Bei einem ICO überweisen Anleger in der Regel Gelder an einen ICO-Organisator und erhalten als Gegenleistung neu geschaffene Blockchain-basierte Token. Die FINMA stellt mittlerweile einen gewissen Rückgang solcher Angebote fest. Zudem sind tendenziell weniger Hinweise auf möglicherweise unerlaubt tätige Fintech-Dienstleister bei ihr eingegangen. Diese abnehmende Tendenz dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass die im Fintech-Bereich agierenden Personen inzwischen besser mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für solche Angebote vertraut sind. Die FINMA konnte die ausstehenden Abklärungen deshalb grösstenteils abschliessen. Um sicherzustellen, dass die finanzmarktrechtlichen Anforderungen auch im Fintech-Bereich erfüllt werden, begleitete die FINMA die betroffenen Anbieter bei der Umsetzung von Massnahmen eng oder ordnete solche Massnahmen im Rahmen von Enforcementverfahren an.
Geschäftsmodelle mit Bezug zur Blockchain-Technologie stossen bei Anlegerinnen und Anlegern nach wie vor auf grosses Interesse. Dies machen sich auch unseriös agierende Marktteilnehmer weiterhin zunutze, indem sie entsprechende Angebote lancieren und oftmals über einen Internetauftritt Kunden anwerben. Typischerweise wird dabei versucht, Anleger unter Vorspiegelung nicht existenter Unternehmen und Produkte zur Investition in Kryptowährungen zu verleiten. Sofern sie ihr bekannt sind, nimmt die FINMA solche Marktteilnehmer in ihre Warnliste auf und warnt so Anleger. Zudem stimmt sie sich diesbezüglich mit inländischen Strafbehörden sowie mit ausländischen Aufsichtsbehörden ab. Im Berichtsjahr wurden 140 Marktteilnehmer in die Warnliste aufgenommen.
(Aus dem Jahresbericht 2020)