SMS oder XXL? Auch in Zeiten von Social Media bleiben die großformatigen GEO-Postkarten populär. In 2022 hat jede verkaufte Karte nicht nur den Empfängern Freude bereitet, sondern auch armen Bauern in Äthiopien. Die Verlage B. Krause und Gruner + Jahr haben nämlich für jede Karte 10 Cent an „GEO schützt den Regenwald e.V.“ gespendet (www.geo-postkarten.de/sonderaktion). Dabei ist Geld für rund 5.000 Fruchtbäume zusammengekommen: Apfel-, Mango- und Avocadosetzlinge, die an die ärmsten Bauernfamilien in unserem Projektgebiet in der äthiopischen Region Kaffa verteilt werden. Der Verein bedankt sich für diese XXL-gute Nachricht!
Seit fast 20 Jahren verhelfen wir den Menschen in der Ursprungsregion von Arabica-Kaffee zu dem verbrieften Recht, Waldprodukte wie Wildkaffee oder Honig nachhaltig zu nutzen. Im Gegenzug schützen sie den Wald vor illegalem Holzeinschlag und Investoren und forsten auf (Link zum Projekt). Mehr als 35.000 Hektar werden auf diesem Weg bereits geschützt, über 18.000 Waldnutzerinnen und Waldnutzer profitieren. Die ärmsten unter ihnen unterstützen wir mir Fruchtbäumen, um die Ernährung zu verbessern und ein zusätzliches Einkommen zu ermöglichen.
Die XXL-Postkarten zeigen Motive der renommiertesten GEO-Fotografinnen und Fotografen, darunter auch Regenwaldmotive. Die Aktionen zugunsten des Vereins wurden bereits vor 12 Jahren durch die bk.edition des B. Krause-Verlags ins Leben gerufen. Und als die Pandemie den Kartenverkauf in 2020 ausgebremst hat, spendete der Hersteller kurzerhand 6.500 Euro. Dank dieser großzügigen Unterstützung konnten im Jahr 2021 unsere lokalen Partner 3.150 veredelte Avocado-, Apfel- und Mangobäume an besonders arme Familien verteilen. Bei einer Inflation von mehr als 30 Prozent sind die Kosten in Äthiopien seither deutlich gestiegen, aber Mithilfe der neuen Spende können wir abermals rund 5.000 Setzlinge verteilen. 438 Familien haben bereits im Sommer 2023 jeweils zehn Bäume erhalten.
Unser lokaler Teamleiter Tamiru Haile, Spezialist für den Anbau von Fruchtbäumen, weiß, wo welche Fruchtart am besten gedeiht. Avocados brauchen viel Wasser, Äpfel gedeihen auch in kühleren Höhenlagen, Mangos mögen Wärme. Tamiru schult die Empfänger*innen im Umgang mit diesen besonderen Pflanzen: Es sind Züchtungen, die weit ertragreicher sind als lokale Varietäten und nur von einer 700 Kilometer entfernten Baumschule bezogen werden können. Leider gibt es in der gesamten Region Kaffa keine Baumschulen - außer denen unserer Waldnutzergruppen, die sie für ihre Waldaufforstungen nutzen. Das Ziehen von Fruchtbäumen ist viel komplexer, wir möchten im kommenden Jahr mit einem Versuch starten.
Avocados sind auf Äthiopiens Märkten gefragt, und mit 20 Cent pro Stück sind sie teuer. Bereits in drei Jahren wird jedes von Alemayehus Bäumchen 30 bis 50 Früchte tragen. Und dann jedes Jahr mehr. Schon mit der ersten Ernte kann Alemayehu Haile bis zu 100 Euro verdienen: mehr als ein Drittel seines heutigen Jahreseinkommens. Das ist ausreichend, um für jedes seiner acht Kinder eine Schuluniform zu kaufen. Ohne die können sie nicht am Unterricht teilnehmen.
Dank privater Spenden konnten in 2022 ebenfalls 3.900 Fruchtbäume verteilt werden. Erstmals wurde auch in drei Schulgärten gepflanzt. Hier unsere aktuelle Bilanz:
Bäume | Familien | |
2021 | 3110 | 311 |
2022 | 3900 | 390 |
2023 | 4350 | 438 |
Summe | 11360 | 1139 |