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Grüner Weihnachtsschmuck Tipps zum Fest: So finden Sie einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum

Nordmanntannen
Auf Weihnachtsbaum-Plantagen wie hier in Schleswig-Holstein kommt auch das Ackergift Glyphosat zum Einsatz
© bidaya / Fotolia
In vielen Tannen und Fichten von Weihnachtsbaum-Plantagen finden sich Rückstände von Pestiziden. Dabei gibt es in zwischen einen kleinen Markt für bessere Alternativen

Weihnachten ohne Christbaum? Für viele undenkbar – gilt die Fichte oder Tanne im Wohnzimmer doch als Inbegriff von weihnachtlicher Heimeligkeit. Das Geschäft hat allerdings auch seine Kehrseite. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hin. Denn auch in diesem Jahr werden rund 26 Millionen Bäume für den Hausgebrauch verkauft. "Um diese Massen zu produzieren", sagt die Pestizid-Expertin Corinna Hölzel vom BUND, "werden meist in Monokulturen Pestizide und Dünger eingesetzt, damit die Bäume schnell und gleichmäßig wachsen und sattgrün sind."

Sind Pestizide in Weihnachtsbäumen gesundheitsgefährlich?

In einem Test wiesen die Natur- und Umweltschützer 2020 nach, dass rund zwei Drittel der Bäume mit Pestiziden belastet war, darunter auch mit solchen, die für Bienen besonders gefählich sind.

Auch die Umweltschutzorganisation Robin Wood weist darauf hin, dass die meisten der in Deutschland verkauften Christbäume aus Plantagen stammen, die gedüngt und mit Pestiziden gespritzt werden – mit entsprechender Belastung für Böden, Gewässer und Tiere. Eine unmittelbare Gefahr für den Nutzer durch Ausdünstungen in der Wohnung soll es einer Studie zufolge aber nicht geben.

Dass es auch ganz ohne Gift geht, zeigen immer mehr Bio-Erzeuger. Sie nutzen statt der Giftspritze zum Beispiel Shropshire-Schafe, die sich aus den zarten Triebspitzen von Fichten und Tannen nichts machen – aber das Gras unter den Bäumen kurz halten.

Öko-Christbäume: Besser für Boden, Wasser und Artenvielfalt

Zwar liegt der Anteil der verkauften Öko-Bäume am Gesamtverkauf bei etwa 0,7 Prozent, schätzt Rudolf Fenner von Robin Wood. Doch die Nachfrage steigt. "Noch muss man nach Anbietern suchen", sagt Fenner. Doch wer einen Bio-Anbieter gefunden hat, den erwartet eine gute Nachricht: Teurer als herkömmliche Bäume sind sie nicht. Robin Wood bietet schon seit Jahren eine ständig aktualisierte Liste der Verkaufsstellen zum Herunterladen.

Beim Kauf sollten Verbraucher auf die Siegel der Bio-Anbauverbände achten. Das Umweltbundesamt empfiehlt folgende Siegel als vertrauenswürdig: Bio, Bioland, Naturland, Demeter oder FSC. Entscheidend sei, dass keine Chemie eingesetzt werden darf – weder beim Düngen noch bei der Schädlingsbekämpfung, erklärt Fenner.

Wo keine Bio-Bäume angeboten werden, sollten Käufer darauf achten, dass der Baum aus regionaler Erzeugung stammt. Am besten einer zum Selberschlagen aus dem nächstgelegenen Waldbetrieb, empfiehlt Rudolf Fenner.

Eine besonders naturschonende Alternative holt sich Corinna Hölzel vom BUND jedes Jahr zu Weihnachten ins Wohnzimmer: geschmückte Tannenzweige aus dem eigenen Garten in einer Vase. "Dass die Zweige am Baum fehlen, fällt kaum auf", sagt die Umweltschützerin.

mit dpa

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