST.
Trinkbrunnen: Katzen lieben fließendes Wasser
Katzen bevorzugen fließendes Wasser, wenn es ums Trinken geht. Deshalb ist ein Trinkbrunnen für Ihr neues Haustier sinnvoll, denn er regt dazu an, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das ist insbesondere für Katzen, die viel Trockenfutter fressen, wichtig. Trinkbrunnen gibt es sowohl aus Keramik als auch aus Edelstahl oder Kunststoff. Jedes Material hat seine Vorteile. Keramik-Modelle lassen sich in der Spülmaschine reinigen, gleiches gilt für Produkte aus Edelstahl. Eine günstigere Variante sind die Modelle aus Kunststoff, die sich gut eignen, um zu schauen, ob die Katze den Brunnen überhaupt annimmt. Für viele Katzen tut es aber auch ein einfacher Wassernapf.
Neben der Art des Trinkbrunnens ist auch der Aufstellungsort entscheidend. Die Katze sollte ihn von verschiedenen Seiten erreichen können. Aufgrund des elektrisch betriebenen Pumpsystems muss außerdem eine Steckdose in der Nähe sein. Damit der Boden vor Wasserflecken geschützt ist, kann eine Unterlage sinnvoll sein. Achten Sie außerdem darauf, den Trinkbrunnen regelmäßig zu reinigen und stets frisches Wasser bereitzustellen.
Bett oder Kuschelhöhle: eine Rückzugsmöglichkeit zum Entspannen
Da Katzen oft bis zu 16 Stunden am Tag schlafen, brauchen sie ein bequemes Katzenbett oder eine andere Rückzugsmöglichkeit. Das kann sowohl ein weiches Kissen oder eine Decke sein, ein spezielles Bett für Haustiere, eine Katzenhöhle oder gar ein Karton, den Sie mit einer Decke auslegen. Am besten platzieren Sie das Katzenbett dort, wo sich der Stubentiger gerne hin zurückzieht.
Katzenklo: eine ruhige Ecke auswählen
Katzenklos gibt es unterschiedlichen Größen und Formen. Besonders für Katzenbabys bietet sich zunächst ein Produkt mit niedrigem Rand an, denn so kommt das Tier gut hinein und hinaus. Praktisch sind in sich geschlossene Modelle – auch in Bezug auf den Geruch. Hier ist eine tägliche und gründliche Reinigung ein Muss, da die Katzen die Toilette sonst nicht mehr nutzen. Es gibt aber auch Katzenklos, die eine obere Öffnung haben, durch die die Katze hineingelangt. Hier gilt es auszuprobieren, was die Samtpfote am liebsten mag. Für zwei Katzen können auch zwei Katzenklos sinnvoll sein, da die Samtpfoten sich nicht unbedingt gerne eine Toilette teilen.
Neben der passenden Größe des Katzenklos ist auch die Wahl des richtigen Katzenstreus entscheidend. Für besonders junge Katzen sollten Sie zur Eingewöhnung im neuen Zuhause bestenfalls das Streu verwenden, das diese auch vom Züchter oder der Pflegestelle kennen. Sollten Sie das Streu wechseln wollen, tun Sie dies am besten langsam und über einen längeren Zeitraum, damit die Katze diese Veränderung auch gut annimmt.
Und auch der Aufstellort will gut gewählt sein. Optimal ist ein Ort, der für das Tier während seines Geschäfts eine Rückzugsmöglichkeit bietet. Also eine ruhige ungestörte Ecke, in das Katzenklo von Wänden umgeben ist. Denn so fühlt sich die Katze sicher und vor Feinden geschützt. Die Katzentoilette sollte stets gut zugänglich sein und immer an einem festen Platz – abseits der Futterstelle – stehen. Ebenfalls praktisch: ein Entsorgungseimer für Katzenstreu.
Kratzbaum: mehr als nur ein Aussichtspunkt
Zur Katzen-Erstausstattung zählt in jedem Fall ein Kratzbaum, vor allem bei Wohnungskatzen. Dieser bietet nicht nur einen Schlafplatz, sondern funktioniert auch als Aussichtspunkt und Rückzugsmöglichkeit. Indem die Tiere am Kratzbaum kratzen, wetzen sie nicht nur ihre Krallen ab, sondern dehnen auch Rücken- und Schultermuskulatur.
Ein guter Kratzbaum ist hochwertig verarbeitet und steht kippsicher. Er bietet Höhlen zum Verstecken, Mulden zum Entspannen und Aussichtsplattformen. Deshalb sollte der Kratzbaum auch an einem Platz stehen, von dem aus die Katze alles gut im Blick hat. Damit Sie und Ihre Katze lange Freude an dem Produkt haben, sollte es außerdem austauschbare Stämme haben.
Spielzeug: Abwechslung sorgt für glückliche Katzen
Insbesondere Katzen, die alleine gehalten werden, benötigen viel Spielzeug und jemanden, der sich täglich mit ihnen beschäftigt. Doch auch Katzen, die zu zweit gehalten werden, freuen sich über Abwechslung und Spielzeug. Zum Abwetzen der Krallen eignen sich Kratzbretter. Für die Unterhaltung sorgen Bälle, Katzenangeln oder Tunnel zum hindurchrennen.
Kamm oder Bürste: Unterstützung bei der Fellpflege
Auch wenn Katzen sehr reinliche Tiere sind, dürfen ein paar Produkte zur Fellpflege nicht fehlen. Wenn die Zeit des Fellwechsels ansteht, kann mit Bürsten und Kämmen unterstützt werden. Für Katzen mit langem Haar eignen sich spezielle Bürsten für Unterwolle , für kurzes Fell ist ein Gummistriegel gut geeignet.
Transportbox: sicher unterwegs
Ob für eine geplante Reise oder die Fahrt zum Tierarzt – eine Transportbox gehört unbedingt zur Katzen-Erstausstattung. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Katze genügend Platz hat, um sich darin hinzulegen. Transportboxen gibt es sowohl aus Stoff als auch aus Kunststoff. Insbesondere für Reisen sind die Modelle aus Kunststoff die stabilere Wahl. Wichtig ist, dass das Tier langsam an die Box gewöhnt wird. Beginnen Sie daher frühzeitig mit einem positiv bestärkenden Training, damit die erste Fahrt zum Tierarzt nicht gleich in einer negativen Erfahrung für Mensch und Tier endet.
Balkonnetz: für alle, die den Katzen mehr Freiraum geben wollen
Wer seiner Hauskatze dennoch Freigang ermöglichen möchte, kann dies auf dem Balkon tun. Dafür sollte der Außenbereich allerdings gut gesichert sein. Ein Netz sorgt dafür, dass die Katze auf dem Balkon sicher ist und dort spielen und entspannen kann.
Notfall-Set: immer gut vorbereitet
Zur Katzen-Erstausstattung zählt auch eine Absicherung für den Notfall. Neben einer Krankenversicherung, die auch für Katzen sinnvoll ist, sollte sich ein Notfall-Set im Haus befinden. Darin enthalten ist alles, was es für eine erste Versorgung des Haustiers braucht: Einweghandschuhe, Desinfektionstücher, Zeckenentferner, sterile Wundauflagen, Verbandsrollen, Bandagen, Tape und vieles mehr.
Kratzschutz für Möbel: unerwünschtes Verhalten verhindern
Einige Katzen tendieren dazu, ihre Krallen lieber an Möbeln wie der Couch zu wetzen. Um diese zu schützen gibt es einen praktischen Kratzschutz, den Sie an den besonders beliebten Stellen anbringen können. Kleben Sie die Folie einfach auf. Die glatte Oberfläche sorgt dafür, dass der Stubentiger schnell das Interesse am Kratzen verliert.
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