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Evolution Das Geheimnis der Kolibris: Von fliegenden Juwelen und federleichten Kraftprotzen

Alles an Kolibris scheint verschwenderisch, Farben, Schönheit und die Namen: eine Violettkronennymphe im Urwald von Costa Rica. Prachtvoll sind vor allem die Männchen – die Weibchen brauchen ihre Energie für die Brutpflege
Alles an Kolibris scheint verschwenderisch, Farben, Schönheit und die Namen: eine Violettkronennymphe im Urwald von Costa Rica. Prachtvoll sind vor allem die Männchen – die Weibchen brauchen ihre Energie für die Brutpflege
© Ingo Arndt
Sie schwirren wie schwerelos durch die Nebelwälder Amerikas, doch Kolibris sind die Schwerstarbeiter im ­Vogelreich: Für ihre artistischen Flug­manöver müssen sie ständig Nektar schlürfen, um nicht tot zu Boden zu fallen
Text: Anke Sparmann, Fotos: Ingo Arndt

Vor allem anderen sind Ko­li­bris: Poesie der Natur und tech­nischer Superlativ der Schöp­fung. Sie sind die Kleinsten im Vogelreich: Eine Art namens Bienen­elfe misst, mitsamt dem Schnabel und den Schwanzfedern, etwa sechs Zen­ti­me­ter und wiegt kaum zwei Gramm – halb so viel wie eine Zehncentmünze. Kolibris können wie ein Hubschrauber in der Luft stehen, im Sturzflug er­rei­chen sie fast 100 Stundenkilometer, sie vollführen Flugmanöver, so wendig, so blitz­artig, wie es wohl keinem anderen Wirbeltier gelingt – als einzige Vogel­familie inklusive Rück­wärtsflug. Und Arten wie die Violettkronennymphe – ein fliegendes Juwel – gehören zu den schönsten Gefiederten überhaupt.

Dank neuer Technik sind Forscher den Ge­heim­nissen der Kolibris auf der Spur. Mit Hochfrequenzkameras etwa lassen sich jene Flugtechniken erkennen, die sonst in ihrer wirbelnden Geschwindigkeit dem menschlichen Auge verborgen blieben. Und sogar die Schönheit der Kolibris lässt sich erklären; sie ist keineswegs eine bloße Laune der Natur. Doch dazu später. 

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