Griddle-Cake

Warnung: In diesem Oneshot wird ein sensibles Thema für manchen behandelt. Ich habe versucht, es mit möglichst viel Respekt zu behandeln. Falls mir das in euren Augen nicht gelungen ist, bitte ich um Entschuldigung. Es liegt mir fern, jemanden anzugreifen. ------------------- Herzen Cookie trat auf den kleine Balkon hinaus, der ganz neu vor die kleine Hütte, die im Winzwald als Gästezimmer diente, angebaut worden war. Sein Holz glänzte noch frisch geölt und duftete kräftig nach Baum und Leben. Der Lockenkopf sog diesen Duft ein und hob das Gesicht in den sanften Wind, der durch die alten Bäume strich. Zuhause, genau hier. Das würde sich auch niemals ändern, egal wie lange sie nun schon im Palast im Herzen des Pilzkönigreiches wohnte. Wohl deshalb kam sie in ihrem Urlaub auch immer ein paar Tage hierher, um Stille, Frieden und natürlich die Nähe ihrer Familie zu genießen. Der Kaffee in ihrer Tasse dampfte und Cookie ließ sich auf die bequemen Polstermöbel nieder, die auch immer

Gelächter „Willst du es dir denn nicht doch nochmal überlegen? Es ist so schönes Wetter draußen und alles blüht schon“, versuchte Cookie es erneut und klopfte vorsichtig an die Fensterscheibe. Hinter der lag im Häuschen der Brüder das gemütliche Wohnzimmer. Seit einer ganzen Weile schon hockte sie auf der Veranda und brachte es einfach nicht über sich zu weichen. Leider erhielt sie die gleiche, sture Antwort, wie die ganze Zeit über schon. „Nein“, murrte Luigi und der Schatten, der unter dem Fenster auf dem Sofa unter einer Decke hockte, sank noch tiefer zusammen. „Die sollen mich nicht sehen, am besten nie wieder.“ Entschieden zog Luigi die Knie an und drückte das Kissen, das er umklammert hielt, noch schützender an sich. Cookie vor dem Fenster seufzte und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Scheibe, um ein wenig bequemer auf der Fensterbank Platz zu finden. Langsam wurde das schmale Brett ziemlich unangenehm. „Du bist ein sturer Dickkopf. Dann bist du eben auf der doofen Party

Epilog Mario ließ den Blick über die Festung schweifen, über der selbst der brodelnde Himmel heute recht friedlich aussah. Auf den Zinnen marschierten die Koopas und Gumbas in voller Rüstung und in den Gängen der dunklen Mauern wimmelten die Bediensteten. Die Küche brodelte, die Maschinen liefen und leider waren auch die Werkstätten wieder in Hochbetrieb. Womöglich war Gadged der Einzige gewesen, der all dem hatte entkommen können. Oder die Einzige, das war immer noch nicht klar. Der Held rückte sich seufzend die Mütze zurecht. Eines musste man Bowser lassen. Er hatte nicht mehr als ein paar Tage gebraucht, um die alte Ordnung in seiner Festung wieder herzustellen. Dabei war gleich nachdem der König die Seuche endgültig vertrieben hatte, zunächst das Chaos ausgebrochen. Angst, Verwirrung und viel Bewusstlosigkeit hatte um sich gegriffen, als der Einfluss der Seuche so plötzlich von all den Schergen abgefallen war. In seiner Erleichterung und seinem Siegestaumel hatte Bowser offenbar

Herz Scheußlich wie Schlagen glitten die letzten, dunklen Nebelschwaden über den Boden auf die Mitte des Saals zu. Dort hatte der Dunst bisher noch am dichtesten gehangen, lichtete sich nun aber. Brodelnd gab er den Blick auf Kameks Konterfei aus Schatten und Schlacken frei, das übermächtig den Saal beherrschte. Es war zu dreifacher Größe heran gewachsen und mittlerweile so dicht, dass es wie ein Schattenriss wirkte statt wie Dunst und Nebel. Die dunkle Mütze wehte in der stillen Luft und die runden Gläser der Brille blitzten violett auf. Die rote Kugel des Zauberstabes, den er bisher bei sich getragen hatte, saß unter seinem Kragen und umglühte alles in gespenstisch rotem Schein. Die Seuche, der Schatten, der Nebel oder was auch immer es war, lachte nur meckernd und seltsam klebrig. Sie weidete sich ganz offenbar an den entsetzten Blicken der Helden, die noch immer gemeinsam auf dem Boden kauerten. Die Seuche ruckte zu ihnen herum und wuchs noch ein Stück. „Ich muss mich bei euch

Schmierige Worte Nun lachte der große Bruder, allerdings nicht so warm und sonnig wie sonst, sondern viel schärfer, fast erheitert. „Habe ich das je?“ Diese Worte peitschten heran, drangen tiefer und kälter als alle Nebel es je geschafft hätten. Luigi taumelte darunter ein paar Schritte zurück und konnte den großen Bruder nur anstarren. Die Hand auf das wunde Herz gepresst. „Es gibt einen Grund, warum ich dich immer Zuhause gelassen habe. Ich kann keinen Klotz am Bein gebrauchen. Damals nicht und jetzt erst recht nicht. Die Seuche ist körperlos, da muss ich schnell und unbelastet sein. Ich habe keine Zeit, auf dich aufzupassen oder dir zu sagen, was du zu tun hast. So lange du das nicht selbst weißt, bist du keine echte Hilfe.“ Mario sah den bebenden kleinen Bruder schon nicht mehr an, sondern starrte mit gerunzelter Stirn zwischen die Säulen. „Versuche von mir aus, Scrabble zu befreien. Wenn ihr euch gemeinsam verdrückt, wäre es mir sogar am liebsten. Dann seid ihr aus dem Weg.

Nebel und Schatten Immer dichter und massiger zogen sich die wogenden Schwaden zusammen, bis sie den Brüdern den Blick auf alles verwehrten. Sie tanzten hin und her, winkten mit ihren Ausläufern und schienen lebendig zu sein. Gleichzeitig hielten sie sich von Mario und Luigi fern, fingerten nur hier und da nach dem Stoff ihrer Kleider und ihrer Hosen. Alles verschwand in den dichten Schwaden und verwandelte sich in schemenhafte Schatten. Kühle mischte sich hinein. Etwas strich Luigi über den Rücken, weich und schmeichelnd und dennoch jagte es ihm eine dichte Gänsehaut über die Arme. Ein gedrungener Schatten erschien vor ihm in den Nebeln, als die kurz auseinanderstoben wie von einem Lufthauch zersprengt. Nur einen Handgriff weit weg und mit glühend roter Kugel, schwebte der Zauberstab in Kameks alten Händen. Der kleine Bruder riss den Hammer in die Höhe und schwang ihn gegen Kamek, der darunter nur zerstob, aber offenbar nicht getroffen war. Vermutlich war es nie er selbst gewesen.

Am Ende Mario hob den Kopf, als sich die Tür zum Wachraum öffnete und wusste sofort, dass gleich etwas geschehen würde. Er legte Luigi eine Hand auf die Schulter, mit dem und Scrabble er gemeinsam auf dem Boden saß. Niemand hatte in der Fluchtnacht Alarm geschlagen oder auch nur geahnt, was hinter dem Rücken der Sumos vor sich gegangen war. Allerdings hatte sich seitdem auch niemand mehr um die Brüder und den Shy Guy geschert. Zwar waren ihnen wie immer die Mahlzeiten und Wasser gebracht worden. Allerdings ohne ein Wort an sie zu verschwenden. Seit Tagen ging das so, bis es sich bedrückend auf jeden der Gefangenen gelegt hatte. In dieser Zeit hatte den großen Bruder ausgerechnet das Ausbleiben von Dwale besonders besorgt. Die war zuvor zwar immer kalt und grob gewesen, hatte ihre Aufgabe aber ernst genommen. Jeden Tag war sie erschienen, um bei ihnen nach dem Rechten zu sehen, besonders nach Kämpfen. Seit ihrer Fluchthilfe und dem Sprung auf Pfütze hatten die Brüder und der Shy Guy

Unerwartetes Nicht nur die Treppe, sondern der ganze Raum, den sie nun betraten, war für Mario und Luigi eine wahre Überraschung. Denn statt des runden Wachraums mit dem steinernen Kamin und den vertrauten Eisengittern, breiteten sich glänzende Fließen vor den Brüdern aus. Heißer Wasserdampf und der Duft nach Seifenschaum schwängerte die Luft. In sanften Schwaden umtanzte sie ein einfaches Becken, das sich in der Mitte des Raumes auftat. Ein Badebecken auf dem Schaumkronen schwammen und dessen warmes Wasser einladend dampfte. Fenster gab es keine, nur versteckte Kanäle, über die bei Bedarf die Luft ausgetauscht werden konnte. Luigi verstärkte seinen Griff um Marios Arm und zögerte, weiter in dieses Badezimmer zu treten. Dieser Raum, dieser schöne Anblick war ihm nicht geheuer und ganz sicher eine Falle. Marios Hand schloss sich schützend um seine und auch der große Bruder rührte sich kein Stück. „Glotzt nicht und steht herum wie Ölgötzen, rein mit euch“, brummelte da einer der