Anzeige

Endlich verstehen Darum haben alle Eichhörnchen einen weißen Bauch

Egal, ob rot oder schwarz: Die in Deutschland heimischen Eichhörnchen haben allesamt einen weißen oder cremefarbenen Bauch
Egal, ob rot oder schwarz: Die in Deutschland heimischen Eichhörnchen haben allesamt einen weißen oder cremefarbenen Bauch
© 500px / Getty Images
Ob rot, schwarz oder grau: Eichhörnchen haben immer einen cremefarbenen oder weißen Bauch. Der Grund: Sie wollen von bestimmten anderen Tieren auf keinen Fall gesehen werden

Eichhörnchen gibt es in erstaunlich vielen Farben: Neben rostroten tummeln sich in unseren Wäldern, Parks und Gärten auch graubraune oder schwarze. Sie alle gehören zu ein- und derselben Art. Und sie haben noch etwas gemeinsam: den weißen Bauch. 

Doch warum? Die Antwort liegt in der Lebensweise der Eichhörnchen – und ihrer Eigenschaft als Beutetiere. Während die dunklere oder hellere Färbung auch Anpassungen an den jeweiligen Lebensraum, die Temperaturen und die Strahlungsintensität der Sonne, darstellen, geht es bei den hellen Bäuchen vor allem um Tarnung.

Eichhörnchen sind begehrte Beutetiere

Eichhörnchen sind extrem aufmerksam und geradezu unfassbar flink. Wer einmal versucht hat, sich einem wilden Eichhörnchen zu nähern, weiß das. Die Nager sind nicht nur in Windeseile auf dem nächsten Baum – sie verstecken sich auch auf der abgewandten Seite des Baumstamms vor dem vermeintlichen Angreifer. Und tatsächlich müssen die Nager auf der Hut sein. Denn manche Fleischfresser, darunter Habichte, Baummarder und frei laufende Hauskatzen, haben es auf sie abgesehen.

Während die bräunliche Fellfarbe als Tarnung gegen Angreifer von oben dient (besonders wenn die Tiere im Herbst Eicheln, Nüsse und Samen zwischen trockenem Laub verstecken und während der kalten Monaten wieder ausgraben), schützt der cremefarbene oder weiße Bauch die Tiere im Geäst der Bäume. "Sitzt das Eichhörnchen hoch oben auf einem Baum, verschmilzt der helle Bauch, von unten gesehen, mit dem Wipfelbereich und dem Himmel", erklärt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung. "So wird das Tier für Fressfeinde wie Wiesel oder Baummarder nahezu unsichtbar."

Tatsächlich machen sich diese Tarn-Strategie – fachsprachlich auch Konterschattierung genannt – nicht nur Eichhörnchen zunutze. Das Prinzip ist im Tierreich weit verbreitet. Bekannte Beispiele sind Wiesel und Siebenschläfer, aber auch viele Vögel haben eine Körperunterseite, die deutlich heller ist als die Oberseite. Übrigens ist diese Tarnfärbung auch unter Wasser weit verbreitet: Ein heller Fischbauch verschmilzt, von unten gesehen, mit der hellen Wasseroberfläche, während ein dunkler Rücken vor dem Hintergrund der schwarzen Tiefe kaum ins Auge fällt.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel