Das Thüringer Punktemodell als Agrarumweltmaßnahme
In der neuen Förderperiode soll das "Thüringer Punktemodell" handlungsorientierte Agrarumweltmaßnahmen bündeln die zum Schutz der Biodiversität beitragen. Beantragen Landwirte das Punktemodell, können sie innerhalb des fünfjährigen Verpflichtungszeitraums, jährlich aus optionalen Maßnahmen wählen. Der Betrieb verpflichtet sich somit einer Gesamtleistung auf seiner Ackerfläche zu erbringen. Das vereinfacht die Verwaltung für Behörden und Praktiker. Ziel ist es, die Akzeptanz der Maßnahmen zu erhöhen. Dr. Thomas Meier vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung hält den Vorschlag aus Thüringen für vielversprechend, da er auf Bekanntem aufbaut und Landwirten die Möglichkeit bietet Maßnahmen, einfach auszuprobieren. Gleichzeitig berücksichtigt das Modell die Anforderungen der neuen GAP. Die Rückmeldung der EU-Kommission zum Vorschlag stehen noch aus.
Die Zukunft der Moorbewirtschaftung
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege DVL befasste sich gemeinsam mit dem Verband der Landwirtschaftskammern VLK mit der Fragestellung, wie zukünftig eine besser angepasste Landbewirtschaftung auf Moorböden auch den Zielen des Klimaschutzes gerecht werden kann.
Der erste Teil des Workshops stellte dar, wie Veränderungen im Wasserhaushalt und -abfluss rechtlich abgesichert und von einem Unterhaltungsverband umgesetzt werden können.
Im zweiten Teil berichteten zwei Landwirte von ihren Bewirtschaftungsweisen auf Moorböden. In Brandenburg werden nasse Grünlandflächen sowohl zur Futterverwertung und Produktion von Ersatzstoffen gemäht, als auch durch Wasserbüffel beweidet. Aus Niedersachsen wurde von intensiver Milchviehhaltung mit hoher Wertschöpfung auf Moorböden berichtet.
Praxisnahe Impulse für zukünftige Fördermöglichkeiten
Im gemeinsam von Umweltstiftung Michael Otto (UMO) & Deutscher Bauernverband e. V. (DBV) umgesetzten Workshop wurden Impulse aus Forschung und Praxis für die künftige Ausgestaltung der Agrarumweltprogramme gesetzt. Über 80 Teilnehmende aus Verwaltung, Politik, Naturschutz und Landwirtschaft beteiligten sich interaktiv an Umfragen und Diskussionen. Thematisiert wurden Hemmnissen und Handlungsoptionen für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft auf Basis der F.R.A.N.Z.-begleitenden Studien des Thünen-Instituts für Ländliche Räume. Einigkeit bestand darin, dass Maßnahmen flexibler gestaltet und die Beratungen von Einzelbetrieben mehr gefördert werden müssen. Außerdem besteht Bedarf, den Verwaltungsauffand für Landwirte und Behörden abzubauen. Die Nutzung digitaler Tools wie der NatApp können dabei unterstützen. Wichtig sei jedoch, dass Vereinfachungen die Praktikabilität erhöhen und nicht zu Lasten der ökologischen Wirksamkeit von Maßnahmen führen. Hierzu zeigte das F.R.A.N.Z.-Projekt auch einige ökologisch vielversprechende Maßnahmen.
Waldumbau in Zeiten des Klimawandels
Vor dem Hintergrund, dass es dem deutschen Wald laut aktuellem Waldzustandsbericht extrem schlecht geht, zeigte Professor Dr. Oliver Gailing auf, wie sich unsere Bäume unter klimatischen Stressbedingungen verändern und welche Baumarten überhaupt noch zukunftsweisend sind.
Bundesministerin Julia Klöckner gab erst kürzlich bekannt, dass durch die Aufstockung des Investitionsprogramms Wald mit rund 1,5 Milliarden Euro ein nachhaltiger Waldumbau maßgeblich gefördert wird. Der Frage wie eine effiziente Förderung in der Praxis aussehen könnte, widmete sich Tom Helbig des Staatsbetriebs Sachsenforst.