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Karpaten Tote Förster und korrupte Behörden: Kahlschlag im Urwald - ein Frontbericht

Ostkarpaten in Rumäniens Mitte
Die Ostkarpaten in Rumäniens Mitte, nahe dem Ort Cozmeni. Seit 2001 wurden in dem Land 349 000 Hektar Wald abgeholzt, die Hälfte davon illegal
© Daniel Etter
In den rumänischen Karpaten leben Bären und Luchse, gibt es Täler, durch die kein Pfad führt. Zugleich tobt ein Kampf um das wertvolle Holz: Illegale Fällungen sind gang und gäbe, befeuert von korrupten Behörden und internationalen Konzernen
Fotos und Text: Daniel Etter, Recherche: Eleonora Vio

Als der Abend über die stillen Straßen des Örtchens Liebling hereinbricht, zieht Leontin Malita die Vorhänge seiner Wohnzimmerfenster zu: Auf der anderen Straßenseite wohnt der Mann, der ihm nach dem Leben getrachtet hat, sagt Malita. Er soll nicht sehen, dass Fremde gekommen sind, soll nicht auf den Gedanken kommen, dass er diesen Fremden von jenem Julitag 2018 im Wald erzählt.

An diesem Tag war der Förster Malita mit dem Traktor in den Wald gefahren. Nieselregen, matschige Pfade, windgefälltes Holz.

Dann wird die Erinnerung schwarz.

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