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Garten-Tipps Nicht wegwerfen: Wie Sie alte Blumenerde wieder fruchtbar machen

Dunkle, humose Blumenerde
Wenn im Frühjahr die Gartensaison losgeht, fragen sich viele, wie sie mit der alten Blumenerde vom letzten Jahr verfahren sollen
© Julija Sapic - Adobe Stock
Jedes Jahr im Frühjahr geht es wieder los, das eifrige Buddeln und Pflanzen. Doch wer die Töpfe mit alter Erde aus der letzten Saison draußen herumstehen sieht, fragt sich schnell: Entsorgen oder nochmal benutzen? Wir geben Tipps, um wieder Kraft in die Balkonkästen und Pflanzenkübel zu bringen

Wenn die Gartensaison im Frühjahr wieder losgeht, strömen alle begeistert in die Gartencenter, um sich mit neuen Blümchen, Kräutern und anderen Pflanzen einzudecken. Doch zuhause angekommen, fällt der Blick auf die Balkonkästen und Pflanzenkübel mit der alten Erde aus dem letzten Jahr.

Auf die anfängliche Begeisterung folgt Ratlosigkeit. Denn häufig ist der Anblick kümmerlich, das Substrat enthält kaum noch Nährstoffe und Hobbygärtnerinnen wie Hobbygärtner fragen sich: Soll ich die Blumenerde entsorgen oder kann ich sie wieder aufbereiten und dann nochmal verwenden?

Die Antwort lautet: Alte Erde lässt sich wieder fruchtbar machen! Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch günstiger. Denn jedes Jahr neue Erde zu kaufen, geht ganz schön ins Geld. Kluge Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner greifen also zu Tricks und bereiten alte Erde wieder auf. Wie das funktioniert, erklären wir.

Zunächst die alte Blumenerde vorbereiten

Dazu muss die alte Erde im ersten Schritt vorbereitet werden. Mit den Händen wird die Erde aufgelockert, Wurzeln und Wurzelballen daraus entfernt. Auch Steinchen oder Tonscherben haben in der Erde nichts zu suchen. Ist die Erde schließlich durchgearbeitet, wird man wahrscheinlich feststellen, dass gar nicht mehr so viel von ihr übrig geblieben ist. Das macht aber nichts, schließlich wird sie im zweiten Schritt ja angereichert.

Auch nährstoffarme Erde ist verwendbar

Übrigens: Für manche Pflanzen eignet sich nährstoffarme Erde hervorragend. Wer zum Beispiel Aussaaten aufziehen oder Salat und Kräuter anbauen möchte, kann dazu prima alte Erde verwenden, ohne sie vorher aufzubereiten. Denn dieses Grün hat einen geringen Nährstoffbedarf.

Doch Vorsicht: Damit beim "Erdrecycling" weder Schädlinge noch Pflanzenkrankheiten verbreitet werden, sollte nur die alte Erde von gesunden Pflanzen wieder aufbereitet werden. Wenn beispielsweise schon hungrige Larven an den Wurzeln im Erdreich geknabbert haben oder alte Blätter einen sichtbaren Pilzbefall aufweisen, ist das Substrat ein Fall für die Biotonne und eignet sich nicht mehr für die Aufbereitung.

Alte Erde wieder fruchtbar machen – mit unterschiedlichsten Methoden

Um alte Erde aufzubereiten, gibt es verschiedene Wege und Möglichkeiten. Je nachdem, welches Material verfügbar ist oder welche Methode einem am meisten liegt, haben Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner die Wahl.

Mit neuer Erde und Pflanzenstoffen mischen

Die schnellste und einfachste Methode ist das Mischen von alter mit neuer Erde. Dafür muss man zwar doch im Gartencenter einen Sack Blumenerde kaufen, allerdings wird die benötigte Menge durch das Aufbereiten der alten Erde natürlich geringer. Um die alte Erde wieder fruchtbar zu machen, mischt man sie einfach im Verhältnis 1:1 mit dem frischen Substrat. Es empfiehlt sich, zur Mischung noch pflanzliche Stoffe wie Traubentrester, zerkleinerte Brennnesselblätter, Malzkeim-Dünger oder Vinasse hinzuzugeben.

Wichtig: Achten Sie darauf, nur torffreie Erde zu verwenden.  Das Klima und die Artenvielfalt werden es Ihnen danken!

Mit Kompost anreichern

Ein wunderbarer Nährstofflieferant und damit ein Bodenverbesserer ist Kompost. Wer alte Blumenerde wieder aufpeppen möchte, mischt sie einfach im Verhältnis 1:3 mit Kompost. Wer keinen eigenen Komposthaufen im Garten hat, fragt in der Nachbarschaft oder schaut einmal bei den örtlichen Kleinanzeigen. Viele Gartenbetriebe bieten Komposterde an und auch Privatleute freuen sich häufig über Abnehmer.

Wurmhumus verwenden

Wer eine Wurmkiste zuhause hat, kann auch das darin enthaltene Substrat verwenden, um alte Erde aus Pflanzenkübeln wieder fruchtbar zu machen. Nachhaltiger, als Bio-Abfälle aus der Küche in Dünger zu verwandeln und daraus neue Nährstoffe für das Pflanzenwachstum zu ziehen, geht es nicht. Noch dazu ist ein großer Vorteil von Wurmhumus, dass in ihm jede Menge Mikroorganismen stecken. Diese machen die Erde lebendig, verbessern die Bodenstruktur und fördern so die Pflanzengesundheit.

Zum Aufbereiten alter Pflanzenerde gibt man einfach eine kleine Lage Wurmhumus – die unterste Schicht – in den Balkonkasten oder den Pflanztopf und gibt anschließend die alte Erde dazu. Besonders empfehlenswert ist Wurmhumus für Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini und Paprika.

Erde mit Pflanzenkohle aufbereiten

Ein weiteres Hilfsmittel, um alte Erde wieder fruchtbar zu machen, ist Pflanzenkohle. Pflanzenkohle bindet Nährstoffe in der feinen Kohlestruktur, speichert CO² im Boden und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit. Auf 100 Liter Erde benötigt man etwa vier Liter Pflanzenkohle. Sie ist in jedem gut sortierten Gartencenter erhältlich.

Der große Vorteil: Pflanzenkohle kann Nährstoffe speichern wie ein Schwamm, da sie die Nährstoffe in sich bindet. So können diese nicht aus dem Boden ausgewaschen werden. Die Kohle speichert nicht nur Calcium und Magnesium, sondern ist auch dazu in der Lage, wichtige Pflanzennährstoffe wie Nitrat und Phosphat als Nährstoffspeicher aufzunehmen.

Bevor die Kohle in die Erde eingearbeitet wird, muss sie zunächst aktiviert werden – zum Beispiel mit Mikroorganismen aus Sauerkrautsaft (manchmal ist Pflanzenkohle aus dem Handel bereits mit Mikroorganismen aktiviert - hier die genaue Beschreibung lesen!). Der Sauerkraftsaft enthält Mikroorganismen, welche die alten Pflanzenreste zu neuen Nährstoffen verarbeiten. Die Pflanzenkohle wird mit Sauerkrautsaft angefeuchtet und vermischt und anschließend der alten Pflanzenerde hinzugegeben. Dann wird die Mischung in die Kübel gefüllt und das neue Grün kann eingepflanzt werden.

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