DAFA https://www.dafa.de Deutsche Agrarforschungsallianz Mon, 22 Apr 2024 08:33:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 https://www.dafa.de/wp-content/uploads/cropped-dafakarte-32x32.png DAFA https://www.dafa.de 32 32 Für stärkere Synergien zwischen Bienen und Landwirtschaft auf strategisch ausgerichtete Forschung setzen https://www.dafa.de/pm-2024-04-22/ Mon, 22 Apr 2024 07:39:15 +0000 https://www.dafa.de/?p=9489

Pressemitteilung vom 22. April 2024

Für stärkere Synergien zwischen Bienen und Landwirtschaft auf strategisch ausgerichtete Forschung setzen

Eine Workshop-Konferenz der DAFA beleuchtete den Fortschritt der Forschung zur Verbesserung der Synergien zwi-schen Bienen (Wildbienen – dazu gehören auch Hummeln – und Honigbienen) und Landwirtschaft). Zukünftige For-schung und Forschungsförderung sollte stärker auf gemeinsames Lernen von Forschung und Praxis setzen sowie betriebswirtschaftliche Aspekte, Zusammenhänge auf Landschaftsebene und subletalen Stress auf Bienen untersu-chen.

Zur Verbesserung der Synergien zwischen Bienen und Landwirtschaft empfiehlt die 2020 veröffentlichte Forschungsstrategie der DAFA spezifische Forschungsaufgaben in mehreren Handlungsfeldern.

Zur Nachverfolgung der Strategie beleuchteten im Januar 2024 auf einer Konferenz über achtzig Personen aus Forschung, Landwirtschaft, Imkerei, Verwaltung und Verbänden den erzielten Fortschritt. Die Diskussionen zeigten, dass die Forschung zu Synergien zwischen Bienen und Landwirtschaft wichtige Ergebnisse hervorgebracht hat. Die Umsetzung in die breite landwirtschaftliche und imkerliche Praxis ist verständlicherweise zeitlich verzögert. Deshalb schlagen die Organisatoren als Fazit aus der Konferenz vor, dass Forschungsförderer und Forschende in Zukunft stärker auf Folgendes achten sollten:

  • Beim Forschungsdesign stärker auf gemeinsames Lernen von Forschung, imkerlicher und landwirtschaftlicher Praxis und Naturschutz setzen
  • Pflanzenbauliche Maßnahmen ökonomisch und ökologisch bewerten
  • Wirkungen auch auf Landschaftsebene untersuchen
  • Subletale Effekte auf die Vitalität von Wild- und Honigbienen untersuchen
  • Forschung und deren Ergebnisse übergeordnet steuern, auswerten und präsentieren
  • Die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU praxistauglich und bienenfördernd gestalten

Damit Forschungsförderung und öffentlich geförderte Forschung auf Ergebnisse und neue Herausforderungen angemessen reagieren kann, sollte eine kritische Betrachtung der Forschungslandschaft nach fünf Jahren wiederholt werden.

DAFA-PM-2024-04-22

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Strategiekonferenz Bienen und Landwirtschaft


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Dr. Martin Köchy
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Die DAFA ist eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung. Ihr gehören 63 deutsche Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Bundes- und Landesforschungsinstitute an. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die nationale und internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung zu verbessern und für die Praxis wirksam zu machen.



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Ja, es geht: Nahrungs- und Energieproduktion, Biodiversitäts- und Klimaschutz gemeinsam auf vorhandener Agrarfläche https://www.dafa.de/ja-es-geht-nahrungs-und-energieproduktion-biodiversitaets-und-klimaschutz-gemeinsam-auf-vorhandener-agrarflaeche/ Thu, 24 Nov 2022 09:03:54 +0000 https://www.dafa.de/?p=7925

Pressemitteilung vom 24. November 2022

Ja, es geht: Nahrungs- und Energieproduktion, Biodiversitäts- und Klimaschutz gemeinsam auf vorhandener Agrarfläche

Kann zukünftige Nahrungsproduktion, nachhaltige Rohstoff- und Energieerzeugung, Biodiversitätsschutz und Wasserbewirtschaftung auf Deutschlands Agrarfläche in ausreichendem Maße gesichert werden? Ja, das geht, sagten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Strategischen Forum der DAFA vom 8.-9. November 2022. Der Vorstand der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) empfiehlt deshalb die Förderung des Ausbaus von Photovoltaik in Agrarlandschaften, Anpassung des genehmigungs- und förderrechtlichen Rahmens für Landnutzungsänderungen, Preise stärker mit gesellschaftlichen Erfordernissen in Einklang zu bringen und das gemeinsame Experimentieren von Wissenschaft und Praxis voranzutreiben.

Die Gesellschaft hat Landwirtschaft und Landschaften zu verschiedenen Zeiten an die jeweiligen Ansprüche angepasst und damit geprägt. Wälder wurden für Ackerland gerodet, Moore entwässert, Deiche errichtet, Autobahnen und Wasserstraßen gebaut und schließlich Schutzgebiete ausgewiesen. In Zeiten, in denen der Pro-Kopf-Verbrauch von Ressourcen in den industrialisierten Ländern umgerechnet auf alle Bewohner der Erde die planetaren Grenzen überschreitet, müssen Landschaften vor allem in den Industrieländern multifunktional für Nahrungsmittelerzeugung, Klimaschutz und Biodiversität genutzt werden. Darin waren sich alle Vortragenden beim Strategischen Forum der DAFA am 8. und 9. November in Berlin einig.

Die Tagung hat deutlich gemacht, dass für eine multifunktionelle Nutzung eine ganzheitliche Vision für Landwirtschaft und Agrarlandschaften erforderlich ist, um Prioritäten zu setzen und Beiträge zu den gesellschaftlichen Zielen präziser zu verorten. Bei der Klimaveränderung hat die Landwirtschaft eine dreifache Rolle als Verursacher, Leidtragender und Teil der Lösung. Dabei ist die Rolle als Mitverursacher gleichzeitig der Schlüssel für die Lösung, weil die wirksamsten Ansätze zum Klimaschutz darauf abzielen, den Austrag von Treibhausgasen zu reduzieren.

Die Landnutzung spielt auch bei der Energiewende eine große Rolle. Mit einer gezielt ausgerichteten Mischung aus Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik (PV) könnte Deutschland seinen kompletten Energiebedarf relativ kostengünstig gegenüber Biogas, Erdgas und Kohle decken, und hierfür würde sogar weniger Agrarfläche benötigt als derzeit für die Bioenergieerzeugung eingesetzt wird. Freiflächen-PV kann schnelle und große Beiträge leisten, doch sollte die Expansion grundsätzlich reversibel gestaltet werden, da langfristig andere Optionen (z.B. Import von Solarstrom oder Dachflächen-PV) vorzuziehen sein könnten. Zu diesen Optionen gehören auch Konzepte der Agri-PV, die Pflanzen- und Energieproduktion auf derselben Fläche ermöglichen.

Was ist jetzt erforderlich?

Alle wichtigen Herausforderungen für die Landwirtschaft müssen von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Forschung systemisch angegangen und die Zusammenarbeit innerhalb verschiedener Ressorts und Disziplinen gefördert werden. Nur so können sinnvolle Lösungen mit synergistischen Effekten erarbeitet werden. Eine geordnete Transformation stellt dabei eine große gesellschaftliche Koordinationsaufgabe dar — der Kohleausstieg ist dafür ein Beispiel. Dafür müssen rasch geeignete Formate und Instrumente ausgewählt und implementiert werden. Die Verantwortung für die Umsetzung und Gestaltung sollten regional verortet und national koordiniert werden.

Die Energieerzeugung auf Agrarflächen sollte im Rahmen abgestimmter Strategien von der Bundesregierung vorangetrieben werden. Dazu muss die Politik den genehmigungs- und förderrechtlichen Rahmen für Landnutzungsänderungen an die dringlichen Erfordernisse anpassen. Denn der aktuelle Rahmen bremst nicht nur die Energiewende, sondern auch viele weitere sinnvolle Änderungen der Landnutzung. Das betrifft z.B. die Wiedervernässung von Moorböden, die Verbesserung des regionalen Wasserhaushalts oder die Neuanlage von Gehölzflächen und ihre Einbettung in Biotopverbundsysteme. Über gezielte Aufträge kann die Forschung geeignete Gestaltungsmöglichkeiten des Rahmens erarbeiten.

Damit die Landnutzung schnell an die veränderten Herausforderungen angepasst werden kann, sind Änderungen auf drei Ebenen erforderlich: Zum einen sollte die Politik auf der nationalen und internationale Ebene dafür sorgen, dass die Preise stärker mit Erfordernissen im Einklang sind (CO2-Bepreisung, Mehrwertsteuerreform etc.). Die Einpreisung der gesellschaftlichen Kosten landwirtschaftlicher Produktion, insbesondere der Tierhaltung, ist hier ein zentraler Hebel, muss aber durch Einkommenshilfe für sozial schwache Gruppen begleitet werden. Diese Anreize wirken sich dann auf das Handeln alle Akteure aus und ermöglichen sinnvolle marktwirtschaftliche Anpassungen. Zum anderen müssen Kommunikation und Aufklärung die Preissignale ergänzen. Ernährungsmuster, die zur Verminderung gesellschaftlicher Konflikte anzustreben sind und zudem auch noch zur individuellen Gesundheit beitragen, insbesondere eine Verminderung des Konsums tierischer Produkte entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, müssen sich durch gesellschaftliche Anerkennung auch individuell erkennbar lohnen. Umgekehrt müssen Ernährungsmuster, die dazu beitragen, gesellschaftliche Konflikte zu verschärfen, problematisiert werden. Die Politik muss hierfür verbesserte Rahmenbedingungen schaffen, damit die Akteure auf der regionalen Ebene die Landnutzungsplanung synergistisch und partizipativ weiterentwickeln können. Zur Erarbeitung und Prüfung von Lösungsansätzen wäre ein Netz von Reallaboren auf den Ebenen Betrieb, Landschaft, und Gesellschaft sehr hilfreich.

Bei Forschungsaufgaben ist eine breite Zusammenarbeit und Kommunikation mit Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft notwendig. Denn das bisherige Vorgehen von großen Teilen der Wissenschaft, also die Erzeugung von fundiertem und gut abgesichertem Wissen, dessen Publikation und die Erwartung, dass die Ergebnisse in einen Gesamtkontext gesetzt und umsetzt werden, ist schon in der Vergangenheit gescheitert und ist angesichts der Fragen, die dringend Lösung erfordern, nicht funktional. Die Wissenschaft muss als Partner auftreten, der zuhört, zu Lösungen beiträgt, aber auch entschlossen eigene, auf Forschungsergebnissen basierte Positionen bezieht und vermittelt. Weiterhin ist es sinnvoll und notwendig, auch Schlussfolgerungen, die noch nicht wissenschaftliche Veröffentlichungsreife erreicht haben, gemeinsam mit Praktikern in Reallaboren auf die Probe zu stellen.

Übersicht zu den Vorträgen

Was Agrarlandschaften jetzt leisten müssen, damit der Klimawandel und der Biodiversitätsverlust eingedämmt und die Energiebereitstellung gesichert wird, stellten zu Beginn der Veranstaltung eindrücklich Bernhard Osterburg (Thünen-Institut), Catrin Westphal (Universität Göttingen) und Hermann Lotze-Campen (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) vor.

Sind das nicht zu viele Anforderungen für ein flächenmäßig kleines, dicht bevölkertes Land wie Deutschland? Keineswegs – zeigte Folkhard Isermeyer (Thünen-Institut) anhand von Berechnungen beruhend auf gut begründeten Abschätzungen. Man muss auf kombinierte Lösungen setzen und flächenineffiziente Produktionsmethoden wie Teile der Nutztierhaltung und die Biogaserzeugung drastisch reduzieren. Die vertiefenden Vorträge zu Photovoltaik und Windkraft (Max Trommsdorff, Fraunhofer-ISE, Christina von Haaren, Universität Hannover und Silke Christiansen, Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende) bestätigten, dass Zielkonflikte überwunden werden können und ausreichend Platz vorhanden ist. Hemmende Faktoren sind jedoch die nicht an die nationale Herausforderung angepasste Raumplanung und die über verschiedene Hierarchien und Ressorts verteilte rechtliche Zuständigkeit.

Wiedervernässung von Moorstandorten mit angepasster wirtschaftlicher Nutzung würde den Spielraum für Nahrungs- und Energieproduktion noch erhöhen, weil Treibhausgasemissionen aus entwässerten Mooren drastisch gesenkt würden (Franziska Tanneberger, Universität Greifswald). Zusammen mit oberflächlicher Wasserspeicherung (Nataliya Stupak, Thünen-Institut) und Steigerung der Wasserproduktivität in Pflanzenbau und Tierhaltung (Katrin Drastig, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie) lassen sich weitere Synergien in der Agrarlandschaft heben. Einen zusätzlichen Beitrag zu höherer Wassereffizienz, Kohlenstoffspeicherung, Biodiversität und Produktivität leisten Gehölze in der Agrarlandschaft, sei es als Hecken (Sophie Drexler, Thünen-Institut), Agroforst und Kurzumtriebsplantagen (Christian Böhm, Brandenburgische Technische Universität) oder die vorausschauend klimaangepasste Neu- und Wiederaufforstung von Wäldern (Peter Annighöfer, Technische Universität München).

Vorschläge, wie mit hybriden Landbausystemen (Friedhelm Taube, Universität Kiel) und in multifunktionellen Agrarlandschaften (Eckhard Jedicke, Hochschule Geisenheim University) mehrere Ansprüche gleichzeitig befriedigt werden können, liegen seit Jahrzehnten vor. Mit partizipativen Forschungsansätzen und Beteiligung der Praxis lassen sich abgestimmt Lösungen erarbeiten, vertiefte Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung).

Man muss nicht auf Impulse aus der Politik warten, sondern sollte mit eigenen Aktivitäten beginnen – so die Stimmung in der Diskussion der Vorträge. Als ein einfacher aber doch effizienter Hebel, die gesellschaftliche Trägheit zu überwinden, wurde der anfangs eingebrachte Vorschlag hervorgehoben, die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Nahrungsmittel auf ein EU-kompatibles Minimum und die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte auf den Höchstsatz zu setzen. Dies müsste unterstützt werden durch flankierende politische Maßnahmen, eine angepasste Ausbildung von in der Landwirtschaft tätigen Personen und eine zielführende Kommunikation der Fachmedien.

DAFA-PM-2022-11-24

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Landnutzung im Wandel — Strategisches Forum 2022 der Deutschen Agrarforschungsallianz https://www.dafa.de/landnutzung-im-wandel-strategisches-forum-2022-der-deutschen-agrarforschungsallianz/ Wed, 14 Sep 2022 06:28:52 +0000 https://www.dafa.de/?p=7779

Pressemitteilung vom 14. September 2022

Landnutzung im Wandel — Strategisches Forum 2022 der Deutschen Agrarforschungsallianz

Nahrungs- und Rohstoffproduktion, Klimaschutz, Biodiversitätsschutz und Energiebereitstellung beanspruchen Fläche in der Agrarlandschaf. Welche Optionen ermöglichen die gleichzeitige Erfüllung mehrerer Anforderungen und sind — anders als bisher — in allen Belangen nachhaltig? Beim Strategischen Forum der DAFA am 8. und 9. November 2022 werden die verschiedenen Aspekte und Leistungen einer multifunktionalen Landwirtschaft skizziert.

Acker- und Grünlandflächen sind mehr denn je nachgefragt: für die Produktion von Nahrungsmitteln und Futter, als Weideflächen, und für die Produktion von Ausgangsmaterial für Treibstoffe, Fasern und chemische Grundstoffe. Mehr Flächen sollen in Zukunft für Biodiversitätsschutz reserviert, Moorregionen für den Klimaschutz wiedervernässt werden. Es werden Standorte für Windkraftanlagen, Photovoltaik und Gewerbegebiete gesucht, mit finanziellen Angeboten und ordnungsrechtlichen Maßnahmen. Geopolitische Krisen lenken den Blick wieder stärker auf den Selbstversorgungsgrad mit einheimischer Produktion, was die Flächenkonkurrenz weiter verschärfen könnte.

Bei einer integrativen Landnutzung können mehrere der geforderten Leistungen gleichzeitig auf derselben Fläche erbracht und Synergien erzeugt werden. Der Zielbildprozess der DAFA und die Vision der Zukunftskommission Landwirtschaft haben gezeigt, dass von der Landwirtschaft erwartet wird, sich an veränderte Anforderungen, Handelsbeziehungen, Kostenfaktoren und Umweltbedingungen anzupassen. Die Chance für eine erfolgreiche Landwirtschaft der Zukunft liegt darin, diese Herausforderungen anzugehen und entweder die verschiedenen Anforderungen „unter einen Hut“ zu bringen oder sich in koordinierter Weise zu spezialisieren. Technische und gesellschaftliche Weiterentwicklungen bieten Chancen für landwirtschaftliche Betriebe, ihre Produktionssysteme anzupassen und auf neue Weise zu vernetzen.

Beim diesjährigen Strategischen Forum der DAFA, das am 8. und 9. November 2022 als Präsenzveranstaltung in Berlin stattfindet, werden vielversprechende Optionen und Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für die zukünftige Nutzung der Agrarlandschaft dargestellt und diskutiert. Wie der erforderliche Wandel der Landwirtschaft und Landnutzung erfolgreich gelingen kann, soll zum Abschluss des Strategischen Forums erörtert werden.

DAFA-PM-2022-09-14

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Carbon Farming: Zukunftsoption für die Landwirtschaft? — DAFA-Workshop beleuchtet den Hintergrund https://www.dafa.de/carbon-farming/ Thu, 10 Feb 2022 13:01:47 +0000 https://www.dafa.de/?p=7190

Pressemitteilung vom 10. Februar 2022

Carbon Farming: Zukunftsoption für die Landwirtschaft? — DAFA-Workshop beleuchtet den Hintergrund

Was beeinflusst den Humusaufbau? Eignen sich Pflanzenkohle oder Hecken als Kohlenstoffspeicher? Wie lange halten Maßnahmen vor und wie sicher sind sie nachweisbar, um sie zu belohnen? Bei einem Online-Workshop der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) am 2.2.2022 beleuchteten renommierte Vortragende Hintergründe und zeigten Wissenslücken auf. Fast 300 Interessierte diskutierten, wie Carbon Farming den Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz steigern kann. Dabei erwiesen sich einfache Lösungen häufig als fadenscheinig; komplexe Lösungen als zeitaufwendig. Landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Betriebe müssen daher gemeinsam schnelle, aber passende Lösungen finden.

Wie kann Kohlenstoff in der Landwirtschaft gebunden werden, um zum Klimaschutz beizutragen? Bleibt der zusätzlich eingebrachte Kohlenstoff wirklich langfristig im Boden oder den Gehölzen, wie es nötig wäre? Sollten eher die Maßnahmen oder das Ergebnis belohnt werden und welcher Aufwand ist für den Nachweis erforderlich? Diese Fragen diskutierten am 2. Februar knapp 300 Personen beim Workshop Carbon Farming, dem ersten einer Serie der DAFA-Plattform „Landwirtschaft in Klimawandel“. Die hervorragenden Vorträge und die große Resonanz der Teilnehmenden aus Forschung, Politik, Beratung und Praxis ermöglichten es, die Chancen, Herausforderungen und Erfordernisse von Carbon Farming aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Nach dem Workshop konnten Teilnehmende ihre Arbeiten zu Carbon Farming vorstellen, um so den Austausch zu diesem Zukunftsthema und das gemeinsame Arbeiten zu fördern. Durch die Veranstaltung führten die Gastgeber:innen Dr. Annette Freibauer (LfL Bayern), Dr. Claudia Heidecke (Thünen-Institut) und Prof. Dr. Claas Nendel (ZALF).

Humusaufbau mit ackerbaulichen Maßnahmen wurde wegen der potentiell geringen Menge pro Flächeneinheit und des aufwändigen Nachweises mit Blick auf eine CO2-Zertifizierung kritisch betrachtet. Dahingegen bewerteten die Teilnehmenden Hecken und Knicks sowie den Einsatz von Pflanzenkohle als klimawirksame Kohlenstoffsenken positiv. Allerdings bleibt der Nachweis von durchgeführten Maßnahmen oder die Messung von Ergebnissen, die ja für Jahrzehnte wirken sollen, rechtlich und praktisch schwierig. Bis Carbon Farming ein verbreiteter betrieblicher Geschäftszweig wird, so die Einschätzung vieler Teilnehmender, seien noch etliche Hürden zu nehmen, angefangen bei teils fehlenden Erkenntnissen zur Stabilität des eingebrachten Kohlenstoffs, unklaren politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von CO2-Zertifikaten, bis hin zu unklaren Prognosen der Wechselwirkungen im Klimawandel.

Weitere Informationen zur Plattform Landwirtschaft im Klimawandel finden Sie auf der Website der DAFA: https://www.dafa.de/foren/plattform-klimawandel/

Sie sind herzlich eingeladen, an den folgenden Veranstaltungen der Workshop-Serie „Agrarforschung zum Klimawandel“ teilzunehmen: https://www.dafa.de/2022-workshop-serie-zu-landwirtschaft-im-klimawandel/

DAFA-PM-2022-02-10

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Leguminosen-Anbaufläche bis 2030 verdoppeln! Beitrag des Mischanbaus https://www.dafa.de/leguminosen-anbauflaeche-bis-2030-verdoppeln-beitrag-des-mischanbaus/ Thu, 09 Dec 2021 15:24:03 +0000 https://www.dafa.de/?p=6999

Pressemitteilung vom 9. Dezember 2022

Leguminosen-Anbaufläche bis 2030 verdoppeln! Beitrag des Mischanbaus

Bis 2030 sollen auf 10 % der Ackerfläche Leguminosen angebaut werden. Gemengeanbau ist ein noch ausbaufähiger Bereich, um das Ziel zu erreichen. Welche “neuen” Leguminosenarten können im Gemengeanbau eingesetzt werden? Welche Verwertungsmöglichkeiten, insbesondere für die Humanernährung, können weiterentwickelt werden? Welcher Forschung zur Umsetzung entlang der Wertschöpfungskette bedarf es dazu? Um dies zu diskutieren, lädt die DAFA zu einem Online-Workshop am 29. und 30. März 2022 ein.

In der Forschungsstrategie Leguminosen hat die DAFA bereits aufgezeigt, wie Forschung beitragen kann, die Anbaufläche von Leguminosen in Deutschland zu erhöhen. Gemengeanbau ist ein noch ausbaufähiger Bereich, um das Ziel zu erreichen. Um die Forschung dafür gezielt auszurichten, wollen wir die drei oben genannten Leitfragen zu innovativem Anbau, Verwertungsmöglichkeiten und notwendiger Forschung in fünf Themenbereichen diskutieren:

  1. Nutzung von neuen Leguminosenmischungen beim Anbau: Was müsste sich gut und sinnvoll kombinieren lassen, außer Erbse mit Hafer?
  2. Neue Verwertungsmöglichkeiten für feinsamige Leguminosen im Grünland und Acker-bau: Welche Mischungen sind günstig für Silage, Gärsubstrat, Rohstoff, Kraftfutter, Klee-Burger, Geflügelweide?
  3. Neue Verwertungsmöglichkeiten für Gemenge mit Körnerleguminosen bei gleichzeitiger Ernte: in Lebensmitteln, Futter oder Rohstoff.
  4. Verwertungsmöglichkeiten für Agroforst/Permakultur mit Leguminosen: krautige Leguminosen im Streifenanbau mit nichtlegumen Gehölzen oder andersherum.
  5. Verwertungsmöglichkeiten für „neue“ Leguminosen und Leguminosenteile (Wurzelleguminosen, Heilpflanzen, stoffliche Verwendung, Inhaltsstoffe, Pflanzensaftnutzung)

Die Anmeldung zur Online-Veranstaltung ist bis 20. März geöffnet. Die Anzahl der Personen ist auf insgesamt 90 begrenzt, damit in kleinen Kreisen diskutiert werden kann.
Nach der Veranstaltung werden die Steuerungsgruppe des Fachforums Leguminosen und Themen-AGs die Ergebnisse ausarbeiten und damit die noch immer aktuelle Forschungsstrategie Leguminosen ergänzen.

DAFA-PM-2021-12-09

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Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA): neuer Vorstand, weiteres Mitglied https://www.dafa.de/deutsche-agrarforschungsallianz-dafa-neuer-vorstand-weiteres-mitglied/ Mon, 15 Nov 2021 08:57:42 +0000 https://www.dafa.de/?p=6852

Pressemitteilung vom 14.11.2021

Deutsche Agrarforschungsallianz: neuer Vorstand, weiteres Mitglied

Die deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat am 10.11.2021 einen neuen Vorstand gewählt. Außerdem wurde als neues Mitglied das Umweltbundesamt aufgenommen.

Die 11. Mitgliederversammlung der Deutschen Agrarforschungsallianz wählte am 10. November 2021 turnusgemäß einen Vorstand für eine zweijährige Amtszeit von 2021 bis 2023.

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen (neue Mitglieder fett gesetzt):

  • Prof. Dr. Gunter Backes, Fachgebietsleiter für Ökologische Pflanzenzüchtung und Agrarbiodiversität der Universität Kassel
  • Prof. Dr. Stefan Böttinger, Leiter des Fachgebiets Grundlagen der Agrartechnik der Universität Hohenheim
  • Prof. Dr. Peter H. Feindt, Leiter des Fachgebiets Agrar- und Ernährungspolitik der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Prof. Dr. Bärbel Gerowitt, Professorin für Phytomedizin an der Universität Rostock
  • Prof. Dr. Kay-Uwe Götz, Leiter des Instituts für Tierzucht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und Honorarprofessor der TU München
  • Prof. Dr. Anna Maria Häring, Forschungsprofessur für Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde
  • Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie, Potsdam

Damit spiegelt der Vorstand in seiner Zusammensetzung die Vielfalt von Fächern und Einrichtungen in der deutschen Agrarforschungslandschaft wider. Der langjährige Sprecher der DAFA und Mitglied des Gründungsvorstands, Prof. Dr. Hubert Wiggering, wurde mit großem Dank herzlich verabschiedet. Zu Sprechern wählte der neue Vorstand Herrn Prof. Dr. Böttinger und Frau Prof. Dr. Anna Maria Häring.

Darüber hinaus begrüßte die Mitgliederversammlung das Umweltbundesamt als neues Mitglied der DAFA.

DAFA-PM-2021-11-14

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Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2049: DAFA konkretisiert Zielbilder https://www.dafa.de/landwirtschaft-und-ernaehrung-im-jahr-2049-dafa-konkretisiert-zielbilder/ Fri, 04 Jun 2021 06:42:17 +0000 https://www.dafa.de/?p=6339

Pressemitteilung vom 04.06.2021

Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2049: DAFA konkretisiert Zielbilder

Bei einer digitalen Veranstaltung der DAFA am 26. und 27. Mai 2021 konkretisierten mehr als 80 Teilnehmende Zielbilder einer nachhaltigen, klimagerechten, von der Gesellschaft getragenen Landwirtschaft. Sozial gerechter Zugang zu nachhaltig erzeugter Nahrung, Bewahrung der Biodiversität in der Fläche, Strukturvielfalt und Teilhabe im ländlichen Raum wurden als zusätzliche Aspekte genannt. Die Zielbilder werden bis zur Folgeveranstaltung am 8. und 9. November 2021 weiter ausgearbeitet, um aufzeigen zu können, wie die Zielbilder am besten erreicht werden und attraktive Perspektiven für die Zukunft der Landwirtschaft bieten können.

Im Jahr 2049 soll Landwirtschaft nachhaltig, klimagerecht, attraktiv und von der Gesellschaft getragen sein. Doch wie kann man sich das konkret vorstellen?

Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat dazu 2019 interessierte Personen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Umwelt, Verwaltung und Politik eingeladen Zielbilder für die zukünftige Landwirtschaft in Deutschland zu entwickeln. In mehreren Arbeitsschritten entstand ein vielfältiges Bild: gesundheitsbewusstere Ernährung, weniger Klimagasausstoß und mehr Anpassung an den Klimawandel, mehr Tierwohl, möglichst regional geschlossene Nährstoffkreisläufe, globale Verantwortung und Kooperation. Das bedeutet im gleichen Zug: Reduzierung und andere Verteilung der Nutztierhaltung, vorwiegend regional orientierte Wertschöpfungsketten mit klarem Nachhaltigkeitsprofil, Diversifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie Stärkung und attraktive Entlohnung von Ökosystem-Leistungen. Ein mehrstufiger Faktencheck im Jahr 2020 bestätigte grundsätzlich diese Vorstellungen.

Das Zielbildforum der DAFA am 26. und 27. Mai diente der Weiterentwicklung der Zielbilder, unter Berücksichtigung von weiteren Zielbildern, die mittlerweile auch von anderen Einrichtungen und Projekten erarbeitet wurden. Die Teilnehmenden des Zielbildforums glichen diese mit den Zielbildern der DAFA ab, die so ergänzt und konkretisiert wurden. Gleichzeitig führte dies zu den Fragen, welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit die Zielbilder funktionieren können und welche weiteren Konsequenzen sich aus den Zielbildern ergeben.

Die Diskussion dieser Fragen ermöglichte es, die Zielbilder zu konsolidieren. Auch wenn die Grundzüge der Zielbilder bestätigt wurden, konnten wichtige Aspekte weiter gestärkt werden: sozial gerechter Zugang zu nachhaltig erzeugten Nahrungsmitteln, Bewahrung der Biodiversität in der Fläche (nicht nur in Schutzgebieten), Strukturvielfalt, Teilhabe der Menschen im ländlichen Raum, klare Perspektiven für Dauergrünland, stärkere Berücksichtigung von Naturräumen bei der regionalen Verteilung der Tierhaltung und deren Kopplung an Ackerflächen, vor allem aber attraktive Perspektiven für die in der Landwirtschaft tätigen Menschen und die Berücksichtigung der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Strukturen.

Die weiter ausgearbeiteten Zielbilder der DAFA fanden große Zustimmung unter den Teilnehmenden des Zielbildforums. Weiteren Diskussionsbedarf gab es jedoch beim Themenfeld Nutztierhaltung, vor allem in Verbindung mit einer stärker pflanzen- und weniger tierbasierten Ernährung.

Im Strategischen Forum der DAFA am 8. und 9. November 2021 sollen konkrete Wege und Weichenstellungen diskutiert werden, mit denen die Zielbilder erreicht werden und attraktive Perspektiven für die Zukunft der Landwirtschaft geschaffen werden.

DAFA-PM-2021-06-04

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Bienen und Landwirtschaft: Synergien erforschen, Lösungen entwickeln https://www.dafa.de/bienen-und-landwirtschaft-synergien-erforschen-loesungen-entwickeln/ Wed, 13 May 2020 07:04:09 +0000 https://www.dafa.de/?p=5173

Pressemitteilung vom 13.05.2020

Bienen und Landwirtschaft: Synergien erforschen, Lösungen entwickeln

Die Forschungsstrategie der Deutschen Agrarforschungsallianz zeigt, wie die Bedingungen für Honig- und Wildbienen und das Zusammenwirken von Bienen, Imkerei und Landwirtschaft verbessert werden können. Damit soll zum Erhalt der biologischen Vielfalt, zur Verbesserung der Erträge durch optimierte Bestäubungsleistung und zur Resilienz von Agrarökosystemen und landwirtschaftlichen Produktionssystemen beigetragen werden. Die Strategie formuliert drei Forschungsfelder: 1. Förderung der Bienen-Vitalität (Gesundheit, Leistung, Fitness), 2. Agrarlandschaften und Anbausysteme entwickeln, 3. Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlichen Praktiken und Bienen verstehen, um Synergien zu erreichen.

Die Empfehlungen beruhen unter anderem auf den Ergebnissen zweier Workshops, an denen insgesamt rund 150 Personen aus Landwirtschaft, Imkerei, Naturschutz, Verwaltung, Wissenschaft und Politik teilgenommen haben. In diesen Veranstaltungen wurden Ist- und Zielzustände verglichen sowie Wege und Forschungsbedarfe für ein synergistisches Zusammenwirken von Bienen und Landwirtschaft diskutiert.

Die Strategie formuliert drei zentrale Forschungsfelder. Dabei steht die Vitalität der Wild- und
Honigbienen an erster Stelle, weil diese ihre Rolle im Agrarökosystem bzw. in der Imkerei nur ausfüllen können, wenn sie gesund und leistungsfähig sind. Das zweite Forschungsfeld widmet sich der Frage, wie die Landschaftsstrukturen sowie die Nutzungs- und Bewirtschaftungsformen der Landschaft die Häufigkeit, Diversität und Vitalität der Bienen beeinflussen. Das dritte Forschungsfeld nimmt die Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft, Kulturlandschaft und Bienen in den Blick.

Die Forschung, so eine weitere Forderung, muss flankiert werden durch geeignete Forschungs- und Förderungsstrukturen und eine bessere Kommunikationsstruktur zwischen Forschung, Landwirtschaft, Berufs- und Hobbyimkerei, Amtstierärzten, Beratung und Kommunen. Da neue Erkenntnisse zu Bienengesundheit gegenwärtig über viele verschiedene Einrichtungen, Verbände und Einzelpersonen verbreitet werden müssen, sollte eine zentrale Plattform für Daten-, Wissens- und Kommunikationsmanagement eingerichtet werden.

Ohne eine passende politische Gestaltung kann das Zusammenwirken von Bienen und Landwirtschaft jedoch nicht längerfristig erfolgreich sein. Im marktwirtschaftlichen Wettbewerb können es sich Landwirte in der Regel nicht leisten, ihre Produktionssysteme „betriebswirtschaftlich suboptimal“ auszurichten, indem sie unentgeltlich öffentliche Leistungen erbringen. Die Politik steht somit vor der Herausforderung, den agrar- und ordnungspolitischen Rahmen so zu entwickeln, dass bienenförderndes Handeln für die Landwirte im betriebswirtschaftlichen Interesse liegt oder zumindest keinen Wettbewerbsnachteil darstellt. Dazu müssen geeignete Maßnahmen entwickelt werden, die mit vertretbarem Aufwand rechts­sicher kontrollierbar, regional steuerbar und kulturspezifisch ausgearbeitet sind und mögliche Zielkonflikte mit anderen agrarpolitischen Zielen minimieren.

Die 44-seitige Forschungsstrategie kann als gedruckte Broschüre über die Geschäftsstelle der DAFA bestellt oder als PDF vom Internetauftritt der DAFA heruntergeladen werden. Eine englische Übersetzung ist ebenfalls verfügbar.

DAFA-PM-2020-05-13

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Forschungsstrategie Bienen und Landwirtschaft

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Weitere Informationen

Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de

Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de



Die DAFA ist eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung. Ihr gehören über 60 deutsche Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Bundes- und Landesforschungsinstitute an. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die nationale und internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung zu verbessern und für die Praxis wirksam zu machen.



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Nachhaltige Landwirtschaft im Jahr 2049 https://www.dafa.de/nachhaltige-landwirtschaft-im-jahr-2049/ Mon, 02 Dec 2019 11:57:20 +0000 https://www.dafa.de/?p=4672

Pressemitteilung vom 02.12.2019

Nachhaltige Landwirtschaft im Jahr 2049

Strategisches Forum der Deutschen Agrarforschungsallianz entwickelt Zielbilder für eine künftige Landwirtschaft

Die heutige Landwirtschaft wird von vielen Seiten kritisiert. Dabei wird oft nur gesagt, was Landwirtschaft nicht (mehr) tun soll. Orientierung für Landwirte, Politik und Gesellschaft hingegen können Bilder liefern, die eine wünschenswerte Landwirtschaft beschreiben. Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat daher ihr diesjähriges Strategisches Forum am 18. und. 19. November genutzt, um Zielbilder mit der Perspektive 2049 zu entwickeln. Dabei gab es vorwiegend Übereinstimmung unter den gut einhundert Teilnehmenden aus Politik, Forschung und Verbänden: Die Landwirtschaft der Zukunft arbeitet mit geschlossenen Stoffkreisläufen, hat einen engen regionalen Bezug, hält weniger Tiere ohne Antibiotika und in viel besseren Ställen, schützt die Biodiversität und das Klima und erhält dafür angemessene Preise. Das alles setzt ein Umdenken bei der Ernährung und eine andere Agrarpolitik voraus. Weniger Fleisch aus ethischer Produktion und mehr Regionalität müssen von den Verbrauchern honoriert und politisch unterstützt werden. Hierzu Hubert Wiggering, der Sprecher des DAFA-Vorstands: „Die Lebensmittelpreise an der Ladentheke müssen die wahren Kosten der Produktion widerspiegeln“.

Die Akzeptanz solch tiefgreifender Veränderungen setzt aber voraus, dass die Bürger ausreichend die Vorteile eines neuen Ernährungssystems und einer neuen, die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzenden Landwirtschaft kennen und erleben. Die landwirtschaftlichen Betriebe der Zukunft werden Einkommen nicht nur aus der Produktion, sondern auch aus der Erbringung von gesellschaftlichen Leistungen (Naturschutz, Landschaftspflege, Klimaschutz, Tierwohl, Gesundheit) erzielen.

Wie geht es nun weiter? Die Teilnehmer des Strategischen Forums 2019 mahnten an, im nächsten Schritt die landwirtschaftliche Praxis, die Lebensmittelverarbeitung und den Handel einzubeziehen, denn eine hohe Wertschätzung der Produkte passt nicht zum Wettbewerb um den niedrigsten Preis. Lebensmittelverluste müssen deutlich vermindert und Ernährungsstile an Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Im Idealfall finden sich Systemlösungen, die auch für andere Länder attraktiv sein können – so wie Deutschland viel von anderen Ländern lernen kann. Zusammen mit allen interessierten Gruppen will die DAFA die Zielbilder weiter entwickeln und Wege zu ihrer Erreichung aufzeigen.

PM-2019-12-02

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Strategisches Forum 2019


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Noch ein weiter Weg bis zu Kunstfleisch-Buletten für alle https://www.dafa.de/noch-ein-weiter-weg-bis-zu-kunstfleisch-buletten-fuer-alle/ Tue, 27 Nov 2018 17:55:55 +0000 https://www.dafa.de/?p=3603

Pressemitteilung vom 27. November 2018

Noch ein weiter Weg bis zu Kunstfleisch-Buletten für alle

Buletten mit Fleisch aus dem Labor, Insekten-Snacks, Soldatenfliegenmehl: Lässt sich das im großen Maßstab produzieren und vermarkten? Kann so die Agrarproduktion der Zukunft nachhaltig gesichert werden? Diese Fragen stellte das Strategische Forum der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA), das am 13. November 2018 in Berlin unter dem Titel „Lebensmittel von morgen: Science and Fiction?“ stattfand. Mehr als 120 Personen aus Forschung, Verbänden, Ministerien und Behörden diskutierten angeregt und kontrovers mit den eingeladenen zehn Experten aus dem In- und Ausland.

Siebzig Prozent der globalen landwirtschaftlichen Fläche dienen der Erzeugung von Tierfutter. Tierische Produkte tragen jedoch nur ungefähr 30 % des Eiweißes und 15 % der Kohlenhydrate bei der durchschnittlichen menschlichen Ernährung bei. Die steigende Nachfrage einer wachsenden Weltbevölkerung nach Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, würde die Kapazitäten unseres Planeten weit überschreiten, wenn nicht neue umweltverträglichere Systeme etabliert werden. Insekten setzen ihre Nahrungsquellen effizienter um als Schweine und Rinder, benötigen dadurch weniger Fläche und es gibt in ihrer Produktion weniger Abfall. In-vitro-Fleisch wächst ohne direkte Flächennutzung in einem Nährmedium aus Stammzellen für Muskel- und Fettgewebe. So erzeugtes Fleisch kann schon heute in Geschmack und Aussehen mit Hackfleisch mithalten. Die Produktion von Pflanzen auf gestapelten Feldern in Hochhäusern (Skyfarms) hätte auch Platzvorteile.

Diese neuen Verfahren können sehr attraktive Optionen für die Zukunft bieten, die produzierten Mengen sind aber noch sehr klein. Um die Systeme alltagstauglich und zu großer Dimension entwickeln zu können, besteht noch großer Forschungsbedarf über den gesamten Produktpfad (u.a. Produktion, Abfallverwertung, Umweltwirkung, Lebensmittelsicherheit, Rechtsfragen und Märkte). Bis dahin – so zeigen aktuelle Studien – können nur veränderte Konsumgewohnheiten nennenswerte Effekte für die Umwelt (Treibhausgase, Tierwohl, Landnutzung und Ressourcen wie Stickstoff und Phosphor) herbeiführen.

Bei der Frage, welche Bedeutung neue Produktionsverfahren für die globale Ernährungssicherung haben, spitzte sich die Diskussion zu. Dazu müssten neue Lebensmittel im großen Maßstab und möglichst auch noch flächeneffizienter als bestehende Produktionssysteme sein. Bislang beansprucht Tofu-„Fleisch“ die geringste Fläche bei den Fleisch- und Fleischersatzprodukten, Rind- und Schaffleisch hingegen die meiste Fläche. In-vitro-Fleisch – also Fleisch aus dem Labor – oder die Insektenproduktion müssten für eine bessere Flächeneffizienz Materialien nutzen, die bisher nicht dafür verwendet werden. Grünlandaufwuchs oder Reststoffe könnten im Prinzip genutzt werden; die Verfahren wären aber absehbar sehr aufwendig. So lässt sich resümieren, dass die diskutierten neuen Lebensmittel eine Ergänzung zu den vorhandenen sind, aber nicht die Flächenproduktion von Getreide ersetzen. Änderung von Ernährungsgewohnheiten (Verringerung übermäßigen Verbrauchs) und Ansätze, Lebensmittelverluste und -abfälle zu vermeiden, sind derzeit zielführender.

Beteiligte Experten:

Klimawirkung / sozioökonomische Implikationen, Allgemeine Diskussion

  • Dr. Peter Alexander, University of Edinburgh
  • Prof. Dr. Urs Niggli, FiBL Deutschland
  • Prof. Dr. Reiner Brunsch, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie
  • Prof. Dr. Hannelore Daniel, Technische Universität München

In-vitro-Fleisch und Fleischersatz

  • Prof. Dr. Mark Post, Maastricht University / Chief Scientific Officer Mosa Meat
  • Prof. Dr. Henry Jäger, BOKU Wien
  • Prof. Dr. Hannelore Daniel, Technische Universität München

Insekten als Lebensmittel und Futter

  • Dr. Oliver Schlüter, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie
  • Dr. Christoph Sandrock, FiBL, Frick

Vertical farming und Algenproduktion

  • Prof. Dr. Folkard Asch, Universität Hohenheim
  • Dr. Ursula Schließmann, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik
  • Prof. Dr. Uwe Schmidt, Humboldt-Universität zu Berlin

DAFA-PM-2018-11-27

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Strategisches Forum 2018


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Die DAFA ist eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung. Ihr gehören 63 deutsche Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Bundes- und Landesforschungsinstitute an. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die nationale und internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung zu verbessern und für die Praxis wirksam zu machen.



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