Faire Arbeits- und Sozialbedingungen schaffen, Verantwortung in der Lieferkette nachkommen, den Ressourcenverbrauch minimieren und den Umweltschutz erhöhen – im Kern gelten diese Nachhaltigkeitsziele in der globalen Wirtschaft für alle Unternehmen. Doch sind die Herausforderungen je nach Branche anders gelagert und daraus resultieren unterschiedliche Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln.
Die folgenden Beiträge geben Unternehmen erste Orientierung und Impulse für branchenspezifische Nachhaltigkeitsansätze: Sie erläutern Handlungsbedarf und -möglichkeiten, Wege zur Umsetzung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und zeigen Chancen auf, auch um die Reputation der eigenen Marke durch ein überzeugendes CSR-Management zu steigern.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Brancheninitiativen entstanden, die sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Einige Initiativen zielen dabei auf eine Produkt- bzw. Rohstoffzertifizierung, andere auf einen Branchenstandard, wieder andere setzen auf Capacity Building oder Informationsangebote für Stakeholdergruppen.
Eine 2017 veröffentlichte Studie zeigt die Potenziale von Brancheninitiativen für die Umsetzung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht für die Achtung der Menschenrechte in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten auf. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Brancheninitiativen zu einheitlichen Nachhaltigkeitsstandards beitragen können. Defizite bestehen insbesondere bei der tiefen Durchdringung der Lieferketten bis in frühe Wertschöpfungsstufen. Dies erfordert ein konsequentes Risikomanagement von Unternehmen, denn insbesondere in frühen Produktionsstufen kommt es häufig zur Beeinträchtigung von Menschenrechten.
Im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) führt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Branchendialoge durch. Ziel der Dialoge ist es, Unternehmen in Branchen mit besonderen menschenrechtlichen Herausforderungen Orientierung zu bieten und sie dabei zu unterstützen, die NAP-Anforderungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht angemessen umzusetzen. Dadurch leisten sie einen Beitrag, um die menschenrechtliche Lage in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten zu verbessern.
Eine Grundlage für die Branchendialoge bildet eine vom BMAS in Auftrag gegebene Studie: Sie fand heraus, dass sich in den Wertschöpfungsketten nahezu aller volkswirtschaftlich bedeutenden Branchen erhebliche menschenrechtliche Risiken befinden.