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Risikoanalyse "Ein Erdbeben in Deutschland würde die Bevölkerung völlig unerwartet treffen"

Obwohl es immer wieder kleinere Beben gibt, wurde die Erdbebengefahr in Deutschland lange unterschätzt. Hier hat das Erdbeben von Roermond in den Niederlanden im April 1992 eine Häuserfassade in Heinsberg zerstört
Obwohl es immer wieder kleinere Beben gibt, wurde die Erdbebengefahr in Deutschland lange unterschätzt. Hier hat das Erdbeben von Roermond in den Niederlanden im April 1992 eine Häuserfassade in Heinsberg zerstört
© Hartmut Reeh / dpa
Wie hoch ist die Erdbebengefahr in Deutschland? Wesentlich höher als in der Vergangenheit angenommen, zeigen neuere Berechnungen. Der Statiker und Bauingenieur Hamid Sadegh-Azar hat in einer Risikoanalyse für die Bundesregierung simuliert, was uns im Falle eines Erdbebens erwarten würde

GEOplus: Auch wenn die Auswirkungen oft nur gering ausfallen, sind Erdbeben in Deutschland keine Seltenheit. In welchen Regionen bebt die Erde besonders häufig?  

Prof. Dr.-Ing. Hamid Sadegh-Azar: Die Erdbebengefahr in Deutschland ist zwar nicht so hoch wie in der Türkei, wo es zuletzt zu einem verheerenden Beben kam. Aber wir müssen auch hierzulande mit einem moderaten Beben rechnen: Betroffen ist vor allem die Niederrheinische Bucht, also die Region von Köln bis Aachen. Auch der südliche Rheingraben, das Gebiet zwischen Frankfurt und Freiburg, und insbesondere die Region südlich von Tübingen auf der Schwäbischen Alb sind Risikogebiete – genauso wie die Region um Basel.  

Warum sind gerade diese Gebiete gefährdet? 

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