GEO.de RSS-Feed - Ernährung https://www.geo.de/?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard de-DE Thu, 12 Sep 2024 08:05:08 GMT Thu, 12 Sep 2024 08:05:08 GMT geo.de GEO.de RSS-Feed - Ernährung https://image.geo.de/30499998/t/rQ/v2/w120/r1.5/-/geo.png https://www.geo.de/?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Konfetti-Illusion: Optische Täuschung: So werden Sie beim Obstkauf im Supermarkt manipuliert https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/konfetti-illusion--darum-wird-obst-in-bunten-netzen-verkauft-34954868.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum bestimmte Früchte in farbigen Netzen verpackt werden? Dahinter steckt verkäuferisches Kalkül, wie eine neue Studie zeigen konnte Ernährung Essen Obst Gemüse Richtig einkaufen und genießen optische Täuschung Tue, 06 Aug 2024 13:57:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/konfetti-illusion--darum-wird-obst-in-bunten-netzen-verkauft-34954868.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-08-06T13:57:00Z

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum bestimmte Früchte in farbigen Netzen verpackt werden? Dahinter steckt verkäuferisches Kalkül, wie eine neue Studie zeigen konnte

Zitrusfrüchte sind oft in gelben oder orangefarbenen Netzen verpackt, in den Farben von perfekten Exemplaren ihrer Sorte. Dadurch verkaufen sie sich besser. Der Grund ist ein wissenschaftliches Phänomen, das auch als "Konfetti-Illusion" oder Farbassimilation bekannt ist: Dabei übernehmen Objekte scheinbar den Farbton darüber liegender Linien. Der Wahrnehmungspsychologe Professor Karl Gegenfurtner von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), hat diesen Effekt kürzlich in der Fachzeitschrift "i-Perception" beschrieben. 

Gegenfurtner und seine Arbeitsgruppe beschäftigen sich vor allem mit der visuellen Wahrnehmung und Farbforschung. Die Grundlage für die aktuelle Studie war allerdings eine private Erfahrung des Forschers. Er kaufte Orangen im Supermarkt, die in einem orangefarbenen Netz verpackt waren und saftig aussahen. Als Gegenfurtner die Früchte zu Hause aus dem Netz nahm, fiel ihm auf, dass sie eher grün erschienen und einen deutlich unreiferen Eindruck machten. Damit war das Interesse des Forschers geweckt. 

Sechs Fragen, die wir uns im Supermarkt stellen (23970)

Einerseits führte er die unterschiedliche Farbwahrnehmung auf eine Lichtspiegelung zurück, die zwischen Netz und Frucht entsteht und dadurch die Farbsättigung der Orangen erhöht. Er vermutete aber zusätzlich auch eine optische Illusion. Darum stellte er die Szenerie virtuell nach: Über eine Fotografie einer unreifen, grünlich wirkenden Orange legte er zahlreiche orangefarbene Linien. Dieses als "Munker-Netz" bezeichnete Gitter geht auf den Farbforscher Hans Munker zurück, der sich schon 1970 mit Phänomenen der Farbwahrnehmung beschäftigte. Gegenfurtner stellte fest, dass der grüne Farbton der Orange fast vollständig verschwindet und sich die wahrgenommene Farbe der Frucht der des Munker-Netzes angleicht – eine Farbanpassung oder -assimilation. 

Wahrnehmungstäuschung Orangen im Netz
Eine unreife grüne Orange (Mitte) befindet sich in einem orangefarbenen Netz (links) und hinter einem sogenannten Munker-Netz
© Karl Gegenfurt/Justus Liebig Universität Giessen

Die zugrunde liegende optische Täuschung kann auch sehr stark ausgeprägt sein. Als besonders effektvolles Beispiel demonstrierte der Forscher die Konfetti-Illusion mit Bildern der drei Begründer der trichromatischen Farbtheorie Hermann von Helmholtz, James Clerk Maxwell und Thomas Young. Die jeweils vier Gesichter der Männer haben zwar dieselbe Farbe, wirken aber je nach darüber liegenden Streifenmustern stark eingefärbt oder unterschiedlich hell. 

Gesichter sind auf farbigen Linien abgebildet
Version der Konfetti-Illusion mit den Gesichtern von Helmholtz (links), Clerk (Mitte) und Young (rechts). Die überlagerten Streifen vermitteln einen unterschiedlichen Farbeindruck der vier jeweils gleichfarbigen Gesichter
© Karl Gegenfurt/Justus Liebig Universität

In einer Pressemitteilung der JLU äußerte sich der Wissenschaftler: "Ich schließe daraus, dass die Farbassimilation allein eine starke Auswirkung auf das Erscheinungsbild der Farbe hat. Eine große Freude für den Farbwissenschaftler – ein trauriger Moment für den Verbraucher!"

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Ludwig Werny
Konsum-Experiment: Wie schaffe ich es, gesünder einzukaufen? An Kräutern schnuppern! https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung--kraeuterduft-hilft--gesuender-einzukaufen-34856096.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Viele Supermärkte, Buchläden und Bekleidungsgeschäfte versprühen bereits Aromen, um unser Kaufverhalten zu beeinflussen – nicht immer zu unserem Besten. Nun fanden Forschende heraus, dass ein Duft Konsumierende auch dazu bewegen könnte, gesündere Lebensmittel einzukaufen Richtig einkaufen und genießen Vegetarisch Kochen Gesunde Ernährung Obst Gemüse Kochen Fri, 05 Jul 2024 13:24:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung--kraeuterduft-hilft--gesuender-einzukaufen-34856096.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-07-05T13:24:00Z

Viele Supermärkte, Buchläden und Bekleidungsgeschäfte versprühen bereits Aromen, um unser Kaufverhalten zu beeinflussen – nicht immer zu unserem Besten. Nun fanden Forschende heraus, dass ein Duft Konsumierende auch dazu bewegen könnte, gesündere Lebensmittel einzukaufen

Wer in den Supermarkt geht, verlässt ihn trotz bester Vorsätze nicht selten mit einem Korb voll ungesunder Süßigkeiten und Fast Food. Doch Forschende der Auckland University of Technology haben nun ein Mittel gefunden, mit dem sich das Unterbewusstsein so austricksen lässt, dass wir tendenziell zu gesünderen Lebensmitteln greifen: Kräuteraromen.

Offenbar wecken der Duft von Kräutern wie Rosmarin, Oregano, Thymian und Basilikum Erinnerungen an gesunde Mahlzeiten, die wir vielleicht zu Hause oder im Restaurant einmal genossen haben – und damit die Lust, sich selbst so eine leckere, frische Mahlzeit zuzubereiten.

Dezenter Kräuterduft beim virtuellen Shopping

Zu diesem Ergebnis sind die Forschenden in einer Reihe von Experimenten gekommen: Zunächst luden sie 214 Menschen über 18 ins Labor ein. Die Testpersonen sollten am Computer in einem originalgetreu nachgebauten virtuellen Supermarkt mit 1412 unterschiedlichen Produkten Essen für drei Tage einkaufen. Dafür hatten sie ihr übliches Budget zur Verfügung. Die virtuelle Umgebung schloss aus, dass andere Einflüsse wie Sonderangebote oder Beleuchtung die Kaufentscheidung beeinflussten. 

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Der Raum, in dem die Teilnehmenden ihre Kaufentscheidungen trafen, wurde bei der Hälfte der Probanden mit einem dezenten Kräuterduft eingesprüht; die andere Hälfte bekam das Aroma von Backwaren zu schnuppern. Den Männern und Frauen wurde glaubhaft gemacht, dass sie die Nutzerfreundlichkeit des virtuellen Shops austesten sollten.

Labor- und Feldstudie kommen zu einem einstimmigen Ergebnis

Anschließend werteten die Forschenden Einkaufskörbe der unterschiedlichen Gruppen aus. Das Ergebnis: Die Kräuter-Gruppe hatte sowohl mengenmäßig als auch gemessen am Budget einen höheren Anteil gesunder, also wenig verarbeiteter und mikronährstoffreicher, Lebensmittel in ihrem Warenkorb als die Backwaren-Gruppe. Konkret: Pro umgerechnet je 88 Euro landeten im Schnitt drei gesunde Lebensmittel mehr im Korb.

Ansicht eines virtuellen Supermarktes
Der virtuelle Supermarkt im Experiment verfügte über eine reiche Auswahl an mehr als tausend Produkten. Der rote Punkt zeigt die aktuelle Position im Supermarkt an
© Journal of Retailing and Consumer Services

Um den Zusammenhang weiter zu erhärten, schlossen die Forschenden eine Feldstudie an. Dazu verteilten sie Kräuterduft in zwei neuseeländischen Geschäften: Auch hier stellten sie fest, dass Kräuteraromen die Kundinnen und Kunden dazu bewegten, mehr gesunde Lebensmittel in ihren Einkaufwagen zu legen als ohne Kräuterduft.

Schon die Vorstellung von Kräutern macht Lust, gesund zu kochen

Zuletzt baten die Forschenden Teilnehmende in einer Online-Befragung, sich einen Supermarkt mit Kräuterduft nur vorzustellen. Daraufhin gaben diese an, mehr Lust auf frisch zubereitete Gerichte wie selbstgemachte Sauce mit Kräutern oder Eintopf zu verspüren. Die Forschenden schließen daraus, dass Düfte ein wirksames Mittel wären, Menschen ohne Zwang zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten zu bewegen. Ob das auch im Gewinninteresse der Supermärkte liegt, ist eine andere Frage, die nicht untersucht wurde.

Die Wissenschaft des guten Geschmacks (15971)

Eingesetzt werden Düfte bereits heute schon, um den Umsatz zu steigern, schreiben die Forschenden: Üblich seien zum Beispiel Grapefruitaroma in der Gemüseabteilung, Schokoladenduft im Süßwarengang, Rosmarin-Focaccia-Duft in der Bäckerei und der Geruch von gebackenem Käsekuchen in den Gängen. Selbst in Buchläden wird Schokoladenduft eingesetzt, um den Verkauf von Liebes- und Kochbüchern anzukurbeln.

Zum Kochen daheim muss man sich dennoch motivieren

Natürlich reicht es nicht, die gesunden Lebensmittel nur einzukaufen. Man muss sie zu Hause dann auch wirklich zubereiten. Das macht ein bisschen mehr Mühe als eine Tiefkühlpizza, die man bestenfalls gar nicht erst gekauft hat, in den Ofen zu schieben. Aber vielleicht motiviert es ja hierbei auch, vorm Kochen einmal kurz an Rosmarin oder Thymian zu schnuppern.

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Maria Kirady
Gesundheit: Experten ordnen ein: Treibt Hafermilch den Blutzuckerspiegel hoch? https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/hafermilch--treibt-sie-den-blutzuckerspiegel-hoch--34844692.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Haferdrinks sind als umwelt- und tierfreundliche Milchalternative beliebt. Doch in den Sozialen Medien macht sich Verunsicherung und Kritik breit: Sie sollen ungesunde Blutzuckerspitzen verursachen, heißt es. Stimmt das? Zwei Experten ordnen ein Gesunde Ernährung Zucker Ernährung Tue, 02 Jul 2024 08:44:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/hafermilch--treibt-sie-den-blutzuckerspiegel-hoch--34844692.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-07-02T08:44:00Z

Haferdrinks sind als umwelt- und tierfreundliche Milchalternative beliebt. Doch in den Sozialen Medien macht sich Verunsicherung und Kritik breit: Sie sollen ungesunde Blutzuckerspitzen verursachen, heißt es. Stimmt das? Zwei Experten ordnen ein

Ob im Kaffee oder Müsli, zum Kochen oder Backen: Haferdrinks stehen in vielen Kühlschränken. Sie gelten als gesunde pflanzliche Alternative zur Kuhmilch und sind damit auch für vegan lebende Menschen und Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet. 

Doch in den Sozialen Medien stehen Haferdrinks mitunter in der Kritik. Die Drinks sollen mit ihrem hohen Zuckergehalt für ungesunde Blutzuckerspitzen sorgen, heißt es da. Und damit sollen sie Müdigkeit, Heißhunger oder Hautprobleme begünstigen. 

Was ist da dran? Zwei Experten erklären, wie viel Zucker in Haferdrinks enthalten ist, was das mit dem Blutzuckerspiegel macht – und wer sie tatsächlich gegen einen anderen Pflanzendrink austauschen sollte.

Haferdrinks enthalten von Natur aus Zucker

Generell gilt: Haferdrinks enthalten Zucker – selbst dann, wenn sie ungesüßt sind. Denn wie jedes Getreide besteht auch Hafer aus Stärke. Auch wenn die erst einmal nicht süß schmeckt: In ihr sind viele Zuckermoleküle miteinander verbunden. 

Um aus dem Getreide ein schmackhaftes Getränk zu machen, wird der Hafer verarbeitet. "Man gibt Enzyme dazu, die die Stärke spalten. Dabei werden Zuckerreste abgespalten und es entsteht Malzzucker. Haferdrinks haben also einen natürlichen Zuckergehalt", erklärt der Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm.

Folge 13 Zucker

Wie hoch der ist, variiert stark und hängt auch vom Herstellungsprozess ab. Durchschnittlich aber liegt er bei vier Gramm pro 100 Gramm Getränk, so Karlis Briviba. Er ist kommissarischer Leiter des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max Rubner-Institut. 

Dieser Wert allein sagt aber noch nicht viel darüber aus, wie genau der Haferdrink auf den Blutzuckerspiegel wirkt. Dafür braucht es einen Blick auf zwei weitere Maße: den glykämischen Index sowie die glykämische Last.

Glykämischer Index und glykämische Last - was ist das? 

Der glykämische Index gibt an, wie stark die Kohlenhydrate eines Lebensmittels den Blutzuckerspiegel erhöhen. Langkettige Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten stecken, erhöhen den Blutzuckerspiegel dabei eher langsam. Kohlenhydrate – also Zucker – etwa in Limonaden oder Süßigkeiten deutlich schneller.

Die Skala reicht von 0 bis 100. Je höher der Wert, desto schneller werden die Kohlenhydrate verdaut und gehen ins Blut. "Haferdrinks haben dabei einen relativ hohen Wert", sagt Karlis Briviba. Er liegt bei etwas über 60 und ist damit vergleichbar mit herkömmlichem Haushaltszucker.

Ballaststoffe und Blutdruck

Doch es kommt auch darauf an, wie viele Kohlenhydrate ein Lebensmittel überhaupt enthält. Das ist die glykämische Last. So können zwei Lebensmittel zwar denselben glykämischen Index haben, aber durchaus unterschiedlich stark auf den Blutzuckerspiegel einwirken. Einfach aus dem Grund, dass das eine Lebensmittel deutlich mehr Kohlenhydrate aufweist als das andere.

"Der glykämische Index ist bei Haferdrinks zwar relativ hoch, aber die glykämische Last ist gering", sagt Briviba. "Wenn wir einen Vergleich anstellen wollen, hätte ein Glas Hafermilch vergleichbare Werte wie eine kleine Scheibe Vollkornbrot oder eine halbe Scheibe Weizenbrot." Die Einordnung des Experten: "Das ist sehr wenig und fällt für gesunde Menschen nicht besonders ins Gewicht."

Das sind die Auswirkungen auf den Körper

Kurz gesagt: kein Grund, Hafermilch per se zu verteufeln. Geht es um eine gesunde und ausgewogene Lebensweise, kommt es nicht auf ein einziges Lebensmittel an, sondern auf die Ernährung in ihrer Gesamtheit.

Auch Nicolai Worm hält eine Gesundheitsdiskussion auf Basis des Zuckergehalts von Haferdrinks für "völligen Quatsch". Wie gesund ein Lebensmittel sei, lässt sich nicht an einem etwas steigenden Blutzuckerspiegel festmachen, sagt er.

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Zumal ein gesunder Körper mit so einem Blutzuckeranstieg selbst gut umgehen kann. Bei gesunden Menschen steige der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht höher als etwa 140 mg/dl an. "Egal ob sie mehr oder weniger Zucker essen, der Körper regelt durch eine Mehrausschüttung von Insulin gegen", sagt Worm. 

Diabetiker müssen Blutzuckerspiegel im Blick behalten

Ein Problem besteht erst, wenn der Körper nicht mehr genug Insulin produzieren kann, also Diabetes vorliegt. Oder wenn es eine Insulinresistenz gibt. Der Körper muss dann eine vielfache – und damit ungesunde – Menge an Insulin ausschütten, um den Zucker aus dem Blut zu bekommen, so Nicolai Worm. 

Eine Insulinresistenz wird durch einen Lebensstil mit Bewegungsmangel, Übergewicht, Schlafmangel und weiteren Faktoren begünstigt. Sie bleibt oft lange unentdeckt, weil sie keine Beschwerden verursacht.

Milchquiz

Für Menschen mit Diabetes gilt allerdings schon eine gewisse Vorsicht, was Haferdrinks angeht: "Sie sollten grundsätzlich sehr genau berücksichtigen, wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen", sagt Briviba. Und den Haferdrink dem Blutzuckerspiegel zuliebe lieber durch die ungesüßte Mandel- oder Soja-Variante ersetzen.

Welche Nährstoffe in Hafermilch (nicht) vorkommen

Bezogen auf Haferdrinks hat Nicolai Worm aber einen anderen Kritikpunkt: "Im Vergleich zur Kuhmilch enthalten Haferdrinks sehr wenige essenzielle Nährstoffe wie Calcium oder Jod." Deswegen reichert die Industrie die Produkte mit Mineralstoffen und Spurenelementen an. Teaser Pflanzenmilchbereiter

Doch in Pflanzen – so auch in Hafer – gibt es auch immer sogenannte Hemmstoffe, wie Worm erklärt. Diese erschweren es dem Körper, Nährstoffe aufzunehmen, sodass selbst das hinzugefügte Calcium kaum genutzt werden könne. "Laut Studien liegt die Calciumverfügbarkeit bei Haferdrinks bei drei Prozent. Bei Kuhmilch wird sie mit 30 Prozent angegeben." Auch im Hinblick auf den Proteingehalt stehe der Haferdrink deutlich hinter der Kuhmilch. "Das heißt die Wertigkeit, der reine Ernährungswert, ist im Vergleich zur Milch niedriger."

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Ungeziefer: Achtung gesundheitsschädlich: So lassen sich Mehlmilben bekämpfen https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mehlmilben-bekaempfen--welche-mittel-am-besten-helfen-34791834.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Mehlmilben sind mikroskopisch klein und vermehren sich oft unbemerkt in unseren Vorräten. Bei empfindlichen Menschen können die Tiere starke Allergien auslösen. Doch woran erkennt man sie und wie lassen sich Mehlmilben bekämpfen? Mehl Ernährung Gesundheit Tipps für den Haushalt Insekten Fri, 14 Jun 2024 07:11:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mehlmilben-bekaempfen--welche-mittel-am-besten-helfen-34791834.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-06-14T07:11:00Z

Mehlmilben sind mikroskopisch klein und vermehren sich oft unbemerkt in unseren Vorräten. Bei empfindlichen Menschen können die Tiere starke Allergien auslösen. Doch woran erkennt man sie und wie lassen sich Mehlmilben bekämpfen?

Was sind Mehlmilben?

Mehlmilben (Acarus siro) sind Vorratsschädlinge. Sie sind noch lästiger als Motten und ungleich kleiner: Mehlmilben sind nur 0,45 bis 0,7 Millimeter groß, winziger als ein i-Punkt, weiß-rötlich gefärbt und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Mit ihren acht Beinen zählen sie zu den Spinnentieren. Ihr Körper ist von Borsten übersät, und am Hinterteil tragen sie zwei lange Schwanzhaare. 

Rein optisch sind die Tiere kaum von Backobstmilben, Hausmilben oder Käsemilben zu unterscheiden. Diese befallen jedoch bevorzugt andere Lebensmittel und Wohnbereiche. Bis man sie überhaupt bemerkt, haben Mehlmilben sich oft bereits hundertfach vermehrt. 

Welche Lebensmittel werden von Mehlmilben befallen?

Wie der Name sagt, befallen die Tiere vor allem Mehl. Dort hinterlassen sie auch die auffälligsten Spuren. Sie können sich zudem auf andere Lebensmittel im Vorratsschrank ausbreiten. So fressen sie auch Backwaren und stärkehaltige Lebensmittel aller Art wie Graupen, Grieß, Haferflocken, Saaten, aber auch Trockenobst, Tierfutter und Fisch- oder Knochenmehl.

Wie lässt sich ein Befall mit Mehlmilben erkennen?

Ein größerer Befall macht sich etwa durch bräunlich-graue, pulverige Ablagerungen auf dem Mehl bemerkbar – Milbenkot, Eier und tote Milbenkörper. Bei durchsichtigen Vorratsgefäßen sind auch Fraßgänge der Larven im Mehl erkennbar und die Oberfläche wirkt aufgewühlt. Die Milben selbst sind als gelbe Pünktchen über das Mehl versprenkelt und kriechen auch in den Ritzen des Vorratsschranks.

Mehlmilben bekämpfen: mehrere Mehlmilben in Großaufnahme auf einer verrottenden Kiwi
Um Mehlmilben bekämpfen zu können, muss man den Befall erst einmal erkennen. Das ist bei ihrer winzigen Größe gar nicht so leicht. Hier krabbeln die Tiere über eine haarige Kiwi-Schale in Großaufnahme
© Tomasz

Um den Befall zu kontrollieren, kann man lose Klebestreifen im Vorratsschrank und auf Verpackungen anbringen. Die Tiere krabbeln darunter und bleiben kleben. Mit einer Lupe sind sie dann erkennbar.

Befallene Lebensmittel verbreiten außerdem einen beißend-süßlichen Minzegeruch und schmecken bitter. Das lässt sich besonders gut riechen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Sie sollten umgehend außer Haus entsorgt und nicht mehr gegessen werden.

Woher kommen Mehlmilben?

Mehlmilben sind ein Riesenproblem in Getreidelagern, Mühlen und Bäckereien. Wird der Befall nicht rechtzeitig erkannt, können sie über die dort hergestellten Lebensmittel auch in Supermärkte und Haushalte gelangen.

Da sie keine Flügel besitzen, sind sie allerdings nicht sehr mobil. Aus eigener Kraft können die Tiere gerade einmal 25 Millimeter pro Minute zurücklegen. In der Natur benutzen sie häufig andere Tiere wie Fledermäuse oder Insekten als Transportvehikel.

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Die Weibchen legen bis zu 40 Eier in leicht feuchtem Substrat ab. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Je nach Temperatur und Feuchtigkeit durchlaufen diese binnen zwei bis vier Wochen mehrere Nymphenstadien, bis sie schließlich geschlechtsreif werden. Die Lebenserwartung der Tiere beträgt sechs Wochen.

Sind Mehlmilben gefährlich?

Ganz klar: ja. Der Verzehr kann binnen Minuten Magen-Darm-Probleme, Hautekzeme, Asthma oder sogar schwere allergische Reaktionen auslösen. Auch Hautjucken nach dem Umgang mit Mehl ist ein Warnzeichen. Pferde erlitten Koliken nach dem Verzehr kontaminierten Futters, und bei Rindern und Schweinen wurden sogar Fehlgeburten beobachtet.

Mit welchen Mitteln lassen sich Mehlmilben bekämpfen?

Befallene Lebensmittel sollten sofort entsorgt werden. Am besten in einem dichten Müllbeutel weit außerhalb der Wohnung. Wer ganz sicher gehen will, kann die Milben vorher auch durch Kochen oder Einfrieren abtöten. 

Anschließend sollten die Küche und sämtliche Vorratsschränke gründlich mit Essigreiniger gesäubert werden. Gefäße, in denen Lebensmittel aufbewahrt werden, am besten mit mindestens 82 Grad heißem Wasser desinfizieren. Alle Vorräte sind auf Befall zu kontrollieren und im Zweifel zu entsorgen. Unverdächtig wirkende Lebensmittel können zur Sicherheit für eine Woche ins Gefrierfach gelegt werden, um etwaige Milben abzutöten.

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An Verstecke in Ritzen oder Spalten unter Fußleisten kommt man nur mit einem Staubsauger heran. Allerdings sollte der Staubbeutel anschließend sofort entsorgt werden, damit der Staubsauger nicht selbst zur Milbenschleuder wird. 

Werden weiterhin Milben gesichtet, muss die Prozedur alle zwei Wochen wiederholt werden. Damit das nicht passiert, ist es hilfreich, die Maßnahmen zur Vorbeugung im nächsten Punkt zu beachten.

Abzuraten ist von Insektiziden und Diatomeenerde, die scharfkantike Partikel enthält, die den Panzer der Tiere aufreißen. Beides ist gesundheitschädlich und sollte in der Nähe von Lebensmitteln nur von Fachleuten angewendet werden.

Mehlmilben haben sogar einen natürlichen Feind: Die Getreideraubmilbe. Aber diese wird normalerweise nicht in Privathaushalten eingesetzt.

Wie kann ich Mehlmilbenbefall vorbeugen?

Grundsätzlich sollte man es den Milben so ungemütlich wie möglich machen, damit sie sich nicht ausbreiten können. Dazu gehört, Vorräte nicht offen oder in Papierverpackungen zu lagern, sondern in dicht verschließbare Behälter zu füllen und regelmäßig aufzubrauchen.

Mehlmilben bekämpfen: Jemand füllt Mehl aus einer Papiertüte in ein Bügelglas
Um einen Befall mit Mehlmilben zu verhindern, sollte man Lebensmittel wie Mehl nie offen oder in Papiertüten aufbewahren, sondern in luftdichte Gläser füllen und regelmäßig aufbrauchen
© Ladanifer

Krümel, etwa im Vorratsschrank und bei Brotschneidemaschinen, gilt es zu vermeiden und regelmäßig zu entfernen, damit sie den Milben keinen Nährboden bieten. Schon beim Einkauf sollte man auf etwaigen Befall achten und keine beschädigten Verpackungen in den Einkaufswagen legen.

Da Milben eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent und eine Substratfeuchte von über 14 Prozent benötigen, lohnt es sich zur Vorbeugung eines erneuten Befalls häufig stoßzulüften. Auf diese Weise lässt sich die Luftfeuchtigkeit wirksam senken. Auch die Lebensmittel selbst sollten möglichst trocken gehalten werden.

Hygienehypothese

Mithilfe der Raumtemperatur lässt sich dagegen kaum etwas machen, da Milben ähnliche Temperaturen wie Menschen bevorzugen: Sie gedeihen zwischen 10 und 35 Grad Celsius, bei 20 bis 22 Grad vermehren sie sich am schnellsten. Verdächtige Lebensmittel, die nicht eindeutig befallen sind, können aber für eine Woche in den Gefrierschrank gelegt werden, das tötet möglicherweise vorhandene Milben wirksam ab.

Bei ungünstigen Lebensbedingungen bilden die Milben Dauerstadien, die bis zu zwei Jahre ohne Nahrung überstehen können. Erst danach kann man sich wirklich sicher sein, dass der Befall vorüber ist.

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Maria Kirady
Langzeitstudie: Überraschende Erkenntnis: Wie Eltern ihre Kinder vor einer Erdnussallergie schützen https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/erdnussallergie-ade--so-schuetzen-sie-ihre-kinder-effektiv-34758048.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Jahrelang dachte man, für Allergien anfällige Kinder sollten Erdnussprodukte meiden. Nun zeigt eine Studie das Gegenteil: Eine zeitige Gewöhnung kann vor der Allergie schützen – und zwar langfristig Kindergesundheit Gesunde Ernährung Ernährung Lebensmittel Lebensmittelchemie Gesundheit Fri, 31 May 2024 15:02:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/erdnussallergie-ade--so-schuetzen-sie-ihre-kinder-effektiv-34758048.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-05-31T15:02:00Z

Jahrelang dachte man, für Allergien anfällige Kinder sollten Erdnussprodukte meiden. Nun zeigt eine Studie das Gegenteil: Eine zeitige Gewöhnung kann vor der Allergie schützen – und zwar langfristig

Die Resultate dieser Langzeitstudie 
stellen frühere Empfehlungen zum Umgang mit Allergien auf den Kopf:
 Frühzeitiger Kontakt zu Erdnussprotein schon im ersten Lebensjahr
 senkt das Risiko für eine Erdnussallergie deutlich – und zwar bis 
mindestens ins Jugendalter. Kinder, die bereits sehr zeitig mit dem 
Lebensmittel in Kontakt kommen, haben demnach langfristig ein um mehr
als 70 Prozent geringeres Risiko, diese Allergie zu entwickeln, als
 Kinder, die solche Produkte nicht erhalten. Das berichtet ein
 Forschungsteam aus Großbritannien und den USA im Fachmagazin "NEJM
Evidence". 



"Die Datenlage ist eindeutig", betont Studienleiter Gideon Lack vom 
King’s College London. "Eine frühe Einführung von Erdnuss in der
 Kindheit führt zu einer Langzeittoleranz und schützt Kinder bis ins 
Jugendalter vor einer Allergie." Die Praxis könnte demnach jedes Jahr
 weltweit mehr als 100 000 Fälle von Erdnussallergien verhindern. 



In Deutschland sind etwa 0,4 Prozent der Kinder im Alter bis zwei
 Jahre betroffen



"Diese Studie bestätigt, dass frühzeitiges und regelmäßiges Essen von 
Erdnussprodukten eine stabile Toleranz ermöglicht", sagt Kirsten
Beyer. In Deutschland seien etwa 0,4 Prozent der Kinder im Alter bis
 zwei Jahre von einer solchen Allergie betroffen, erklärt die Leiterin
 des Kinderallergologischen Studienzentrums der Berliner Charité -
deutlich weniger als etwa in den USA, Australien oder Großbritannien,
 wo Erdnussprodukte wesentlich gängiger sind. Die Symptome können von 
Kribbeln und Nesselsucht über Erbrechen und Atembeschwerden bis hin
 zu einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion reichen. Die 
Allergie beginnt meist in den ersten drei Lebensjahren und hält in
 der Regel lebenslang an.


Hygienehypothese

Lange empfahlen Fachleute Eltern, besonders gefährdete Kinder von dem
 Lebensmittel fernzuhalten. "Jahrzehntelange Ratschläge, Erdnüsse zu 
meiden, haben Eltern Angst davor gemacht, ihren Kindern in jungem
 Alter Erdnuss zu geben", sagt Lack. Diese Meidung könnte, so sein
 Verdacht, sogar zur Häufung der Allergien beigetragen haben. Davon
 geht auch die Berliner Expertin Beyer aus.



Die Vorgängerstudie sorgte für ein Umdenken



Die nun veröffentlichte Untersuchung ist eine langfristige 
Fortsetzung der sogenannten LEAP-Studie (Learning Early About Peanut 
Allergy), deren erste Ergebnisse im Jahr 2015 publiziert wurden - und 
die in der Fachwelt für enormes Aufsehen und ein Umdenken sorgten.
 Einbezogen waren damals mehr als 640 Babys im Alter von 4 bis 11 
Monaten, die eine Neurodermitis oder eine ausgeprägte Allergie gegen
 Hühnereiweiß hatten – und damit als besonders gefährdet galten. 
Kinder mit einem starken Verdacht auf eine bereits bestehende 
Erdnussallergie waren ausgeschlossen. 



Eine Hälfte der Kinder nahm bis zum Alter von fünf Jahren regelmäßig 
Erdnussprotein in Form von Mus oder Pulver zu sich – pro Woche 
mindestens sechs Gramm Erdnussproteine -, die andere Hälfte nicht.
 Ohne Kontakt zu dem Lebensmittel entwickelte mehr als jedes sechste 
Kind (17,3 Prozent) eine Erdnuss-Allergie, mit Kontakt waren es 
dagegen nur 3,2 Prozent. Das entsprach einer Risikosenkung um 81 
Prozent. 



Ihr täglich Brot: Was Kinder weltweit essen (18974)

Der Allergologe Anthony Fauci, damals Direktor des US-Nationalen
Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID), nannte die
 Größenordnung für die Verhinderung einer Erdnussallergie beispiellos:
 "Die Resultate haben das Potenzial, unsere Herangehensweise zur
 Vermeidung von Lebensmittelallergien umzukrempeln." Die Behörde
 überarbeitete ihre Empfehlungen zum Umgang mit einer Erdnussallergie.
 Auch in Deutschland habe man damals die Leitlinien angepasst, sagt
 Beyer.

 "Das hat die Welt auf den Kopf gestellt."

 "Das war die wichtigste Studie zu Lebensmittelallergien des letzten 
Jahrzehnts", sagt Lars Lange von der allergologischen Ambulanz der
GFO-Kliniken Bonn. 

"Das hat die Welt auf den Kopf gestellt."



"Das war die wichtigste Studie zu Lebensmittelallergien des letzten
 Jahrzehnts", sagt Lars Lange von der allergologischen Ambulanz der 
GFO-Kliniken Bonn. "Das hat die Welt auf den Kopf gestellt."


In der nun veröffentlichten Folgestudie - genannt LEAP-Trio - durften 
insgesamt rund 500 der ursprünglichen Teilnehmer ab dem Alter von
 sechs Jahren nach Belieben Erdnüsse essen – unabhängig davon, ob sie
 deren Inhaltsstoffe im ersten Teil der Studie gemieden hatten oder 
nicht. Resultat: Im Alter von 13 Jahren hatten immer noch gut 15
 Prozent jener etwa 250 Kinder, die vorher Erdnüsse gemieden hatten, eine solche Allergie. In der konsumierenden Gruppe waren es nur gut 4 
Prozent. 



Der Schutzeffekt hatte sich also in der Zwischenzeit leicht
 abgeschwächt, lag aber immer noch bei 71 Prozent. Dass die 
Präventionswirkung etwas schwächer wurde, erklärt das Team damit,
 dass in der Zwischenzeit neun Kinder aus der ursprünglichen
 Abstinenzgruppe das Lebensmittel tolerierten. Lediglich eines jener 
Kinder, die bereits ursprünglich Kontakt zu Erdnussprodukten hatte, 
entwickelte noch nach dem Alter von 6 Jahren eine Allergie dagegen.



Der Schutzeffekt galt übrigens unabhängig davon, ob und wie viel
 Erdnussprodukte die jeweiligen Kinder im Untersuchungszeitraum aßen.
 Das bedeutet, dass eine in der frühen Kindheit erworbene Toleranz 
auch dann noch anhält, wenn man später nicht dauerhaft Kontakt zu
 einem Lebensmittel hält. 



Ungesunde Lebensmittel Kinder

"Dies ist eine sichere und hocheffektive Maßnahme, die schon ab dem 
Alter von vier Monaten umgesetzt werden kann", sagt Erstautor George 
Du Toit, ebenfalls vom King’s College. "Das Kleinkind muss von der
 Entwicklung her bereit sein für Beikost." Erdnuss solle etwa als
 weicher, pürierter Brei eingeführt werden. 



Keinesfalls, so warnt der Bonner Allergologe Lange, solle man kleinen 
Kindern ganze Erdnüsse geben. In Australien führten die Ergebnisse
 der LEAP-Studie in den Folgejahren gehäuft zu Krankenhausbehandlungen
von Kindern, denen Erd- und andere Nüsse in die Luftröhre geraten
 waren, wie Forschende aus Melbourne 2021 im "Journal of Allergy and
 Clinical Immunology" berichteten.



"Füttern Sie Ihrem Kind das, was Sie selbst zu Hause essen"

Die Allergologin Beyer rät, gefährdete Säuglinge etwa mit
 Neurodermitis – wenn sie in einer Familie leben, die regelmäßig
 Erdnussprodukte isst – mit der Beikost kindgerechte Erdnussprodukte
 anzubieten. Und zwar, so betont sie, regelmäßig: "Wenn man das nur
 selten anbietet, dann sollte man es besser ganz lassen", sagt sie. 
"Eine kontinuierliche Exposition ist wichtig." Eine Erdnussallergie
 sollte allerdings vorher ausgeschlossen werden. Das könne der 
Kinderarzt durch einen Bluttest auf Allergie-Antikörper gegen Erdnuss 
ermitteln. 





Unabhängig vom Lebensmittel empfiehlt die Expertin: "Füttern Sie
 Ihrem Kind das, was Sie selbst zu Hause essen – und das regelmäßig."
 Das gelte auch für Hühnerei. Eine Allergie dagegen ist in Deutschland
 viel verbreiteter als eine Erdnussallergie – davon sind etwa 2 
Prozent der Kinder betroffen. Hier, so Beyer, sollten Kinder Ei nicht
 weich gekocht oder als Rührei bekommen, sondern gebacken oder
 durcherhitzt.


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Geschmackssinn: Verblüffende Ursachen: Warum Flugzeugessen so fad schmeckt https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ist-flugzeugessen-besonders-fad--34716172.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Geschmacksarm und lasch, das ist das Image der Bordmenüs. Dabei scheuen Airlines keine Mühe, ein leckeres Mahl auf den Klapptisch zu zaubern. Aber warum will es in luftiger Höhe oft nicht schmecken? Forschende gingen der Frage nach – und machten erstaunliche Entdeckungen Flugreisen Forschung Essen Flugzeug Sinne Sinnesorgane Thu, 16 May 2024 09:50:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ist-flugzeugessen-besonders-fad--34716172.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-05-16T09:50:00Z

Geschmacksarm und lasch, das ist das Image der Bordmenüs. Dabei scheuen Airlines keine Mühe, ein leckeres Mahl auf den Klapptisch zu zaubern. Aber warum will es in luftiger Höhe oft nicht schmecken? Forschende gingen der Frage nach – und machten erstaunliche Entdeckungen

Sonor brummen die Triebwerke und erzeugen ein gleichmäßiges Hintergrunddröhnen. Endlich serviert das Kabinenpersonal die ersehnte warme Mahlzeit. Doch was sich da unter Alufolie verbirgt, will trotz Hunger nicht schmecken. Schade – aber ist es nicht immer so an Bord?

Flugzeugessen gilt als besonders fad. Es liegt nahe, den Herstellungsprozess der an Bord meist wieder aufgewärmten Fertiggerichte dafür verantwortlich zu machen. Doch wie Wissenschaftler herausfanden, hat das enttäuschende Geschmackserlebnis häufig nichts mit den Kochkünsten des Herstellers oder der Frische der Zutaten zu tun. Es gibt vielmehr andere, überraschende Einflüsse, die uns in luftigen Höhen den Genuss vermiesen.

Lärm verdirbt den Appetit

Eine großer Geschmackskiller ist offenbar die laute Umgebung: Bei einem Versuch der US-amerikanischen Cornell University wurden 48 weibliche und männliche Testesser einer 80 bis 85 Dezibel lauten Geräuschkulisse ausgesetzt, wie sie in Flugzeugen herrscht. Was sie serviert bekamen, bewerteten sie anders als eine Kontrollgruppe, die in Ruhe aß. Das Gleichgewicht in der Geschmackswahrnehmung war gestört – vor allem Süßes wurde weniger intensiv wahrgenommen.

Tipps gegen Reiseübelkeit

Lärm verdirbt den Appetit. Ein Befund, den auch die Psychologin Kathrin Ohla vom Forschungszentrum Jülich bestätigt. Ob eine direkte Wirkung vom Gehör auf die Geschmacksnerven besteht, ist zwar noch nicht geklärt. Doch "in jedem Fall handelt es sich auch um ein kognitives Phänomen," sagt Ohla. "Wir sind durch den Flugzeuglärm abgelenkt, wodurch wir uns weniger auf den Geschmack konzentrieren." Je störender Geräusche empfunden werden, desto unangenehmer werden Geruch und Geschmack von Speisen wahrgenommen.

Kann man den erhofften Essgenuss also wecken, indem man Kopfhörer aufsetzt und sich beim Kauen mit Lieblingsmusik berieseln lässt? So einfach ist es leider nicht. Denn die laute Umgebung ist nur ein Faktor, der an Bord das Essen vermiest. Die Sinneseindrücke von Augen und Nase spielen beim Schmecken ebenfalls eine Rolle. "Es handelt sich um ein multisensorisches Erlebnis, das sich nicht nur auf den reinen Geschmackssinn von Zunge und Gaumen beschränken lässt", erklärt Kathrin Ohla.

Luftdruck und Luftfeuchtigkeit als Geschmackskiller

In gut 10.000 Meter Höhe rücken weitere Geschmackskiller in den Fokus der Forscher: Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Die künstlich geschaffenen Druckverhältnisse in der Kabine gleichen jenen auf einem rund 2500 Meter hohen Berg, und die Luftfeuchtigkeit ist mit rund zehn Prozent sehr niedrig – in normalen Wohnräumen herrschen etwa 40 bis 60 Prozent. Die Verhältnisse an Bord entsprechen eher denen im kalifornischen Death Valley, einem der trockensten Orte der Erde. Und das hat Folgen.

Nonstop überden Ozean

"Die geringe Luftfeuchtigkeit lässt die Nasenschleimhäute austrocknen und den Speichelfluss stocken. Dadurch werden Gerüche und Geschmack deutlich schlechter wahrgenommen", sagt Ohla. Zwar sind nach landläufiger Ansicht vor allem die Geschmacksknospen auf der Zunge, am Gaumen und im Rachen für das Geschmacksempfinden verantwortlich, doch ohne eine einwandfrei funktionierende Nase können sie ihren Dienst nur unvollkommen versehen.

"Wesentlich für die kulinarische Bewertung ist der Geruchssinn", unterstreicht die Psychologin Ohla. Genauer gesagt etwa 350 verschiedene Riechrezeptoren. Wie wichtig ihre Rolle ist, zeigt ein einfacher Selbsttest: Wer mit geschlossenen Augen und bei zugehaltener Nase etwas in den Mund geschoben bekommt, dessen Beschaffenheit er nicht wiedererkennt, wird kaum erraten, was er gerade isst.

Salz und Zucker nehmen wir geschmacklich weniger intensiv wahr

"Essen und Getränke an Bord werden so wahrgenommen, als wäre man verschnupft", erklärt die Aroma-Chemikerin Andrea Burdack-Freitag. Mit ihrem Team hat sie am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen bei München erforscht, was geschieht, wenn wir unseren Hunger und Durst im Flugzeug stillen. Ergebnis: Salz nehmen wir 20 bis 30 Prozent und Zucker 15 bis 20 Prozent weniger intensiv wahr. Saures und Fruchtiges schmeckt dagegen weitgehend unverändert. Das ist wohl auch einer der Gründe dafür, warum sich Tomatensaft mit Salz und Pfeffer im Flugzeug außergewöhnlicher Beliebtheit erfreut.

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Den präzisen Zahlen liegt ein aufwendiges Testverfahren des Fraunhofer-Instituts zugrunde. Die Forscher ließen Probanden im Original-Flugzeugrumpf eines ausgemusterten Airbus A310-200 verschiedene Speisen probieren. Getestet wurde zum einen unter Bedingungen, wie sie am Boden herrschen, zum anderen "im Flug".

Hierzu war das 16 Meter lange Teilstück von einer 30 Meter langen und knapp zehn Meter breiten Niederdruckkammer umschlossen, um die Verhältnisse in Reiseflughöhe zu simulieren. Sogar das Rumpeln beim Start sowie die Fluggeräusche wurden realitätsnah nachgeahmt. Als durch den Niederdruck die Luft in der Kabine dünner wurde und die Feuchtigkeit sank, servierten die Forscher bei gedimmtem Licht das Essen – Bedingungen wie bei einem echten Flug.

Auch das Trinkerlebnis ist im Flieger getrübt

Auf dem Speiseplan der rund 150 Testesser standen bewährte Gerichte aus den Bordmenüs der Lufthansa, unter anderem pochierte Geflügelbrust, wahlweise mit Dillrahm-, Schnittlauch- oder Limonensoße. Die in Aluschalen eingefrorenen Gerichte wurden an Bord erhitzt. So ist es weltweit gängige Praxis bei den Airlines. Nur in der Business- und First-Class wird etwas mehr Aufwand betrieben – hier kommt häufig auch frisch Zubereitetes auf den Klapptisch. Zum Dessert gab es rote Grütze und Mango-Creme.

Dieser geheime Knopf verschafft mehr Platz im Flieger (17050)

Wie erwartet schmeckte das Menü während des simulierten Fluges fader. Während sich der Geschmack von salzig und süß unter Flugbedingungen abschwächte, setzten sich Saures und Bitteres umso stärker durch. Auch eine Variante, die für die Flugsimulation schärfer gewürzt worden war, kam nicht so gut weg.

Immerhin: Egal unter welchen Bedingungen wir Nahrung zu uns nehmen – unsere Sinne erkennen bittere Substanzen, die ein Hinweis auf potenzielle Giftstoffe sein können, offenbar zuverlässig.

Auch das Trinkerlebnis ist während des Flugs getrübt. Daher empfehlen die Fraunhofer-Forscher Weinliebhabern, leichte, säuerliche Tropfen eher zu meiden – diese bekommen an Bord eine extrem saure Note. Wer etwa zu einem Riesling greift, könnte herb enttäuscht werden, da dessen Aroma schwindet und die Säure in den Vordergrund tritt. Besser geeignet sind vollmundige, schwere Weine, etwa ein kalifornischer Chardonnay, der längere Zeit im Holzfass gereift ist. Gleiches gilt für Rotweine, die an Bord etwas kräftiger sein sollten und einen hohen Gehalt an Gerbstoffen haben dürfen.

Genuss während des Flugs ist trotzdem möglich

Die Sommeliers großer Fluggesellschaften berücksichtigen diese Regeln, wenn sie bei Verkostungen ihre Auswahl treffen – wie zum Beispiel bei Singapore Airlines, wo das Menü unter möglichst authentischen Bedingungen abgestimmt wird. Die Fernost-Airline genießt ohnehin einen Heimvorteil. Die oft kräftig abgeschmeckten asiatischen Gerichte kommen in der Luft gut an, ohne nachgewürzt werden zu müssen – anders als europäische Fisch- oder Geflügelgerichte, die ohne ein Extra an Salz und Kräutern in der Luft fade schmecken würden.

07. Warum fliegt ein Flugzeug

Gerüstet mit diesem Wissen, ist es nicht schwer, ein gutes Bordmenü zusammenzustellen. Dafür benötigt man keinen Sternekoch oder Sommelier, sondern nur die richtige Würze sowie genügend Getränke, damit Körper und Schleimhäute nicht zu sehr unter der trockenen Kabinenluft leiden. Mit angenehmer Musik oder einem Kopfhörer, der Störgeräusche unterdrückt, ist Genuss auch während des Flugs möglich. Was nicht nur im Sinne der Gäste an Bord, sondern auch der Airline sei, sagt Kathrin Ohla: "Schließlich möchte keine Fluggesellschaft für furchtbares Essen in Erinnerung bleiben."

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Blutzucker: Erst Gemüse, dann Kartoffeln? Welche Rolle die Reihenfolge beim Essen spielt https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/blutzucker--welche-rolle-die-reihenfolge-beim-essen-spielt-34691754.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Wer beim Essen auf die Gesundheit achtet, nimmt die Komponenten eines Menüs am besten in einer bestimmten Abfolge zu sich. So lautet eine verbreitete Empfehlung. Was sagt die Forschung? Zucker Gesunde Ernährung Diät Medizin Mon, 29 Jul 2024 16:19:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/blutzucker--welche-rolle-die-reihenfolge-beim-essen-spielt-34691754.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-07-29T16:19:00Z

Wer beim Essen auf die Gesundheit achtet, nimmt die Komponenten eines Menüs am besten in einer bestimmten Abfolge zu sich. So lautet eine verbreitete Empfehlung. Was sagt die Forschung?

Haben Sie auch schon einmal davon gehört, dass es vorteilhaft ist, Lebensmittel in einer bestimmten Reihenfolge zu verzehren? Wer eine üppige Mahlzeit vor sich hat, soll demnach nicht alle Komponenten zu gleicher Zeit zu sich nehmen, sondern zuerst das Gemüse, danach Proteine und Fette (also etwa Fisch oder Fleisch), zuletzt Kohlenhydrate wie Kartoffeln oder Nudeln.

Aus kulinarischer Sicht vielleicht nicht die befriedigendste Art, ein Menü zu genießen – schließlich beruhen Gaumenfreuden auf Abwechslung im Mund sowie der Kombination verschiedener Zutaten und Texturen. Doch wer sich an das Konzept hält, so die Theorie, könne vor allem seinen Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen – was wiederum Heißhungerattacken, Müdigkeit und Gesundheitsrisiken wie Typ-2-Diabetes weniger wahrscheinlich macht.

Was legt die Forschung nahe?

Die vorhandenen Studien zu den Effekten der Mahlzeiten-Sequenzierung sind zwar zahlenmäßig klein, die Ergebnisse laut Experten und Expertinnen aber immerhin recht konsistent. In einer Auswertung von elf wissenschaftlichen Arbeiten aus dem Jahr 2023 kamen Forschende beispielsweise zu dem Schluss, dass Menschen, die kohlenhydratreiche Lebensmittel für das Ende einer Mahlzeit aufsparen, tatsächlich einen deutlich niedrigeren Blutzuckerspiegel haben, als wenn sie diese zuerst verzehren.

In einer 2019 veröffentlichten Untersuchung, an der 15 Personen mit Prädiabetes teilnahmen, baten New Yorker Forschende darum, eine Mahlzeit bestehend aus gegrilltem Hähnchen, Salat und Ciabatta an drei Tagen in jeweils verschiedenen Reihenfolgen zu essen. An einem Tag gab es zuerst Ciabatta und zehn Minuten später Hähnchen mit Salat; an einem zweiten Tag zunächst Hähnchen, gefolgt von Salat und Ciabatta; an einem weiteren Tag erst Salat, danach Hähnchen und Ciabatta.

Die süße Bedrohung

Die Fachleute bestimmten den Blutzuckerspiegel der Testpersonen unmittelbar vor dem Essen sowie drei Stunden lang alle 30 Minuten nach jeder Mahlzeit. Ergebnis: Bei denjenigen, die das Brot zum Schluss zu sich genommen hatten, lagen die Blutzuckerspitzen nach dem Essen im Mittel um 46 Prozent niedriger. 

Verlangsamte Aufnahme von Zucker

Die Gründe für diesen Effekt sind noch nicht abschließend erforscht. Plausibel erscheint, dass der Verzehr von Fetten, Ballaststoffen und Proteinen die Magenentleerung verzögert, was die Aufnahme von Zucker aus den Kohlenhydraten in den Blutkreislauf verlangsamen könnte. 

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes deuten einige begrenzte Forschungsergebnisse sogar darauf hin, dass diese blutzuckersenkende Wirkung mit der bestimmter Diabetesmedikamente vergleichbar ist. Auch könnte die Reihenfolge beim Essen laut einer früheren Untersuchung die Insulinsensitivität Betroffener verbessern.

Ballaststoffe und Blutdruck

Für Menschen, die an Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes erkrankt sind, kann es laut Fachmeinung also durchaus sinnvoll sein, das Nacheinander auf dem Teller einmal auszuprobieren. 

Eine Empfehlung für jede und jeden?

Zwar legen Untersuchungen nahe, dass diese Essensstrategie auch bei Menschen, die nicht an Diabetes leiden, Blutzuckerspitzen verringern kann. Wer gesund und fit ist, sollte sich darum aber nicht allzu viele Gedanken machen: Ein gut funktionierender Körper bringt den Blutzuckerspiegel auch so innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr eines Gerichts wieder auf ein normales Niveau.

Da die Verdauung von Proteinen, Fetten und ballaststoffreichem Gemüse länger dauert als die von einfachen Kohlenhydraten, kann das Aufsparen von Kohlenhydraten bis zum Schluss jedoch dazu beitragen, dass man sich länger satt fühlt. Auch das ein Argument für weniger Brot, Nudeln und Kartoffeln gleich zu Beginn einer Mahlzeit. Nicht zuletzt erklärt sich so, warum viele Abnehmwillige Kohlenhydrate im Rahmen von Diäten lieber gleich ganz weglassen.

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Sebastian Witte
Pflanzliche Ernährung: Ballaststoffe statt Medikamente: Wie sich mit Obst und Gemüse der Blutdruck senken lässt | GEOplus https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ballaststoffe-statt-medikamente--wie-sich-mit-obst-und-gemuese-der-blutdruck-senken-laesst-34636444.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Menschen mit Bluthochdruck essen oft zu wenig Ballaststoffe. Das könnte auch daran liegen, dass konkrete Richtlinien für den Verzehr fehlen. Eine neue Übersichtsstudie gibt nun erstmals genaue Mengenempfehlungen, um den Blutdruck zu senken. Damit könnte sich sogar die Dosierung von Medikamenten verringern lassen Herz Ballaststoffe Gesunde Ernährung Vegetarisch Kochen Bananen Vitamin B12 Karotten Ernährung Fri, 19 Apr 2024 10:44:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ballaststoffe-statt-medikamente--wie-sich-mit-obst-und-gemuese-der-blutdruck-senken-laesst-34636444.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-04-19T10:44:00Z Maria Kirady Geheimtipp für Genießer: Von wegen wässriges Gemüse: Vom Zauber der vielfältigen Tomatensorten | GEOplus https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/geheimtipp-fuer-geniesser--vom-zauber-der-vielfaeltigen-tomatensorten-34561614.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Kaum ein anderes Gemüse ist so reich an Formen, Farben, Aromen und so gesund wie die Tomate. Mit diesen Tipps holen Sie geschmacklich das Beste aus den Früchten heraus. Die hier vorgestellten Sorten können zudem leicht selbst angebaut werden Tomaten Selbstversorgung Gemüse Garten Wed, 10 Apr 2024 12:55:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/geheimtipp-fuer-geniesser--vom-zauber-der-vielfaeltigen-tomatensorten-34561614.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-04-10T12:55:00Z Patrick Blume Bertram Weiss Maria Kirady Ethik: Forschende untersuchen das Käseparadox: Warum wir Tiere lieben und trotzdem Milchprodukte essen https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ethik--warum-wir-tiere-lieben-und-trotzdem-kaese-essen-34557690.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Viele von uns verzichten dem Tierwohl zuliebe auf Fleisch und greifen trotzdem zu Milch, Käse und Eiern. Aber warum eigentlich? Zwei Forscherinnen haben in einer Pilotstudie anhand von Befragungen erstmals die Gründe analysiert Vegan Vegetarier Moral Vegetarisch Kochen Vegan kochen Wed, 20 Mar 2024 13:47:50 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ethik--warum-wir-tiere-lieben-und-trotzdem-kaese-essen-34557690.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-03-20T13:47:50Z

Viele von uns verzichten dem Tierwohl zuliebe auf Fleisch und greifen trotzdem zu Milch, Käse und Eiern. Aber warum eigentlich? Zwei Forscherinnen haben in einer Pilotstudie anhand von Befragungen erstmals die Gründe analysiert

Vielleicht haben Sie schon einmal vom "Fleischparadox" gehört. Das bezeichnet das ethische Dilemma, dass wir Kühe, Schweine, Hühner essen, obwohl wir Hunde, Katzen, Wellensittiche oder Tiere im Allgemeinen lieben. Fachleute sprechen auch von kognitiver Dissonanz, wenn die eigenen ethischen Grundsätze nicht mit dem eigenen Handeln übereinstimmen und daraus ein gewisses Unbehagen entsteht.

Die Gründe, mit denen Menschen gegenüber sich selbst und anderen rechtfertigen, warum sie trotz Tierliebe Fleisch verzehren, sind bereits vielfach erforscht. Zu den wichtigsten zählen Verharmlosung ("die Tiere hatten doch ein schönes Leben") und Schuldzuweisung an andere, die Zwang ausübten und es schwer machten, auf Fleisch zu verzichten.

Das Käseparadox ist sogar noch paradoxer als das Fleischparadox

Neuerdings gerät auch das Käseparadox in den Blick der Forschung. Also die Frage, warum wir tierische Produkte wie Milch und Eier verzehren, obwohl wir doch eigentlich um die elenden Zustände in der Massentierhaltung und die Entsorgung, sprich Tötung, "überflüssiger" männlicher Kälber und Küken wissen. (Wobei es tatsächlich auch Menschen gibt, denen das nicht bewusst ist, wie GEO-Autor Peter Carstens kürzlich hier offengelegt hat).

Interview Marcel Sebastian

Bei genauer Betrachtung ist das Käseparadox sogar noch paradoxer als das Fleischparadox. Zumindest in Bezug auf jenen Teil der mehr als acht Millionen vegetarisch lebenden Menschen hierzulande (Statista), die gerade wegen des Tierwohls auf Fleisch verzichten, aber weiterhin Eier und Milch verzehren. Dem stehen knapp 1,5 Millionen vegan lebende Menschen in Deutschland gegenüber, die Tierisches nahezu komplett meiden.

Erzeugt der Konsum von Milch und Ei Gewissenskonflikte?

Die Forscherinnen Devon Docherty und Carol Jasper von der University of Stirling in Schottland sind der Sache nachgegangen. Sie haben in einer qualitativen Befragung ermittelt, inwiefern vegetarisch lebende Menschen den Verzehr tierischer Lebensmittel problematisch finden und wie sie ihn dennoch mit ihrem Gewissen vereinbaren.

Gleich zu Anfang machen die Autorinnen transparent, dass sie früher selbst Fleisch gegessen hätten, aber aus ethischer Überzeugung inzwischen vegan leben. Ihnen sei klar, welche Schwierigkeiten der völlige Verzicht auf tierische Lebensmittel mit sich bringt.

In diesen Lebensmitteln steckt unerwartetes Tierleid (20907)

Für ihre Studie interviewten die Forscherinnen zwölf junge Menschen um die 20 Jahre mit Schul- oder Universitätsabschluss und unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, die sich seit mehr als sechs Monaten vegetarisch ernährten. Die Studie ist damit nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Die Hälfte der Befragten gab an, in erster Linie aus Umweltschutzgründen auf Fleisch zu verzichten, Ethik spielte aber auch für sie eine Rolle. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift "Appetite".

Alle Befragten spüren eine mehr oder weniger ausgeprägte kognitive Dissonanz

Trotz ihrer geringen Größe und der eingeschränkten Auswahl ist die Studie wegen der zugrundeliegenden ausführlichen Interviews interessant. Es ist die erste, die derart tiefe Einblicke in die ethischen Dilemmata und Bewältigungsmechanismen von (einzelnen) Vegetariern gibt. Wer mit seinen Essgewohnheiten hadert, findet sich hier womöglich wieder und die Ergebnisse könnten helfen, die eigenen Gefühle und Gedanken zu sortieren.

Die Befragten in der Studie sagten alle, dass ihnen mehr oder weniger klar sei, dass auch für die Herstellung von Milch und Eiern letztlich Tiere getötet würden und dass sie das vor moralische Probleme stelle. Eine Befragte fand sogar, Milchprodukte zu essen sei noch schlimmer als Fleisch: "Ich fange an zu verstehen, wie grausam die Milchbetriebe sind, wenn sie die Mütter von ihren Kälbern trennen müssen, und dass das schlimmer ist, als manchmal einfach ein Leben zu beenden." Zwei Teilnehmerinnen bezeichneten sich selbst als "Heuchlerinnen". Die Autorinnen sehen darin eindeutige Anzeichen für eine kognitive Dissonanz. Diese war allerdings längst nicht bei jeder und jedem gleich stark ausgeprägt.

GEO+ Trennung Kühe und Kälber

Dennoch stellt sich die Frage, warum die Betroffenen ihre kognitive Dissonanz nicht auflösten, indem sie tierische Produkte gänzlich vermieden? Wie die Studie zeigt, dachten einige sogar über einen weitgehenden Verzicht nach, aber letztlich sprachen gute Gründe dagegen.

Für den Konsum tierischer Lebensmittel waren im Wesentlichen vier Gründe ausschlaggebend

Zum einen wurden gesundheitliche Gründe genannt. Vor allem Eier wurden wegen des hohen Gehalts an Eiweiß und Mikronährstoffen als gesund und notwendig wahrgenommen, um den täglichen Proteinbedarf zu decken. Milch und Joghurt wurden als unterschiedlich gesund eingeschätzt. Ein Teilnehmer sagte, er habe in der Schule gelernt, dass in Milch "alles drin" sei, was der Körper braucht. Dementsprechend unsicher waren die Befragten, wie sie ihren Nährstoffbedarf mit rein pflanzlichen Lebensmitteln decken sollten. Die meisten ersetzten Fleisch als Eiweißquelle einfach durch Milchprodukte oder Eier.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist Bequemlichkeit. Zum einen die Bequemlichkeit, sich nicht näher mit Ernährung auseinandersetzen zu müssen oder zu können, sondern einfach ein tierisches Lebensmittel gegen ein anderes einzutauschen. Und zum anderen die Schwierigkeit, außer Haus vernünftige Mahlzeiten zu bekommen, die nicht in irgendeiner Form Tierisches beinhalten. Eine Teilnehmerin etwa klagte: "Meistens gibt es nur Falafel und Hummus oder Hummus und Falafel." Andere gaben an, dass es unterwegs schlicht gar keine veganen Angebote gebe und sie dann gezwungen seien, vegetarisch zu essen.

Pflanzliche Alternativen einkaufen und zubereiten? Gar nicht so einfach

Auch der vegane Einkauf und die Zubereitung zu Hause gestalteten sich für manche schwierig. Ein Teilnehmer sagte, dass er immer zum Kiosk in der Nähe gehe, um "normale Milch" zu kaufen. Für Sojamilch müsste er extra zum Supermarkt laufen, ein Weg von 15 Minuten. Ein anderer gab an, dass er sich morgens vor der Arbeit einfach ein paar Eier in die Pfanne haue und keine Lust habe, "Jahre" mit der Zubereitung einer veganen Mahlzeit zuzubringen. Auch kosteten vegane Alternativen oft mehr.

Brauchen wir Tierischesfür unsere Gesundheit?

Als dritter Grund wurde der Geschmack genannt. Vor allem Käse wurde allseits als alternativlos geschätzt. "Ich würde gern veganen Käse essen, aber er schmeckt einfach furchtbar [...] Manche Dinge kann man einfach nicht ersetzen", meinte ein Teilnehmer. Ein anderer sagte, auf seiner Arbeit stünden zwar mittags vegane Sandwiches zur Auswahl, aber sie schmeckten "scheußlich". Käse ist für viele Teilnehmende offenbar auch geschmacklich ein herzhafter Fleischersatz, auf den sie nicht verzichten mögen. Einer sagte sogar, Käse mache so "süchtig" wie Crack.

Veganern droht der soziale Ausschluss – Vegetarismus ist ein Kompromiss

Ein vierter Grund ist die Zugehörigkeit. Wer auf Tierisches verzichtet, wird von Freunden und Familienangehörigen oft misstrauisch beäugt. "Wenn man aufwächst, sagen einem die Eltern ständig, dass man Gemüse essen soll […]. Aber sobald du deinen Eltern und deiner Familie erzählst, dass du […] nur noch Grünzeug isst, rasten viele von ihnen aus", stellte ein Teilnehmer fest. 

Eine Frau beklagte sich, Freunde hätten ihr nur noch demonstrativ Reis vorgesetzt, als sie eine Zeit lang versuchte, Tierisches komplett zu meiden. Weitere Teilnehmerinnen trauten sich nicht, ihre Fleisch essenden Freunde beim gemeinsamen Kochen zu bitten, neben Fleisch auch noch Milchprodukte und Eier wegzulassen.

Vegan leben Text

Nur auf Fleisch zu verzichten sei für die Teilnehmenden ein Kompromiss, um die als bedrohlich wahrgenommene soziale Stigmatisierung von Veganern zu umgehen und den sozialen Frieden zu wahren, schreiben die Autorinnen. Immerhin sei Vegetarismus inzwischen deutlich akzeptierter als früher. Zudem gaben einige Teilnehmende an, Gespräche über Ernährungsethik zu vermeiden. Offenbar ist in vielen Situationen das Gefühl, ansonsten nicht dazuzugehören ausschlaggebend dafür, auch dann tierische Produkte zu essen, wenn man es eigentlich nicht möchte. 

Milch erscheint vielen verwerflicher als Käse

All das sind nachvollziehbare Gründe, nicht komplett auf tierische Lebensmittel zu verzichten, auch wenn dadurch eine kognitive Dissonanz zu den eigenen Tierwohlansprüchen entstehen kann. Doch wie gehen die Teilnehmenden mit dieser Dissonanz im Alltag um?

Eine Strategie ist, nur tierische Produkte zu essen, denen man ihre Herkunft nicht mehr ansieht. Interessanterweise gaben viele der Befragten an, größere ethische Probleme mit Milch als mit Käse zu haben. Denn Milch sehe noch genauso aus und schmecke so, wie sie aus dem Euter kommt. Käse hingegen sei so stark verarbeitet, dass man ihm seine Herkunft geschmacklich und optisch nicht mehr anmerke. Gleiches gelte für stark verarbeitete Lebensmittel wie Süßigkeiten, die Milchpulver oder sogar Gelatine enthalten. Der Verzehr fühle sich dann nicht mehr ganz so verwerflich an. Das könnte eventuell erklären, warum der Milchkonsum in westlichen Ländern zuletzt rückläufig war, während der Käseverzehr angestiegen ist, schreiben die Autorinnen.

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Des Weiteren zeigten die Befragten zum Teil einen "confirmation bias". Sie konzentrierten sich mehr auf Informationen, die bestätigten, dass es den Tieren schon irgendwie gut gehe, und mieden zum Beispiel Reportagen über das Elend in den Schlachthöfen. Andere gaben zu, dass sie die Vorstellung, wie es den Tieren ergeht, verdrängen, oder sagten, es sei ohnehin praktisch unmöglich, auf sämtliche tierischen Produkte zu verzichten. Einige fanden auch, dass durch ihren Fleischverzicht bereits weniger Tiere zu Tode kämen, und sie somit im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon ausreichend für das Tierwohl getan hätten.

Vegetarier argumentieren ähnlich wie Fleischesser – mit einer Ausnahme

Damit decken sich die Motivationen und Begründungen im Wesentlichen mit denen von Menschen, die Fleisch essen. Mit einer Ausnahme: Dass es "natürlich" sei, Milch und Käse zu essen, führte niemand als Grund an. Damit fehlt eines der Argumente, die Fleischessende häufig für ihren Konsum heranziehen. Obwohl der Verzehr von Milch und Eiern eine lange Tradition hat, glaubte von den Befragten niemand, dass dies natürlich sei.

Die Autorinnen sind sich bewusst, dass ihre Studie nicht repräsentativ ist, und sehen weiteren Forschungsbedarf. Ihre Ergebnisse deuten schon jetzt darauf hin, dass einige vegetarisch lebende Menschen sich öfter für pflanzliche Alternativen entscheiden würden, wenn Veganismus sozial akzeptierter wäre und es ein entsprechendes Angebot an schmackhaften Alternativen gäbe. Als größtes Hindernis hat sich Käse herauskristallisiert, der vielen wiederum als Fleischersatz dient. Hierfür gibt es in Konsistenz und Geschmack noch keine befriedigende Alternative.

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Maria Kirady
Mischkost-Diät: Weshalb gesundes Abnehmen keine spektakulären Konzepte erfordert | GEOplus https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mischkost-diaet--abnehmen-erfordert-keine-spektakulaeren-konzepte--34538218.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Mischkost-Diäten setzen auf einen abwechslungsreichen und gesunden Speiseplan, der kein Lebensmittel verbietet. Entscheidend ist jedoch der Blick auf die tägliche Kalorienmenge – sowie ein weiterer wichtiger Faktor Diät Gesunde Ernährung Ernährung Essen Fri, 15 Mar 2024 07:56:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mischkost-diaet--abnehmen-erfordert-keine-spektakulaeren-konzepte--34538218.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-03-15T07:56:00Z Christina Schneider Sebastian Kretz Koffein: Fastenzeit: Kaffee hilft beim Abnehmen https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/fastenzeit--kaffee-hilft-beim-abnehmen-34544442.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Katholiken befinden sich gerade in der Fastenzeit, Muslime im Fastenmonat Ramadan. Auch, wer nicht religiös ist, nutzt diese Zeit des Jahres häufig, um abzunehmen. Was viele nicht wissen: Das Koffein im Kaffee kann Studien zufolge dabei helfen. Doch zu viel Kaffee sollte es auch nicht sein Kaffee Heilfasten Diät Thu, 14 Mar 2024 14:19:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/fastenzeit--kaffee-hilft-beim-abnehmen-34544442.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-03-14T14:19:00Z

Katholiken befinden sich gerade in der Fastenzeit, Muslime im Fastenmonat Ramadan. Auch, wer nicht religiös ist, nutzt diese Zeit des Jahres häufig, um abzunehmen. Was viele nicht wissen: Das Koffein im Kaffee kann Studien zufolge dabei helfen. Doch zu viel Kaffee sollte es auch nicht sein

Laut einer aktuellen Studie trinken die Deutschen am meisten Wasser. Das ist wenig überraschend. Doch gleich auf Platz zwei folgt der Kaffee. Rund acht von zehn Erwachsenen (79 Prozent) trinken ihn täglich oder mehrmals pro Woche. Bei den über 60-Jährigen sind es sogar mehr als neun von zehn (91 Prozent).

Ein schlechtes Gewissen brauchen Kaffeeliebhaber deswegen nicht zu haben. Denn ein moderater Konsum des Koffeingetränks hat Studien zufolge sogar positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Zwei Tassen Kaffee am Tag verbessern die Lungenfunktion von Asthmatikern, drei bis vier Tassen verringern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und sollen sogar die Sterblichkeit verringern.  Doch die braune Bohne kann noch mehr: Sie hilft sogar beim Abnehmen – und verringert das Risiko für Diabetes, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Kaffee fördert nicht nur den Gewichtsverlust, sondern reduziert auch das Diabetes-Risiko

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Susanna Larsson vom Karolinska Institut in Stockholm (Schweden) konnte in einer aktuellen Studie belegen, dass hohe Koffeinwerte im Blut das Körperfett einer Person und das Risiko von Typ-2-Diabetes reduzieren können. Der Gewichtsverlust wird dabei durch die Fähigkeit von Koffein verursacht, den Stoffwechsel zu beschleunigen und den Appetit zu reduzieren.

Was tun gegen den Jo-Jo-Effekt?

Die Ergebnisse stimmen mit denen vieler Beobachtungsstudien überein, die in den vergangenen Jahrzehnten den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und einem geringeren Diabetesrisiko beziehungsweise einem geringeren Body-Mass-Index (BMI) untersucht haben. Laut Susanna Larsson könne schon mit einer Tasse koffeinhaltigem Kaffee pro Tag das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um circa 7 Prozent reduziert werden. 

Die Studie umfasste Daten von knapp 10.000 Personen. Die Forschenden analysierten bestimmte Gene, von denen bekannt ist, dass sie mit der Geschwindigkeit des Koffeinabbaus zusammenhängen. Das Team geht davon aus, dass der hier gezeigte Zusammenhang darauf zurückzuführen sein könnte, wie Koffein die Thermogenese (Wärmeproduktion) und die Fettoxidation (Umwandlung von Fett in Energie) im Körper steigert. Beide Faktoren spielen eine wichtige Rolle im gesamten Stoffwechsel. Es seien jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um Ursache und Wirkung zu bestätigen, so die Forschenden.

Koffein: Wie viel Kaffee ist zu viel?

Während ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Koffeinspiegel, dem BMI und dem Typ-2-Diabetes-Risiko bestand, ergab sich bei der Studie kein Zusammenhang zwischen der Koffeinmenge im Blut und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz und Schlaganfall. 

Wann ist der perfekte Zeitpunkt für den ersten Kaffee des Tages? (21737)

Dennoch sollte man es mit dem Kaffeekonsum nicht übertreiben. Studienleiterin Susanna Larsson sagt zwar, dass Menschen, die fünf bis sechs Tassen Kaffee pro Tag trinken, ein um etwa 30 Prozent geringeres Risiko haben, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Doch das sollte die absolute Obergrenze sein. Ein australisches Forscherteam empfiehlt nach einer Analyse mit fast 350.000 Menschen nicht mehr als sechs Tassen Kaffee am Tag. Danach könnte das Risiko für Herzerkrankungen steigen. Wer Probleme mit dem Magen hat, etwa Sodbrennen, sollte grundsätzlich vorsichtig mit dem Kaffeekonsum sein. Besonders, wenn er fastet.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt einem gesunden Menschen eine Koffeinmenge von bis zu 400 Milligramm – und das über den ganzen Tag verteilt. Eine kleine Tasse Kaffee enthält circa 80-100 Milligram Koffein, eine große 170 Milligramm Koffein. Das bedeutet: Mit vier kleinen Tassen Kaffee pro Tag oder zwei großen ist man auf der sicheren Seite. 

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Jennifer Köllen
Ernährungsstudie: Pflanzliche Proteine lassen Frauen gesünder altern https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung--gesuender-altern-mit-pflanzlichen-proteinen-34492988.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Eine pflanzenbetonte Ernährung hat viele Vorteile: Laut einer neuen Studie sind Frauen, die ihr Eiweiß überwiegend aus pflanzlichen Quellen beziehen, offenbar geistig fitter und leiden weniger an chronischen Krankheiten – vorausgesetzt, sie nehmen insgesamt ausreichend Proteine zu sich Gesunde Ernährung Alter Vegan Vegetarier Vegetarisch Kochen Ballaststoffe Ernährung Mon, 26 Feb 2024 09:43:47 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung--gesuender-altern-mit-pflanzlichen-proteinen-34492988.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-02-26T09:43:47Z

Eine pflanzenbetonte Ernährung hat viele Vorteile: Laut einer neuen Studie sind Frauen, die ihr Eiweiß überwiegend aus pflanzlichen Quellen beziehen, offenbar geistig fitter und leiden weniger an chronischen Krankheiten – vorausgesetzt, sie nehmen insgesamt ausreichend Proteine zu sich

Dass eine ausreichende Proteinzufuhr wichtig ist, um gesund zu bleiben, ist seit Langem bekannt. Forschende der Tufts University in Boston, USA, haben nun tierische und pflanzliche Eiweißquellen miteinander verglichen. Sie kommen zu dem Schluss, dass Letztere einen größeren Nutzen für die Gesundheit haben. Ihre Studie ist im Fachblatt "The American Journal of Clinical Nutrions" erschienen. 

Die Forschenden hatten Daten der "Nurses' Health Study" ausgewertet, die von 1984 bis 2016 48.000 US-amerikanische Frauen im Alter von 38 bis 59 Jahren begleitete, die im Gesundheitswesen arbeiteten. Etwa alle vier Jahre füllten die Teilnehmerinnen einen Gesundheitsfragebogen aus.

Pflanzliche Proteinquellen sind tierischen offenbar überlegen

Aus diesen Angaben errechneten die Forscherinnen und Forscher, wie viel Eiweiß die Frauen jeweils aus verschiedenen Quellen zu sich nahmen. Anschließend stellten sie einen Zusammenhang her mit dem Auftreten von Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzkrankheiten sowie mit der allgemeinen körperlichen und geistigen Fitness.

Brauchen wir Tierischesfür unsere Gesundheit?

Das Ergebnis: Frauen, die ihren täglichen Eiweißbedarf aus pflanzlichen Quellen deckten, alterten um 46 Prozent gesünder als Frauen, die ihren täglichen Eiweißbedarf – egal aus welcher Quelle – nicht ausreichend stillten. Sie waren körperlich und geistig fitter und litten seltener an chronischen Krankheiten.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die pflanzenbetont essenden Frauen streng vegan lebten. Auch sie verzehrten tierische Produkte, nur eben in kleinen Mengen. Im Vergleich dazu alterten von denjenigen Frauen, die überwiegend tierisches Protein aßen, nur 40 Prozent gesünder als Frauen mit mangelhafter Proteinaufnahme.

Möglicherweise sind weitere Pflanzenstoffe für die Unterschiede verantwortlich

Allerdings räumen die Forschenden selbst ein, dass die gesundheitlichen Effekte nicht unbedingt auf das Protein selbst zurückzuführen sind. Denkbar ist auch, dass andere Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel, wie Ballaststoffe, bestimmte Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe, die in tierischen Produkten fehlen, für die gesundheitlichen Vorteile verantwortlich sind.

Regionale Lebensmittel ausDeutschland haben gesundheitlichviel zu bieten

Schließlich ist seit Langem bekannt, dass beispielsweise pflanzliche Antioxidantien Entzündungen und oxidativen Stress reduzieren, die wesentlich zum Alterungsprozess und zur Entwicklung chronischer Krankheiten beitragen. Darüber hinaus fördert eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung das Darmmikrobiom. Und ein vielfältiges Mikrobiom wird in Studien auch mit einer besseren Gesundheit in Verbindung gebracht.

Das Ergebnis ist plausibel, belegt aber noch keine Kausalität

Eine weitere Schwäche der Studie ist, dass nur weiße Frauen mit ähnlichem sozioökonomischen Status untersucht wurden. Die Ergebnisse sind daher nicht ohne Weiteres auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar.

GEO+ Fleischverzicht

Außerdem sind Daten aus Fragebögen nicht so zuverlässig wie klinische Daten. Ferner ist die Studie nicht geeignet, Kausalitäten sicher festzustellen. Dazu hätten die Frauen von vornherein nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt werden müssen, von denen die eine sich vorwiegend pflanzlich und die andere vorwiegend tierisch ernährt.

Der Fokus auf Proteine eröffnet eine neue Perspektive

Das Ergebnis steht dennoch im Einklang mit früheren Studien, wonach eine pflanzenbetonte mediterrane Ernährung beispielsweise das Herz-Kreislauf-System schützt. Tierische Produkte kommen darin ebenfalls vor, allerdings in Maßen und zu großen Teilen in Form von fettem Seefisch, der reich ist an Vitamin D und wertvollen Omega-3-Fettsäuren.

Gesichtsscans zeigen, wie Frauen und Männer altern

Mit dem Fokus auf Eiweiß bietet die Studie eine interessante neue Perspektive. Deutet sie doch darauf hin, dass tierisches Eiweiß pflanzlichem zwar unterlegen ist – aber immer noch deutlich besser, als insgesamt zu wenig Eiweiß zu essen. Wer also darüber nachdenkt, tierische Produkte weitgehend vom Speiseplan zu streichen, sollte unbedingt auf seine Gesamtproteinzufuhr achten.

In diesen Pflanzen steckt besonders viel Protein

Gute pflanzliche Eiweißquellen sind Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Sojaprodukte und Kartoffeln. Vegan lebenden Menschen wird generell empfohlen, nach Möglichkeit Hülsenfrüchte in den täglichen Speiseplan zu integrieren und diese über den Tag verteilt mit Getreide zu kombinieren. Denn Hülsenfrüchte und Getreide enthalten unterschiedliche essenzielle Aminosäuren, die sich hervorragend ergänzen.

Weniger empfehlenswert sind hochverarbeitete pflanzliche Produkte wie Chips, Pommes frites, Fleisch- und Käseersatz aus ungesunden Zutaten oder veganes Fast Food. Sie sollten ebenso wie tierisches Fast Food die Ausnahme bleiben.

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Maria Kirady
Gefährliche Keime: Fermentiertes kann antibiotikaresistente Bakterien enthalten https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/fermentieren--antibiotikaresistente-keime-in-kimchi-und-kaese-34482010.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Forschende haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Kimchi und Käse, ob in Manufakturen oder zu Hause hergestellt, enthalten teils antibiotikaresistente Keime. Wie kommen sie da rein, und was heißt das für Verbraucher? Multiresistente Keime Darm Mikrobiologie Mikroben Thu, 22 Feb 2024 16:22:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/fermentieren--antibiotikaresistente-keime-in-kimchi-und-kaese-34482010.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-02-22T16:22:00Z

Forschende haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Kimchi und Käse, ob in Manufakturen oder zu Hause hergestellt, enthalten teils antibiotikaresistente Keime. Wie kommen sie da rein, und was heißt das für Verbraucher?

Immer mehr Menschen experimentieren zu Hause mit Fermentation, einer alten Kulturtechnik, bei der Lebensmittel mithilfe von Mikroorganismen veredelt werden. Doch Forschende um Hua Wang von der Ohio State University, USA, warnen in einer kürzlich als Preprint veröffentlichten Studie vor antibiotikaresistenten Keimen in Fermentiertem.

In ihrer Studie untersuchten sie zehn Sorten Kimchi (mit Salz und Gewürzen fermentiertes Gemüse) und vier Sorten traditionell hergestellten Käse. Die Lebensmittel hatten sie zuvor in lokalen Geschäften und asiatischen Restaurants in Ohio gekauft.

Antibiotikaresistente Bakterien in gesundheitsbedenklichen Mengen

Was sie entdeckten, klingt besorgniserregend: In neun Kimchisorten und allen vier Käsesorten fanden Wang und ihr Team antibiotikaresistente Bakterien in gesundheitsbedenklicher Menge. Darunter wiesen auch einige Milchsäurebakterien, die für die Fermentation unabdingbar sind und sich beim Fermentieren stark vermehren, Antibiotikaresistenzen auf.

Zudem setzten die Forschenden selbst Fermente mit Starterkulturen an: Auch darin fanden sich entsprechende Bakterien, wie Wang dem New Scientist berichtet. Vermutlich seien sie über das verwendete rohe Gemüse oder kontaminiertes Wasser in das Ferment gelangt und hätten sich während der Fermentation weiter vermehrt.

GEOplus Lebensmittelsicherheit

Hierzulande warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR bereits 2018 davor, dass antibiotikaresistente Keime in Gülle, Klärschlamm, Boden und Gewässern vorkommen und dadurch auch vermehrt auf rohes Obst und Gemüse gelangen können.

Ko-Autor Matthias Klein sieht eine weitere Quelle für Verunreinigungen in den Starterkulturen, die mitunter zugesetzt werden, um die Fermentation zu verbessern. Die großen Anbieter testeten ihre Starterkulturen zwar meist auf Schadkeime und Antibiotikaresistenzen, so Klein. "Kleinere Anbieter verwenden aber tendenziell häufiger eigene Starterkulturen, die leider nicht so genau getestet werden." Wer selbst fermentiert und sichergehen will, sollte das Gemüse gründlich waschen und erhitzen und möglichst geprüfte Starterkulturen verwenden, rät Klein.

Fermentiertes nach einer Antibiotikakur? Keine gute Idee

Besonders problematisch sind antibiotikaresistente Bakterien in Fermentiertem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Wenn solche Bakterien den Darm angreifen oder durch Verletzungen der Darmschleimhaut in die Blutbahn gelangen und eine Sepsis auslösen, sind diese Infektionen schwer zu behandeln. Möglicherweise verlaufen sie sogar lebensbedrohlich.

Ebenfalls bedenklich ist, dass Menschen nach einer Antibiotikakur oft gezielt fermentierte Lebensmittel konsumieren. Der Gedanke dahinter: Das von Bakterien wimmelnde Ferment soll das dezimierte Darmmikrobiom wiederbeleben. Schließlich sind die in Fermentiertem reichlich vorhandenen Milchsäurebakterien für eine intakte Darmflora unerlässlich. Und tatsächlich zeigen Studien, dass sich Fermentiertes positiv auf die Vielfalt des Darmmikrobioms auswirkt.

Mikrobiom

Eine Antibiotikakur kann jedoch für antibiotikaresistente Bakterien geradezu eine Einladung sein, sich im ausgedünnten Dickdarm anzusiedeln und zu vermehren. Hinzu kommt: Bakterien können Antibiotikaresistenzen womöglich sogar zwischen verschiedenen Spezies weitergeben. "Dieser Vorgang kann sich übrigens nach dem Verzehr solcher Lebensmittel fortsetzen – im menschlichen Verdauungstrakt. Dort besteht dann die Gefahr, dass Resistenz-Gene an krankmachende Bakterien übertragen werden", erläutert Klein.

Vorsicht ist auch bei Rohmilchkäse geboten

Die erneute Auswertung einer vorherigen Studie aus den USA zeigt, dass derartige Sorgen durchaus berechtigt sind. In der Studie wurden 36 Erwachsene gebeten, sich entweder pflanzenbetont zu ernähren oder überwiegend fermentierte Lebensmittel zu essen. Nach zehn Wochen wiesen diejenigen, die viel fermentierte Lebensmittel gegessen hatten, eine deutlich höhere Menge Genmaterial von antibiotikaresistenten Bakterien in ihrem Stuhl auf. Bei den Pflanzenköstlern hatte sich in dieser Hinsicht nichts verändert.

Sollte man also auf Käse und Kimchi besser verzichten? Tatsächlich empfiehlt sich für Risikopersonen, etwa Schwangere, Rohmilchkäse zu meiden. Denn dieser kann mit unterschiedlichsten Stallkeimen belastet sein. Es gibt jedoch viele unbedenkliche Käsesorten, die aus pasteurisierter Milch hergestellt werden. Sie enthält keine Bakterien mehr. Für die Käsereifung werden Bakterienkulturen erneut hinzugefügt, die bei großen Anbietern in der Regel auf antibiotikaresistente Keime geprüft wurden, wie die Forschenden schreiben.

Pasteurisiertes Kimchi ist unbedenklich

Auch Kimchi ist in pasteurisierter Form erhältlich. Allerdings wird es meist erst nach der Fermentation pasteurisiert, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Dadurch enthält es keine Bakterien mehr und kann das Mikrobiom nicht mehr bereichern. Gleichwohl kann es den im Darm bereits vorhandenen nützlichen Bakterien als Nahrung dienen.

GesundePflanzen

Wang nimmt an, dass auch andere auf traditionelle Art fermentierte Produkte wie Sauerkraut oder Kombucha von Antibiotikaresistenzen betroffen sein könnten, sofern diese nicht pasteurisiert wurden. Und selbst wenn der Verzehr von belasteten Lebensmitteln gesunde Menschen nicht unmittelbar krank macht – so trägt er doch zur weiteren Verbreitung von Antibiotikaresistenzen bei.

Dieser potenziellen Gefahr steht der gesundheitsfördernde Nutzen des Verzehrs fermentierter Produkte gegenüber. Klein rät daher zur Abwägung im Einzelfall: "Ich würde auf jeden Fall weiterhin fermentierte Produkte empfehlen, aber gefährdete Menschen sollten zur Zeit eher auf Produkte von großen Anbietern zurückgreifen."

Das Grundproblem liegt nicht bei Käse oder Kimchi

Bei all dem sollte auch eines nicht vergessen werden: Die bewährte Kulturtechnik des Kimchi- oder Käsemachens ist nicht die Wurzel des Übels. Unser eigener verschwenderischer Umgang mit Antibiotika, insbesondere in der Massentierhaltung, hat das Problem der zunehmenden Resistenzen erst groß gemacht.

Und sollten sich die Studienergebnisse auch hierzulande und anhand einer größeren Zahl von Stichproben erhärten, könnte es so Manchen von uns auch noch die Lust an selbstgemachtem Kimchi, Rohmilchkäse oder Sauerkraut vermiesen.

Anmerkung: Die Aussagen von Matthias Klein wurden nachträglich ergänzt.

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Maria Kirady
Lebensmittel: Forschende warnen vor Ende des Camembert-Pilzes. Aber steht der Käse deshalb vor dem Aus? https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/camembert--forschende-warnen-vor-ende-des-pilzes-34481034.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Der Camembert mit seiner flaumig-weißen Kruste und seinem weichen Kern ist einer der berühmtesten französischen Käse. Forschende warnen nun: Der für die Herstellung verwendete Pilzstamm ist gefährdet. Das könnte früher oder später sein Ende bedeuten Vitamin-Lexikon: Käse Gesunde Ernährung Lebensmittel Mikrobiologie Mikroben Thu, 22 Feb 2024 09:13:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/camembert--forschende-warnen-vor-ende-des-pilzes-34481034.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-02-22T09:13:00Z

Der Camembert mit seiner flaumig-weißen Kruste und seinem weichen Kern ist einer der berühmtesten französischen Käse. Forschende warnen nun: Der für die Herstellung verwendete Pilzstamm ist gefährdet. Das könnte früher oder später sein Ende bedeuten

Französische Forschende haben vor einem möglichen Ende des Camemberts mit seiner weißen, flaumigen Kruste gewarnt. Für den Weichkäse werde derzeit ein einziger Pilzstamm der Art Penicillium camemberti verwendet, heißt es im Magazin "Le Journal" des französischen Forschungszentrums CNRS.

Der Stamm werde nicht geschlechtlich vermehrt, sodass kein neues Erbgut hinzukomme. Mit der Zeit habe er so die Fähigkeit verloren, für die Reproduktion notwendige Sporen zu bilden. Die Folge ist eine gentische Verarmung, die den Bestand gefährdet. In dem Beitrag heißt es, für Produzenten sei es mittlerweile schwierig geworden, den Pilzstamm in ausreichender Menge zu erstehen.

Camembert-Industrie ist (noch) nicht bedroht

Eine kurzfristige Gefahr sieht die Biologin Tatiana Giraud von der Université Paris-Saclay aber nicht. "In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die Camembert-Industrie nicht bedroht", sagte sie in der Zeitung "Le Parisien". "Aber wir wollen auf die Gefahren einer zu großen Vereinheitlichung von Arten aufmerksam machen", zitiert "Libération" sie.

GEO+ Histman-Unverträglichkeit

Tatsächlich war die Kruste des Camemberts bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts teils auch leicht orange, gräulich oder grün, wie es im Magazin der CNRS heißt. Unternehmen hätten dann aber ausschließlich auf die Nutzung des weißen Pilzstammes gesetzt, der bereits ab 1902 für Camembert zum Einsatz kam. Das Problem der geringen Diversität der Mikroorganismen bestehe auch bei anderen Käsesorten, etwa dem Roquefort, heißt es von der CNRS. Der Camembert sei jedoch besonders bedroht.

Anderer Pilz liefert anderes Aroma

Angenommen, der Pilzstamm verschwindet, wäre das auch das Ende des Camemberts? Nicht unbedingt. Es wäre durchaus möglich, Camembert mit anderen Pilzstämmen zu fermentieren; Konsumentinnen und Konsumenten müssten sich dann aber auf eine veränderte Farbe, eine veränderte Beschaffenheit der Kruste oder einen leicht veränderten Geschmack einstellen.

Mikrobiom

Camembert wird wie andere Käsesorten in der Regel zunächst aus Rohmilch hergestellt. Im Laufe der Verarbeitung wird seine Oberfläche mit dem Schimmelpilz beimpft. Dieser gibt Substanzen ab, die dem Käse sein besonderes Aroma verleihen. 

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Ernährung: Fasten reduziert chronische Entzündungen im Körper https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/neuer-mechanismus-entdeckt--wie-fasten-chronische-entzuendungen-vermindert-34461344.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Forschende der Universität Cambridge haben entdeckt, durch welchen bisher unbekannten Mechanismus Nahrungsverzicht entzündliche Prozesse vermindert – und damit womöglich auch das Risiko für bestimmte chronische Krankheiten  Gesundheit Ernährung Herzleiden Thu, 15 Feb 2024 13:48:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/neuer-mechanismus-entdeckt--wie-fasten-chronische-entzuendungen-vermindert-34461344.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-02-15T13:48:00Z

Forschende der Universität Cambridge haben entdeckt, durch welchen bisher unbekannten Mechanismus Nahrungsverzicht entzündliche Prozesse vermindert – und damit womöglich auch das Risiko für bestimmte chronische Krankheiten 

Fasten liegt im Trend, insbesondere auch bei jungen Menschen in Deutschland. Das ergab jüngst eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK. Demnach finden zwei Drittel der unter 30-Jährigen einen Verzicht vor allem auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch sinnvoll – mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Ein neues Argument für das Fasten liefert jetzt eine Studie der Universität Cambridge. Demnach kann Fasten Entzündungsprozesse im Körper verhindern. 

Die Rolle des Inflammosoms

Forschende wissen schon seit einiger Zeit, dass insbesondere eine kalorienreiche westliche Ernährung das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Herzleiden erhöht – also für Krankheiten, die mit chronischen Entzündungsprozessen im Körper verbunden sind. Diese sind normalerweise eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen. Ein entzündlicher Prozess kann jedoch auch durch andere Mechanismen ausgelöst werden, unter anderem durch das sogenannte Inflammasom. Es ist Teil der angeborenen Immunreaktion und führt zur Aktivierung von Interleukinen, die über eine Entzündungsreaktion das Immunsystem ankurbeln. Der heilsameVerzicht

Das Inflammasom kann jedoch auch auf unbeabsichtigte Weise eine Entzündung auslösen: Eine seiner Funktionen besteht darin, unerwünschte Zellen zu zerstören, was dazu führen kann, dass Zellinhalte in den Körper freigesetzt werden, wo sie eine Entzündung auslösen. "Insbesondere das NLRP3-Inflammasom spielt bei einer Reihe von Krankheiten wie Fettleibigkeit und Arteriosklerose, aber auch bei Alzheimer und Parkinson eine wichtige Rolle", sagt Professorin Clare Bryant vom Fachbereich Medizin der Universität Cambridge.

Was die Arachidonsäure bewirkt

Dass Fasten zu einer Verringerung von Entzündungen beitragen kann, ist schon länger bekannt. Aber der Grund dafür war bisher nicht genau erforscht. Um dies näher aufzuklären, untersuchte ein Team der Universität Cambridge und des National Institute for Health in den USA Blutproben von Freiwilligen, die eine 500-Kalorien-Mahlzeit zu sich nahmen und dann 24 Stunden lang fasteten. Daraufhin nahmen sie eine zweite 500-Kalorien-Mahlzeit zu sich. Selbstversuch Intervallfasten

Es stellte sich heraus, dass sich mit der stark verminderten Kalorienzufuhr die Konzentration an Arachidonsäure erhöhte, eines Lipids. Nachdem die Probandinnen und Probanden wieder eine Mahlzeit verzehrt hatten, sank der Arachidonsäure-Spiegel. Als die Forschenden die Wirkung von Arachidonsäure an im Labor kultivierten Immunzellen untersuchten, stellten sie fest, dass sie die Aktivität des NLRP3-Inflammasoms verringert. Das war überraschend, denn bisher hatte man angenommen, dass Arachidonsäure mit erhöhten Entzündungswerten in Verbindung steht und nicht mit einer Verringerung. 

Ein Schutz vor Alzheimer und Parkinson?

"Dieser neu entdeckte Mechanismus ist eine mögliche Erklärung dafür, wie eine Umstellung der Ernährung – insbesondere durch Fasten – vor Entzündungen schützt, vor allem vor der schädlichen Form, die vielen Krankheiten im Zusammenhang mit einer kalorienreichen Ernährung zugrunde liegt", so Professorin Clare Bryant. Es sei aber noch zu früh, daraus zu schließen, dass Fasten vor Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson schütze. Denn die positiven Auswirkungen der Arachidonsäure sind nur von kurzer Dauer. Nichtsdestotrotz ergänzt die Studie die wachsende Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die auf einen gesundheitlichen Nutzen einer Kalorienbeschränkung hinweisen.

Eine Erklärung für die Wirkung von Acetylsalicylsäure

Den Forschenden zufolge könnte die neue Entdeckung auch Hinweise auf eine unerwartete Wirkungsweise sogenannter nichtsteroidaler Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (zum Beispiel Aspirin) liefern. Normalerweise wird Arachidonsäure im Körper schnell abgebaut, aber Acetylsalicylsäure stoppt diesen Prozess. Das kann zu einem Anstieg des Arachidonsäurespiegels führen, der dann wiederum die Aktivität des Inflammasoms und damit Entzündungsprozesse verringert. "Allerdings sollte Acetylsalicylsäure keinesfalls ohne ärztliche Beratung eingenommen werden", betont Clare Bryant, "da es bei längerer Einnahme zu Nebenwirkungen wie Magenblutungen kommen kann."

 

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Claus Peter Simon
"Öko-Test": Mineralölreste und Süßstoffe: Viele Diätdrinks versagen im Test https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mineraloelreste--viele-diaetdrinks-versagen-im--oeko-test---34397802.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Diätdrinks sind fix angerührt, sollen eine Mahlzeit ersetzen und liefern Proteine und Mineralstoffe. Und leider in vielen Fällen auch: Mineralölrückstände. Das hat "Öko-Test" herausgefunden. Diät Gesunde Ernährung Fri, 26 Jan 2024 09:10:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/mineraloelreste--viele-diaetdrinks-versagen-im--oeko-test---34397802.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-01-26T09:10:00Z

Diätdrinks sind fix angerührt, sollen eine Mahlzeit ersetzen und liefern Proteine und Mineralstoffe. Und leider in vielen Fällen auch: Mineralölrückstände. Das hat "Öko-Test" herausgefunden.

In einem Diät-Shake steckt nicht einfach irgendetwas: Es gibt strenge gesetzliche Vorgaben, wie viel Proteine, Vitamine, Fette, Mineralstoffe und Kalorien sie dem Körper liefern müssen. Diese Nährstoffe müssen stimmen. Schließlich ersetzen die sogenannten Formulaprodukte ganze Mahlzeiten und helfen so beim Abnehmen.

Doch mit einem Diätdrink kann man sich auch unerwünschte Stoffe in den Körper holen, wie eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" zeigt (Ausgabe 2/2024). 17 Diätdrinks haben die Testerinnen und Tester geprüft. Ganze elf Produkte rasseln mit den Noten "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Woran liegt's?

Problem 1: Mineralölrückstände

Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, kurz: MOSH bzw. MOSH-Analoge: Sie bemängeln die Tester bei insgesamt elf Produkten. In sieben Diätdrinks stecken sogar so viel davon drin, dass "Öko-Test" bei der Bewertung gleich vier Noten abzieht. Diese Rückstände können den Testern zufolge etwa über Schmieröle im Produktionsprozess in Lebensmittel gelangen. MOSH und MOSH-Analoge können sich in Fettgewebe, Leber, Milz und Lymphknoten anreichern - die möglichen Folgen für die Gesundheit sind noch unklar.

Interview: Was Eiweiß-Shakes wirklich bringen (1200)

Problem 2: Umstrittene Süßstoffe

Damit die Drinks einigermaßen schmecken, setzen die meisten Hersteller auf Süßstoffe. Doch einige davon fallen "Öko-Test" negativ auf: zum Beispiel Sucralose und Saccharin. Sie werden mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Auch hierfür gibt es Punktabzug.

Kein Süßstoff, aber ein Verdickungsmittel, das "Öko-Test" ebenfalls kritisch bewertet: In zwei Produkten steckt Natriumcarboxymethylcellulose, ein Stoff, der in Tierstudien zu Darmentzündungen führte.

Die Testsieger

Nur zwei der 17 Produkte kann "Öko-Test" empfehlen, sie bekommen die Note gut. Testsieger sind damit die Diätdrinks "Doppelherz aktiv Abnehm Shake Vanille Geschmack" und "Multaben Figur Vanille Geschmack".

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Meta-Studie: Welches Essen vor Alzheimer schützt – und welche Nahrungsmittel man besser meidet https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/alzheimer--welche-nahrungsmittel-das-gehirn-schuetzen-34353330.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Alzheimer ist zu großen Teilen erblich bedingt. Doch die Ernährung entscheidet mit darüber, ob und wann die Krankheit ausbricht. Eine große Übersichtsstudie zeigt nun, welche Lebensmittel das Risiko statistisch verringern – und welche es erhöhen Gehirn Ernährung Gesunde Ernährung Thu, 11 Jan 2024 10:27:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/alzheimer--welche-nahrungsmittel-das-gehirn-schuetzen-34353330.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-01-11T10:27:00Z

Alzheimer ist zu großen Teilen erblich bedingt. Doch die Ernährung entscheidet mit darüber, ob und wann die Krankheit ausbricht. Eine große Übersichtsstudie zeigt nun, welche Lebensmittel das Risiko statistisch verringern – und welche es erhöhen

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland leben schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen mit der Krankheit, die zum allmählichen Absterben von Hirnzellen und geistigem Abbau führt. Da das unheilbare Leiden sich in den allermeisten Fällen erst spät im Leben manifestiert, steigt mit zunehmender Lebenserwartung auch die Zahl der Betroffenen.

Obwohl die Ursache der Alzheimer-Krankheit noch nicht vollständig aufgeklärt ist, mehren sich die Belege, dass auch der Lebenswandel maßgeblich beeinflusst, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand erkrankt. Neben Sport, geistiger Stimulation und Verzicht auf Alkohol und Rauchen ist vor allem die Ernährung eine wichtige Stellschraube für das individuelle Krankheitsrisiko. Das ist das Ergebnis einer neuen US-amerikanischen Überblicksstudie des Sunlight, Nutrition, and Health Research Center (SUNARC), die jüngst im "Journal of Alzheimer's Disease" erschienen ist.

Die Forscher hatten hierfür vorhandene Studien zusammengefasst und ausgewertet. Im Wesentlichen wurde darin der typisch westliche Ernährungsstil (mit viel Fast Food, Fett, Zucker und wenig Ballastoffen) mit anderen, als gesund geltenden Ernährungsstilen verglichen. Dazu zählten die DASH-Diät, die entwickelt wurde, um Bluthochdruck entgegenzuwirken, die Mittelmeerdiät, sowie eine Kombination aus beiden Diäten.

Pflanzenbetonte Kost ist am gesündesten

Die Autoren fassen das Fazit der betrachteten Studien wie folgt zusammen: Wer viel Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Omega-3-Fettsäuren (etwa aus fettem Seefisch), Gemüse und Vollkornprodukte zu sich nimmt, hat statistisch ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Wer dagegen übermäßig viel Fett, vor allem gesättigte Fette, Fleisch und ultraverarbeitete Lebensmittel isst, erhöht sein Alzheimer-Risiko.

Das sind Gründe für Alzheimer: So kann die Erkrankung beeinflusst werden

Denn eine schlechte Ernährung fördere Entzündungen, Insulinresistenz, sowie die Aufnahme und Entstehung von Zellgiften, schreiben die Forschenden. All diese Faktoren, sowie die aus ungesunder Ernährung resultierenden Krankheiten wie Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes schaden dem Gehirn – und begünstigen Alzheimer.

Hinzu kommt, dass bei allzu fleischlastiger Kost wichtige Mikronährstoffe fehlen. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, etwa Antioxidantien. Letztere enfalten eine zellschützende Wirkung. 

Erst 2023 hatten Forschende um Kathleen Dorey von der Virginia Tech Carilion School of Medicine in den USA bei der Obduktion der Gehirne von Alzheimerpatientinnen und -patienten eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Der Gehalt an wichtigen Antioxidantien war in der grauen Masse der Verstorbenen teils um die Hälfte verringert. Auch im Blut von Erkrankten fanden sich in vorangegangenen Studien oft verringerte Mengen an Antioxidantien.

Der westliche Ernährungsstil treibt die Alzheimerzahlen nach oben

Die Forscher halten fest, dass die zunehmende Verbreitung westlicher Ernährungsgewohnheiten zur vermehrten Entstehung von Alzheimer beitrage. Das lasse sich auch an den Daten ablesen. Schließlich essen immer weniger Menschen noch so wie zu Urgroßmutters Zeiten: spärlich, mit überwiegend pflanzlichen Zutaten, die früher häufig frisch gesammelt oder erzeugt wurden, Fisch und nur gelegentlich Fleisch. In Weltregionen, in denen heute noch so gegessen wird, sind alte Menschen deutlich fitter und leiden weniger unter Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer. Doch davon sind wir in Deutschland weit entfernt.

Regionale Lebensmittel ausDeutschland haben gesundheitlichviel zu bieten

"In Anbetracht der eingefahrenen Lebensmittelversorgungssysteme der meisten Länder wird es schwierig sein, den Aufwärtstrend der Alzheimer-Raten umzukehren," schreiben die Autoren. Wer sich gesund ernähren wolle, müsse "dazu bereit und in der Lage sein". Sprich: Das Angebot im Supermarkt und die Zeitknappheit des modernen Lebens laden nicht gerade dazu ein, sich mit Bedacht und gesund zu ernähren.

Doch wer die Mühe auf sich nimmt, kann für die eigene Gesundheit viel erreichen. Nicht nur im Hinblick auf Alzheimer. Und wer einfach zu gern Fettiges und Fleischiges isst, könnte dies künftig öfter in Gesellschaft tun: Auch soziale Teilhabe wirkt laut Studien geistigem Abbau entgegen.

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Maria Kirady
Zuckerkonsum: Was bringen Schockbilder auf Süßigkeiten? https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/schockierende-bilder--wirken-abschreckende-fotos-auf-suesskram--34346440.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Verfaulte Zähne, Fettwampe, amputierter Zeh: Könnten Schockbilder auf Süßigkeiten vom Kauf abhalten? Das haben zwei deutsche Forscherinnen in einer Studie an Probanden getestet. Als Vorbild dienten die drastischen Darstellungen auf Zigarettenpackungen Zucker Ernährung Gesunde Ernährung Thu, 11 Jan 2024 08:04:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/schockierende-bilder--wirken-abschreckende-fotos-auf-suesskram--34346440.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-01-11T08:04:00Z

Verfaulte Zähne, Fettwampe, amputierter Zeh: Könnten Schockbilder auf Süßigkeiten vom Kauf abhalten? Das haben zwei deutsche Forscherinnen in einer Studie an Probanden getestet. Als Vorbild dienten die drastischen Darstellungen auf Zigarettenpackungen

Zucker ist hochgradig gesundheitsschädlich. Er fördert Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck. Dieser Zusammenhang ist wie kaum ein anderer durch Studien belegt. Und dennoch ist der Pro-Kopf-Verzehr von Zucker laut Statista zuletzt sogar gestiegen. Immer wieder, so scheint es, siegt der Genuss über die Vernunft. Selbst der 2020 auf freiwilliger Basis eingeführte und als zu lasch kritisierte "Nutri Score" (auch "Lebensmittelampel" genannt) hat daran nichts geändert.

Zwei Forscherinnen aus Göttingen testeten nun einen neuen Ansatz: Schockfotos auf Süßigkeiten. Vorbild sind die expliziten Darstellungen von Raucherlungen und Krebskranken auf Zigarettenschachteln. Die wirken allerdings vor allem bei Jugendlichen, die noch nicht mit dem Rauchen angefangen haben. Bei Zucker ist die Ausgangslage eine andere: Die Lust auf Süßes ist angeboren.

Gummibärchen und Schokolade mit Schockfotos

Für ihre Studie gewannen die Forscherinnen mithilfe eines Marktforschungsinstituts 1040 repräsentativ ausgewählte Probandinnen und Probanden über 18 Jahre. Diese mussten einen Online-Fragebogen ausfüllen und in einem Experiment zwischen verschiedenen Packungen Gummibärchen oder Tafelschokolade auswählen, deren Aufmachung und Preis jeweils variierten.

Wie Abnehmengelingt

Bei einer Variante wurde auf der Verpackung ein Schockfoto mit Warnhinweistext gezeigt, bei einer anderen ein Stoppschild mit Warnhinweistext und bei einer dritten nur der Warnhinweistext. Die Bilder und Warnungen bezogen sich entweder auf Karies, Diabetes oder Fettleibigkeit. Der Preis lag entweder bei 1 Euro, 1,50 Euro oder 2 Euro. 

Die Qual der Wahl am imaginären Snackautomaten

Für das Experiment sollten sich die Probanden zunächst vorstellen, sie hätten Appetit auf etwas Süßes und wollten aus einem Snackautomaten etwas kaufen. Dann wurden sie zwölf Mal hintereinander aufgefordert, zwischen je drei angebotenen Süßigkeiten zu wählen. Sie konnten sich auch jeweils entscheiden, nichts zu kaufen.

Warn-Labels vor zu hohem Zuckerkonsum
Die Warnungen auf den Verpackungen bestanden entweder aus der Kombination Schockfoto und Text, Stoppschild und Text oder nur Text. Es wurde wahlweise vor Karies, Übergewicht oder Diabetes als Folge des Zuckerkonsums gewarnt
© BMC Public Health

In dem begleitenden Online-Fragebogen wurden unter anderem soziodemografische Angaben, Süßigkeitenkonsum, Ernährungswissen, die Einstellung zu Warnhinweisen und der Body-Mass-Index abgefragt.

Schockbilder wirken, Stopschilder eher nicht

Das Ergebnis: Die Warnungen vor Karies und Diabetes zeigten deutlich abschreckende Wirkung, vor allem in Kombination mit den Schockfotos. Die Warnung vor Übergewicht dagegen war nur in Kombination mit der Abbildung abschreckend. Die Autorinnen vermuten, dass Übergewicht so weit verbreitet ist (54 Prozent der Deutschen gelten als adipös), dass es fast schon als "normal" wahrgenommen wird.

Die süße Bedrohung

Überraschend war, dass das Stoppschild eher zum Ignorieren des Warntextes animierte. Womöglich erweckte es gar den falschen Eindruck, dass die gezigten Gummibärchen oder die Schokolade Karies stoppen würden. Ähnlich wie man es von zuckerfreien Kaugummis kennt.

Auch der Preis trägt zur abschreckenden Wirkung bei

Zudem wirkten die Warnungen umso abschreckender, je älter die Teilnehmenden waren. Diese verfügten außerdem über mehr Vorwissen zu den gesundheitlichen Folgen hohen Zuckerkonsums. Und wer in der Umfrage der Aussage "Der Staat versucht immer mehr Einfluss zu nehmen, aber nicht bei mir!" zustimmte, wählte wenig überraschend Süßigkeiten trotz Warninweis.

Zu Guter Letzt spielte auch der Preis eine maßgebliche Rolle: Je niedriger der Preis, desto eher griffen die Probanden trotz Warnung am imaginären Snackautomaten zu. Das spricht dafür, dass eine Zuckersteuer, wie sie etwa in Großbritannien erfolgreich eingeführt wurde, auch hier Wirkung auf das Gesundheitsverhalten haben könnte; und es deckt sich mit dem Ergebnis einer neuen Studie, wonach eine solche Steuer Milliarden an Gesundheitskosten einsparen würde.

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Bei Warnhinweisen kommt es auf die richtige Gestaltung an

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Warnungen effektiver sind, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder verwenden, die kulturell verstanden werden", sagt Dr. Antje Risius, Leiterin der Studie und Forscherin in der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Georg-August-Universtität Göttingen in einer Pressemitteilung. 

Wobei in der Studie allerdings keine echten Kaufentscheidungen, sondern fiktive untersucht wurden, zumal unter einer gewissen Beobachtung. Interessant wäre ein Folgeexperiment an einem echten Snackautomaten. Ob Warnhinweise oder Zuckersteuer kommen werden oder nicht, bleibt letztlich eine politische Frage. Die Studie liefert jedenfalls ein weiteres Argument dafür.

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Maria Kirady
Astronautennahrung: Forschende entwickeln optimale Speise für die Reise zum Mars: Es ist ein Salat https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/weltraum--so-sieht-die-optimale-astronautenmahlzeit-aus-34345650.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Der Weg zum Mars ist weit. Zu weit, um sich nur von Tubenpasten und Gefriergetrocknetem zu ernähren. Eine internationale Forschungsgruppe hat berechnet, was Astronauten auf Langzeitmissionen am besten essen sollten, um fit zu bleiben Ernährung ISS Wissenschaftlerinnen Weltall Mars Alexander Gerst Mon, 08 Jan 2024 08:28:35 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/weltraum--so-sieht-die-optimale-astronautenmahlzeit-aus-34345650.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2024-01-08T08:28:35Z

Der Weg zum Mars ist weit. Zu weit, um sich nur von Tubenpasten und Gefriergetrocknetem zu ernähren. Eine internationale Forschungsgruppe hat berechnet, was Astronauten auf Langzeitmissionen am besten essen sollten, um fit zu bleiben

Ein Salat aus Sojabohnen, Mohn, Gerste, Grünkohl, Erdnüssen, Süßkartoffeln und Sonnenblumenkernen ist laut einem internationalen Forschungsteam die ideale Mahlzeit für Langzeitmissionen im All. Das Gericht würde nicht nur fast alle spezifischen Nährstoffbedürfnisse von Astronauten decken – die Zutaten könnten auch im All angebaut werden. Im Geschmackstest hielt sich die Begeisterung einiger Probanden allerdings noch in Grenzen.

Neben einer gehörigen Portion Pioniergeist brauchten die ersten Menschen im All bisher auch einen anspruchslosen Magen: Die Mahlzeiten von Astronauten wie Juri Gagarin, Neil Armstrong und ihren Nachfolgern bestanden vor allem aus fader Tubenkost und ein paar gefriergetrockneten Snacks.

Der Salat ist speziell auf männliche Bedürfnisse abgestimmt

Mittlerweile wurde das Essen im Weltraum weiterentwickelt. So kann etwa die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS aus einer ganzen Reihe verschiedener dehydrierter und vakuumverpackter Mahlzeiten wählen, angepasst an individuelle kulturelle Unterschiede oder spezielle Ernährungsformen. Doch angesichts möglicher bemannter Langzeit-Missionen – etwa zum Mars – stellt sich die Frage, wie Astronauten künftig am besten ernährt werden können, noch drängender.

Salat in einer Schüssel
Dieser Salat aus Sojabohnen, Mohn, Gerste, Grünkohl, Erdnüssen, Süßkartoffeln und Sonnenblumenkernen könnte die optimale Mahlzeit für Männer auf Langzeit-Weltraummissionen sein
© Adapted from ACS Food Science & Technology 2023, DOI: 10.1021/acsfoodscitech.3c00396

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des deutschen Wissenschaftlers Volker Hessel von der australischen University of Adelaide hat nun die nach ihren Angaben "optimale" Weltraummahlzeit entwickelt: einen vegetarischen Salat, über den sie in der Fachzeitschrift "ACS Food Science & Technology" berichten. Dafür wählten sie frische Zutaten, die im All angebaut werden können und den speziellen Ernährungsbedürfnissen männlicher Astronauten entsprächen. In der Studie heißt es dazu, dass es bislang mehr männliche Astronauten gegeben habe und nur wenige Daten zu geschlechtsspezifischen Ernährungsunterschieden vorlägen. "In späteren Forschungsarbeiten werden Überlegungen für weibliche Astronauten angestellt", heißt es weiter.

Folge 18

Langzeitmissionen zum Mars erfordern den Anbau von Lebensmitteln

Grundsätzlich würden Astronauten im All mehr Kalorien verbrauchen als Menschen auf der Erde und darüber hinaus zusätzliche Mikronährstoffe wie Kalzium benötigen, um während der langen Zeit in der Schwerelosigkeit gesund zu bleiben und etwa Knochenschwund vorzubeugen. Zudem würden künftige Langzeitmissionen einen nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln in Raumschiffen oder Weltraumkolonien erfordern.

Bislang sei vor allem erforscht worden, welche Nährstoffe Astronauten genau benötigen und mit welchen Methoden Lebensmittel im Weltraum angebaut werden können - spezielle frische Mahlzeiten seien allerdings noch nicht entwickelt worden. Diese Lücke wollte die Forschungsgruppe nun schließen und dabei eine Mahlzeit entwickeln, die auch noch schmeckt.

Astro Protokolle

Die Forschenden entwarfen zehn Weltraumgerichte und wählten das beste aus

Dafür erstellten sie zunächst ein Computermodell mit verschiedenen Variablen, darunter Makro- und Mikronährstoffgehalt, aber auch die für den Pflanzenanbau benötigte Wassermenge. Bei den Nährstoffen dienten Empfehlungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa als Orientierung.

Darauf basierend bewerten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zehn Weltraumgerichte für die tägliche Vollnahrungsversorgung eines Astronauten. Vier davon waren vegetarisch, und sechs enthielten sowohl Fleisch als auch pflanzliche Nahrung. Jedes Szenario wurde mit Blick auf den Nährstoffbedarf eines männlichen Astronauten bei gleichzeitig möglichst geringem Wasserbedarf für den Anbau der Lebensmittel bewertet.

Auch Nachhaltigkeit war ein wichtiges Kriterium

Zudem achtete das Forschungsteam auf die Nachhaltigkeit der Lebensmittel im All, indem es Zutaten auswählte, die wenig Dünger, Zeit und Fläche für den Anbau benötigen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wurden auch das Abfallaufkommen, der Grad der Wiederverwertbarkeit und die verarbeitete Gesamtmasse geprüft.

Artemis Der neue Run auf den Mond

Die Analyse der Gruppe ergab, dass eine vegetarische Mahlzeit aus Sojabohnen, Mohn, Gerste, Grünkohl, Erdnüssen, Süßkartoffeln und/oder Sonnenblumenkernen das effizienteste Gleichgewicht zwischen maximalen Nährstoffen und minimalem Aufwand bietet. Diese Kombination liefere zwar nicht alle Mikronährstoffe, die ein Astronaut benötige, dies könne aber durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden.

Nur einer von vier Testern war restlos begeistert

Die Forschenden bereiteten aus der ermittelten Mischung einen Salat zu, den sie vier Probanden zum Geschmackstest gaben - mit gemischten Ergebnissen: Einer der Tester zeigte sich begeistert und sagte, er habe "nichts dagegen, dies die ganze Woche als Astronaut zu essen". Die anderen Probe-Esser äußerten sich zurückhaltender, obwohl sie sich einen Nachschlag holten.

Als nächstes will das Team auch Optionen für Astronautinnen im Computermodell entwickeln und zudem die Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln in der Datenbank erweitern.

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"High Protein": Faktencheck: Wie viel Eiweiß ist wirklich gesund? https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/faktencheck--wie-viel-eiweiss-ist-gesund---34315076.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Brot, Pudding oder Aufschnitt: Im Supermarkt gibt es Lebensmittel mit der Aufschrift "High Protein". Durch zusätzliches Eiweiß sollen sie sie gesünder sein. Doch das ist nicht unbedingt sinnvoll Gesunde Ernährung Sport Wed, 27 Dec 2023 09:36:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/faktencheck--wie-viel-eiweiss-ist-gesund---34315076.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-12-27T09:36:00Z

Brot, Pudding oder Aufschnitt: Im Supermarkt gibt es Lebensmittel mit der Aufschrift "High Protein". Durch zusätzliches Eiweiß sollen sie sie gesünder sein. Doch das ist nicht unbedingt sinnvoll

Der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung und schlanken Figur soll eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Ernährung sein. Kein Wunder also, dass Lebensmittel mit "High Protein"-Label beliebter werden. Sie bieten extra viel Eiweiß und gelten deshalb als gesünder, sind dafür aber teilweise auch dreimal so teuer. Bringt dieser Aufpreis einen entsprechenden Mehrwert? Ein Faktencheck:

Behauptung: Eine erhöhte Eiweißzufuhr ist zu empfehlen.
Bewertung: Expertinnen und Experten sind skeptisch.

Fakten: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen, etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen - geschlechtsunabhängig. Für einen 70 Kilogramm schweren Menschen wären das etwa 56 Gramm Eiweiß pro Tag. Bei Menschen über 65 Jahren seien es geschätzt 1,0 Gramm pro Kilo.

Es ist auch sinnvoll, ungefähr diese Mengen mit der Nahrung zu essen, weil Eiweiß lebenswichtig ist. Es wird im Körper zersetzt, der dann damit wieder etwa Muskeln, Enzyme und Antikörper produziert.

Das sollten Sie über Proteine wissen

Die empfohlenen Mengen erreichen Deutsche meist ohnehin durch eine ausgewogene Ernährung. Die mit zusätzlichem Eiweiß versetzten Lebensmittel brauche es für eine optimale Zufuhr nicht, erklärt Susanne Klaus, Professorin am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (Dife) Potsdam-Rehbrücke. Denn nach ihren Worten essen Menschen in Deutschland fast doppelt so viel Proteine wie die DGE empfiehlt.

DGE: Zusätzliches Eiweiß selten sinnvoll und manchmal auch schädlich

Erwachsene Breitensportler, die vier bis fünf Mal je Woche 30 Minuten bei mittlerer Intensität trainieren, benötigen laut DGE keine zusätzliche Proteinmenge. Menschen, die aufgrund ihres Alters oder durch Leistungssport einen höheren Proteinbedarf hätten, könnten ihn über herkömmliche proteinreiche Lebensmittel decken. Eine Proteingabe durch spezielle Nahrungsergänzungsmittel (Supplements) sei lediglich bei Sportlern in Phasen mit besonders intensiven oder neuen Trainingsinhalten sinnvoll sowie bei gewissen Lebensmittelunverträglichkeiten.

Die Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm weist außerdem darauf hin, dass besonders die falschen Menschen zu viel Eiweiß essen - nämlich junge Männer, die es gar nicht unbedingt benötigten. Bei älteren Menschen könne eine erhöhte Eiweißzufuhr hingegen gegen altersbedingten Muskelabbau helfen.

Unklar, wie eine Überdosierung langfristig wirkt

Ob eine erhöhte Zufuhr für gesunde Erwachsene generell schädlich werden kann, ist der DGE zufolge unklar. Demnach gibt es Beobachtungen, die zeigen, dass sogar drei- bis viermal so viel Protein, wie eigentlich empfohlen, unschädlich sein kann. Allerdings könne nicht abschließend gesagt werden, ob so eine hohe Zufuhr über eine längere Zeit komplett ohne negative Auswirkungen bleibt.

JederSchrittzählt

Weiter schreibt die DGE, dass Menschen, die deutlich mehr Proteine essen, auch ausreichend trinken sollten. Denn beim Proteinabbau entstehe unter anderem Harnstoff, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Deshalb könne zu viel Eiweiß bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion auch zu weiteren Nierenschäden führen.

Proteine von pflanzlichen Lebensmitteln gesünder

Dass die Deutschen so viel Eiweiß essen, liegt der DGE zufolge vor allem am hohen Fleischkonsum sowie der Neigung zu anderen tierischen Produkten. Gesünder wäre es, Proteine mithilfe von pflanzlichen Lebensmitteln einzunehmen, wie Professorin Klaus sagt. Als besonders eiweißreich gelten beispielsweise Linsen, Bohnen und Soja. Denn viele tierische Lebensmittel enthalten Zutaten, die nicht unbedingt gesund sind: "Gerade, wenn ich zum Beispiel Wurst esse, ist da sehr viel tierisches Fett drin und das hat wenig oder gar keine Omega-3-Fettsäure - also diese essenziellen gesunden Fettsäuren", erklärt Klaus.

Interview: Was Eiweiß-Shakes wirklich bringen (1200)

Ähnlich verhält es sich bei einigen Protein-Produkten. Ernährungsexpertin von Cramm sagt, dass auch die "High Protein"-Produkte täuschen können, wenn sie versteckte Kalorien, Zucker oder Fett enthalten. Dazu komme, dass die meisten dieser Lebensmittel um ein Vielfache teurer seien.

Proteinporridge kostet im Vergleich viel mehr

Cramm rechnet vor: 100 Gramm Proteinporridge mit 28 Gramm Eiweiß kosteten 1,40 Euro, 100 Gramm Haferflocken mit 13 Gramm Eiweiß aber nur 0,20 Euro.

Die Ernährungsexpertin weist darauf hin, dass man locker auch ohne spezielle Protein-Produkte und sogar ohne Fleisch auf den jeweiligen Proteinbedarf kommen könne: "Ofenkartoffeln mit Quark enthalten circa 25 Gramm Protein. Zwei Scheiben Vollkornbrot mit Erdnussmus 15 Gramm, 150 Gramm gegarte Linsen 14 Gramm. Ein Mensch, der 68 kg wiegt, hätte hiermit seine 54 Gramm Eiweiß am Tag erreicht."

Dife-Professorin Klaus hält die High-Protein-Produkte nach eigenen Aussagen meist für einen Marketing-Trick: "Das Wort "Hoch-Protein" ist ja auch nicht in irgendeiner Weise geschützt oder genau definiert."

Höhere Preise bei High-Protein-Produkten

Aus marktwirtschaftlicher Sicht könne man ganz allgemein sagen, dass die Entwicklung neuer Produkte mit (hohen) Kosten verbunden sei, sagt Marlen Haß vom Thünen-Institut für Marktanalyse. "Gleichzeitig haben die Konsumenten offenbar eine höhere Zahlungsbereitschaft für diese Produkte, da sie den Produkten einen höheren Nutzen zuschreiben."

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Studie: Vegane Produkte werden unattraktiver, wenn sie als "vegan" bezeichnet werden https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/vegane-kennzeichnung-schreckt-viele-konsumenten-ab-34286204.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Vegane Ernährung ist gesund und gut für den Planeten. Ob entsprechende Produkte aber gekauft werden, hängt entscheidend von ihrer Vermarktung ab, wie eine neue Studie zeigt gesunde Ernährung Vegan Vegan kochen Tierwohl Weltvegantag Vegetarier Vegetarisch Kochen Gesunde Ernährung Thu, 14 Dec 2023 14:32:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/vegane-kennzeichnung-schreckt-viele-konsumenten-ab-34286204.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-12-14T14:32:00Z

Vegane Ernährung ist gesund und gut für den Planeten. Ob entsprechende Produkte aber gekauft werden, hängt entscheidend von ihrer Vermarktung ab, wie eine neue Studie zeigt

Die Etikettierung als "vegan" bietet Menschen, die Tierprodukte meiden wollen oder unter einer Unverträglichkeit gegen Milchprodukte oder Ei leiden, wertvolle Orientierung im Alltag. Viele andere schreckt eine "vegane" Kennzeichnung aber offenbar ab, so das Ergebnis einer kalifornischen Studie, die jetzt im Journal of Environmental Psychology erschienen ist.

Die Forschenden hatten für ihr digital durchgeführtes Experiment 7341 Teilnehmende repräsentativ ausgewählt. Die Probanden sollten in einem Online-Shop jeweils zwischen einem Geschenkkorb mit veganen Lebensmitteln und einem Geschenkkorb mit Fleisch- und Milchprodukten wählen. Der vegane Korb wurde dabei zufällig mit einer von fünf Kennzeichnungen versehen: "vegan", "pflanzenbasiert", "gesund", "nachhaltig" oder "gesund und nachhaltig". Zehn zufällig ausgeloste Teilnehmende erhielten den Korb nach Abschluss auch tatsächlich zugeschickt, so dass für alle ein gewisser Anreiz bestand, eine sinnvolle Wahl zu treffen.

Für viele ist die Kennzeichnung ausschlaggebend

Doch für welchen Geschenkkorb entschieden sich die Menschen? Die Mehrheit wählte den Korb mit tierischen Produkten. Allerdings schnitt die vegane Variante mit bis zu 44 Prozent gar nicht schlecht ab. Überraschend war jedoch, dass die Wahl maßgeblich von davon abhing, wie der vegane Korb bezeichnet war.

Brauchen wir Tierischesfür unsere Gesundheit?

So wurde die vegane Variante deutlich seltener ausgewählt, wenn sie als "vegan" (20 Prozent) oder "pflanzenbasiert" (27 Prozent) gekennzeichnet war; gegenüber "gesund" (42 Prozent), "nachhaltig" (43 Prozent) oder "gesund und nachhaltig" (44 Prozent).

Gesundheit und Umwelt sind Mischköstlern wichtig

Daraus lässt sich schließen, dass die vegane Bezeichnung, die den Fokus auf die Inhaltsstoffe lenkt, geradezu abschreckend wirkt. Im Gegensatz dazu, ist die Betonung der Vorteile für Gesundheit und Umwelt offenbar ein positiver Anreiz.

Der Effekt trat unabhängig von Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Einkommen, etc. auf, war aber bei bekennenden Fleischessenden besonders ausgeprägt. Und er war so stark, dass es für Hersteller und Restaurantbetreiberinnen durchaus wirtschaftlich einen Unterschied machen könnte, wie sie ihre Produkte bezeichnen.

Auch für die Politik ist das Ergebnis relevant, wenn sie Menschen zu einer pflanzenbetonten Ernährungsweise bewegen will, die nachweislich die Zahl der gesunden Lebensjahre erhöht. Auch die Klimaziele sind nur zu erreichen, wenn wir den Konsum von tierischen Produkten auf ein umweltverträgliches Maß reduzieren.

Die Studie bestätigt vorangegangene Ergebnisse

Das Ergebnis der neuen Studie bestätigt frühere, kleinere Untersuchungen, die ebenfalls gezeigt hatten, dass nicht-vegane Menschen pflanzliche Speisen häufiger auswählen, wenn diese nicht als vegan gekennzeichnet sind. Die Umweltschutzorganisation "Vegane Gesellschaft Österreich" rät in einem Leitfaden sogar davon ab Gerichte, etwa auf Speisekarten, plakativ als "vegan" oder "fleischfrei" zu bezeichnen. Förderlicher sei die Kennzeichnung mit einem "(v)" hinter der Speise oder einem dezenten Symbol, etwa einem grünen Punkt.

Vorangegangene Studien, vor allem aus Deutschland, zeigen aber, dass Probanden auf die Bezeichnung "gesund" durchaus positiv ansprechen. Auch Nachhaltigkeitslabel regen tendenziell das Kaufinteresse an. Auch dies hat die aktuelle Untersuchung bestätigt.

Warum haben viele Menschen mit Veganismus ein Problem?

Was aber ist der Grund für die ablehnende Haltung gegenüber als "vegan" bezeichneten Produkten? Schließlich legen viele Mischköstler offensichtlich Wert auf Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung, die nun einmal pflanzenbetont ist.

Die Forschenden zitieren unter anderem eine deutsche Studie, wonach die Befragten fürchteten, dass vegane Produkte nicht schmeckten. In einer US-amerikanischen Studie hätten bekennende Fleischesser sogar angegeben: "Wenn ich vegan würde, dann würden meine Freunde und Familie mich hassen."

GEO+ Vegetarier

Das deckt sich mit den Ergebnissen einer ebenfalls US-amerikanischen Befragung. Demnach lehnten vor allem Mischköstler aus dem politisch rechten Spektrum Veganer ab; insbesondere, wenn die Veganer männlich waren und des Tierwohls oder der Umwelt zuliebe auf Fleisch verzichteten. Je rechter, desto fleischiger könnte man das Resultat zusammenfassen.

Das Wort "vegan" kann kognitive Dissonanzen hervorrufen

Möglicherweise macht vielen Mischköstlern schon allein das Wort "vegan" schmerzlich bewusst, dass ein gewisser Widerspruch besteht zwischen den eigenen Werten wie Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Tierwohl und der eigenen Ernährungsweise. So lautet jedenfalls eine gängige psychologische Interpretation unter dem Namen "Fleisch-Paradox". Bezeichnungen wie "nachhaltig" und "gesund" bestätigen dagegen die eigenen Überzeugungen.

Letztlich ist das aber Spekulation. Denn die Gründe der Entscheidung für oder gegen den veganen Korb wurden in der aktuellen Studie nicht untersucht.

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Maria Kirady
Fotografie: Die Welt der Gewürze: Erfahren Sie mehr über 26 Aromen – und wofür man sie verwendet https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/gewuerze--erfahren-sie-mehr-ueber-26-aromen---und-wofuer-man-sie-verwendet-34257568.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Wir verspeisen sie nur in winzigen Mengen, und doch sind sie für den Genuss unentbehrlich: Gewürze prägen und ­veredeln fast alle Speisen. Doch welche Stoffe rufen die jeweilige Geschmacks­empfindung hervor? Und welches Aroma passt zu welchem Gericht? Ernährung Kochen Fotografie Wed, 13 Dec 2023 14:38:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/gewuerze--erfahren-sie-mehr-ueber-26-aromen---und-wofuer-man-sie-verwendet-34257568.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-12-13T14:38:00Z Rainer Harf Wissenschaftlich geprüft: Dieser Trick macht Kaffee noch aromatischer – und spart Geld https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/kaffee--dieser-trick-steigert-das-aroma-und-spart-geld--34277480.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Ein paar wohldosierte Wassertropfen vor dem Mahlen von Kaffeebohnen können für den Trinkgenuss einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Den Beweis hierfür hat ausgerechnet ein Vulkanologe geliefert Kaffee Ernährung Trinken Tue, 12 Dec 2023 10:33:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/kaffee--dieser-trick-steigert-das-aroma-und-spart-geld--34277480.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-12-12T10:33:00Z

Ein paar wohldosierte Wassertropfen vor dem Mahlen von Kaffeebohnen können für den Trinkgenuss einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Den Beweis hierfür hat ausgerechnet ein Vulkanologe geliefert

Kenner kennen das: Kaffeebrauen ist eine Wissenschaft. Es gibt zahllose Tipps, wie man aus der Bohne – selbstgemahlen, versteht sich – das Maximum an Geschmack herausholt. Einen davon haben Forschende der University of Orgon, USA, jetzt wissenschaftlich bestätigt. Demnach sorgt das Anfeuchten der Bohnen vor dem Mahlen für ein gleichmäßigeres Brühergebnis und für mehr Aroma in der Tasse.

Als RDT, "Ross Droplet Technique", war diese Praxis unter Kaffee-Spezialistinnen und -Spezialisten schon länger bekannt. Manche nutzen eigens ein kleines Handsprühgerät, mit dem sie die Bohnen vor dem Mahlen gezielt anfeuchten. Auf diese Weise soll die statische Aufladung und damit das nervige Herumfliegen und Festpappen der gemahlenen Kaffeebrösel verhindert werden. Auch in der Kaffeeindustrie ist dieses Phänomen, das für Verklumpungen und kleinere Stromentladungen sorgen kann, bekannt.

Die Vulkanologie bestätigt, was Kaffeeliebhaber schon immer wussten

Dass der Effekt von Wasser auf die statische Aufladung des Kaffeepulvers nun wissenschaftlich untersucht wurde, ist der Koffeinsucht des Vulkanologen Joshua Méndez Harper zu verdanken. Beim Kaffeeklatsch mit Christopher Hendon, Professor für computergestützte Materialchemie, sei das Gespräch auf das Thema gekommen. Das erinnerte Harper sogleich an die Lichtblitze, die bei Vulkanausbrüchen auftreten, wenn winzige Bruchstücke aneinander reiben und sich dabei statisch aufladen, berichtet das Magazin Robb Report.

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Damit war die Idee für die Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Matter" erschienen ist, geboren. Zunächst mahlten die Forschenden Kaffeebohnen unterschiedlicher Sorten und Röstgrade und maßen, wie viel statische Elektrizität jeweils entstand. Das Ergebnis: Je feuchter die Bohnen von Natur aus – oder durch Anfeuchten – waren und je gröber sie gemahlen wurden, desto weniger feine Partikel und Verklumpungen entstanden und desto weniger statische Elektrizität wurde gemessen.

Das Aroma wird durch feuchtes Mahlen sogar noch intensiviert

Mehr noch: Der gebraute Kaffee wies ein um 10 bis 15 Prozent intensiveres Aroma auf und die Qualität schwankte nicht so stark wie nach trockenem Mahlen. Dazu passt, dass Forschende aus Großbritannien erst im Mai herausgefunden hatten, dass das Aroma umso mehr leidet, je feiner das Kaffeepulver gemahlen ist und je ungleichmäßiger es sich im Siebträger verteilt.

Jemand befeuchtet Kaffee mit einer kleinen Handsprühflasche
Kaffeeliebhaber haben das passende Utensil zum Einsprühen ihrer Bohnen stets zur Hand
© Knodos

Zwar testete Harpers Team nur Espresso. Es ist aber überzeugt, dass sich die Ergebnisse auf andere Zubereitungsarten übertragen lassen. "Der zentrale materielle Vorteil der Wasserzugabe beim Mahlen ist, dass man das Bett dichter packen kann, weil es weniger verklumpt", so Koautor Christopher Hendon (auf seiner Profilseite konsequent mit Kaffeetasse abgebildet) in einer Pressemitteilung. "Bei Methoden wie der French Press, bei der der Kaffee komplett in Wasser getaucht wird, macht es dagegen keinen Unterschied."

Je dunkler die Bohne, desto weniger Feuchtigkeit enthält sie

Aber wie erkennt man den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Kaffeebohnen? Ganz einfach: Je heller die Bohnen geröstet sind, desto mehr Wasser enthalten sie, schreiben die Forschenden. Und umso weniger Wasser muss man vor dem Mahlen hinzugeben. Der Preis, die Herkunft oder die Qualität des Kaffees spielten für das Ergebnis dagegen keine Rolle.

Mitunter dürfte es etwas Übung erfordern, für den eigenen Lieblingskaffee den perfekten Feuchtigkeitsgrad zu finden. Als groben Richtwert geben die Studienautor*innen 20 Mikroliter pro Gramm an. Das ist nicht viel, dennoch sollten sich Kaffeeliebhaber vor Anwendung der Technik beim Hersteller informieren, ob ihre Mühle Feuchtigkeit verträgt oder rostanfällig ist.

Die Technik könnte eine Menge Geld einsparen

Der Aufwand lohnt sich, denn unter Umständen reicht damit sogar weniger Pulver aus, um ein besseres Aroma zu erzeugen. Die Technik kann zudem helfen, Verluste durch herumfliegende Kaffeekrümel zu reduzieren. Das Autorenteam ist sicher, dass auf diese Weise vor allem in der Industrie eine Menge Geld gespart werden kann. 

daserschöpfteich

Eine gute Nachricht – nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt: Denn die Erzeugung der Bohnen für eine Tasse Kaffee verbraucht im Schnitt 132 Liter Wasser. Ein paar Spritzer vor dem Mahlen könnten also sogar am anderen Ende der Welt viel Wasser sparen.

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Maria Kirady
Aufwärmen im Advent: Tee-Adventskalender im Test: Drei Modelle für gemütliche Wintertage https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/tee-adventskalender-im-test--drei-modelle-fuer-mehr-tee-genuss-34214830.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Was wäre die Weihnachtszeit ohne eine heiße Tasse Tee? Winterliche Sorten, Früchte-, Roiboostee und mehr – wir haben drei Tee-Adventskalender getestet Adventskalender Tee Weihnachten Mon, 20 Nov 2023 14:58:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/tee-adventskalender-im-test--drei-modelle-fuer-mehr-tee-genuss-34214830.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-11-20T14:58:00Z

Was wäre die Weihnachtszeit ohne eine heiße Tasse Tee? Winterliche Sorten, Früchte-, Roiboostee und mehr – wir haben drei Tee-Adventskalender getestet

Für alle, die in der kalten Jahreszeit gerne eine heiße Tasse Tee genießen, sind Tee-Adventskalender das perfekte Geschenk. Hier finden Sie jede Menge abwechslungsreicher Sorten – von weihnachtlichen Geschmacksrichtungen über fruchtige Klassiker bis hin zu frischen Kräuter- oder Roiboostees. Wir haben drei Adventskalender getestet. Unser Fazit gibt es hier:

Erlebnis-Tee-Adventskalender von Tea Exclusive: Tee in weihnachtlichen Sorten

Erlebnis Tee Adventskalender
Im diesem Erlebnis-Tee-Adventskalender befinden sich 24 lose Tees, teilweise in weihnachtlichen Sorten
© GEO / Frye

24 Päckchen loser Tee befinden sich im Erlebnis-Tee-Adventskalender von Tea Exclusive. So können Sie es sich jeden Tag mit einer Tasse Tee gemütlich machen – ob zum Frühstück oder abends auf der Couch. Der Kalender selbst besteht aus Pappschachteln mit weihnachtlichen Motiven, die Sie anschließend auch noch als kleine Geschenkverpackung weiterverwenden können. 

Erlebnis-Tee-Kalender

Insgesamt befinden sich in diesem Tee-Adventskalender 24 Sorten von Früchte- über Roiboos- sowie grünen und schwarzen Tee, aber auch weihnachtliche Sorten, teilweise in Bio-Qualität. Im Test schmeckten die Tees fruchtig-süß oder nach Kräutern. Teilweise war auch passender Zucker wie Kokosblütenzucker mit dabei. Hilfreich waren die Angaben auf der Verpackung, aus denen Sie entnehmen können, wie heiß das Wasser sein sollte oder wie lange der Tee ziehen sollte. Jedes Päckchen soll für zwei Tassen oder eine kleine Kanne reichen. 

Pukka Tee-Adventskalender: der Hingucker

Pukka Tee-Adventskalender
Der Tee-Adventskalender von Pukka ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern bietet auch abwechslungsreiche Tee-Sorten
© GEO / Frye

Pukka-Fans aufgepasst: Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Tee-Adventskalender mit abwechslungsreichen Sorten und unter dem Motto "Tage der Aufmerksamkeit". Der Wohlfühlkalender enthält 48 Tees in Bio-Qualität, darunter viele besondere Sorten wie Kamille-Lavendel, Grüntee mit Matcha und Giseng oder Tee mit Kurkuma. Hinter jedem Türchen verbergen sich zwei Teebeutel der gleichen Sorte – perfekt um Sie mit dem Partner, der Partnerin oder dem Freundeskreis zu teilen. 

Pukka Tee Kalender

Optisch ist dieser Kalender ein wahrer Hingucker, verziert mit einem weihnachtlichen Muster in Grün, Rot, Orange und Gold. Der Kalender kann auseinandergeklappt und aufgestellt werden und sorgt so in jedem Raum für Weihnachtsstimmung. 

Hinweis: Dieser Kalender ist aktuell ausverkauft, eine Alternative gibt es hier: 

Pukka 2

English Tea Shop Adventskalender: fruchtig-frischer Teegenuss

English Tea Shop Adventskalender
Die Sorten im English Tea Shop Adventskalender konnten geschmacklich überzeugen
© GEO / Frye

In einer etwas anderen Form kommt der kleine Tee-Adventskalender von English Tea Shop daher. Dieser enthält 24 Tee-Kreationen und ist optisch im Mosaik-Muster gestaltet. Geschmacklich dürfen Sie sich über Kräuter- und Früchtetees sowie Roiboos und schwarzen Tee freuen. Die Teebeutel sind dabei in bunten Pappschachteln verstaut. Dieser Tee-Adventskalender überzeugte nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich im Test. Die Tees sind fruchtig und intensiv oder schmecken nach frischen Kräutern. Somit ist dieser Kalender eine schöne Motivation, um in der kalten Jahreszeit mehr Tee zu trinken. 

English Tea Shop Kalender

Hinweis: Der von uns getestete Kalender ist aktuell ausverkauft. Eine Alternative finden Sie hier: 

ETS NEU

Noch nicht genug? Dann kommen hier noch weitere Tee Adventskalender, die sich lohnen können: 

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Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

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Maike Frye
Leckereien: Adventskalender ohne Schokolade: Acht Modelle im Test https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/adventskalender-ohne-schokolade--acht-produkte-im-test-34173494.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Adventskalender ohne Schokolade? Für manche Menschen ein No-Go, für andere die gesuchte Abwechslung, um die Tage bis Weihnachten zu verschönern. Ob Tee, Nussriegel, Müsli oder Marmelade – wir haben acht Adventskalender ohne Schokolade getestet Adventskalender Weihnachten Tue, 07 Nov 2023 14:51:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/adventskalender-ohne-schokolade--acht-produkte-im-test-34173494.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-11-07T14:51:00Z

Adventskalender ohne Schokolade? Für manche Menschen ein No-Go, für andere die gesuchte Abwechslung, um die Tage bis Weihnachten zu verschönern. Ob Tee, Nussriegel, Müsli oder Marmelade – wir haben acht Adventskalender ohne Schokolade getestet

Mit jedem Türchen, das wir im Adventskalender öffnen können, steigt die Vorfreude auf Heiligabend. Wie wäre es jedoch, wenn sich statt der üblichen Schokolade ganz andere Leckereien im Kalender verstecken würden? Wir haben uns nach Alternativen zu den Klassikern umgeschaut und sind auf jede Menge Adventskalender ohne Schokolade gestoßen, bei denen die Tage bis zum großen Fest garantiert nicht langweilig werden!

1. Aboutfood Frühstücks-Adventskalender

about food Adventskalender
Der Adventskalender von aboutfood macht Lust auf das morgendliche Frühstück
© GEO / Frye

Frühstücks-Fans aufgepasst! Wer nach Abwechslung und Inspiration für neue Produkte sucht, dürfte vom aboutfood (ehemals foodist) Adventskalender positiv überrascht sein. Dieser große Kalender aus Pappe ist verhältnismäßig schwer, enthält dafür aber auch jede Menge Leckereien und Produkte von Marken, die zumindest für unsere Testerin in Teilen neu waren. Er enthält unter anderem Gewürze, Müsli, Marmelade, Aufstriche und vor allem an den Adventstagen größere Überraschungen. Die Produkte sind dabei teilweise in Bio-Qualität. Mit dabei ist auch ein Heft mit weihnachtlichen Rezepten und Frühstücksideen. Aber Achtung, wer sich die Überraschung nicht verderben lassen möchte, sollte in diesem Heft ab Seite 23 nicht weiterblättern. Denn dort wird aufgelistet, was sich hinter den Türchen verbirgt.

About Food Adventskalender

Dieser Adventskalender ohne Schokolade ist der Favorit in unserem Test. Er wirkt hochwertig, macht sich optisch gut im Wohnzimmer und bietet jede Menge hochwertige und leckere Produkte. Die kleinen Schachteln für die einzelnen Tage lassen sich gut entnehmen und öffnen und können danach noch als Geschenkverpackung wiederverwendet werden. Besonders gut hat unserer Testerin die Produktvielfalt gefallen, bei der man sich jeden Morgen auf das Frühstück freuen kann.

2. Erlebnis-Tee-Adventskalender von Tea Exclusive

Erlebnis-Tee-Adventskalender
Der Erlebnis-Tee-Adventskalender von Tea Exclusive bietet eine große Auswahl leckerer Tees
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Der Erlebnis-Tee-Adventskalender in der Gold-Edition von Tea Exclusive bietet 24 Päckchen losen Tee, mit dem Sie es sich in der Weihnachtszeit gemütlich machen können. Verpackt ist dieser in Papp-Schachteln mit weihnachtlichen Motiven. Auch diese Schachteln lassen sich gut noch einmal für kleine Geschenke wiederverwenden. Insgesamt bietet dieser Adventskalender ohne Schokolade viel Abwechslung: Es sind unter anderem Kräuter- und Früchtetees, schwarzer Tee und Roiboos-Tee enthalten. Der Tee ist teilweise in Bio-Qualität und jedes Päckchen soll für zwei Tassen oder ein kleines Kännchen reichen.

 Gold Edition Adventskalender Tee

Unser Fazit: Ein Adventskalender mit leckeren Tees, die fruchtig-süß oder nach Kräutern schmecken. Teilweise ist auch passender Zucker (z.B. Kokosblütenzucker) in Bio-Qualität mit dabei – für alle, die es noch süßer mögen. Geschmacklich haben die Tees unsere Testerin überzeugt, ihr einziger Kritikpunkt: Der lose Tee ist in Plastik eingeschweißt. Hilfreich sind wiederum die Angaben auf der Verpackung. Hier können Sie entnehmen, wie heiß das Wasser sein sollte und wie lange der Tee ziehen muss.

3. Foodloose Nussriegel-Adventskalender

foodloose Nussriegel Adventskalender
Perfekte Snacks für zwischendurch oder nach dem Sport befinden sich im foodloose Nussriegel-Adventskalender
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Der Foodloose Nussriegel-Adventskalender ist kompakt und eher schlicht gehalten. An seinem Gewicht merkt man jedoch schnell: Es sind jede Menge Nussriegel enthalten, darunter fruchtige Sorten, aber auch weihnachtliche Sorten mit Lebkuchen oder Spekulatius-Geschmack. Wer genau wissen will, welche Riegel enthalten sind, kann das auf der Rückseite des Kalenders nachlesen.  Die Nussriegel sind alle in Bio-Qualität, vegan und glutenfrei

Foodloose Nussriegel Adventskalender

Dieser Adventskalender ohne Schokolade versorgt Sie mit Nussriegeln in diversen Geschmacksrichtungen, die sich gut als Snack für zwischendurch oder nach dem Sport eignen. Sie sind weder zu süß noch zu kernig. Wer befürchtet, hier auf einen harten Nussriegel zu beißen, wird positiv überrascht, denn die Riegel sind eher weich und lassen sich gut kauen. Eine Empfehlung für alle, die gerne naschen wollen, ohne an den Dezembertagen täglich Schokolade zu essen.

4. Spicebar Gewürz-Adventskalender

Spicebar Adventskalender
Wer gerne kocht, wird den Spicebar "Holy Spicemas" Gewürz-Adventskalender lieben
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Für alle, die gerne kochen und backen, eignet sich ein Gewürzadventskalender wie der von Spicebar. Hier haben wir unten ein ähnliches Modell verlinkt, den von uns getesteten Adventskalender können Sie wiederum hier direkt bei Spicebar erwerben. Dieser ist verhältnismäßig groß und kommt mit weihnachtlichen Motiven daher. Die Fächer lassen sich gut öffnen, sodass Sie die Gewürze ganz einfach entnehmen können. Enthalten sind kleine und größere Gewürzmischungen in Bio-Qualität, darunter Gewürze für Nudeln, Gemüse, Fisch und Fleisch.

Spicebar Gewürz-Adventskalender

Wir finden: Ein schöner Adventskalender mit diversen Gewürzen für jeden Zweck. Jedes Gewürz kommt mit einem passenden Rezept daher. So müssen Sie gar nicht erst nach Inspiration suchen, sondern können die Adventstage gleich damit verbringen, neue Rezepte mit den Gewürzen auszuprobieren. Allerdings sind verhältnismäßig viele Gewürze für Fleisch dabei, beispielsweise für Steak. Als Vegetarierin konnte unsere Autorin mit diesen Gewürzen nicht viel anfangen, sie lassen sich aber gut weiterverschenken oder ggf. nutzen, um vegetarische Ersatzprodukte damit zu würzen.

5. Schwartau Marmeladen-Adventskalender

Schwartau Adventskalender
Jeden Tag eine leckere Marmelade – der Adventskalender von Schwartau macht es möglich
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In der Weihnachtszeit darf es gerne auch mal süß sein. Wer nach einem Adventskalender ohne Schokolade sucht, wird bei Schwartau fündig. Hinter den Türchen verbirgt sich jeweils ein kleines Marmeladenglas mit fruchtigen Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Pfirsich, Himbeere oder Schwarzkirsche. Jede Sorte ist mehrfach vorhanden, sodass Sie Ihre Lieblingssorte auch öfter genießen können.

Schwartau Marmeladen Adventskalender 

Für alle, die bei ihrem süßen Frühstück am Morgen nach Abwechslung suchen, bietet dieser Kalender die optimale Auswahl. Ein Mini-Glas reicht dabei für ca. ein Brot. Die Geschmacksrichtungen sind fruchtig und lecker. Ein schöner Kalender für Frühstücksmenschen und alle, die es am liebsten süß mögen. Übrigens: Die kleinen Gläschen lassen sich danach auch wiederverwenden, zum Beispiel für selbstgemachte Marmelade. 

6. Kloster Kitchen Ingwer-Shots-Adventskalender

Kloster Kitchen Bild
Wer es gerne scharf mag, sollte den Kloster Kitchen Ingwer-Shots Adventskalender probieren
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Wer es statt süß lieber scharf mag, sollte einen Blick in den Kloster Kitchen Adventskalender werfen. Der enthält statt Schokolade nämlich jede Menge Ingwer-Shots in diversen Geschmacksrichtungen wie Classic, Kurkuma oder Granatapfel. An Heiligabend dürfen Sie sich zudem auf eine besonders große Überraschung freuen. 

Klosterkitchen NEU

Für Ingwer-Shot-Fans ist dieser Adventskalender ein Muss! Die Shots in Bio-Qualität empfand unsere Testerin als nicht zu scharf und angenehm zu trinken. Wer dabei für sich einen geschmacklichen Liebling entdeckt, kann sich freuen, denn die Sorten wiederholen sich innerhalb des Kalenders mehrfach. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Geschmacksrichtungen. Die Ingwer-Shot-Gläser können Sie anschließend auch wiederverwenden, indem Sie eigene Shots herstellen und darin abfüllen. Ein passenden Rezept dazu finden Sie hier

7. 3Bears Porridge Adventskalender

3Bears Adventskalender
Leckeren Porridge und Over Night Oats für jeden Tag gibt es bei 3Bears
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Ob zum Frühstück oder als Snack für das Büro – wer Porridge liebt, findet beim 3Bears Adventskalender eine große Auswahl. Dieser Adventskalender ohne Schokolade enthält verschiedene Sorten Porridge und Overnight Oats und ist perfekt, um sich durch eine Auswahl von Geschmacksrichtungen durchzuprobieren. Die Mischungen sind dabei meist beerig und fruchtig oder kernig. Ganz ohne Porridge mit Schoko-Geschmack kommt dieser Kalender dann aber doch nicht aus. Die Produkte sind vegan, ohne Zusatzstoffe und bestehen aus Vollkorn-Haferflocken. 3Bears Adventskalender 

Für alle, die morgens wenig Zeit haben und dennoch ein gesundes Frühstück genießen möchten, ist dieser Adventskalender ohne Schokolade optimal. In der Regel muss hier nur noch heißes Wasser hinzugegeben werden und schon ist der Porridge innerhalb von drei Minuten fertig. Die meisten Sorten sind im Kalender zwei Mal enthalten, außerdem gibt es noch besondere Überraschungen.

8. English Tea Shop Tee-Adventskalender

English Tea Shop Adventskalender
Geschmacklich konnte der Adventskalender von English Tea Shop überzeugen
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Ein kleiner Tee-Adventskalender ist der von English Tea Shop, der verschiedene Bio-Tee-Kreationen enthält. Der „Mosaik“-Adventskalender beinhaltet 24 Teebeutel, die in Pappschächtelchen verstaut sind. Von Früchte- über Kräuter, Roiboos-Tee und vieles mehr ist eine große Auswahl vorhanden.

English Tea Shop Adventskalender

Diese Kalender gefällt unserer Testerin nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich sehr gut. Die Tees sind fruchtig und intensiv oder schmecken nach frischen Kräutern. Eine schöne Motivation, in der kalten Jahreszeit mehr Tee zu trinken.

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Maike Frye
Vitamine und Fettsäuren: Sollte man Nüsse rösten oder nicht? Was eine Expertin empfiehlt https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/nuesse-roesten-oder-nicht--die-vor--und-nachteile-33955818.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Geröstete Nüsse schmecken einfach besser. Die Hitze verändert jedoch nicht nur den Geschmack, sondern auch die wertvollen Inhaltsstoffe. Eine Wissenschaftlerin erklärt, was es beim Rösten zu beachten gilt, damit Gesundheit und Genuss nicht zum Widerspruch werden Ballaststoffe Gesunde Ernährung Kochen Mon, 30 Oct 2023 16:40:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/nuesse-roesten-oder-nicht--die-vor--und-nachteile-33955818.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-10-30T16:40:00Z

Geröstete Nüsse schmecken einfach besser. Die Hitze verändert jedoch nicht nur den Geschmack, sondern auch die wertvollen Inhaltsstoffe. Eine Wissenschaftlerin erklärt, was es beim Rösten zu beachten gilt, damit Gesundheit und Genuss nicht zum Widerspruch werden

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den Verzehr einer Handvoll Nüsse pro Tag, was etwa 25 Gramm entspricht. Nüsse sind äußerst gesund, wenn man sie (wegen der Kalorien) in Maßen genießt, da sie reich an Vitamin E, B-Vitaminen, Mineralstoffen, ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen sind. Allerdings mögen nicht alle Menschen rohe Nüsse knabbern. Einige bevorzugen gebrannte Mandeln vom Marktstand oder vorgeröstete Nüsse aus der Verpackung. Viele Leute rösten ihre Nüsse aber auch selbst, zum Beispiel um sie als Topping für Salat oder für hausgemachtes Müsli zu verwenden.

Viele der wertvollen Inhaltsstoffe, vor allem Vitamine und ungesättigte Fettsäuren, sind jedoch hitzeempfindlich. Verlieren Nüsse also durch das Rösten womöglich an gesundheitlichem Wert? Tatsächlich verändern sich einige Inhaltsstoffe der Nüsse durch Hitze ungünstig. Dennoch hat das Rösten einige Vorteile.

Was spricht dafür, Nüsse zu rösten?

Beim Rösten von Lebensmitteln tritt in der Regel ab 140 Grad Celsius die "Maillard-Reaktion" ein. Dabei bilden sich neue Verbindungen aus Proteinen oder Aminosäuren, die zu einer braunen Färbung und der Entstehung von leckeren Röstaromen führen. Auch Nüsse werden durch Rösten noch aromatischer und nussiger. Rösten kann daher ein geschmacklicher Anreiz für viele sein, mehr gesunde Nüsse in ihren Speiseplan einzubauen.

In harter Schale ein wahrer Schatz

Durch Rösten wird zudem die Haltbarkeit von Nüssen erhöht (außer bei Walnüssen), da Feuchtigkeit entzogen und zersetzende Enzyme inaktiviert werden. Außerdem werden Krankheitserreger wie Salmonellen zerstört, mit denen Nusschargen in der Vergangenheit vereinzelt belastet waren.

Welche Schadstoffe können beim Rösten entstehen?

Rösten bringt aber nicht nur erwünschte Eigenschaften hervor. Dr. Wiebke Schlörmann hat am Institut für Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit ihren Kolleginnen und Kollegen untersucht, wie genau sich die Nährstoffzusammensetzung von Nüssen durch Hitzeeinwirkung verändert. In der Versuchsreihe wurden Haselnüsse, Macadamia, Mandeln, Pistazien und Walnüsse für 10–25 Minuten in einem industriellen Trommelröster auf 120–186 °C erhitzt.

Das Team schaute sich die Konzentration von Acrylamid und Lipidperoxiden an. Diese Stoffe entstehen, wenn Kohlenhydrate beziehungsweise ungesättigte Fettsäuren stark erhitzt werden. In hoher Dosis gelten sie als potenziell krebserregend. Aus diesem Grund gibt es in der EU Acrylamid-Richtwerte für besonders acrylamidhaltige Produkte wie Kaffee, Backwaren, Chips, Pommes Frites und Kekse.

Bei hohen Temperaturen bildet sich in Mandeln Acrylamid

Auch in Nüssen bildet sich ab einer Temperatur von 120 Grad Celsius Acrylamid. Und je höher die Temperatur ansteigt, desto mehr Acrylamid entsteht. Mit Abstand am stärksten betroffen waren in Schlörmanns Untersuchung Mandeln. Allerdings blieb die Acrylamid-Konzentration unter den Versuchsbedingungen noch unter dem Richtwert. "Trotzdem würde ich dazu raten, Mandeln eher schonend zu rösten, zwischen 140 und 160 Grad, und so kurz wie möglich", sagt die Ernährungswissenschaftlerin.

Denn die Versuchsbedingungen aus den industriellen Trommelröstern ließen sich nicht exakt auf den heimischen Backofen oder die Pfanne übertragen. "Im Trommelröster werden die Nüsse nur durch den Kontakt mit dem Metall bei konstanter Temperatur geröstet und ständig gewendet", so Schlörmann. Pfanne und Backblech müssten dagegen erst vorheizen und anschließend abkühlen. Außerdem verteilt sich die Hitze darin nicht gleichmäßig, weshalb regelmäßig umgerührt werden muss, damit nichts anbrennt. Zudem wurden die Nüsse in der Studie im Ganzen geröstet, während zu Hause mancher die Nüsse schon vor dem Rösten zerkleinert. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche und die Garzeit verkürzt sich.

Am besten, so Schlörmann, verlässt man sich auf seine Sinne und entwickelt ein Gespür dafür, wann es zu viel wird: "Je dunkler die Nüsse werden und je verbrannter sie schmecken, desto höher ist vermutlich der Acrylamid-Gehalt. Auf diesen Zusammenhang deuten die Ergebnisse der Studie hin."

Lipidperoxide machen Walnüsse ranzig

Beim zweiten Problemstoff, den Lipidperoxiden, waren wiederum die Walnüsse auffällig. Das liegt daran, dass Walnüsse besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, die unter Hitzeeinwirkung schnell oxidieren, also mit Sauerstoff reagieren, und unerwünschte Substanzen bilden. Für Lipidperoxide gibt es bislang keinen Richtwert. Ihre Bildung sollte dennoch möglichst vermieden werden. Schon allein aus Genussgründen: Sie sorgen dafür, dass zu stark geröstete Walnüsse sehr schnell ranzig werden. In Schlörmanns Versuch entstanden die Lipidperoxide zwar erst bei hoher Temperatur um die 185 Grad Celsius, dennoch rät sie dazu, Walnüsse so schonend wie möglich zu erhitzen.

Bei 140 Grad bleiben Vitamine besser erhalten als bei 160 Grad

Wie steht es um die in Nüssen reichlich vorhandenen wertvollen Vitamine? Insgesamt nahm der Gehalt aller untersuchten Vitamine beim Rösten abhängig von der Temperatur und der Dauer ab, aber keineswegs im gleichen Maße. Besonders hoch war der Verlust von Vitamin B1 in Mandeln (-50 Prozent) und Walnüssen (-25 Prozent) bereits bei 140 Grad Celsius. In Haselnüssen und Macadamia dagegen schwand Vitamin B1 auch bei 160 Grad Celsius nur geringfügig.

Warum Nüsse so gesund sind (17321)

Vitamin B2 und Vitamin B6 machte die Hitze sogar kaum etwas aus, in manchen Nüssen stieg der Gehalt durch das Rösten sogar an. Bestimmte Carotinoide erwiesen sich in Walnüssen und Mandeln als deutlich hitzeempfindlicher als in Pistazien und Haselnüssen. Und Vitamin E wiederum verringerte sich am stärksten in Mandeln und Walnüssen (-54 und -56 Prozent bei 160 Grad Celsius) und blieb in Pistazien nahezu unverändert.

Das Fazit: Rösten kann, muss aber nicht, den Vitamingehalt stark reduzieren. Je höher die Temperatur, desto größer der Vitaminschwund.

Ballaststoffe sind hitzeresistenter – und beugen Krebs vor

Einer Gruppe von gesunden Inhaltsstoffen in Nüssen kann Hitze jedoch nicht viel anhaben: Ballaststoffen. Um das nachzuweisen, haben Schlörmann und Kollegen die Verdauung der Nüsse im Labor simuliert. Zunächst zerkleinerten sie die Nüsse unter Zugabe von Enzymen und inkubierten sie bei 37 Grad Celsius und niedrigem pH-Wert, um Mund, Magen und Dünndarm zu simulieren. Auch die Fermentation im Dickdarm stellten sie mit Mikroorganismen aus Stuhlproben nach.

Das Ergebnis: Bei der Verdauung roher und gerösteter Nüsse werden Ballaststoffe in gleichem Maße in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt. Dabei sticht vor allem die Fettsäure Butyrat heraus. "Butyrat wirkt chemopräventiv", erklärt Schlörmann, "es sorgt dafür, dass gesunde Zellen gedeihen und Krebszellen absterben. Damit hilft es, Darmkrebs vorzubeugen." Und das ist allemal ein Grund, Nüsse häufiger zu naschen – ob roh oder schonend (bei maximal 140-160 Grad Celsius) und kurz geröstet.

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Maria Kirady
Lebensmittelsicherheit: Verbraucherschützer warnen: Gefährliche Viren auf Tiefkühlbeeren https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/tiefkuehlbeeren--belastung-mit-noroviren-und-hepatitis-a-33927292.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Je nach Herkunft können Beeren mit Krankheitserregern belastet sein. Vor allem auf Tiefkühlobst werden immer wieder Noro- und Hepatitis-A-Viren gefunden. Worauf Verbrauchende achten sollten Erdbeeren Porridge Vitamin-Lexikon: Beeren Virus Multiresistente Keime Thu, 19 Oct 2023 12:51:37 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/tiefkuehlbeeren--belastung-mit-noroviren-und-hepatitis-a-33927292.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-10-19T12:51:37Z

Je nach Herkunft können Beeren mit Krankheitserregern belastet sein. Vor allem auf Tiefkühlobst werden immer wieder Noro- und Hepatitis-A-Viren gefunden. Worauf Verbrauchende achten sollten

Es gibt gute Gründe, regelmäßig eine Handvoll Beeren zu essen. Sie gelten als gesund und schmecken fantastisch. Dennoch ist im Umgang mit den Früchten Vorsicht geboten, wie die Verbraucherzentrale wiederholt warnt.

Denn rohe Beeren können mit Krankheitserregern wie Noroviren oder Hepatitis-A-Erregern belastet sein. Das gilt vor allem für die im Winter beliebten Tiefkühlfrüchte. Denn Kälte konserviert – nicht nur Obst, sondern auch Viren und Bakterien.

Tiefgefrorene Beeren sind häufiger kontaminiert als frische

Die Verbraucherzentrale schreibt, dass trotz gleicher gesetzlicher Standards Krankheitsausbrüche durch tiefgekühlte Produkte häufiger vorkommen als durch frische. Die Ursache hierfür ist unklar. Vor allem aus dem Ausland importierte Tiefkühlware scheint betroffen zu sein.

Erst im September berichtete das Robert Koch-Institut in seinem Epidemiologischen Bulletin über bundesweite Ausbrüche von Hepatits-A. Die Fälle stehen offenbar im Zusammenhang mit dem Verzehr von Tiefkühlerdbeeren. Es ist nicht das erste Mal. In der Vergangenheit hatten sich mehrfach Menschen infiziert, nachdem sie tiefgefrorene Erdbeertorte eines bestimmten Herstellers gegessen hatten. Bei Ungeimpften kann eine Hepatits-A-Infektion in seltenen Fällen tödlich verlaufen, auch im Erwachsenenalter.

Wer sichergehen will, sollte die Beeren erhitzen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher seit Jahren, tiefgefrorene Beeren auf eine Kerntemperatur von mehr als 90 Grad zu erhitzen. So lassen sich etwaige Krankheitserreger sicher abtöten. Das dauert in der Regel einige Minuten und eine Mikrowelle reicht dafür nicht aus. Anlass für die Empfehlung war der bislang größte Ausbruch von Brechdurchfall bei Kita- und Schulkindern im Jahr 2012. Damals erkrankten 11.000 Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen an Noroviren, die aus einer Charge tiefgekühlter Erdbeeren stammten.

GEOplus Lebensmittelsicherheit

Noro- und Hepatits-A-Viren können laut BfR auf verschiedenen Wegen auf die Früchte gelangen. Zum Beispiel durch unsachgemäße Düngung und Bewässerung. Aber auch bei der Verarbeitung und Verpackung, zum Beispiel über kontaminiertes Gefrierwasser. Schon wenige infizierte Mitarbeitende bei einem Hersteller können über kontaminierte Lebensmittel viele weitere Menschen anstecken.

Immungeschwächte Personen sollten gefrorene Beeren nicht roh essen

Eine Infektion mit Noroviren überstehen Gesunde zwar in der Regel gut. Für Ältere, Säuglinge, Kleinkinder oder immungeschwächte Personen kann die Infektion und der damit verbundene Flüssigkeitsverlust jedoch lebensbedrohlich werden. Deshalb sollte man gerade bei gefährdeten Personen lieber kein Risiko eingehen und tiefgefrorene Beeren erhitzen. Auch beim Umgang mit möglicherweise kontaminiertem Auftauwasser sollte darauf geachtet werden, dass es nicht mit den Küchenutensilien oder anderen Lebensmitteln in Kontakt kommt. Frische Früchte sollten immer gründlich abgewaschen werden.

Natürlich ist es etwas gewöhnungsbedürftig, Beeren erst zu kochen, bevor man sie zum Frühstück oder Dessert serviert. Bewährte Rezepte wie Porridge können die Umstellung allerdings erleichtern. Und statt der gefrorenen Erdbeertorte am Geburtstag bietet sich ein gebackener Erdbeerstreuselkuchen vom Blech an.

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Maria Kirady
Ernährung: So pflanzen wir die Erde gesund: Sechs Ideen für die Landwirtschaft der Zukunft https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung-so-pflanzen-wir-die-erde-gesund--sechs-ideen-fuer-die-landwirtschaft-der-zukunft-33910332.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard Unser Nahrungssystem ist eins der größten Umweltprobleme überhaupt. Das muss aber nicht so sein – es gibt viele Arten, es besser zu machen! Mon, 16 Oct 2023 15:15:00 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/ernaehrung-so-pflanzen-wir-die-erde-gesund--sechs-ideen-fuer-die-landwirtschaft-der-zukunft-33910332.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-10-16T15:15:00Z

Unser Nahrungssystem ist eins der größten Umweltprobleme überhaupt. Das muss aber nicht so sein – es gibt viele Arten, es besser zu machen!

Die globale Nahrungsmittelproduktion bedroht die Erde und damit unser Leben: Sie laugt die Böden aus, lässt Arten sterben, den Regenwald brennen und befeuert den Klimawandel. Vielen von uns ist das schmerzhaft bewusst. Die Weise, wie wir heute Lebensmittel herstellen und konsumieren, kann sich alternativlos anfühlen. Aber sie ist es nicht. Es gibt Lösungen, viele sogar. Wir müssen nur die Perspektive wechseln.


Vegan, vegetarisch, Fast-Food? Der Streit ums richtige Essen (Geo+)


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Marlene Göring
Wahrnehmung: Möglicher sechster Geschmackssinn entdeckt: für Salzlakritz https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/geschmack--haben-wir-einen-sechsten-sinn-fuer-salzlakritz--33906374.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard An Salzlakritz oder "Salmiak" scheiden sich die Geister. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Forschende haben nun entdeckt, dass wir auf der Zunge eigens einen Rezeptor dafür haben. Womöglich sind sie sogar einem sechsten Grundgeschmack auf der Spur, der uns bis heute das Überleben sichert Sinne Ernährung Gesunde Ernährung Salz Thu, 12 Oct 2023 08:12:35 GMT https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/geschmack--haben-wir-einen-sechsten-sinn-fuer-salzlakritz--33906374.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard 2023-10-12T08:12:35Z

An Salzlakritz oder "Salmiak" scheiden sich die Geister. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Forschende haben nun entdeckt, dass wir auf der Zunge eigens einen Rezeptor dafür haben. Womöglich sind sie sogar einem sechsten Grundgeschmack auf der Spur, der uns bis heute das Überleben sichert

Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte der japanische Wissenschaftler Kikunae Ikeda neben süß, sauer, bitter und salzig den fünften Grundgeschmack "umami". Doch es dauerte rund 80 Jahre, bis seine Entdeckung anerkannt wurde. Seither wird nach weiteren Geschmäckern gefahndet – und gestritten.

Auf der Favoritenliste für den sechsten Platz stehen zum Beispiel Fett, Kohlensäure und Stärke. Nun hat ein US-Forschungsteam um die Neurowissenschaftlerin Emily Liman von der University of Southern California einen weiteren Kandidaten ins Rennen geschickt, wie es in Nature Communications berichtet.

Das Team fand Hinweise darauf, dass die Geschmacksknospen der Zunge, die "sauer" schmecken, auch auf das Salz Ammoniumchlorid reagieren. Ammoniumchlorid oder "Salmiaksalz" wird vor allem in Skandinavien traditionell als Würze in Salzlakritz verwendet.

Schon länger war bekannt, dass viele Tierarten, vom Fadenwurm über Fliegen bis zum Menschen, empfindlich auf Ammonium reagieren. Auch ammoniumhaltiges Salmiaksalz löst bei den meisten Menschen instinktiv Ekel aus, der aber kulturell durch Gewöhnung überwunden werden kann – siehe Skandinavien. Trotz der starken Reaktion war bisher unklar, ob Ammonium, beziehungsweise Ammoniumchlorid, einen singulären Reiz auf der Zunge auslöst.

Ein auf Säureerkennung spezialisierter Rezeptor ist der Schlüssel

Mit Hilfe von genetisch veränderten Mäusen gelang dem Team nun der Durchbruch. Die Forschenden nahmen einen Rezeptor namens "Type III TRC" in den Blick. Dieser sitzt in den Geschmacksknospen der Zunge und ermöglicht es uns, saure Geschmäcker wie Zitrone, Essig oder Limonade zu schmecken.

Der fünfteGeschmack

Type III TRC besitzt in seiner Zellmembran den erst 2018 entdeckten Protonenkanal "OTOP1", mit dessen Hilfe er Säuren detektiert. Durch diesen Kanal können Protonen (= positiv geladene Wasserstoffionen) ins Zellinnere strömen. Wer im Chemieunterricht aufgepasst hat, weiß vielleicht noch, dass Säuren Protonen abgeben. Insofern ist es logisch, dass unsere Zunge einen Weg gefunden hat, Protonen und damit den Geschmack von Säure zu erkennen.

Dieser Mechanismus dient anscheinend auch dazu, Ammonium zu detektieren: Wird Ammoniumchlorid in Wasser (oder Speichel) gelöst, entsteht Ammoniak, das von den Rezeptorzellen aufgenommen wird. Ammoniak wirkt basisch, dadurch sinkt der Säuregehalt innerhalb der Zelle. Daraufhin strömen vermehrt Protonen durch den OTOP1-Kanal, die den Säuregehalt wiederherstellen – und ein Nervensignal auslösen: einen Geschmacksreiz.

Die Geschmacksknospen von Mäusen lieferten den entscheidenden Beweis

Um diesen Zusammenhang nachzuweisen, machten die Forschenden drei aufeinanderfolgende Experimente: Zunächst veränderten sie menschliche Zellen im Labor genetisch so, dass sie verstärkt OTOP1-Protonenkanäle bildeten. Dann setzten sie die Zellen entweder Säure oder Ammoniumchlorid aus. "Wir sahen, dass Ammoniumchlorid ein sehr starker Aktivator des OTOP1-Kanals ist", resümiert Liman im Online-Magazin Neuroscience News. "Es aktiviert genauso gut oder besser als Säuren."

Der Mann, der seinen Körper verlor

Im nächsten Schritt testeten die Forschenden ihre Hypothese an Geschmackszellen von Mäusen. Dazu verglichen sie normale Mauszellen mit solchen, die genetisch so verändert worden waren, dass sie keine OTOP1-Kanäle mehr bildeten. Anschließend maßen sie, ob die Zellen elektrische Nervensignale aussenden, wenn sie Ammoniumchlorid ausgesetzt werden. Das Ergebnis: Zellen mit OTOP1-Kanälen, produzierten ein starkes elektrisches Signal. Zellen ohne OTOP1-Kanäle blieben stumm.

Gentechnisch veränderte Mäuse tolerieren große Mengen Ammoniumchlorid

Im dritten Schritt testeten die Forschenden, wie lebende Mäuse reagieren, wenn man ihnen Wasser mit Ammoniumchlorid und normales Wasser anbietet. Dazu wurden zunächst bei allen Mäusen die Bitterrezeptoren ausgeschaltet, da Ammoniumchlorid möglicherweise auch diese stimulieren kann. Das hätte das Ergebnis verfälscht.

Im anschließenden Versuch mieden Mäuse mit intakten OTOP-1-Kanälen das verunreinigte Wasser. Gentechnisch veränderte Mäuse ohne OTOP-1-Kanäle dagegen tranken sogar Wasser mit hohen Ammoniumchlorid-Konzentrationen. "Das war der eigentliche Knackpunkt", erläutert Liman in Neuroscience News, "es hat gezeigt, dass der OTOP-1-Kanal essenziell ist, um die Verhaltensreaktion auf Ammonium zu erklären."

In weiteren Untersuchungen stellten die Forschenden zudem fest, dass zwar viele unterschiedliche Tierarten auf Ammoniumchlorid reagieren, aber nicht alle in gleichem Maße. Hühner zeigen zum Beispiel eine stärkere Abneigung als Fische. Das könnte daran liegen, spekuliert Liman, dass Hühner, ähnlich wie Menschen, in ihrem Lebensraum häufiger mit schädlichen ammoniumreichen Substanzen in Kontakt kommen. Ammonium entsteht beim Abbau von Eiweißen und deutet zum Beispiel auf Fäulnisprozesse oder Fäkalien hin. Deshalb hat sich der Warnmechanismus bei einigen Tieren im Laufe der Evolution wahrscheinlich stärker entwickelt.

Ist die Abneigung gegen Ammonium überlebenswichtig?

Für diese Hypothese spricht, dass offenbar eine bestimmte Aminosäure im OTOP-1-Kanal dafür verantwortlich ist, wie stark oder schwach er auf Ammoniumchlorid reagiert. Und genau diese eine Aminosäure hat sich im Laufe der Evolution bei einigen Spezies verfestigt. Heißt: Sie scheint überlebenswichtig zu sein.

Die richtige Prise

Als Nächstes wollen sich die Forschenden verwandte OTOP-Protonenkanäle vornehmen, die in anderen Körpergeweben vorkommen. Beispielsweise im Darm. Denn auch die Mikroorganismen, die unseren Dickdarm besiedeln, produzieren Ammonium. Und dass auch der Darm "schmecken" kann, ist schon länger bekannt. Sollte Ammoniumchlorid den Wettlauf um den sechsten Geschmack doch nicht gewinnen, könnte die Entdeckung seines Rezeptors zumindest dazu beitragen, dem noch weitgehend unverstandenen Verdauungsorgan weitere Geheimnisse zu entlocken.

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Maria Kirady