Bereits in den letzten Jahren hat die FINMA regelmässig auf die zunehmenden Risiken im Hypothekarmarkt aufmerksam gemacht. So auch anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom 4. April 2019, bei der über die Ergebnisse des 2018 mit 18 Banken durchgeführten erweiterten Hypothekarstresstests informiert wurde, oder im Risikomonitor vom Dezember.
Dabei wurde auf den verstärkten Aufsichtsfokus bei den Renditeliegenschaften hingewiesen, die unter anderem durch rekordhohe Leerstände besonders exponiert sind.
Die Situation der schrumpfenden Zinsmargen und der gleichzeitigen Ausdehnung der Hypothekarkreditvolumen bei steigendem Risikoappetit in der Kreditvergabe blieb 2019 unverändert. Entsprechend steht der Hypothekarmarkt weiterhin im Fokus der Aufsichtstätigkeit der FINMA, die sich auch 2019 für eine verschärfte Kreditvergabepraxis für Renditeobjekte einsetzte. Die im Berichtsjahr angepasste Selbstregulierung der Branche geht dabei in die richtige Richtung.
Da jedoch «Buy-to-let»-Finanzierungen nicht explizit von den Verschärfungen erfasst sind, wird die FINMA die Entwicklungen in diesem Segment weiter intensiv verfolgen. Neben der Geschäfts- und Risikoentwicklung im Hypothekarbereich standen die Resultate der 2018 durchgeführten Vor-Ort-Kontrollen sowie die Stresstestergebnisse im Zentrum der Aufsichtsdialoge mit den jeweiligen Banken. Wo angezeigt, hat die FINMA Aufsichtsmassnahmen angeordnet und dabei auch Eigenmittelzuschläge verfügt.
Zusätzlich führte die FINMA vor Ort fünf mehrtägige Supervisory Reviews und vier kürzere Deep Dives im Hypothekarbereich durch. Hinzu kamen Hypothekarstresstests bei fünf weiteren Banken. Dabei konnte die Vergleichsgruppe aller teilnehmenden Banken auf 23 erhöht und die Abdeckung des Schweizer Hypothekarmarktes durch den FINMA-Stresstest auf über 70 Prozent gesteigert werden.
(Aus dem Jahresbericht 2019)