MycoForm – Formteile und Dämmstoffe auf Basis von organischen Reststoffen und Speisepilzen
Der Markt für Speisepilze und alternative Bio-Materialien ist stark wachsend und bietet beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Bioökonomie. Im vom DBFZ bearbeiteten Projekt „MycoForm“ wurde die Kaskadennutzung organischer Reststoffe für die Herstellung vollkommen biogener Materialien wie Dämmplatten und Verpackungsformteile untersucht, die durch Pilzmyzel (die feine, fadenförmige Struktur, welche den eigentlichen Organismus Pilz darstellt) in Form gehalten wird. Der Fokus des Vorhabens lag auf Agrarreststoffen (Maiserntereste, Weizenstroh), welche ein erhebliches Mengenpotenzial aufweisen. Die Besonderheit liegt dabei in der ausschließlichen Verwendung von Speisepilzen und deren Kultivierung, woraus ein zusätzlicher Mehrwert durch die Erzeugung von Lebensmitteln erreicht werden kann. Vergleichbare Innovationen im Bereich pilzbasierter Materialien setzen vornehmlich auf Pilze ohne Speisewert. MycoForm untersuchte hier die Möglichkeit Pilze im Sinne der Bioökonomie bestmöglich zu nutzen.
Am Ende der Kaskadennutzung steht der Aspekt der Verwertung nach dem Lebensende des biobasierten Materials, seien es Dämmstoffe oder Verpackungsformteile. Bei den verwendeten Ausgangsmaterialien handelt es sich um lignozellulose Reststoffe, also pflanzliche Biomasse welche hauptsächlich aus einem Verbund aus Zellulose und Lignin aufgebaut sind. Im Bereich Biochemische Konversion (BK) des DBFZ liegen Forschungsschwerpunkte unter anderem auf der Untersuchung von Biogasprozessen. Die derzeitige Entwicklung in der Biogasbranche befeuert die Suche nach alternativen, meist reststoffbasierten Biogassubstraten. Auch hier setzt MycoForm inhaltlich an und untersuchte die Materialen, welche nach dem Pilzbewuchs und der Ernte der Speisepilze übrig blieb. Es konnte festgestellt werden, dass die Reste in der Lage sind das Benchmark-Substrat Maissilage in Teilen zu ersetzen.
Die gewonnenen Erkenntnisse in diesem Projekt sind vielversprechend und bieten die Grundlage für eine Umsetzung im großen Maßstab.
Projektsteckbrief
Laufzeit: | 01.10.2022 - 30.09.2023 |
Projektträger: | Bundesministerium für Bildung und Forschung / Projektträger Jülich |
Förderkennzeichen: | 031B1323 |
Projektvolumen: | 65.000 EUR |
Projektkoordination: | DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH |
Ansprechpartner: | Bengt Verworner (Projektleiter) |