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Forschung und Entwicklung

Umweltgerechte Entwicklung – von der Idee bis zur Verwertung

Die Einbindung von Nachhaltigkeit in Forschung und Produktentwicklung ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen auf dem Weg zu einer von CSR geprägten Geschäftstätigkeit. Diese Umstellung erfordert viel Zeit, Innovationsgeist und die Bereitschaft, in neuen Dimensionen zu denken, gleichzeitig bietet sie aber große Chancen: Neue Prozesse und Verfahren können die Effizienz heben und Kostenvorteile erreichen, zum Beispiel durch die Verringerung des Energieverbrauchs, Materialeinsparungen oder den Materialaustausch. Zudem eröffnen neue Innovationen auch neue Marktchancen.

Bei der nachhaltigen Produktentwicklung geht es vor allem darum, jede einzelne Phase im Lebenszyklus eines Produkts so umweltverträglich wie möglich zu gestalten: von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase bis zur Entsorgung bzw. dem Recycling. Möglich ist zum einen die Verbesserung bestehender Produkte, zum anderen eine komplette Neuentwicklung von umweltverträglichen Produkten.

Design mit hohem Anspruch

In Stufen betrachtet, beschreibt der Begriff "Green Design" die erste Stufe einer nachhaltigen Produktentwicklung: die Optimierung bestehender Produkte, wie zum Beispiel der Einsatz von Bioplastik anstelle von konventionellen Kunststoffen. Das so genannte "Eco Design" geht einen Schritt weiter: Es hat den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinsichtlich der Ökoeffizienz im Fokus. Ziel ist es, dass möglichst viele Bestandteile eines Produkts wiederverwertet werden können. Das "Design for Sustainability" berücksichtigt schließlich neben ökologischen Aspekten auch soziale Einflüsse in Produktion und Nutzung.

Eine gesetzliche Richtlinie für die umweltgerechte Gestaltung von energieverbrauchsrelevanten Produkten gibt es bereits: die Ökodesign-Richtlinie 1 der EU. Sie verfolgt das Ziel, dass energieeffiziente Produkte auf dem EU-Binnenmarkt kontinuierlich zunehmen, während besonders ineffiziente Geräte nach und nach ausgeschlossen werden. Die neue Ökodesign-Richtlinie wurde am 1. Oktober 2019 beschlossen und umfasst weitere Vorschriften im Bereich im Energie- und Ressourceneffizienz sowie produktspezifischen Maßnahmen und Labels.

Wussten Sie schon, dass …

  • Forschung und Innovation im Bereich Klimaschutz einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland besitzt? Laut einer Studie des Bundesumweltamtes gehörte die Bundesrepublik im Jahr 2017 zusammen mit Japan und den USA zu den drei wichtigsten Patentanmeldern weltweit. Auf Deutschland gingen dabei 13,5 Prozent der globalen Patentanmeldungen für Umweltschutztechnologien zurück.
  • in Deutschland die Anzahl der Patentanmeldungen für Klimaschutztechnologien zwischen 1991 und 2016 mehr als doppelt so stark angestiegen ist wie die Anzahl an Patentanmeldungen insgesamt?

Das können Sie konkret tun:

  • Nehmen Sie Ihre Produkte genau unter die Lupe – und zwar anhand ihres gesamten Lebenszyklus.
  • Prüfen Sie Möglichkeiten, wie Sie bestehende Produkte nach ökologischen Gesichtspunkten verbessern können. Dabei geht es um Fragen wie: Wie können die Produkte produziert werden, damit sie so wenig Auswirkungen wie möglich auf die Umwelt haben? Gibt es Ansätze bei einzelnen Materialien, der Verpackung oder Entsorgung, die sich relativ schnell realisieren lassen?
  • Nehmen Sie die neuesten Entwicklungen im Materialbereich in den Blick – etwa in Fachpublikationen oder auf Messen. Prüfen sie, inwiefern sich dadurch an Ihren Produkten etwas verändern ließe.
  • Nutzen Sie Rohstoffe aus verantwortungsbewussten Quellen, wie zum Beispiel Biobaumwolle oder Recyclingpapier.
  • Unterstützung bieten diverse Informationsangebote, wie:
    1. LiMaS Eco-Innovation-Projekt: Das Analyseprojekt LiMaS unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KUMs), die energie-betriebene Produkte oder Elektronikgeräte und -komponenten herstellen, in Sachen Ökoeffizienz. Mit Hilfe des Tools "EuPeco-profiler" wird eine Umweltanalyse über die gesamte Produktlebensdauer erstellt und durch unterstützende Tools zur Evaluierung spezifischer Umweltaspekte ergänzt.
    2. Kriterienmatrix für ökologisches Design: Herausgegeben vom Umweltbundesamt, bezieht sich dieser Leitfaden auf den gesamten Lebenszyklus eines Produktes – angefangen bei der Ideenfindung bis zur Entsorgung bzw. Verwertung.
    3. 7-stufiger Leitfaden für eine nachhaltige Produktentwicklung: Das in Dänemark entwickelte Tool richtet sich primär an Produktentwickler, die neue Geschäftsfelder erschließen und Umweltbelange in ihre Produktionsprozesse integrieren wollen.
    4. Online-Toolkit der OECD: Das Toolkit ist ein Wegweiser für Produzenten. Es soll ihnen ermöglichen, Effizienz und Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen und Produkten zu erhöhen.

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