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1992 war es, mitten in Düsseldorf. Die beiden Jungs Sammy Amara und Andi Brügge wollten Musik machen und gründeten eine Band. Warum das besonders ist? Weil die beiden zum damaligen Zeitpunkt zarte 12 Jahre alt waren und keinen Schimmer von Musik hatten! Sie wussten nur, dass sie welche machen wollten und sie wussten, wie gute Musik klingt.
So wie die von ihren Vorbildern, den Sex Pistols oder den Toten Hosen zum Beispiel. Glücklicherweise fiel mangelndes Beherrschen der Instrumente bei einer Punkband noch am wenigsten auf. Nachdem noch ein zweiter Gitarrist mit Pascal Goßen gefunden wurde und Ines Maybaum am Bass zur Band stieß, war zum ersten Mal so etwas wie Sound erkennbar.
Sie nannten sich Broilers, was weniger mit einer Vorliebe für gebratene Hühnchen zu tun hatte als mehr mit dem Versuch das „oi“ der Oi!-Szene im Namen unterzubringen. Damit waren die Jungs (und natürlich die Dame) startklar. So erschien 1997 die erste EP der Broilers. Darauf folgte das erste Album, „Fackeln im Sturm“. Eine Fanbasis, hauptsächlich Oi!-Skinheads, bildete sich. Nach der Scheibe gab es den ersten Wechsel im Line-Up. Pascal räumte den Platz an der Gitarre für Michael Menke. Auch durch diese Veränderung begünstigt, entwickelte sich die Band langsam aber sicher vom reinen Punk zu einem breiteren Spektrum. Ska-, Reggae- und Rockabilly-Einflüsse machten sich bemerkbar.
Wie die Broilers ihren Sound fanden
2001 erschien dann das zweite der Broilers Alben, „Verlierer sehen anders aus“. Dieses war den neueren Alben der Gruppe schon ähnlicher. Eingefleischte Oi!-Punks konnten damit schon nichts mehr anfangen, dafür wurde eine breitere Zuhörerschaft angesprochen. Der Band schien beides relativ egal zu sein. Sie machten und machen einfach immer die Musik, die ihnen Spaß macht. Allerdings nach dieser Platte ohne Menke an der Gitarre. Er verließ die Band und wurde letztendlich von Ronald Hübner ersetzt.
Unbeirrt setzte die Band ihren Kurs in Richtung Vielfältigkeit fort, ihre deutschsprachigen Texte waren unbequem und legten den Finger, wie bei Punkbands üblich, mitten in die Wunde der Gesellschaft. Dieser Trend setzte sich auf der nächsten CD „LoFi“ im Jahr 2004 fort. Doch die Gruppe stieß allmählich an ihre Grenzen. Viele gute Ideen aus dem Studio konnten live ohne den entsprechenden Gastmusiker einfach nicht umgesetzt werden und so wurde Christian Kubczak verpflichtet. Ab 2005 war er für Keyboard und Orgel zuständig und erweiterte so den Klang der Gruppe entscheidend.
Der Erfolg hält Einzug
Seitdem hat sich bundesweit eine solide Fangemeinde gebildet, auch Broilers Merchandise verkauft sich stetig. Die nächste Scheibe „Vanitas"" erschien 2007 unter einem neuen Label und bescherte der Band weitere Aufmerksamkeit. Am liebsten spielten sie aber nach wie vor live. Und das konnte ab 2009 auch endlich jeder erleben: „The Anti Archives“ enthält zwei mitgeschnittene Konzerte in Düsseldorf und Leipzig, eine Doku über die Band und massenhaft Extras. Ab da stieg ihre Popularität sprunghaft an. Schon bei den nächsten Touren waren es keine Clubs mehr, sondern Hallen. Und die waren voll von Fans, die ihren Sound liebten.
Davon beflügelt schien 2011 das nächste Album – „Santa Muerte“ – das in Deutschland bis auf Platz 3 der Charts klettert und Goldstatus erreicht. Sie hatten es geschafft und setzten noch einen drauf. 2012 erschienen die „Santa Muerte Live Tapes“. Das Jahr endete fulminant mit zwei ausverkauften Konzerten in Düsseldorf vor 15.000 Zuschauern.
Ganz oben angekommen
Seitdem hat sich die Gruppe, die Anfang der Neunziger ohne Vorkenntnisse so spielen wollten wie Die Toten Hosen, weiterentwickelt. Sie spielten MIT ihnen und anderen Bands deren Kalibers. Die großen deutschen Festivals wurden Standard, mit den Hosen verbindet vor allem Sänger Sammy eine Freundschaft. Und sie machten weiter. 2014 folgte das nächste Album „Noir“ und schlug richtig ein. Nicht nur Goldstatus, sondern auch Platz 1 der deutschen Albumcharts. Die Broilers waren ganz oben angekommen und blieben sich dabei stets treu.
Nicht viele Bands können behaupten, in 20 Jahren Geschichte immer nur das gespielt zu haben, worauf sie gerade Lust hatten und dabei so einen Erfolg zu haben. Sammy sagte später in einem Interview zu seiner Freude, kleine Konzerte in Clubs zu spielen, wo sie doch jede Halle der Republik ausverkauft bekommen: „Das sind auch die Broilers.
Und daran wird sich auch nichts ändern. Da gebe ich dir mein Wort drauf.“ Im Februar 2017 folgte ihr nächstes Album. Es hieß „(sic!)“ und sprang wieder auf Platz 1. Die Geschichte ist noch lange nicht vorbei!
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Du stehst auf Punkrock? Dann solltest auf jeden Fall auch mal bei den Toten Hosen oder Feine Sahne Fischfilet vorbeischauen.
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