Moritz und sein älterer Bruder Tim spielen im Vorgarten Fußball. Eigentlich hatte ihr Vater ihnen das verboten, aber der ist gerade einkaufen und außerdem ist der Vorgarten eh viel besser als der eigentliche Garten. Da hinten müssen die beiden nämlich immer um den Teich herumspielen. Nach ein paar Pässen ist der Regelverstoß schnell vergessen. Die beiden rennen ausgelassen über den frisch gemähten Rasen, nehmen sich gegenseitig den Ball weg, grätschen und bolzen.
Als sie gerade mit den Torschussübungen beginnen, fährt ein blaues Auto auf die Einfahrt. Doch Tim und Moritz sind zu abgelenkt, um das zu sehen. Tim setzt zum Schuss an, trifft den Ball mit voller Wucht und katapultiert ihn gegen die Fensterscheibe des blauen Autos. Erschrocken gucken die beiden zur Einfahrt, die Autotür öffnet sich und die böse Miene ihres Vaters erscheint dahinter.
Der knallt die Tür zu und läuft mit einem entschlossenen Schritt auf die beiden zu und brüllt: "Was habe ich euch zum Fußballspielen im Vorgarten gesagt?! Das ist gefährlich, weil der Ball auf die Straße rollen kann! Ihr habt beide Hausarrest für das restliche Wochenende!" Schnaufend dreht er sich um und bringt die Einkäufe ins Haus. Moritz und Tim schlurfen mit gesenktem Kopf in Richtung Haustür. Moritz fragt seinen Bruder mit zitternder Stimme "Hast du auch so einen Kloß im Hals wie ich?" Tim schüttelt verdutzt den Kopf und fragt sich, was für einen Kloß Moritz geschluckt haben könnte.
Wenn Menschen traurig oder erschrocken sind, sprechen sie oft von einem Kloß im Hals. Damit beschreiben sie das würgende Gefühl, das sie empfinden, wenn sie unter psychischem Druck stehen. Dieses ähnelt der Empfindung, die man hat, wenn man etwas verschluckt hat, das nicht gut genug gekaut war – eben als hätte man einen ganzen Kloß verschluckt. Warum dieses würgende Gefühl bei Angst oder Trauer entsteht, konnten Ärzte bisher nicht herausfinden.